Der Bundesgerichtshof muss über einen Streit zwischen der Deutschen Digitalen Bibliothek und der Verwertungsgesellschaft Bildkunst über das Einbetten digitaler Medien in Internetseiten entscheiden. Ein Urteil soll zu einem späteren Zeitpunkt getroffen werden, sagte der Vorsitzende Richter am Ende der Verhandlung am 21.02.2019 in Karlsruhe. Möglich sei auch eine Vorlage des Falls beim Europäischen Gerichtshof (Az.: I ZR 113/18).
Mehr lesenDer Europäische Gerichtshof für Menschenrechte stellt sich der Überflutung der 12.000 Jahre alten Kulturstätte Hasankeyf in der Türkei nicht in den Weg. Die Straßburger Richter wiesen am 21.02.2019 eine Beschwerde von Vorkämpfern der Rettung der Stätte im antiken Mesopotamien als unzulässig zurück (Az.: 6080/06).
Mehr lesenDas Landgericht Stuttgart hat einen ehemaligen Vertriebsleiter und eine ehemalige Sachbearbeiterin des Waffenherstellers Heckler & Koch zu Bewährungsstrafen über ein Jahr und zehn Monate beziehungsweise ein Jahr und fünf Monate verurteilt. Das Urteil lautet auf bandenmäßige Ausfuhr von Gütern aufgrund erschlichener Genehmigung nach dem Außenwirtschaftsgesetz in mehreren Fällen beziehungsweise Beihilfe hierzu. Drei weitere ebenfalls angeklagte Ex-Mitarbeiter des Waffenproduzenten, darunter zwei ehemalige Geschäftsführer und Ausfuhrverantwortliche sowie ein stellvertretender Vertriebsleiter, sprach das LG frei. Zudem hat es gegen den Waffenhersteller die Einziehung von Verkaufserlösen in Höhe von rund 3,7 Millionen Euro angeordnet (Urteil vom 21.02.2019, Az.: 13 KLs 143 Js 38100/10, nicht rechtskräftig).
Mehr lesenDie Entscheidung der Bundesnetzagentur, Frequenzen für die neue Mobilfunkgeneration 5G im Wege eines Versteigerungsverfahrens zu vergeben, ist rechtmäßig. Dies hat das Verwaltungsgericht Köln auf eine im Juni 2018 von der Telefonica Germany GmbH & Co OHG erhobene Klage entschieden (Az.: 9 K 4396/18).
Mehr lesenOb die Entfernung von Kunstinstallationen in einem Museum rechtens ist, ist anhand einer umfassenden Abwägung der Interessen des Urhebers und des Eigentümers der Werke zu entscheiden. Bei Werken der Baukunst oder mit Bauwerken unlösbar verbundenen Kunstwerken gehen die Interessen des Eigentümers an einer anderweitigen Nutzung oder Bebauung des Grundstücks oder Gebäudes den Interessen des Urhebers am Erhalt des Werks in der Regel vor. Dies hat der Bundesgerichtshof in einem Rechtsstreit um die Werke "HHole (for Mannheim)" und "PHaradies" zugunsten der Betreiberin der Kunsthalle Mannheim entschieden (Urteile vom 21.02.2019, Az.: I ZR 98/17 – HHole (for Mannheim) – und I ZR 99/17 ("PHaradies").
Mehr lesenDie Regelungen zum Wahlrechtsausschluss von Vollbetreuten (§ 13 Nr. 2 BWahlG) und von Straftätern, die wegen Schuldunfähigkeit in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht sind (§ 13 Nr. 3 BWahlG), sind verfassungswidrig. Dies hat das Bundesverfassungsgericht mit Beschluss vom 29.01.2019 entschieden. Die Regelungen verstießen gegen den Grundsatz der Allgemeinheit der Wahl in Art. 38 Abs. 1 Satz 1 GG und gegen das Verbot der Benachteiligung wegen einer Behinderung in Art. 3 Abs. 3 Satz 2 GG (Az.: 2 BvC 62/14).
