Mittwoch, 6.12.2023
Abgetrennter Kopf vor Gerichtsgebäude: BGH bestätigt Haftstrafe
Der Fall sorgte bundesweit für Aufregung: Ein Obdachloser legte im vergangenen Sommer einen menschlichen Kopf vor das LG Bonn. Der Bundesgerichtshof bestätigte am Mittwoch die Verurteilung des Mannes wegen Störung der Totenruhe zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten. Mehr lesen
Beanstandung von Bewertungen kann Rechtsdienstleistung sein

Das OLG Hamburg hat einem Lösch-Service per einstweiliger Verfügung seine Praxis, Bewertungen auf Internetportalen zu beanstanden, wegen Verstoßes gegen das RDG als unlauter untersagt. Es handle es sich um eine Rechtsdienstleistung, da eine Einzelfallprüfung erforderlich sei. 

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Erneut Klage wegen Impfschadens erfolglos
Das LG Rottweil hat eine Klage wegen eines mutmaßlichen Schadens durch eine Corona-Schutzimpfung abgewiesen. Geklagt hatte ein 58 Jahre alter Mann. Er wirft dem Impfstoff-Hersteller Biontech vor, infolge einer Corona-Impfung auf dem rechten Auge fast vollständig erblindet zu sein. Mehr lesen
Chaotische Stellenbesetzung am LAG: Verstoß gegen gesetzlichen Richter

Eine Kammer kann zwar auch unter Mitwirkung eines abgeordneten Richters vorschriftsmäßig besetzt sein. Das BAG verlangt jedoch einen zwingenden Grund für die Abordnung. Ist ein solcher nicht klar erkennbar, ist der abgeordnete Vorsitzende nicht gesetzlicher Richter im Sinne des Grundgesetzes. 

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Doppelmörder muss Land Hessen Schadensersatz leisten
Ein rechtskräftig verurteilter Doppelmörder muss dem Land Hessen 70.000 Euro erstatten. Dies entschied das OLG Frankfurt am Main am Mittwoch in einem Zivilverfahren und wies die Berufung des Mannes zurück. Das Land hatte das Geld für die bei der Tat schwer verletzte Tochter der Opfer aufgebracht. Mehr lesen
Bund muss nicht für durch DDR-Staatsbetriebe verursachte Umweltschäden zahlen
Der Bund muss keine weiteren Kosten für die Sanierung ökologischer Altlasten aus DDR-Zeiten in Sachsen und Thüringen übernehmen. Entsprechende Anträge der beiden Bundesländer hat das BVerfG mit einem am Mittwoch veröffentlichten Beschluss in zwei Bund-Länder-Streitigkeiten als unzulässig verworfen. Mehr lesen
Blick aufs Handy kann auch nach Feierabend Pflicht sein
Auch nach Feierabend ist ein Arbeitnehmer nicht davor gefeit, Änderungen seines Dienstplans per SMS oder E-Mail beachten zu müssen. Das hat das BAG im Fall eines Rettungssanitäters entschieden. Dessen Betriebsvereinbarung sah ein kompliziertes Schichtenmodell vor – mit der Pflicht, kurzfristige Änderungen zu befolgen. Mehr lesen
Das "d" in m/w/d steht nicht für "Mensch dritter Klasse"

Das LAG Hamburg geht nicht davon aus, dass durch die Formulierung "m/w/d" Hermaphroditen von einer Bewerbung auf eine Stellenausschreibung abgehalten werden sollen – auch dann nicht, wenn besonders Männer aufgefordert wurden, sich zu bewerben. Die waren nämlich unterrepräsentiert. 

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Unwahre Äußerungen im Räumungsprozess nicht automatisch Kündigungsgrund

Ob bewusst unwahre Behauptungen durch den Mieter während eines Räumungsprozesses eine Kündigung rechtfertigen, muss laut BGH im Einzelfall entschieden werden. Unter anderem sei zu berücksichtigen, ob der Mieter durch sein provokantes Verhalten eine unberechtigte Kündigung verhindern wolle.

