Die Bereitstellung und das Betreiben einer Plattform für das Online-Filesharing geschützter Werke wie "The Pirate Bay" unterfällt dem Begriff der "öffentlichen Wiedergabe" im Sinne des Art. 3 Abs. 1 der Urheberrechtsrichtlinie 2001/29/EG. Dies hat der Europäische Gerichtshof mit Urteil vom 14.06.2017 entschieden. Er betonte die zentrale Rolle, die "The Pirate Bay" beim Zugänglichmachen der geschützten Werke spiele. Im Ausgangsstreit geht es um die Verpflichtung von zwei Internetprovidern, den Zugang zu "The Pirate Bay" zu sperren (Az.: C-610/15).
Mehr lesenDie verpflichtende Durchführung eines außergerichtlichen Mediationsverfahrens vor Erhebung einer gerichtlichen Klage in Verbraucherstreitigkeiten ist mit dem EU-Recht vereinbar, sofern der Zugang zum Gerichtssystem gewährleistet bleibt. Dies hat der Europäische Gerichtshof mit Urteil vom 14.06.2017 entschieden (Az.: C-75/16).
Mehr lesenIst eine Räumungsklage wegen Zahlungsverzugs erhoben und hat der Beklagte auf eine rechtskräftige Sicherungsanordnung nach § 283a ZPO die Sicherheit nicht innerhalb der ihm gesetzten Frist geleistet, bedarf es für den Erlass einer einstweiligen Verfügung keiner weitergehenden Begründung des Verfügungsgrundes. Dieser besteht unter den besonderen Voraussetzungen des § 940a Abs. 3 ZPO allein in d Verstoß gegen die Sicherungsanordnung.
OLG Naumburg, Beschluss vom 21.09.2016 - 12 W 69/16 (LG Dessau-Roßlau), BeckRS 2017, 120860
Mehr lesenSchluss mit "A++“: Am 13.06.2017 gaben die Abgeordneten des Europäischen Parlaments grünes Licht für ein neues System, dass den Kunden ermöglichen soll, Elektrogeräte besser zu erkennen, die Energieverbrauch und Energiekosten senken. Die neue, dem technologischen Fortschritt angepasste Bewertungsskala von A bis G, welche die Energieeffizienz von Haushaltsgeräten anzeigen soll, wurde mit 535 Stimmen angenommen, bei 46 Gegenstimmen und 79 Enthaltungen.
Mehr lesenDemonstranten haben mit Molotowcocktails ein Gebäude des Obersten Gerichtshofs in Venezuela angezündet. Über dem Gebäude in Caracas, in dem sich der Sitz des Direktoriums befindet, waren nach Medienberichten vom 13.06.2017 Flammen und dichter Rauch zu sehen. Nach einem Bericht des Portals "El Nacional“ gab es drei Verletzte.
Mehr lesenVor der Hochzeit schließen viele Paare einen notariellen Ehevertrag. Das Oberlandesgericht Oldenburg hat nun einen Ehevertrag für nichtig erklärt, nach dem die Ehefrau weder Anspruch auf den Zugewinnausgleich noch auf Teilhabe an den Rentenansprüchen ihres Mannes gehabt hätte. Zudem sollte auch ihr Unterhaltsanspruch weitgehend eingeschränkt werden. Dies sei jedenfalls in der Summe eine unangemessene Benachteiligung der Ehefrau, so der Senat (Beschluss vom 10.05.2017, Az.: 3 W 21/17 (NL)).
Mehr lesenDie Regierung von Viktor Orban schneidet von den Bürgerrechten ein weiteres Scheibchen ab. Nach repressiven Medien- und Hochschulgesetzen sollen nun kritische Menschenrechtsvereine unter Druck gesetzt werden. Künftig müssen sich zivile Organisationen in Ungarn, die Unterstützung aus dem Ausland erhalten, gerichtlich registrieren lassen und die Spender offen legen. Dies sieht ein am 13.06.2017 vom Parlament beschlossenes Gesetz vor. Betroffen sind Nichtregierungsorganisationen (NGOs), die jährlich 24.000 Euro an ausländischen oder direkten EU-Hilfen erhalten. Darüber hinaus müssen sie in allen ihren Publikationen die Bezeichnung "auslandsgeförderte Organisation" führen.
Mehr lesenEtliche Bankkunden lassen sich für das Online-Banking ihre Transaktionsnummern (TAN) per SMS auf ihr Handy schicken. Die Frage, ob die Institute die Kunden dafür zur Kasse bitten dürfen, war am 13.06.2017 Thema für den Bundesgerichtshof. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen hat stellvertretend die Kreissparkasse Groß-Gerau verklagt. Dort kostet das Online-Konto zwei Euro im Monat, zusätzlich fallen für jede SMS-TAN zehn Cent an. Nach Ansicht der Verbraucherschützer müsste der Empfang inklusive sein, denn zum Schutz vor Betrügern müsse jeder Banking-Auftrag zwingend durch Eintippen einer TAN bestätigt werden. Ihr Urteil wollen die Karlsruher Richter am 25.07.2017 verkünden (Az.: XI ZR 260/15).
Mehr lesenEine Scheinvaterschaftsanerkennung, die aufgrund der Nichtigerklärung der Regelung zur behördlichen Vaterschaftsanfechtung durch das Bundesverfassungsgericht von den Behörden nicht mehr angefochten werden kann, vermittelt einer Mutter zwar keinen Anspruch auf eine Aufenthaltserlaubnis zur Familienzusammenführung, aber mit Blick auf die Rechte des deutschen Kindes eine Aufenthaltserlaubnis aus humanitären Gründen. Dies hat das Verwaltungsgericht Gießen mit Urteil vom 04.05.2017 entschieden (Az.: 7 K 5516/15).
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