GVG § 72 II 1; WEG § 43 Nr. 1; ZPO §§ 139 I 2, 281 I
Wird ein Wohnungseigentümer von einem anderen Wohnungseigentümer auf Unterlassung bzw. auf Widerruf von Äußerungen in Anspruch genommen, die er in der Wohnungseigentümerversammlung getätigt hat, liegt eine Streitigkeit iSv § 43 Nr. 1 WEG vor, es sei denn, ein Zusammenhang mit dem Gemeinschaftsverhältnis der Wohnungseigentümer ist offensichtlich nicht gegeben. (Leitsatz des Gerichts)
BGH, Beschluss vom 17.11.2016 - V ZB 73/16, BeckRS 2016, 21468
Mehr lesenEU-Staaten müssen Drittstaatsangehörigen ein humanitäres Visum erteilen, um ihnen die Stellung eines Antrags auf internationalen Schutz zu ermöglichen, wenn eine ernsthafte und begründete Gefahr besteht, dass sie anderenfalls Folter oder einer anderen unmenschlichen oder erniedrigenden Behandlung ausgesetzt werden. Diese Auffassung vertritt der Generalanwalt des Europäischen Gerichtshofs Paolo Mengozzi in seinen Schlussanträgen vom 07.02.2017. Er ist daher der Ansicht, dass im Ausgangsfall Belgien einer syrischen Familie, die nach Belgien ausreisen und dort Asyl beantragen wollte, zu Unrecht die begehrten Visa verweigert hat (Az.: C-638/16 PPU).
Mehr lesenDas Land Nordrhein-Westfalen muss vorläufig eine Bewerberin für den gehobenen Polizeivollzugsdienst zum weiteren Auswahlverfahren zulassen, obwohl diese nicht die in einem Erlass des Innenministeriums vorgesehene Mindestkörpergröße für Frauen von 163 cm aufweist. Dies hat das Verwaltungsgericht Aachen mit einem Eilbeschluss vom 31.01.2017 entschieden (Az.: 1 L 6/17).
Mehr lesenIm dem vor dem Würzburger Landgericht geführten Prozess des syrischen Flüchtlings Anas M. gegen Facebook wegen verleumderischer Fotomontagen, die ein Selfie des Betroffenen neben Terroristen zeigen, prüfen die Facebook-Anwälte auf Vorschlag des Gerichts, ob die beanstandeten Bilder europaweit gelöscht werden. Die Verhandlung ist insoweit vertagt worden. Sollte es zu keiner Einigung kommen, will das Gericht im März eine Entscheidung verkünden. “Wir erlassen einstweilige Verfügungen nur dann, wenn uns alles hundertprozentig plausibel erscheint“, sagte der Vorsitzende Richter am 07.02.2017.
Mehr lesenSyriens Regierung hat nach Erkenntnissen der Menschenrechtsorganisation Amnesty International rund 13.000 Gefangene bei Massenhinrichtungen töten lassen. Die Menschen wurden von 2011 bis 2015 in dem berüchtigten Militärgefängnis Saidnaja nahe Damaskus ohne ein rechtsstaatliches Verfahren gehängt, heißt es in einem am 07.07.2017 veröffentlichten Amnesty-Bericht. Bei den meisten Hingerichteten habe es sich um Zivilisten gehandelt.
Mehr lesenIsraels Parlament hat am 06.02.2017 ein umstrittenes Gesetz gebilligt, mit dem Tausende von Siedlerwohnungen auf palästinensischem Privatland legalisiert werden. 60 der 120 Abgeordneten stimmten in dritter und letzter Lesung für das Gesetz; 52 votierten dagegen. Die übrigen Abgeordneten waren abwesend, darunter auch der konservative Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.
Mehr lesenDas Amtsgericht Hannover hat einen Asylbewerber, der mit sieben falschen Identitäten zu Unrecht 21.700 Euro kassiert hat, zu einem Jahr und neun Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Zudem muss der 25-jährige Sudanese 200 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten, urteilte das Gericht am 06.02.2017.
Mehr lesenDer Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat die Bundesregierung aufgefordert, das umstrittene Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung außer Kraft zu setzen. Der Verband beruft sich in seiner Mitteilung vom 06.02.2017 auch auf ein Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestags, das die Vorratsdatenspeicherung für unvereinbar mit den Vorgaben des Europäischen Gerichtshofs erklärt.
Mehr lesenStPO §§ 111i, 222b, 226, 229, 338 Nr. 1, 354 II 2; MuSchG §§ 3, 6 I 1; HRiG § 2; HBG § 95 Nr. 1; HMuSchEltZVO § 1 I 1 Nr. 2; GG Art. 97 I, 101 I 2; GVG § 192 II
Der nachgeburtliche Mutterschutz einer Richterin führt zu einem Dienstleistungsverbot, das ihrer Mitwirkung in der Hauptverhandlung entgegensteht. Deren Fortsetzung ohne Beachtung der Mutterschutzfrist führt zur gesetzwidrigen Besetzung des erkennenden Gerichts. (Leitsatz des Gerichts)
BGH, Urteil vom 07.11.2016 - 2 StR 9/15, BeckRS 2016, 111685
Mehr lesenDie wachsende Zahl der Terrorismus-Verfahren überlastet die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe. Die "Grenzen der Leistungsfähigkeit" seien erreicht, heißt es in einem Brief von Generalbundesanwalt Peter Frank an die Justizminister der Länder, aus dem der "Spiegel" zitierte. Frank bittet die Länderminister darin "eindringlich", weiteres Personal zu entsenden, da seine Behörde anderenfalls keine umfassende Terrorbekämpfung mehr gewährleisten könne.
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