Montag, 18.12.2023
Wer entscheidet über Leben und Tod?

14 Ärztinnen und Ärzte greifen vor dem BVerfG das Triage-Gesetz an. Sie fordern mehr Entscheidungsspielraum in Notsituationen und die Erlaubnis der umstrittenen Ex-post-Triage. Hinter der Klage stehen auch Ärzteverbände. Den Medizinern geht es um die Grundfesten ihres Selbstverständnisses.

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Insolvenz: Chronisch kranker Ex-Anwalt muss Teil seines Mediatoren-Verdienstes abführen

Auch ein Insolvenzschuldner, der krankheitsbedingt gar nicht mehr arbeiten müsste, muss etwas von seinem selbstständig erzielten Verdienst in die Insolvenzmasse abführen, stellt der BGH klar.  Ein Anwalt, der seine Zulassung zurückgegeben hatte, war während des Insolvenzverfahrens überobligatorisch als angestellter Mediator tätig.

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Eilanträge gegen Sonderkündigungsrecht für Kabelfernsehverträge scheitern

Ab 1. Juli 2024 kann die Wohnungswirtschaft Kosten für den Betrieb von Breitbandnetzen nicht mehr auf Mieter umlegen und erhält ein Sonderkündigungsrecht für langfristige Bezugsverträge mit Telekommunikationsunternehmen. Diese sind vor dem BVerfG mit Eilanträgen gescheitert.

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Finanzskandal: Vatikan-Justiz verurteilt erstmals Kardinal zu Haft

Im Vatikan-Finanzprozess um fragwürdige Millionendeals ist erstmals in der Geschichte der katholischen Kirche ein Kardinal von einem Gericht des Kirchenstaates zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Der Vatikan-Gerichtshof verhängte am Samstag gegen den italienischen Kardinal Angelo Becciu fünfeinhalb Jahre Haft.

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Schnelles Ende für Umweltbonus bei E-Auto-Kauf

Die staatliche Kaufprämie für E-Autos ist Geschichte. Mit Ablauf des gestrigen Sonntags können keine neuen Anträge mehr für den Umweltbonus gestellt werden, teilte das Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministerium am Samstag mit. Bereits zugesagte Förderungen werden noch ausgezahlt.

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In Deutschland bleiben Beschränkungen für Glyphosat bestehen

In Deutschland soll die Anwendung von Glyphosat beschränkt bleiben und Verstöße weiterhin sanktioniert werden. Das Landwirtschaftsministerium hat eine entsprechende Eilverordnung auf den Weg gebracht. Diese soll mit Ablauf des 31. Dezember 2023 in Kraft treten und ein halbes Jahr gelten.

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Lindner plant kleine Reform der Schuldenbremse

Ein Aussetzen der Schuldenbremse erscheint nach dem Haushaltsurteil des BVerfG höchst riskant – umso mehr wird über eine Reform gestritten. Doch die FDP einschließlich Parteichef Christian Lindner ist dagegen. Eine Teilreform hält der Bundesfinanzminister dennoch für möglich.

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CDU-Spitze legt Beschwerde gegen Nicht-Ausschluss von Maaßen ein

Die CDU-Spitze hat Beschwerde gegen den Verbleib von Hans-Georg Maaßen in der Partei eingelegt. Der Ausschluss des ehemaligen Verfassungsschutzpräsidenten sei "politisch zwingend und rechtlich zulässig und geboten", hieß es in einem 67-seitigen Beschwerdeschreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

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Trunkenheitsfahrt mit E-Scooter kostet Fahrerlaubnis

Wer mit einem E-Scooter fährt, obwohl er absolut fahruntüchtig ist, verliert seine Fahrerlaubnis. Es greife die Regelvermutung des § 69 StGB, so das OLG Braunschweig. Hiervon sei weder allein aufgrund der Art des Kfz abzuweichen, noch sei diese als stets mildernd zu berücksichtigen.

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Freitag, 15.12.2023
Länder billigen Klimagesetze und fordern Widerspruchslösung bei Organspende
Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am Freitag das Wärmeplanungs- und das Klimaanpassungsgesetz gebilligt. Auch ein bundesweites Verkaufsverbot für Himmelslaternen bestätigte er. In einer Entschließung fordern die Länder eine Widerspruchslösung bei Organspende. Gewählt wurde außerdem ein neuer Verfassungsrichter. Mehr lesen
6. BAG-Senat will Folgen fehlerhafter Massenentlassungsanzeigen abmildern

Der 6. Senat des BAG beabsichtigt, seine Rechtsprechung zum Sanktionsregime bei fehlerhaften Anzeigen einer Massenentlassung aufzugeben: Verstöße gegen § 17 Abs. 1, Abs. 3 KSchG sollen künftig nicht mehr zur Unwirksamkeit der Kündigung führen. Er hat deshalb den 2. Senat angerufen.

