Der Gegenstandswert für die anwaltlichen Vergütungsansprüche berechnet sich im Falle des Totalschadens aus dem vollen Wiederbeschaffungswert ohne Abzug des Restwerts, wenn der Anwalt auch den Geschädigten über Restwertangebote und Restverwertung informiert und beraten hat. Dies hat das Landgericht Landhut entschieden.
LG Landshut, Urteil vom 18.07.2017 - 12 S 546/17 (AG Erding), BeckRS 2017, 118625
Mehr lesenZulagen für Sonntags-, Feiertags- und Nachtarbeit sind Erschwerniszulagen im Sinn von § 850a Nr. 3 ZPO und damit im Rahmen des Üblichen unpfändbar. Hinsichtlich der Frage, in welchem Umfang und welcher Höhe Zuschläge für Sonntags-, Feiertags- und Nachtarbeit als "üblich“ und damit unpfändbar anzusehen sind, kann an die Regelung in § 3b EStG angeknüpft werden, befand jetzt das Bundesarbeitsgericht. Es stellte in diesem Zusammenhang auch klar, dass Zulagen für Schicht-, Samstags- oder sogenannte Vorfestarbeit dagegen der Pfändung nicht entzogen seien (Urteil vom 23.08.2017, Az.: 10 AZR 859/16).
Mehr lesenFür einen Rechtsstreit um die Zahlung einer Ausbildungskostenumlage im Baugewerbe sind die ordentliche Gerichte und nicht die Arbeitsgerichte zuständig, wenn der beklagte Betrieb keine Arbeitnehmer beschäftigt. Dies hat das Bundesarbeitsgericht mit Beschluss vom 01.08.2017 entschieden (Az.: 9 AZB 45/17).
Mehr lesenEine Klausel in einer Hausratsversicherung, die eine Höchstgrenze für die Entschädigung von Wertsachen festlegt, ist wirksam. Dies hat das Oberlandesgericht Frankfurt am Main mit Urteil vom 26.07.2017 entschieden. Ferner seien aus Gold hergestellte Uhren unabhängig von ihrem Gebrauchszweck als Wertsachen im Sinne dieser Versicherungsbedingung einzustufen (Az.: 7 U 119/16).
Mehr lesenEiner sogenannten tatsächlichen Verständigung kommt keine Bindungswirkung zu, wenn ein Umstand, den beide Parteien der Vereinbarung als Geschäftsgrundlage zugrunde gelegt haben, von vornherein gefehlt hat und einem der Beteiligten ein Festhalten an dem Vereinbarten nicht zuzumuten ist. Dies hat der Bundesfinanzhof mit Urteil vom 11.04.2017 entschieden und das Entfallen der Bindungswirkung in einem Fall bejaht, in dem die getroffene Verständigung nicht umsetzbar war, weil der danach zu ändernde Bescheid bestandskräftig war (Az.: IX R 24/15).
Mehr lesenGroßbritannien strebt eine "tiefe und umfassende" Zusammenarbeit mit der EU bei grenzüberschreitenden Zivilprozessen nach dem Brexit an. Neue Regelungen, die sich stark an der bisherigen Praxis orientieren, sollen Privatpersonen und Geschäftsleuten auch künftig Sicherheit geben, teilte das Brexit-Ministerium am 22.08.2017 in London mit.
Mehr lesenVVG a. F. § 5a II 4; VVG § 215 I; BGB §§ 812 I 1 Alt. 1, 818 II; EGBGB a. F. Art. 37 Nr. 4
Bei der Rückabwicklung von nach dem Policenmodell geschlossenen, aber wirksam widerrufenen Verträgen über eine fondsgebundene Lebensversicherung steht das europarechtliche Effektivitätsgebot im Fall eines erheblichen und nicht nur geringen Verlustes oder auch im Fall eines Totalverlustes der Sparanteile der Prämien einer Berufung des Versicherers auf die sich nach nationalem Recht ergebende Entreicherung nach § 818 Abs. 3 BGB nicht entgegen. Dies hat das Oberlandesgericht Stuttgart entschieden.
OLG Stuttgart, Urteil vom 22.05.2017 - 7 U 34/17 (LG Ravensburg), BeckRS 2017, 118011
Mehr lesenDie Europäische Kommission hat Bedenken gegen die geplante Übernahme des Agrarkonzerns Monsanto durch Bayer und deshalb eine eingehende Prüfung eingeleitet. Dies teilte die Behörde am 22.08.2017 mit. Sie befürchtet, dass der Zusammenschluss den Wettbewerb in einigen Bereichen wie Pestizide, Saatgut und agronomische Merkmale (Pflanzeneigenschaften, zum Beispiel Herbizid-Resistenz) beeinträchtigen könnte.
Mehr lesenBei einem im OP-Bereich einer Klinik tätigen Facharzt für Anästhesiologie ist regelmäßig von einer abhängigen und damit sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung auszugehen. Dies hat das Hessische Landessozialgericht in Darmstadt in einem am 22.08.2017 veröffentlichten Urteil entschieden (Az.: L 1 KR 394/15).
Mehr lesenEin bulgarischer Obdachloser hat mit Hilfe der Initiative Zivilcourage ein Recht auf Unterkunft eingeklagt. Dies berichtet die Süddeutsche Zeitung am 21.08.2017. Das Verwaltungsgericht München habe die Stadt verpflichtet, dem 57-Jährigen vorläufig einen Platz in einer Notunterkunft einzuräumen.
Mehr lesenDie Auslieferung eines ruandischen Staatsangehörigen an die Republik Ruanda zur Strafverfolgung wegen Völkermordes und wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit ist zulässig, da in Ruanda keine unfaire, mit rechtsstaatlichen Grundsätzen unvereinbare Prozessführung beziehungsweise keine den europäischen Mindeststandards widersprechende, menschenunwürdige Behandlung in der Haft droht. Das hat das Oberlandesgericht Hamm mit rechtskräftigem, jetzt bekannt gegebenem Beschluss vom 21.02.2017 entschieden (Az.: 2 Ausl. 27/16, BeckRS 2017, 104722).
Mehr lesenIndiens Oberster Gerichtshof hat am 22.08.2017 die islamische Scheidung durch das Verstoßen der Frau verboten. Eine Ehe zwischen Muslimen galt in Indien bisher als geschieden, wenn der Mann drei Mal innerhalb kurzer Zeit das Wort “Talaq“ (Verstoßung) aussprach. Dies sei wegen Verletzung des Rechts auf Gleichheit vor dem Gesetz verfassungswidrig und entspreche zudem nicht der Lehre des Korans. Dies teilte Zakia Soman von der muslimischen Frauenorganisation “Bharatiya Muslim Mahila Andolan“, die zu den Klägern gehörte, vor Reportern mit.
Mehr lesenDer Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH) Jürgen Resch ist zu einem der wichtigsten Akteure der Diesel-Krise geworden. Leidenschaftlich kämpft der polarisierende 57-Jährige für saubere Luft. Als David im Kampf gegen Goliath sieht sich Resch aber nicht. Und auch nicht als "Schrecken der Autoindustrie".
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