Die Bundesregierung hat die Weichen für die Durchführung der Volkszählung 2021 gestellt und das Zensus-Gesetz beschlossen. Deutschland sei durch EU-Recht verpflichtet, im Jahr 2021 erneut eine Zählung durchzuführen, erläutert die Regierung in ihrer Mitteilung vom 27.02.2019. Erfasst werden sollen neben den Einwohnerzahlen auch bestimmte soziodemografische Basisdaten zur Bevölkerung, so zum Beispiel Erwerbstätigkeit und Wohnsituation.
Mehr lesenKünftig soll es einen eigenen Studiengang "Psychotherapie" geben. Das hat das Bundeskabinett mit dem Gesetzentwurf zur Reform der Psychotherapeutenausbildung beschlossen. Der neue Ausbildungsweg sieht nach der Mitteilung der Bundesregierung vom 27.02.2019 ein fünfjähriges Hochschulstudium vor. Es gliedere sich in ein dreijähriges Bachelor- und ein zweijähriges Masterstudium, das mit einer bundeseinheitlichen staatlichen Prüfung enden soll. Wer diese Prüfung bestehe, dürfe als Psychotherapeut arbeiten.
Mehr lesenEin monatlicher Grundpreis von 8,99 Euro sowie Kosten in Höhe von 1,50 Euro für eine beleghafte Überweisung im Rahmen eines Basiskontos sind unangemessen hoch und damit unwirksam. Dies hat das Oberlandesgericht Frankfurt am Main mit Urteil vom 27.02.2019 entschieden. Basiskonten müssten zwar nicht als günstigstes Kontomodell eines Kreditinstituts angeboten werden. Die Preise sollten aber das durchschnittliche Nutzerverhalten dieser Kontoinhaber angemessen widerspiegeln, heißt es in der Begründung. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Das OLG hat die Revision zum Bundesgerichtshof zugelassen, da die Sache im Hinblick auf eine unbestimmte Vielzahl betroffener Basiskonteninhaber und Bankinstitute grundsätzliche Bedeutung habe (Az.: 19 U 104/18).
Mehr lesenDie Überlassung eines Firmen-Pkw zur uneingeschränkten Privatnutzung ohne Selbstbeteiligung ist bei einem "Minijob"-Beschäftigungsverhältnis unter Ehegatten fremdunüblich. Der Arbeitsvertrag sei daher steuerlich nicht anzuerkennen, so der Bundesfinanzhof (Urteil vom 10.10.2018, Az.: X R 44/17 und X R 45/17).
Mehr lesenNimmt ein Asylbewerber seinen Antrag auf internationalen Schutz unter Aufrechterhaltung eines Antrags auf Feststellung nationaler Abschiebungsverbote nach § 60 Abs. 5 und 7 AufenthG zurück, setzt die Wirksamkeit der Rücknahme die Darlegung voraus, dass das aufrechterhaltene Abschiebungsschutzbegehren nicht auf Gründe gestützt wird, die dem internationalen Schutz (Flüchtlingsschutz und subsidiärer Schutz) unterfallen. Das hat das Bundesverwaltungsgericht entschieden (Urteil vom 26.02.2019, Az.: 1 C 30.17)
Mehr lesenMangels Rechtsgrundlage darf das Bundesamt für Verfassungsschutz die Partei Alternative für Deutschland (AfD) nicht als "Prüffall" bezeichnen. Das hat das Verwaltungsgericht Köln in einem vorläufigen Rechtsschutzverfahren entschieden (Beschluss vom 26.02.2019, Az.: 13 L 202/19, anfechtbar).
Mehr lesenIm Streit um den in zwei Pressemitteilungen der Landeshauptstadt Hannover geäußerten Verdacht illegaler Informationsbeschaffung durch die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ) und einen dort arbeitenden Redakteur haben die Herausgeberin der Zeitung und der betroffene Redakteur obsiegt. Das Verwaltungsgericht Hannover hat es der Landeshauptstadt im Wege der einstweiligen Anordnung untersagt, entsprechende Äußerungen zu wiederholen (Beschluss vom 22.02.2019, Az.: 6 B 5193/18, anfechtbar).
Mehr lesenDeutschland zieht im Streit um die Abmilderung von Grenzwerten bei neuen Abgastests auf der Straße vor den Europäischen Gerichtshof. Wie der EuGH am 26.02.2019 mitteilte, schlossen sich die Bundesregierung und die ungarische Regierung der EU-Kommission an und legten Rechtsmittel gegen ein Urteil des Gerichts der Europäischen Union ein (Az.: C-177/19 P, C-178/19 P und C-179/19 P). Ohne den Gang in die nächste Instanz wären 2020 deutlich strengere Grenzwerte für Autos der Norm Euro-6 gekommen.
Mehr lesenFür die Bemessung des Streitwerts von Streitigkeiten um die Löschung von Äußerungen auf einem sozialen Netzwerk und die Sperrung des Accounts sind neben der wirtschaftlichen Bedeutung für den Antragsteller auch Marktmacht und Reichweite des Anbieters zu berücksichtigen. In einfach gelagerten Verfügungsverfahren beträgt der Streitwert für eine Einzeläußerung regelmäßig 7.500 EUR. (von der Schriftleitung bearbeiteter Leitsatz des Gerichts)
OLG Dresden, Beschluss vom 19.01.2019 - 4 W 1074/18, BeckRS 2019, 1477
Mehr lesenEin Rechtsanwalt ist vor dem Verwaltungsgericht Koblenz mit seiner Klage gegen die Heranziehung zu einem Tourismusbeitrag gescheitert. Das Gericht betont, dass die Heranziehung bereits aufgrund der bloßen Möglichkeit, aus dem Tourismus Vorteile zu ziehen, gerechtfertigt sei (Urteil vom 08.02.2019, Az.: 5 K 773/18.KO).
