Die Stadt Wetzlar muss der NPD – Stadtverband Wetzlar – die Stadthalle für eine Veranstaltung am 24.03.2018 zur Verfügung stellen. Dies hat der Verwaltungsgerichtshof Hessen in Kassel entschieden und damit die Entscheidung der Vorinstanz in zweiter Instanz bestätigt (Beschluss vom 23.02.2018, Az.: 8 B 23/18, unanfechtbar).
Mehr lesenVerbraucherverbände können gegen den Verwender unwirksamer allgemeiner Geschäftsbedingungen einen Folgenbeseitigungsanspruch aus dem UWG haben. Dies hat der Bundesgerichtshof auf Klage der Verbraucherzentrale Hamburg gegen die Allianz Lebensversicherungs-AG wegen intransparenter Klauseln entschieden. Danach sei das Unternehmen grundsätzlich verpflichtet, die betroffenen Kunden über die Unwirksamkeit der Klauseln zu informieren. Allerdings sei noch zu klären, ob der Anspruch nach wie vor bestehe oder das Unternehmen die Verbraucher bereits entsprechend informiert habe (Urteil vom 14.12.2017, Az.: I ZR 184/15, BeckRS 2017, 141115).
Mehr lesenLeistungen aufgrund einer Berufsunfähigkeits-Zusatzversicherung aus dem Versorgungswerk der Presse sind keine beitragspflichtigen Renten i.S.d. § 229 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 SGB V, weil das Versorgungswerk der Presse keine für Angehörige bestimmter Berufe errichtete Versicherungs- und Versorgungseinrichtung ist. (Leitsatz des Verfassers)
BSG, Urteil vom 10.10.2017 - B 12 KR 2/16 R, BeckRS 2017, 139338
Mehr lesenDas Verwaltungsgericht Frankfurt am Main hat mit Beschluss vom 22.02.2018 einen Eilantrag einer bayerischen Privatbank abgelehnt, die sich gegen ein Moratorium (Stillhalteverpflichtung) gewandt hatte, das die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht gegen die in wirtschaftliche Schieflage geratene Bank verfügt hat (Az.: 7 L 662/18.F).
Mehr lesenDie niederländische Justiz wird nicht gegen vier Tabak-Konzerne wegen Mordes oder Totschlags ermitteln. Die Zigarettenhersteller hätten im Rahmen des Gesetzes gehandelt, erklärte die Staatsanwaltschaft am 22.02.2018 in Amsterdam. Ein möglicher Prozess habe daher keine Aussicht auf Erfolg. Strafanzeigen von Organisationen und Patienten wurden abgewiesen.
Mehr lesenEin Gastronom, der in einem Bericht des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) über die Mafia der Mitgliedschaft in der `Ndrangheta verdächtigt wurde und dabei identifizierbar war, kann weder eine Geldentschädigung noch die Zahlung von Rechtsanwaltskosten für Abmahnungen Dritter verlangen. Dies hat das Oberlandesgericht Jena mit Urteil vom 21.02.2018 entschieden. Um die Frage klären zu lassen, ob die Abmahnkosten dem MDR zurechenbar sind, hat das OLG die Revision zugelassen (Az.: 7 U 471/17).
Mehr lesenDas Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hat mit Urteil vom 22.02.2018 vier Klagen geschädigter Anleger der Wohnungsbaugesellschaft Leipzig West AG auf Informationszugang zu Unterlagen des Bundesfinanzministeriums wegen Rechtsmissbrauchs abgewiesen. Die Kanzlei, die die Anleger vertrete, habe massenhaft solche Anträge gestellt und Klagen erhoben, nur um Gebührenansprüche zu generieren. Gegen das Urteil kann Revision eingelegt werden (Az.: OVG 12 B 16.17 bis OVG 12 B 19.17).
Mehr lesenZur Abklärung eines unklaren Herdbefundes in der Brust einer Patientin darf ein behandelnder Arzt zu einer operativen Gewebeentnahme (offene Biopsie) raten, ohne auf die alternative Möglichkeit einer Stanzbiopsie hinzuweisen, wenn die offene Biopsie gegenüber der Stanzbiopsie die größere diagnostische Sicherheit bietet und zugleich als therapeutischer Eingriff in Betracht kommt. Dies hat das Oberlandesgericht Hamm mit Urteil vom 09.01.2018 entschieden (Az.: 26 U 21/17, BeckRS 2018, 1293).
Mehr lesen1. Die Anzeige der Masseunzulänglichkeit durch den Insolvenzverwalter führt nicht dazu, dass die Verjährung von Altmasseverbindlichkeiten gehemmt wird.
2. Die Parteien können auch dann ein die Verjährung hemmendes Stillhalteabkommen vereinbaren, wenn der Insolvenzverwalter sich aufgrund der Anzeige der Masseunzulänglichkeit auf ein gesetzliches Leistungsverweigerungsrecht berufen kann. In diesem Fall genügt es für ein Stillhalteabkommen nicht, wenn der Gläubiger Hinweise auf das nach Anzeige der Masseunzulänglichkeit bestehende Leistungsverweigerungsrecht unwidersprochen hingenommen hat. (Leitsätze des Gerichts)
BGH, Urteil vom 14.12.2017 - IX ZR 118/17, BeckRS 2017, 139250
Mehr lesenSperrmüll muss nicht dem öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger überlassen werden, sondern kann auch von gewerblichen Entsorgungsunternehmen gesammelt werden. Dies hat das Bundesverwaltungsgericht mit Urteilen vom 23.02.2018 entschieden. Lediglich für gemischte Abfälle aus privaten Haushaltungen bestehe eine Überlassungspflicht (Az.: 7 C 9.16 und 7 C 10.16).
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