Pay-TV zum Schnäppchenpreis, Fußball live für wenig Geld. Das bot ein eigens eingerichtetes Internetportal an – aber illegal. Der betroffene Sender Sky ging von einem Millionenschaden aus. Der Prozess endete am Landgericht Lüneburg für drei der vier jungen Angeklagten mit Haftstrafen zwischen acht Monaten und zwei Jahren auf Bewährung wegen bandenmäßigen Computerbetrugs. Der vierte der angeklagten jungen Männer zwischen 22 und 26 Jahren bekam eine Verwarnung. Vorausgegangen war eine Absprache zwischen den Prozessbeteiligten. Die Angeklagten kommen aus Niedersachsen, Bayern und Nordrhein-Westfalen.
Mehr lesenVGB §§ 1 Ib, 4 I, IIa Nr. 1, 6 II
Gewährt ein Vertrag über eine Gebäudeversicherung Versicherungsschutz für den Fall des «Rohrbruchs», das heißt für ein meist punktuelles Ereignis, so tritt der Versicherungsfall nach Auffassung des Oberlandesgerichts Saarbrücken nicht erst mit Auftreten oder Sichtbarwerden durch den Rohrbruch hervorgerufener Wasserschäden ein, sondern bereits mit der Schädigung des Rohres, die zu dem Wasseraustritt geführt hat. Bestehen Anhaltspunkte dafür, dass diese Schädigung schon vor Abschluss des Vertrages vorlag, muss der Versicherungsnehmer beweisen, dass der Versicherungsfall in den Haftungszeitraum fällt.
OLG Saarbrücken, Urteil vom 19.12.2018 - 5 U 4/18 (LG Saarbrücken), BeckRS 2018, 34033
Mehr lesenEine ZDF-Reporterin ist mit ihrer Klage wegen einer behaupteten geschlechtsbezogenen Ungleichbehandlung bei der Vergütung auch in zweiter Instanz gescheitert. Das Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg sah die Frau nicht als Arbeitnehmerin, sondern als freie Mitarbeiterin des Senders an und verneinte deswegen unter anderem einen Auskunftsanspruch nach § 10 Entgelttransparenzgesetz. Es hat jedoch die Revision wegen des Auskunftsanspruchs zugelassen (Urteil vom 05.02.2019, Az.: 6 Sa 983/18, nicht rechstkräftig).
Mehr lesenDie Verurteilung des "Reichsbürgers" von Georgensgmünd zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe wegen Mordes an einem Polizeibeamten und versuchten Mordes an zwei weiteren Polizeibeamten ist rechtskräftig. Der Bundesgerichtshof hat die Revision des Angeklagten gegen das Urteil des Landgerichts Nürnberg-Fürth (BeckRS 2017, 141430) als unbegründet verworfen (Beschluss vom 23.01.2019, Az.: 1 StR 209/18).
Mehr lesenSGB VII §§ 8 I, 8 II, 104 I; StVG § 7 I; ZPO § 114 I
Haftungsbefreiungen nach §§ 104, 105 SGB VII setzen voraus, dass sich in dem Unfall das betriebliche Verhältnis zwischen Schädiger und Geschädigten manifestiert. Stand jedoch das betriebliche Verhältnis zu dem Unfall in keinem oder nur einem losen Zusammenhang, scheidet eine Haftungsprivilegierung aus. Dies stellt das Oberlandesgericht Celle klar. Fahren mehrere Arbeitskollegen auf Anordnung des Arbeitsgebers in einem Pkw des Arbeitgebers gemeinsam zu einem Firmenkunden und kommt es dabei zu einem Unfall, handelt es sich laut Gericht um einen vom Haftungsprivileg erfassten Betriebswegeunfall.
