Donnerstag, 1.10.2020
Vertragsverletzungsverfahren gegen Großbritannien wegen Binnenmarktgesetzes

Die Europäische Kommission hat gegen das Vereinigte Königreich ein Vertragsverletzungsverfahrens wegen Verletzung des EU-Austrittsabkommens gestartet. Dies hat sie am 01.10.2020 mitgeteilt. Auslöser sind geplante Änderungen am Abkommen durch das britische Binnenmarktgesetz.

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Startschuss für bundesweite Vergabestatistik

Am 01.10.2020 startet die neue bundesweite Vergabestatistik. Die Auftraggeber aller staatlichen Ebenen (Bund, Länder, Kommunen) werden nun Daten über die von ihnen vergebenen Aufträge oder Konzessionen an das Statistische Bundesamt (Destatis) melden, das die Vergabestatistik im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie durchführt.

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Arbeitgeberzuschüsse zum Kurzarbeitergeld sollen steuerfrei bleiben

Der von der Bundesregierung vorgelegte Entwurf eines Jahressteuergesetzes 2020 beinhaltet eine Vielzahl von Änderungen im Steuerrecht. Dazu gehört unter anderem eine Verlängerung der geltenden Regelung, nach der Arbeitgeberzuschüsse zum Kurzarbeitergeld steuerfrei bleiben. Diese Regelung soll bis Ende 2021 verlängert werden.

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Zusätzliche Angaben zur Herkunft von Lebensmitteln möglich

Bei der Kennzeichnung von Lebensmitteln dürfen die EU-Mitgliedstaaten zusätzliche Angaben zur Herkunft auf der Verpackung vorschreiben. Dies widerspreche nicht dem geltenden EU-Recht, entschied der Europäische Gerichtshof am 01.10.2020. Allerdings müssten für eine weitergehende Kennzeichnung bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein.

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Grenzüberschreitende Online-Werbung für Arzneimittel erlaubt

Online-Apotheken dürfen im Netz auch Werbung für rezeptfreie Medikamente machen, die sich gezielt an Kunden in anderen EU-Staaten richtet. Dies hat der Europäische Gerichtshof entschieden. Demnach darf das Land, in dem sich der Zielmarkt befindet, Arzneimittel-Händlern aus weiteren EU-Ländern nicht verbieten, etwa mit Hilfe bezahlter Links in Suchmaschinen oder Vergleichsportalen Käufer anzusprechen.

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Versicherung muss Münchener Gastwirt für coronabedingte Betriebsschließung entschädigen

Ein Münchener Gastronom, der wegen der Corona-Pandemie seinen Betrieb schließen musste, kann von seiner Betriebsschließungsversicherung eine Entschädigung in Höhe von 1.014.000 Euro verlangen. Der Versicherungsumfang sei nicht auf die in den Versicherungsbedingungen gelisteten Krankheiten beschränkt, entschied das Landgericht München I.

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Experten begrüßen Anpassung der Behinderten- und Pflegepauschbeträge

Bei einer Anhörung des Finanzausschusses zum Regierungsentwurf zur Erhöhung der Behindertenpauschbeträge am 30.09.2020 haben die Sachverständigen der Steuer- , Sozial- und Wohlfahrtsverbände unisono die geplante Verdoppelung der steuerlichen Behindertenpauschbeträge gelobt. Lediglich im Detail wurden Verbesserungen angeregt. Die Pauschbeträge für Menschen mit Behinderungen sind seit 1975 und der Pflegepauschbetrag seit 1990 nicht verändert worden.

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Kein Auszahlungsanspruch bei gelochten Sparbüchern

Der Inhaber eines gelochten Sparbuchs hat keinen Anspruch auf Auszahlung darin aufgeführter Guthaben. Ein gelochtes Sparbuch begründe die Vermutung, dass es bereits wegen der Auszahlung des Sparbetrages entwertet wurde, entschied das Amtsgericht Frankfurt am Main mit Urteil vom 23.12.2019.

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Kritik am Gesetzentwurf zur Restschuldbefreiung

Der Regierungsentwurf zur weiteren Verkürzung des Restschuldbefreiungsverfahrens ist bei einer öffentlichen Anhörung im Bundestagsausschuss für Recht und Verbraucherschutz am 30.09.2020 äußerst kritisch beurteilt worden. Die Sachverständigen begrüßten zwar die geplante Verkürzung des Verfahrens von sechs auf drei Jahre, stellten sich aber deutlich gegen die unterschiedliche Behandlung von Verbrauchern und Unternehmern sowie die lange Speicherung von Insolvenzdaten bei Auskunfteien.

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Bewährungsstrafe für tödlichen Raserunfall in Bayern

Nach einem tödlichen Raserunfall in Oberfranken kommt der Fahrer mit einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und neun Monaten davon. Das Landgericht Hof verurteilte den 21-Jährigen am 30.09.2020 nach Jugendstrafrecht wegen Gefährdung des Straßenverkehrs und fahrlässiger Tötung. Der Angeklagte sei "grob verkehrswidrig und rücksichtslos" gefahren, sagte der Vorsitzende Richter. Doch seine Raserei werde nicht als illegales Autorennen angesehen.