Mehr lesenDer Media-Saturn-Deutschland GmbH stehen gegen ihren ehemaligen Geschäftsführer Michael R. keine Zahlungsansprüche wegen der Annahme von Bestechungsgeldern zu. Es stehe nicht hinreichend fest, dass der ehemalige Geschäftsführer an "Schmiergeldzahlungen" beteiligt war, entschied das Schleswig-Holsteinische Oberlandesgericht mit Urteil vom 26.02.2019 (Az.:3 U 57/17).
Mehr lesenDie Kfz-Vollkaskoversicherung muss auch dann für ein Schadenereignis einstehen, wenn der Sachverhalt im Einzelnen nicht aufgeklärt werden kann. Maßgeblich sei allein, dass die Schäden nach Art und Beschaffenheit nur auf einem Unfall beruhen könnten, entschied das Oberlandesgericht Braunschweig mit Urteil vom 11.02.2019 (Az.: 11 U 74/17).
Mehr lesenNach einem Suizid auf Schienen bekommt ein Lokführer 70.000 Euro von der Haftpflichtversicherung des Toten. Der 42-Jährige einigte sich mit der Versicherung auf einen Vergleich, wie das Oberlandesgericht München am 26.02.2019 mitteilte. Zuvor war die Widerrufsfrist gegen den entsprechenden Vergleichsvorschlag des Gerichtes abgelaufen.
Mehr lesenDer umstrittene Fahrdienst-Vermittler Uber darf in London weiter auf den Straßen bleiben. Der Londoner High Court wies Medienberichten vom 26.02.2019 zufolge eine Klage gegen die vorläufige Betriebsgenehmigung zurück. Gegen die Uber-Lizenz hatte die United Cabbies Group geklagt, die Londoner Taxifahrer vertritt.
Mehr lesenNach jahrelangem Rechtsstreit hat das höchste deutsche Finanzgericht dem globalisierungskritischen Netzwerk Attac wegen tagespolitischem Aktivismus die Gemeinnützigkeit aberkannt. Der Bundesfinanzhof kommt in dem am 26.02.2019 in München veröffentlichten Urteil zu dem Schluss, dass die von Attac geführten Kampagnen keine gemeinnützige politische Bildungsarbeit sind (Az.: V R 60/17).
Mehr lesenDie Ausschüttung einer luxemburgischen Investmentgesellschaft mit variablem Grundkapital (SICAV) an eine deutsche Kapitalgesellschaft ist auch nach einem vorangegangenem Bondstripping steuerfrei, da die Voraussetzungen des abkommensrechtlichen Schachtelprivilegs vorliegen. Dies hat das Finanzgericht Düsseldorf mit noch nicht rechtskräftigem Zwischenurteil vom 17.12.2018 entschieden (Az.: 2 K 3874/15 F).
Mehr lesenDas Gericht der Europäischen Union hat den Beschluss der Europäischen Kommission, die für vier spanische Profifußballvereine geltende Steuerregelung als staatliche Beihilfe einzustufen, für nichtig erklärt. Bei der Begünstigung von Vereinen ohne Gewinnerzielungsabsicht gegenüber Sport-Aktiengesellschaften (SAGs) müsste berücksichtigt werden, dass SAG besondere Abzugsmöglichkeiten haben (Urteile vom 26.02.2019, Az.: T-679/16 und T-865/16).
Mehr lesenNach Auffassung des Generalanwalts beim Europäischen Gerichtshof Manuel Campos Sánchez-Bordona ist ein Minderjähriger, für den ein Unionsbürger nach der algerischen Regelung der Kafala die Vormundschaft übernommen hat, kein "Verwandter in gerader absteigender Linie" dieses Unionsbürgers. Ihm könnte aber als sonstiger "Familienangehöriger" die Einreise und sein Aufenthalt zu erleichtern sein (Schlussanträge vom 26.02.2019, Az.: C-129/18).
Mehr lesenDie Entscheidung, mit der der Präsident der Zentralbank Lettlands vorläufig seines Amts enthoben worden ist, ist nichtig. Lettland habe keine Beweise für die schwere Verfehlung vorgebracht, die dem Präsidenten seiner Zentralbank zur Last gelegt werde, entschied der Gerichtshof der Europäischen Union mit Urteil vom 26.02.2019 (Az.: C-202/18 und C-238/18).
Mehr lesenGroßbritanniens jahrzehntelange Herrschaft über den militärisch bedeutenden Chagos-Archipel verstößt nach Überzeugung des Internationalen Gerichtshofes gegen das Selbstbestimmungsrecht der Völker. London müsse die Inselgruppe im Indischen Ozean, zu der auch der US-Militärstützpunkt Diego Garcia gehört, daher "so rasch wie möglich" an Mauritius zurückgeben, heißt es in einem am 25.02.2019 veröffentlichen Gutachten des Weltgerichtshofes.
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