OLG Celle, Beschluss vom 25.09.2018 - 14 W 34/18 (LG Lüneburg), BeckRS 2018, 31659
Mehr lesenIm Loveparade-Strafprozess haben sieben der zehn Angeklagten einer Einstellung des Verfahrens ohne Auflage zugestimmt. Zuvor hatte auch die Staatsanwaltschaft den Vorschlag des Gerichts gutgeheißen. Möglicherweise wird das Gericht bereits am 06.02.2019 die Einstellung des Verfahrens gegen diese sieben Angeklagten verkünden. Das Verfahren gegen die drei restlichen Angeklagten geht zwar weiter; ein Urteil vor Eintritt der Verjährung ist aber nicht zu erwarten.
Mehr lesenMit Blick auf aktuelle Karlsruher Urteile zur automatischen Erfassung von Autokennzeichen pochen Grüne und FDP auf weitreichende Änderungen an den Plänen zur Kontrolle von Diesel-Fahrverboten. “Bundesverkehrsminister Scheuer sollte nun seinen Gesetzentwurf zur Diesel-Rasterfahndung unverzüglich einstampfen“, verlangte der verkehrspolitische Sprecher der FDP im Bundestag, Oliver Luksic, am 05.02.2019.
Mehr lesenDie polizeirechtlichen Vorschriften zur automatisierten Kennzeichenkontrolle von Kraftfahrzeugen in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen sind wegen Verstoßes gegen das Recht auf informationelle Selbstbestimmung teilweise verfassungswidrig. Dies hat das Bundesverfassungsgericht mit Beschlüssen vom 18.12.2018 entschieden. Die drei Länder müssen ihre Gesetze jetzt bis Ende des Jahres 2019 nachbessern (Az.: 1 BvR 142/15 sowie 1 BvR 2795/09 und 1 BvR 3187/10).
Mehr lesenDer Käufer eines abgasmanipulierten Fahrzeugs kann auch dann wegen Vorliegen eines Mangels vom Kaufvertrag zurücktreten, wenn der Hersteller eine “Nachbesserungssoftware“ anbietet. Ein Käufer darf erwarten, dass ein Auto die vorgesehenen Abgastests ohne eine hierfür eigens konzipierte Software besteht. Dies hat das Oberlandesgericht Oldenburg mit Hinweisbeschluss vom 05.12.2018 entschieden, der die erstinstanzliche Entscheidung betätigt. Der beklagte Hersteller hat daraufhin seine Berufung zurückgenommen (Az.: 14 U 60/18).
Mehr lesenFußball-Startrainer José Mourinho hat nach Medienberichten seine Steuerprobleme mit der spanischen Justiz geklärt. Der 56 Jahre alte Portugiese habe am 05.02.2019 bei einem Gerichtstermin in Madrid eine einjährige Haftstrafe, eine Steuernachzahlung von 3,3 Millionen Euro sowie eine Geldstrafe von rund zwei Millionen Euro akzeptiert, berichteten die Zeitung “El País“ und andere Medien unter Berufung auf Justizkreise.
Mehr lesenDas Verfahren um die Folgen der angestrebten Übernahme von VW durch die Porsche-Holding Porsche SE wird erneut verschoben. Die mündliche Verhandlung werde erst am 26.03.2019 weitergehen, teilte das Oberlandesgericht Celle mit. Dies gelte allerdings nur, wenn ein Befangenheitsgesuch eines Verfahrensbeteiligten gegen die drei Mitglieder des Senats unbegründet sei. Sollte das Gesuch begründet sein, müsse das Kapitalanleger-Musterverfahren mit geänderter Besetzung des Senats fortgesetzt werden.
Mehr lesenDaimler und Bosch müssen sich einem US-Rechtsstreit wegen angeblicher Manipulation von Abgaswerten bei Dieselautos stellen. Das zuständige Gericht in Newark (Bundesstaat New Jersey) ließ eine Sammelklage von Autobesitzern, die zuvor bereits abgewiesen worden war, nun doch zumindest in Teilen zu. Klägeranwalt Steve Berman feierte dies am 04.02.2019 als großen Erfolg.