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Digitalreformen in der Justiz: BRAK schreibt Brandbriefe an die Länder

Die BRAK reagiert auf die mögliche Blockade der Dokumentation der strafrechtlichen Hauptverhandlung und der Neuerungen von § 128a ZPO im Bundesrat. Die drohende Überweisung in den Vermittlungsausschuss kritisiert ihr Präsident als "klare Behinderung dringend benötigter Reformen". Und fordert die Ministerpräsidenten auf, den Gesetzen zuzustimmen.* 

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Willkommen zurück: Wie Kanzleien vom "Boomerang Hiring" profitieren können

Einmal gekündigt, für immer getrennt? Das muss nicht sein: Viele Juristen können sich eine Rückkehr zum ehemaligen Arbeitgeber vorstellen. In Zeiten des Fachkräftemangels sind solche "Bumerang-Mitarbeiter" ein echter Glücksfall. Das Comeback gelingt vor allem, wenn Ex-Chefs zwei Dinge beachten.

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Handyortung nach Suizidankündigung kostenpflichtig

Wer seinen Suizid ankündigt und dadurch eine Handyortung durch die Polizei auslöst, muss die Ortung bezahlen. Das hat das VG Gießen entschieden und die Klage eines Mannes, der nicht zahlen wollte, abgewiesen. Der Mann hatte behauptet, nie suizidgefährdet gewesen zu sein.

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Wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit: Kein Asyl für afghanischen Ex-Geheimdienstoffizier
Ein afghanischer Asylbewerber ist mit seiner Asylklage vor dem VG Göttingen gescheitert. Zum Verhängnis wurde ihm seine langjährige Tätigkeit als Mitarbeiter des afghanischen Geheimdienstes, der für seine Grausamkeiten und Verbrechen gegen die Menschlichkeit bekannt war. Mehr lesen
Dienstag, 5.12.2023
Sägearbeiten für Weihnachtsbasar: Kita-Elternbeirat ist unfallversichert

Ehrenamtliche Mitglieder des Elternbeirats eines kommunalen Kindergartens sind beim Zuschneiden von Baumscheiben für den Weihnachtsbasar des Kindergartens unfallversichert. Dies gelte auch dann, wenn die Sägearbeiten auf ihrem Privatgrundstück stattfinden, entschied das BSG am Dienstag.

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Kfz-Gutachter muss bei erkennbar fehlender Neutralität nicht bezahlt werden

Ein Geschädigter muss ein nach einem Verkehrsunfall beauftragtes Kfz-Schadensgutachten selbst bezahlen, wenn der Gutachter erkennbar nicht neutral ist, weil er zum selben Unternehmen wie die Werkstatt gehört. Das hat das LG Hanau entschieden und der Klage einer Versicherung stattgegeben.

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Strafnorm behindert Gerichtsberichterstattung: GFF unterstützt Journalisten

Die Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) unterstützt den wegen verbotener Mitteilungen über Gerichtsverhandlungen angeklagten Chefredakteur von FragDenStaat, Arne Semsrott. In einer der Berliner Staatsanwaltschaft überreichten Stellungnahme kritisiert die GFF die Strafnorm als verfassungswidrig.

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Haushaltsausschuss: Experten uneins über Zulässigkeit des Nachtragshaushalts

In der Anhörung des Haushaltsausschusses am Dienstag berieten die Experten über die Zulässigkeit des Nachtragshaushalts, mit dem die Ampel-Koalition den Etat für das laufende Jahr reparieren will. Dabei ging es insbesondere um die Buchungssystematik im Lichte des Karlsruher Haushaltsurteils.

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Richtervorlage zur Corona-Gutscheinlösung unzulässig

Das BVerfG hat eine Richtervorlage zur sogenannten Gutscheinlösung für Veranstalter während der Corona-Pandemie für unzulässig erachtet. Das AG Frankfurt am Main habe nicht ausreichend begründet, warum die Regelung die Eigentumsgarantie verletzte und gegen den Vertrauensschutzgrundsatz verstoße.

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Keine Verletzung der Schweizer Souveränität: Teilnahme an Videoverhandlung möglich

Auch ein in der Schweiz befindlicher Bevollmächtigter kann an der Verhandlung eines deutschen Gerichts per Videoschalte teilnehmen. Das LAG Hamburg hält dies jedenfalls dann für zulässig, wenn keine Beweisaufnahme stattfindet. Die territoriale Souveränität der Schweiz werde nicht beeinträchtigt.

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Covid-19: EuGH präzisiert Maßstab für beschränkende Maßnahmen

In einer Pandemiesituation darf ein Mitgliedstaat bestimmte Maßnahmen wie Reiseverbote, Screeningtests oder Quarantäne anordnen. Entsprechende Vorschriften müssen jedoch begründet, klar, präzise, diskriminierungsfrei und verhältnismäßig sein, entschied heute der EuGH.

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