Mehr lesenDie von der Bundesregierung im Zuge der Umsetzung des europäischen Datenschutzrechts angestrebten Änderungen an der StPO sind bei Experten auf unterschiedliches Echo gestoßen. Dies wurde am 20.02.2019 in einer öffentlichen Anhörung im Bundestags-Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz deutlich. Vor allem in datenschutzrechtlicher Hinsicht wurden Bedenken angemeldet. Bei der Anwenderfreundlichkeit sahen die Experten Nachbesserungsbedarf. Moniert wurde die mit der geplanten Reform einhergehende Beschränkung der Verwertbarkeit von Zufallsfunden. Ein Experte lobte die Verankerung der für eingriffsintensive Überwachungs- und Ermittlungsmaßnahmen vom Bundesverfassungsgericht gemachten Vorgaben als "wesentliche Orientierungshilfen für die Praxis".
Mehr lesenBGB §§ 13, 312 I, 312g, 355, 249 I
1. Ein Arbeitnehmer kann einen Aufhebungsvertrag, durch den das Arbeitsverhältnis beendet wird, auch dann nicht widerrufen, wenn er in der Privatwohnung abgeschlossen wurde.
2. Ein solcher Aufhebungsvertrag kann jedoch unwirksam sein, falls er unter Missachtung des Gebots fairen Verhandelns zustande gekommen ist.
BAG, Urteil vom 07.02.2019 - 6 AZR 75/18 (LAG Niedersachsen)
Mehr lesenDer Bundesgerichtshof hat dem Gerichtshof der Europäischen Union Fragen zum Umfang der von der Betreiberin der Internetvideoplattform "YouTube" geschuldeten Auskünfte über diejenigen Nutzer, die urheberrechtlich geschützte Inhalte widerrechtlich auf die Plattform hochgeladen haben, vorgelegt. Er will unter anderem wissen, ob "YouTube" auch die Telefonnummern, E-Mail- und IP-Adressen der Nutzer preisgeben muss (Beschluss vom 21.02.2019, Az.: I ZR 153/17).
Mehr lesenDie Entfernung und Zerstörung von Kunstinstallationen im Zuge der Umgestaltung von Räumlichkeiten eines Gebäudes kann zu Ansprüchen der Künstler gegen den Gebäudeinhaber führen. Laut Bundesgerichtshof stellt die Vernichtung eines urheberrechtlich geschützten Werks eine "andere Beeinträchtigung" im Sinne des § 14 UrhG dar. Bei der Prüfung, ob die Vernichtung des Werks geeignet ist, die berechtigten persönlichen und geistigen Interessen des Urhebers zu gefährden, sei eine umfassende Abwägung der Interessen des Urhebers und des Eigentümers des Werks vorzunehmen (Urteil vom 21.02.2019, Az.: I ZR 15/18).
Mehr lesenBund und Länder haben sich auf eine Grundgesetzänderung zur Gewährung von Finanzhilfen insbesondere im Bildungsbereich geeinigt. Der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat beschloss am 20.02.2019 einen Kompromissvorschlag. Auch zu den bislang umstrittenen Kontrollrechten des Bundes wurde eine Einigung erzielt.
Mehr lesenDie von der Bundesregierung geplanten Maßnahmen zur Überwachung angeordneter Fahrverbote wegen Überschreitung der Grenzwerte bei Stickstoffdioxid-Emissionen sind unter Experten umstritten. Das wurde während einer öffentlichen Anhörung des Verkehrsausschusses am 20.02.2019 deutlich. Der von der Regierung vorgelegte Gesetzentwurf (BT-Drs. 19/6334) sieht vor, dass Verkehrsüberwachungsbehörden auf die Daten des Zentralen Fahrzeugregisters zugreifen können, um fahrzeugindividuell anhand der dort gespeicherten technischen Daten über das Fahrzeug die Einhaltung der Verkehrsbeschränkungen und Verkehrsverbote überprüfen zu können.
Mehr lesenWegen Geschäften mit Steuerhinterziehern muss die Schweizer Großbank UBS in Frankreich ein Strafgeld von 3,7 Milliarden Euro zahlen. Das entschied ein Pariser Gericht am 20.02.2019 und folgte damit der Forderung der Staatsanwaltschaft. Es handele sich um ein Vergehen von "außergewöhnlicher Schwere“.