Mehr lesenEine Verkehrsunfallgeschädigte, die vorschnell über die eigene Vollkaskoversicherung abrechnet, ohne die Regulierungsbereitschaft der gegnerischen Versicherung abzuwarten, hat keinen Anspruch auf Ersatz ihres Rückstufungsschadens. In einem solchen Fall liegt ein Verstoß gegen die Pflicht zur Geringhaltung des Schadens vor. Dies hat das Amtsgericht Ansbach nach Bestätigung durch das LG mit inzwischen rechtskräftigem Urteil vom 24.11.2017 entschieden (Az.: 4 C 987/17).
Mehr lesenDas Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hat einem Bewerber um Einstellung in den mittleren Polizeidienst Recht gegeben, den die Berliner Polizei allein wegen seiner Tätowierungen abgelehnt hatte. Der Antragsteller ist vorläufig weiter zum Auswahlverfahren zuzulassen. Die Polizei hatte die großflächigen, beim Tragen von Sommeruniform sichtbaren Tätowierungen mit Frauenschädeln (das mexikanische Motiv "La Catrina“) beanstandet (Beschluss vom 01.02.2019, Az.: OVG 4 S 52.18).
Mehr lesenFür den Mord an einer Berliner Kunsthistorikerin muss ein zur Tatzeit mutmaßlich etwas über 18 Jahre alter Tschetschene lebenslang ins Gefängnis. Der Bundesgerichtshof hat das entsprechende Urteil des Landgerichts Berlin mit Beschluss vom 24.01.2019 bestätigt (Az.: 5 StR 663/18).
Mehr lesenDas Verwaltungsgericht Wiesbaden hat im Eilverfahren ein gegenüber einem Polizeikommissar-Anwärter ausgesprochenes Verbot der Führung der Dienstgeschäfte mit Beschluss vom 01.02.2019 bestätigt. Dem Anwärter wird vorgeworfen, privat seinen Dienstausweis missbraucht zu haben, um unter anderem seine Freundin aus einem Polizeikessel zu führen (Az.: 3 L 1141/18.WI).
Mehr lesenNach der Einigung auf Grundzüge eines neuen Grundsteuermodells verlangen die Kommunen eine rasche Reform ihrer wichtigen Einnahmequelle. Jetzt müsse schnell – bis spätestens Ostern – ein Gesetzentwurf vorgelegt werden, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy der Deutschen Presse-Agentur. "Das ist nötig, damit die Grundsteuer, wie vom Bundesverfassungsgericht verlangt, bis Ende dieses Jahres neu geregelt wird." Sonst würde sie ab 2020 wegfallen. Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder machte aber noch Verhandlungsbedarf deutlich. Die Immobilienwirtschaft warnte vor Bürokratie und Mietsteigerungen.
Mehr lesenEin britisches Gericht hat eine 37-jährige Frau aus Uganda am 01.02.2019 für schuldig befunden, ihre zum Tatzeitpunkt drei Jahre alte Tochter an ihren Geschlechtsorganen verstümmelt zu haben. Es handelt sich um die erste Verurteilung wegen weiblicher Genitalverstümmelung in Großbritannien, die dort bereits seit 1985 unter Strafe steht. Die Frau erwartet der BBC zufolge nun eine Haftstrafe von bis zu 14 Jahren.
Mehr lesenDas Jobcenter muss grundsätzlich nicht mehr Medikamente bezahlen als die Krankenkasse, also zum Beispiel nicht die Kosten für homöopathische Präparate übernehmen. Für Ausnahmen gelten enge Voraussetzungen. Dies hat nun das Landessozialgericht Niedersachsen-Bremen mit Urteil vom 10.01.2019 entschieden (Az.: L 15 AS 262/16).
Mehr lesenVerbraucher in der Schuldenfalle können hoffen: Sie sollen nach einer Pleite künftig schneller die Chance auf einen schuldenfreien Neuanfang bekommen. Die EU will die Laufzeit von Privatinsolvenzen auf drei Jahre verkürzen. Dies ist in bestimmten Fällen in Deutschland zwar schon jetzt möglich. Allerdings schaffen dies bislang nur die wenigsten Betroffenen. Zuletzt waren es nach Daten der Wirtschaftsberatung Crif Bürgel 5,8%. Aus Sicht von Insolvenzrechtsexperten sind die Hürden für die meisten zu hoch.
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