Dienstag, 17.3.2020
EU-Kommission verkündet Beschränkung für Einreisen in die EU

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat am 16.03.2020 die G7 Staats- und Regierungschefs informiert, dass alle Reisen in die Europäische Union, die nicht zwingend notwendig sind, für zunächst 30 Tage eingeschränkt werden. "Hier in Europa ist derzeit das Zentrum der Virusausbreitung. Und wir wissen, dass alles, was Kontakte zwischen Menschen verringert, die Ausbreitung des Virus verlangsamt. Und das gilt natürlich auch für Reisen", sagte Ursula von der Leyen in einer Videobotschaft.

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Kampf gegen Coronavirus: Israel will Überwachungstechnologie einsetzen

Israel will im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus Überwachungstechnologie einsetzen, die sonst zur Terrorbekämpfung dient. Dies teilte der Inlandsgeheimdienst Schin Bet am 17.03.2020 mit. Nach Medienberichten handelt es sich vor allem um Handyüberwachung von Erkrankten.

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Corona-Krise: Bund und Länder vereinbaren massive Beschränkungen des öffentlichen Lebens

Im Kampf gegen eine weitere Ausbreitung des Coronavirus haben Bund und Länder Leitlinien zur weiteren Beschränkung von sozialen Kontakten im öffentlichen Bereich vereinbart. Dies teilte die Bundesregierung am 16.03.2020 mit. So sollen Einzelhandel-Verkaufsstellen, Theater, Museen und Sporteinrichtungen vorerst geschlossen werden. Der Lebensmittelhandel, Apotheken und Tankstellen seien nicht betroffen.

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Corona-Krise: StPO-Änderung wird geprüft

Die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus bringt die Möglichkeit einer Änderung der Strafprozessordnung auf die politische Agenda. Die Politik sei für das Thema sensibilisiert, so der Deutsche Richterbund (DRB) am 17.03.2020 in Berlin. "Ob und inwieweit es gesetzliche Änderungen etwa bei Unterbrechungsfristen für Strafprozesse braucht, befindet sich derzeit in der Prüfung", sagte DRB-Bundesgeschäftsführer Sven Rebehn der Deutschen Presse-Agentur.

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Coronavirus schränkt Arbeit der Gerichte in Bund und Ländern ein

Verschobene Urteile, abgesagte Verhandlungen, Richter im Homeoffice – die Ausbreitung des Coronavirus zwingt auch die Gerichte und Justizbehörden zu einschneidenden Maßnahmen. Das Bundesverfassungsgericht verlegte am 16.03.2020 die Verkündung eines wichtigen Urteils vom 24.03. auf den 05.05.2020. Der Bundesgerichtshof sagte erste Verhandlungen ab. Das Bundesverwaltungsgericht teilte am 17.03.2020 mit, wegen Coronavirus-Infektionen mehrerer Beschäftigter in einen Notbetrieb zu gehen. In Baden-Württemberg werden nur noch wichtige Prozesse verhandelt und die meisten Angestellten und Beamten nach Hause geschickt. Auch in Bayern und Nordrhein-Westfalen kommt es zu Einschränkungen.

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Corona-Krise: BRAK und DAV bitten um Unterstützung der Rechtsanwaltschaft

Der Präsident der Bundesrechtsanwaltskammer (BRAK), Ulrich Wessels, appelliert an alle deutschen Gerichte, den von der Corona-Krise mittelbar oder unmittelbar betroffenen Rechtsanwälten im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten entgegenzukommen. Nicht eilbedürftige Termine sollten aufgehoben und auf einen späteren Zeitpunkt verlegt werden. Der Deutsche Anwaltverein (DAV) betont im Zusammenhang mit der Corona-Krise, dass Rechtsanwälte einen zentralen Beitrag zum funktionierenden Rechtsstaat leisteten und den Bürgern den Zugang zum Recht sicherten. Die Arbeit der Anwälte sowie der Zugang zum Recht müssten zwingend aufrechterhalten und unterstützt werden.

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OLG Köln: Umfang des Bereicherungsanspruchs nach Vertragswiderspruch gemäß § 5a VVG a. F.