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Türkgücü München erzielt Etappensieg in Streit um DFB-Pokalteilnahme

Der Münchener Fußballverein Türkgücü hat im Streit mit dem Bayerischen Fußball-Verband (BFV) und den Deutschen Fußball-Bund (DFB) um die Nominierung zur DFB-Pokalrunde einen Teilerfolg erzielt. Das Landgericht München I hat dem BFV in dem Eilverfahren aufgegeben, die Meldung des FC Schweinfurt zu widerrufen und über die Meldung zur ersten DFB-Pokalhauptrunde unter Beachtung der Rechtsauffassung des Gerichts erneut zu entscheiden.

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Barabfindung ausgeschlossener Minderheitsaktionäre der Dyckerhoff AG nicht angemessen

Mit Beschluss ihrer Hauptversammlung vom 12.07.2013 hatte die Dyckerhoff AG ihre Minderheitsaktionäre gegen Gewährung einer Barabfindung in Höhe von 47,16 Euro ausgeschlossen. Jetzt entschied das Oberlandesgericht Frankfurt am Main, dass die damals gewährte Abfindung nicht angemessen war. Allerdings setzte es die von der Vorinstanz gewährte Erhöhung der Abfindung von 52,40 Euro pro Aktie auf 52,08 Euro pro Aktie herab.

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Ein bürgerliches Gericht – 70 Jahre BGH

Heute wird der Bundesgerichtshof (BGH) 70 Jahre alt. Als Leuchtturm, der für Orientierung in den Weiten des Zivil- und Strafrechts sorgt, ist er das für die Rechtspraxis wichtigste Gericht, auch wenn seine Urteile und Beschlüsse noch vor das wenige Kilometer entfernte BVerfG gebracht werden können – und die Richter im Schlossbezirk ihre Kollegen in der Herrenstraße auch schon manches Mal aufgehoben haben.

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Mittwoch, 30.9.2020
EU-Rechtsstaatlichkeitsbericht: Kommission sieht Probleme in verschiedenen Mitgliedstaaten

Die Europäische Kommission hat am 30.09.2020 ihren ersten EU-weiten Bericht über die Situation der Rechtsstaatlichkeit in den einzelnen Mitgliedstaaten veröffentlicht. Darin stellt sie in einer Reihe von EU-Staaten rechtsstaatliche Defizite fest, etwa in Ungarn und Polen.

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Reform im Stiftungsrecht: Referentenentwurf sieht Register vor

Nach langem Warten hat das Bundesjustizministerium seinen Referentenentwurf zur Vereinheitlichung des Stiftungsrechts veröffentlicht. Der Entwurf vom 28.09.2020 sieht insbesondere eine einheitliche Regelung für Stiftungen im BGB sowie die Einführung eines Stiftungsregisters vor.

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Pflicht zu Vorkehrungen zur Fristenkontrolle im Krankheitsfall

Ein Rechtsanwalt ist verpflichtet, für den Krankheitsfall Vorkehrungen für die Einhaltung von Fristen zu treffen. Bei einer Erkrankung muss er alles zur Fristwahrung unternehmen, soweit es ihm gesundheitlich zumutbar ist. Das hat der Bundesgerichtshof mit Beschluss vom 21.07.2020 entschieden.

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Armenien und Aserbaidschan müssen Zivilisten schützen

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat Armenien und Aserbaidschan angewiesen, jede Militäraktion zu vermeiden, die Zivilisten gefährden könnte. Die gegenwärtigen Kämpfe um die umstrittene Region Berg-Karabach seien ein ernsthaftes Risiko für Verletzungen der Europäischen Menschenrechtskonvention, der beide Staaten angehören, erklärte das Gericht mit Sitz in Straßburg am 30.09.2020.

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Keine Hochzeitsfeier mit 250 Gästen in gemieteter Eventhalle

Mieten Privatpersonen eine Eventhalle für eine Hochzeitsfeier, unterliegen sie und ihr Vermieter den Beschränkungen der Corona-Verordnung des Landes. Dies hat das Verwaltungsgericht Koblenz am 25.09.2020 entschieden und den Eilantrag eines Inhabers einer Eventhalle abgelehnt. Danach sei eine Hochzeitsfeier mit bis zu 250 Gästen in einer gemieteten Eventhalle nicht erlaubt.

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EU-Staaten stimmen mehrheitlich für Strafen bei Verstößen gegen Rechtsstaatlichkeit

Eine Mehrheit der EU-Staaten hat ungeachtet von Drohungen aus Ungarn und Polen ein Verfahren zur Bestrafung von Verstößen gegen die Rechtsstaatlichkeit innerhalb der Union auf den Weg gebracht. Ein entsprechender Vorschlag der deutschen EU-Ratspräsidentschaft bekam am 30.09.2020 in Brüssel die erforderliche Unterstützung, wie ein Sprecher mitteilte. Damit können nun Verhandlungen mit dem Europaparlament beginnen.

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Keine neue Prüfung im Mordfall Olof Palme
Die Einstellung der Ermittlungen im Mordfall Olof Palme kommt nicht noch einmal auf den Prüfstand. Es gebe keine besonderen Gründe, die eine erneute Prüfung des Beschlusses der Staatsanwaltschaft rechtfertigten, teilte die schwedische Staatsanwaltschaft am 30.09.2020 mit. Der damalige schwedische Regierungschef war im Februar 1986 auf dem Heimweg aus einem Stockholmer Kino niedergeschossen worden. Mehr lesen