Mehr lesenLeistungen der Pflegeversicherung werden teilweise auf den Blindengeldanspruch angerechnet. Deshalb müssen diese Leistungen dem für die Auszahlung des Blindengelds zuständigen Landschaftsverband Rheinland mitgeteilt werden. Geschieht dies nicht, ist eine Rückforderung übergezahlten Blindengeldes rechtens, entschied das Verwaltungsgericht Aachen (Urteil vom 19.02.2019, Az.: 2 K 6327/17).
Mehr lesenAuch wenn es nur um 8 Cent geht, muss ein Gericht einen geforderten Berichtigungsbeschluss erlassen. Das hat das Sozialgericht Dresden mit Beschluss vom 18.02.2019 entschieden. Denn das Sozialgerichtsgesetz sehe bei Berichtigungsbeschlüssen keine Wirtschaftlichkeitsprüfung vor. Im konkreten Fall wurde die Höhe eines Rechnungsbeschlusses um 8 Cent gesenkt (Az.: S 18 SF 350/16, nicht rechtskräftig).
Mehr lesenDer Eilantrag eines Rechtsreferendars gegen das Land Baden-Württemberg auf Gewährung höherer Unterhaltsbeihilfe ist erfolglos geblieben. Dies geht aus einem Beschluss des Verwaltungsgerichts Stuttgart vom 05.02.2019 hervor. Der Antragssteller habe erfolglos geltend gemacht, dass er seine Drei-Zimmer-Wohnung und den Unterhalt eines Kfz nicht finanzieren könne (Az.: 13 K 579/19).
Mehr lesenDas Verbot der Herstellung von Gefrierzellen zur späteren Anwendung bei Menschen sowie der Anwendung bereits hergestellter Gefrierzellen bei Menschen, das das Land Rheinland-Pfalz gegenüber einem Arzt im Landkreis Südliche Weinstraße verfügt hat, ist rechtmäßig. Dies entschied das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz in Koblenz mit Urteil vom 19.02.2019 und stufte die Gefrierzellen als bedenkliche Arzneimittel ein (Az.: 6 A 10136/18.OVG).
Mehr lesenEine tatsächlich nicht angefallene Umsatzsteuer, die für patientenindividuell hergestellte Zytostatika im Rahmen einer ambulanten Krankenhausbehandlung seitens der Apotheke des Krankenhauses in Übereinstimmung mit der Sichtweise der maßgeblichen Verkehrskreise als Teil der geschuldeten Vergütung berechnet worden ist, ist unter bestimmten Voraussetzungen – abzüglich des nachträglich entfallenden Vorsteuerabzugs der Krankenhausträger – an die Patienten beziehungsweise an deren private Krankenversicherer zurückzugewähren. Dies hat der Bundesgerichtshof mit mehreren Urteilen vom 20.02.2019 klargestellt. Wie die Richter betonten, ergibt sich dies aus einer gebotenen ergänzenden Vertragsauslegung der getroffenen Vereinbarungen (Az.: VIII ZR 7/18, VIII ZR 66/18, VIII ZR 115/18 und VIII ZR 189/18).
Mehr lesenMit den Stimmen der Koalitionsfraktionen hat der Bundestags-Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz am 20.02.2019 den Gesetzentwurf der Fraktionen CDU/CSU und SPD zur Verbesserung der Information über einen Schwangerschaftsabbruch (BT-Drs. 19/7693) angenommen. Dies berichtete der parlamentarische Pressedienst am 20.02.2019. Der Abstimmung vorangegangen sei eine ausführliche kontroverse Diskussion, in der die Opposition vor allem das Gesetzgebungsverfahren kritisiert und die Verfassungsrechtlichkeit des Entwurfs infrage gestellt habe.
Mehr lesenDie Bundesnetzagentur (BNetzA) hat gegen den Energieversorger Uniper wegen Manipulation im Gashandel eine Geldbuße von 150.000 Euro verhängt. Dies teilte die Behörde am 20.02.2019 mit. Außerdem seien zwei Händler mit Bußgeldern belegt worden.
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