VVG a.F. § 5a; BGB §§ 812, 818 I

Allein eine Zeitspanne zwischen Vertragsabschluss und Widerspruchserklärung von über 10 Jahren und eine mehrfache Bezugsrechtsänderung führen nach einem Urteil des Oberlandesgerichts Köln nicht zur Verwirkung des Widerspruchsrechts. Die Höhe der aus der Differenz von Abschlusskosten und Verwaltungskosten gezogenen Nutzungen könne nicht nach der Eigenkapitalrendite eines Unternehmens berechnet werden, so die Richter weiter.

OLG Köln, Urteil vom 20.12.2019 - 20 U 209/19 (LG Köln), BeckRS 2019, 35232

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Türkei setzt wegen Coronavirus Gerichtsverhandlungen aus

Aus Sorge vor der Verbreitung des Coronavirus setzt die Türkei Gerichtsverhandlungen vorübergehend aus. Juristische Angelegenheiten würden ab sofort online verwaltet, sagte Justizminister Abdülhamit Gül am 16.03.2020 in Ankara. Davon ausgenommen seien nur Angelegenheiten, die dringend seien oder Häftlinge in Untersuchungshaft betreffen. Wie lange die Maßnahmen gelten, sagte Gül nicht.

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USA: Whistleblowerin Manning kommt nach Gerichtsanordnung frei

Seit Mai 2019 saß Whistleblowerin Chelsea Manning in Beugehaft. Sie weigert sich, über Wikileaks-Gründer Julian Assange auszusagen. Ein Gericht hat nun überraschend ihre Freilassung angeordnet – nachdem sie versucht hatte, sich das Leben zu nehmen. Manning sei am 12.03.2020 aus der Haftanstalt in Alexandria im US-Bundesstaat Virginia entlassen worden, sagte eine Sprecherin des Sheriffs der Stadt am 13.03.2020 der Deutschen Presse-Agentur in Washington.

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OLG Frankfurt am Main: Mohamed A. G. mangels nachgewiesener IS-Mitgliedschaft freigesprochen

Der Fünfte Strafsenat des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main hat Mohamed A. G. mangels Beweises, dass er sich in den Jahren 2013 bis 2015 an der ausländischen terroristischen Vereinigung "Islamischer Staat" (IS) als Mitglied beteiligt hatte, freigesprochen (Urteil vom 13.03.2020, Az.: 5 - 2 OJs 32/18 - 1/19).

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Voßkuhle-Nachfolger Harbarth sieht keine Probleme durch sein Politiker-Vorleben

Der aller Voraussicht nach künftige Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Harbarth, sieht keinen Konflikt mit seiner früheren Funktion als Vizechef der Unionsfraktion. "Der Gesetzgeber hat sich bewusst dafür entschieden, dass auch Politiker an das Bundesverfassungsgericht berufen werden können", sagte der 48-Jährige der "Augsburger Allgemeinen“ am 16.03.2020. Harbarth soll in den nächsten Wochen Gerichtspräsident Andreas Voßkuhle ablösen, dessen Zeit in Karlsruhe turnusmäßig Anfang Mai 2020 nach zwölf Jahren endet.

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Bundesregierung legt Sofortprogramm auf: Schutzschild für Beschäftigte und Unternehmen

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) haben ein Maßnahmenpaket in Milliardenhöhe vorgelegt, um die Folgen des Coronavirus zu bekämpfen. Sie kündigten ein unbegrenztes Kreditprogramm für Unternehmen an. Es sei genug Geld vorhanden, um die wirtschaftlichen Folgen des Corona-Virus erfolgreich zu bekämpfen, betonten die beiden Minister am 16.03.2020 bei der Vorstellung der Maßnahmen auf einer gemeinsamen Pressekonferenz.

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Montag, 16.3.2020
Insolvenzantragspflicht für durch Corona-Epidemie insolvente Unternehmen soll ausgesetzt werden

Um Unternehmen zu schützen, die infolge der Corona-Epidemie in eine finanzielle Schieflage geraten, soll die Insolvenzantragspflicht ausgesetzt werden. Eine entsprechende gesetzliche Regelung werde vorbereitet, teilte das Bundesjustizministerium am 16.03.2020 mit. So solle verhindert werden, dass Unternehmen nur deshalb Insolvenz anmelden müssen, weil sie die von der Bundesregierung beschlossenen Hilfen nicht rechtzeitig erhalten.

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Richter geben grünes Licht für Verfassungsreform in Russland

Russlands oberste Verfassungsrichter haben die geplante größte Reform des Grundgesetzes der Geschichte des Landes im Eiltempo gebilligt. Das teilte das Gericht am 16.03.2020 in St. Petersburg mit. Die Änderungen stünden im Einklang mit der Verfassung. Diese Entscheidung könne nicht angefochten werden.

