Kre­dit­rück­ab­wick­lung: Nut­zungs­er­satz löst keine Ein­kom­men­steu­er aus

Wer im Rah­men der Rück­ab­wick­lung eines wi­der­ru­fe­nen Ver­brau­cherdar­le­hens von der Bank Nut­zungs­er­satz er­hält, muss für die er­hal­te­nen Be­trä­ge keine Ein­kom­men­steu­er zah­len. Es lägen weder ein steu­er­ba­rer Ka­pi­tal­er­trag noch sons­ti­ge Ein­künf­te vor, ent­schied der BFH.

Im Fall hatte ein Ehe­paar den Dar­le­hens­ver­trag zur Fi­nan­zie­rung ihrer selbst­ge­nutz­ten Wohn­im­mo­bi­lie wegen feh­ler­haf­ter Be­leh­rung wi­der­ru­fen. Die Bank stimm­te einem Ver­gleich zu und zahl­te dem Paar Nut­zungs­er­satz für die bis zum Wi­der­ruf er­brach­ten Zins- und Til­gungs­leis­tun­gen in Höhe von 14.500 Euro. Das Fi­nanz­amt wer­te­te diese Summe als Ein­künf­te aus Ka­pi­tal­ver­mö­gen, womit das Paar nicht ein­ver­stan­den war. 

So lan­de­te die Sache vor dem FG, das sich dem Fi­nanz­amt an­schloss: Ein Ver­gleichs­be­trag, der von der Bank nach Kre­dit­wi­der­ruf als Er­satz für Nut­zungs­vor­tei­le ge­leis­tet werde, führe stets zu Ka­pi­tal­ein­künf­ten gemäß § 20 Abs. 1 Nr. 7 EstG (Ur­teil vom 15.12.2020 – 5 K 2552/19).

Dem ist der BFH in der Re­vi­si­ons­in­stanz ent­ge­gen­ge­tre­ten (Ur­teil vom 07.11.2023 – VIII R 7/21). Der Nut­zungs­er­satz sei kein steu­er­ba­rer Ka­pi­tal­er­trag, da sich "die Rück­ab­wick­lung eines vom Dar­le­hens­neh­mer wi­der­ru­fe­nen Dar­le­hens­ver­trags au­ßer­halb der steu­er­ba­ren Er­werbs­sphä­re voll­zieht". Das Rück­ge­währ­schuld­ver­hält­nis sei er­trags­steu­er­lich als Ein­heit zu be­han­deln, so­dass die ein­zel­nen An­sprü­che dar­aus auch nicht für sich be­trach­tet Teil einer steu­er­ba­ren er­werbs­ge­rich­te­ten Tä­tig­keit sein könn­ten. Es lägen auch keine sons­ti­gen Ein­künf­te im Sinne des § 22 Nr. 3 EStG vor, weil die aus der Rück­ab­wick­lung ver­ein­nahm­ten Ein­zel­leis­tun­gen nicht in der Er­werbs­sphä­re an­ge­fal­len seien.

BFH, Urteil vom 07.11.2023 - VIII R 7/21

Redaktion beck-aktuell, ak, 21. März 2024.

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