Das KG hatte den vietnamesischen Tathelfer im Januar 2023 der geheimdienstlichen Agententätigkeit sowie der Beihilfe zur Freiheitsberaubung schuldig gesprochen (Urteil vom 30.01.2023 – ((8) 3 StE 10/22-2 (1/22)).
Der Staatsschutzsenat sah es als erwiesen an, dass der Mann an der Entführung des Ex-Managers Trinh Xuan Thanh am 23.07.2017 im Berliner Tiergarten beteiligt war. Der frühere Vorstandschef eines staatlichen Baukonzerns war 2016 nach Deutschland gekommen und hatte politisches Asyl beantragt. Nach der Entführung wurde er in die Heimat verschleppt. In Vietnam wurde er wegen Korruptionsvorwürfen zweimal zu lebenslanger Haft verurteilt.
Der Tathelfer war im April 2022 in der tschechischen Hauptstadt Prag festgenommen und dann nach Deutschland überstellt worden. Der Mann habe sich bewusst an der Verschleppung beteiligt, hieß es im Berliner Urteil. Es habe sich um eine Operation des vietnamesischen Geheimdienstes gehandelt.
In einem ersten Prozess zu der Entführung des Geschäftsmannes 2018 war ein ebenfalls aus Vietnam stammender Angeklagter wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit und Beihilfe zur Freiheitsberaubung zu einer Haftstrafe von drei Jahren und zehn Monaten verurteilt worden.