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BGH reagiert auf Corona: Erste Verhandlungen abgesagt

Wegen der Ausbreitung des Coronavirus sagt der Bundesgerichtshof erste Verhandlungen ab. Mehrere für diese Woche angesetzte Termine wurden am 16.03.2020 aufgehoben. Die Entscheidung hätten die jeweiligen Senatsvorsitzenden getroffen, sagte eine Sprecherin des obersten Zivil- und Strafgerichts in Karlsruhe und Leipzig. "Unser primäres Ziel ist es, die persönlichen Kontakte zu verringern." Dabei stehe der Gerichtshof vor dem Dilemma, dass für Verhandlungen und Urteilsverkündungen der Grundsatz der Öffentlichkeit gelte. "Auf der anderen Seite wollen wir natürlich dazu beitragen, dass sich das Virus nicht weiter ausbreitet."

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Verbraucherzentralen dringen auf europäische Leistungsklage

Die deutschen Verbraucherzentralen dringen auf die Einführung einer europäischen Leistungsklage. "Es wird Zeit, dass auch die Verbraucher stärker von EU-weiten Regeln Nutzen ziehen. Eine Musterfeststellungsklage in Deutschland ist schön. Eine europaweite Leistungsklage ist deutlich wirksamer", sagte Vorstand Klaus Müller vom Bundesverband der Verbraucherzentralen der Funke-Mediengruppe.

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Bundesregierung will Persönlichkeitsschutz bei Bildaufnahmen erweitern

Die Bundesregierung will den Persönlichkeitsschutz bei der Herstellung und Verbreitung von Bildaufnahmen verbessern und das Strafgesetzbuch entsprechend ändern. Ihr Gesetzentwurf (BT-Drs. 19/17795) sieht dazu unter anderem vor, den geschützten Personenkreis auf Verstorbene auszuweiten. Vom Straftatbestand erfasst werden sollen das Herstellen und das Übertragen einer Bildaufnahme, die in grob anstößiger Weise eine verstorbene Person zur Schau stellt, sowie das Herstellen und das Übertragen einer Bildaufnahme von bestimmten gegen Anblick geschützten Körperteilen. Auch das Gebrauchen und Zugänglichmachen von solchen Bildaufnahmen gegenüber Dritten soll erfasst werden.

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Teilsieg für Dopingsünder Dürr im Streit mit Skiverband

Der ehemalige österreichische Langläufer und Dopingsünder Johannes Dürr hat im gerichtlichen Streit mit seinem Skiverband nach Medienberichten einen Teilerfolg errungen. Ein Gericht in Innsbruck hatte zunächst durchgesetzt, dass Dürr nicht mehr behaupten darf, der Österreichischen Ski-Verband (ÖSV) dulde Doping stillschweigend. Das Urteil wurde aber von der höheren Instanz aufgehoben, und diese Aufhebung bestätigte jetzt der Oberste Gerichtshof, wie die Zeitung "Die Presse" am 14.03.2020 berichtete.

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Nach 25 Jahren: LG Osnabrück verhängt lebenslange Haft im Mordfall Elke Sandker

Im Fall der jungen Sögelerin Elke Sandker, die vor 25 Jahren nach einem Kirmesbesuch erdrosselt wurde, hat das Landgericht Osnabrück am 13.03.2020 einen heute 66-Jährigen wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Gericht sah dessen Täterschaft aufgrund gefundener DNA-Spuren am Körper und der Kleidung des Opfers, die nach 23 Jahren mit neuen Methoden ausgewertet worden waren, als erwiesen an (Az.: 6 Ks 12/19).

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Bericht: Haftstrafe im Missbrauchs-Prozess für Ex-Priester in Lyon

Ein bekannter Ex-Priester ist in Frankreich in einem Missbrauchsprozess zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das entschied ein Gericht in Lyon am 16.03.2020, wie die französische Nachrichtenagentur AFP am 16.02.2020 unter Berufung auf den Anwalt des Angeklagten berichtete. Gegen den ehemaligen Priester Bernard Preynat wurde demnach aber kein Haftbefehl erlassen. Der bekannte Ex-Priester soll in den 1980er Jahren Dutzende Kinder sexuell missbraucht haben.

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