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Bundestag stimmt für Erhöhung staatlicher Finanzmittel für Parteien
Der Bundestag hat mit breiter Mehrheit ein Gesetz verabschiedet, das eine Erhöhung der staatlichen Zuwendungen an die Parteien vorsieht. 541 Abgeordnete votierten am Freitag nach Angaben von Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki dafür. 69 Parlamentarier waren demnach dagegen, zwei Abgeordnete enthielten sich. Mehr lesen
Bundesrat billigt Nachtragshaushalt 2023
Unmittelbar nach dem Bundestag hat am Freitag auch der Bundesrat das Gesetz zum Nachtragshaushalt 2023 gebilligt, ebenso die beiden flankierenden Haushaltsfinanzierungsgesetze für 2023 und 2024. Zuvor war das erneute Aussetzen der Schuldenbremse für 2023 beschlossen worden. Mehr lesen
Vertragsstrafeklausel: Von Anwalt formulierte Abmahnung als AGB

Bei einer anwaltlich vorformulierten Unterlassungserklärung können nach Ansicht des OLG Düsseldorf bereits die äußeren Umstände für die Einordnung als AGB sprechen. Akzeptiert der Gläubiger zahlreiche Streichungen in untergeordneten Klauseln, gilt die Vertragsstrafeklausel nicht automatisch als ausgehandelt.

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Lehrer-Wohnung durfte nicht zur Ermittlung des Tagessatzes durchsucht werden

Die Wohnung eines verbeamteten Lehrers wurde durchsucht, um zur Bestimmung der Tagessatzhöhe in einem Strafverfahren wegen Beleidigung seine Einkommensverhältnisse zu ermitteln. Das war im konkreten Fall unverhältnismäßig, entschied nun das BVerfG. Die Staatsanwaltschaft hätte mildere Mittel nutzen können.

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Rehabilitierungsgesetz greift nur bei Stasi-Maßnahmen auf DDR-Gebiet
Ein Anspruch nach dem Verwaltungsrechtlichen Rehabilitierungsgesetz (VwRehaG) besteht nur für Stasi-Maßnahmen in der ehemaligen DDR. Dies hat das BVerwG in Leipzig am Donnerstag im Fall eines Mannes entschieden, der in den 1980er Jahren in West-Berlin anonym bedroht und diffamiert wurde. Mehr lesen
Von der Bierbank gefallen: Polizei durfte Senior auf Dorffest in Gewahrsam nehmen

"Hund beißt Frau“" ist in der Regel weder eine Meldung noch ein Fall für den 3. Strafsenat des BGH. Anders kann es laufen, wenn der Hund bloß beißt, weil sein Herrchen auf ihn fiel und die Szene zu einem Polizeieinsatz auf einem rheinland-pfälzischen Dorffest führt.

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Alkohol am Steuer: MPU-Pflicht nicht bei Weiterfahrt nach Parkunfall

Für die Anordnung einer medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU) sind mindestens zwei deutlich voneinander abgrenzbare Trunkenheitsfahrten erforderlich. Das Aussteigen nach einem Parkunfall reicht laut BVerwG nicht für eine Zäsur, die das anschließende Weiterfahren zu einer neuen Fahrt macht.

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Digitalreformen in der Justiz gehen in den Vermittlungsausschuss
Es hatte sich bereits angekündigt, nun hat der Bundesrat ernst gemacht. Die Länderchefs haben die Gesetze zur elek­tro­ni­schen Auf­zeich­nung von Haupt­ver­hand­lun­gen und zu er­wei­ter­ten Mög­lich­kei­ten für Vi­deo­ver­hand­lun­gen in Zi­vil­pro­zes­sen in den Vermittlungsausschuss verwiesen. Mehr lesen
Trotz unbekannten Aufenthaltsorts der Eltern: Kein Kindergeld bei telefonischem Kontakt
Kindergeld für sich selbst erhalten nur Vollwaise oder Kinder, die den Aufenthaltsort ihrer Eltern nicht kennen. Wer hingegen gelegentlich mit seiner Mutter im Ausland telefoniert, geht leer aus. Laut BSG besteht in diesem Fall nämlich die Möglichkeit, sich nach deren Aufenthaltsort zu erkundigen. Mehr lesen