Annullierung war Thema der Kirchensynode
Der Kölner Offizial führt den Anstieg nicht nur auf die Ergebnisse der Familiensynode zurück, sondern auch darauf, dass dort die Arbeit der kirchlichen Gerichte ein Thema war. Immer, wenn diese viel zu wenig bekannte Arbeit in der öffentlichen Diskussion vorkomme, stiegen die Zahlen, erklärte Prälat Günter Assenmacher. In Köln seien die Zahlen in diesem Jahr schon wieder gesunken: Von 80 neuen Verfahren in der ersten Instanz bis zum Stichtag 14.09.2016 auf 67 in diesem Jahr.
Annullierung ermöglicht erneute kirchliche Heirat
Die Verfahren werden vor allem von Katholiken angestrengt, die nach einer Scheidung erneut heiraten möchten. Dies ist nach der Lehre der römisch-katholischen Kirche allerdings nicht möglich, solange der andere Partner noch lebt. Eine Ehe gilt als unauflöslich. Jedoch kann man die Ehe von einem Kirchengericht für nichtig erklären lassen, wenn es feststellt, dass die Voraussetzungen für eine kirchengültige Ehe von Anfang an nicht vorlagen. Papst Franziskus hatte im Herbst 2015 die Kirchengerichte gebeten, die Verfahren zu beschleunigen.