ZPO §§ 124 I Nr. 2, 118 II 4; FamFG § 76 I
Der Sanktionscharakter einer wegen unrichtiger Angaben erfolgten Aufhebung der Bewilligung von Prozess- bzw. Verfahrenskostenhilfe hindert nicht deren anschließende erneute Beantragung mit zutreffenden Angaben. Die erneute Bewilligung kann in diesem Fall nur mit Wirkung ab der erneuten Antragstellung erfolgen. (von der Schriftleitung bearbeitete Leitsätze des Gerichts)
BGH, Beschluss vom 10.01.2018 - XII ZB 287/17, BeckRS 2018, 1113
Mehr lesenDer Familiennachzug für Flüchtlinge mit eingeschränktem Schutzstatus bleibt bis Ende Juli 2018 ausgesetzt. Der Bundesrat (BR-Drs. 31/18 (B)) hat die Aussetzungsverlängerung am 02.03.2018 gebilligt. Ab dem 01.08.2018 sollen dann in eng begrenztem Umfang Familienangehörige nachgeholt werden können.
Mehr lesenGegenüber Unterkunftgebern, die entgegen ihrer Pflicht Kurbeiträge nicht eingezogen und abgeführt haben, darf die Anzahl der Übernachtungsgäste und der Übernachtungen geschätzt werden. Dies hat das Oberverwaltungsgericht Lüneburg mit Urteilen vom 28.02.2018 in drei Verfahren zur Haftung von Unterkunftgebern entschieden (Az.: 9 LC 217/16, 9 LC 218/16 und 9 LC 220/16).
Mehr lesenDie AfD ist mit einem Vorschlag für eine erweiterte "Gefährder"-Präventivhaft im Bundestag auf Ablehnung und Unverständnis gestoßen. Die AfD-Fraktion begründete ihren Antrag am 01.03.2018 damit, dass mehrere islamistische Terroristen, die in Europa Anschläge verübt hätten, der Polizei vorher bekannt gewesen seien.
Mehr lesen1. Verweigert ein Kreditinstitut eine Kontoverfügung trotz Vorlage einer wirksamen Vorsorgevollmacht, kann das Betreuungsgericht dem Kreditinstitut die Kosten des Betreuungsverfahrens nach § 81 IV FamFG unmittelbar auferlegen.
2. Die Rechtsbeschwerde ist wegen der grundsätzlichen Bedeutung zugelassen. (Leitsätze der Redaktion)
LG Hamburg, Beschluss vom 30.08.2017 - 301 T 280/17, BeckRS 2017, 140369
Mehr lesenEin Freizeitbad-Betreiber muss nicht vor der Rutschgefahr auf feuchtem Boden in der Nähe eines Schwimmbeckens warnen. Denn im Nassbereich eines solchen Beckens müsse immer damit gerechnet werden, dass es auf feuchtem Boden rutschig sei, hat das Oberlandesgericht Nürnberg in einem am 01.03.2018 veröffentlichten Urteil vom 28.08.2017 entschieden (Az.: 4 U 1176/17).
Mehr lesenDas Europaparlament hat sich mit großer Mehrheit hinter das Strafverfahren gestellt, das die polnische Regierung zur Rücknahme ihrer umstrittenen Justizreformen bewegen soll. Eine entsprechende Resolution wurde am 01.03.2018 in Brüssel mit 422 zu 147 Stimmen angenommen. Die Abgeordneten forderten die Regierungen der anderen EU-Staaten zudem auf, das von der EU-Kommission eingeleitete Verfahren nach Art. 7 des EU-Vertrags schnell voranzutreiben. Es könnte im letzten Schritt sogar mit einem Entzug des Stimmrechts bei Abstimmungen im EU-Ministerrat enden.
Mehr lesenDas bundesweit erste Mordurteil gegen Raser ist aufgehoben. Der Bundesgerichtshof gab am 01.03.2018 der Revision zweier Männer statt, die nach einem illegalen Autorennen vom Landgericht Berlin zu lebenslangen Haftstrafen wegen Mordes verurteilt worden waren (Az.: 4 StR 399/17). Die Verurteilung wegen Mordes habe keinen Bestand haben können, weil sie auf einer in mehrfacher Hinsicht rechtsfehlerhaften Grundlage ergangen sei. Außerdem entschied der BGH in zwei weiteren ähnlichen Fällen aus Bremen und Frankfurt.
Mehr lesenDie Linke im Bundestag will Vermietern umfassende Informationspflichten über die Miete auferlegen. Sie sollen Mieter bei Mietbeginn darüber informieren müssen, auf welchen Tatsachen die Berechnung der Miethöhe beruht, heißt es unter anderem in einem Gesetzentwurf, über den am 01.03.2018 der Bundestag beriet. "Die Mieten in den Ballungszentren explodieren", sagte Caren Lay, Sprecherin für Mietenpolitik ihrer Fraktion. Die bestehende Mietpreisbremse sei ein zahnloser Tiger. "Wir wollen, dass sämtliche Ausnahmen gestrichen werden." Die Mieten müssten wirksam gedeckelt werden. Der Gesetzentwurf über eine erweiterte Auskunftspflicht sei als Angebot eines kleinsten gemeinsamen Nenners an die anderen Fraktionen gedacht.
Mehr lesenDie Weigerung Deutschlands, einem wegen Drogenhandels verurteilten Nigerianer eine Aufenthaltserlaubnis zu erteilen, verstößt nicht gegen dessen Menschenrechte. Das urteilte am 01.03.2018 der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg (Az.: 58681/12). Der Mann hatte vor Gericht geltend gemacht, eine Abschiebung würde ihn in seinem Recht auf Familienleben verletzen. Er hat eine Tochter in Deutschland. Dieser Argumentation folgten die Richter nicht.
Mehr lesenDie Wettbewerbszentrale hat ihren Bericht für das Jahr 2017 vorgelegt. Danach sind 2017 insgesamt 10.478 Anfragen und Beschwerden wegen unlauteren Wettbewerbs bearbeitet worden. In 3.474 Fällen ist die Selbstkontrollinstitution der Wirtschaft mit förmlichen Untersagungsverfahren gegen Wettbewerbsverstöße eingeschritten. Darüber hinaus sind 464 Unternehmen wegen kleinerer Rechtsverstöße formlos verwarnt und zur Änderung von Werbung aufgefordert worden.
Mehr lesenDie ungarischen Rechtsvorschriften über die Erteilung von Konzessionen zum Betrieb herkömmlicher Kasinos sowie über die Veranstaltung von Online-Kasinospielen verstoßen gegen die EU-Dienstleistungsfreiheit. Dies hat der Europäische Gerichtshof mit Urteil vom 28.02.2018 entschieden. Denn sie hinderten in einem anderen Mitgliedstaat ansässige Glücksspielveranstalter in diskriminierender Weise am Zugang zum ungarischen Markt für diese Spiele (Az.: C-3/17).
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