Freitag, 14.12.2018
LG Berlin: Insolvenzverwalter von Air Berlin verklagt Etihad Airways auf Schadensersatz in Millionenhöhe

Bei der Kammer für Handelssachen 95 des Landgerichts Berlin ist eine Klage des Insolvenzverwalters über das Vermögen der Air Berlin PLC & Co. Luftverkehrs KG gegen die Etihad Airways PJSC rechtshängig. Die Klageanträge lauten auf Zahlung von 500 Millionen Euro und Feststellung, dass die Beklagte zu weiterem Schadensersatz verpflichtet sei. Die Kammer hat den Streitwert vorläufig auf bis zu zwei Milliarden Euro festgesetzt, wie das Gericht am 14.12.2018 mitteilt.

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VG Trier: Kein Asyl für Verdächtigen des Attentats im Amsterdamer Hauptbahnhof

Der afghanische Flüchtling, der verdächtig ist, aus islamistischen Motiven am 31.08.2018 ein Attentat in Amsterdam verübt zu haben, hat keinen Anspruch auf Asyl, da er in Afghanistan keinen Gefahren für Leib oder Leben aufgrund politischer Verfolgung ausgesetzt ist und dort auch seine Existenz aus eigener Kraft sicherstellen könnte. Dies hat das Verwaltungsgericht Trier mit Urteil vom 12.12.2018 entschieden (Az.: 9 K 11867/17).

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Vermittlungsausschuss soll über Grundgesetzänderung zur Lockerung des Kooperationsverbots beraten

Die vom Bundestag beschlossene Grundgesetzänderung zur Lockerung des Kooperationsverbots geht in den Vermittlungsausschuss. Einstimmig sprachen sich die Länder am 14.12.2018 dafür aus, das Gesetz, das anlässlich des geplanten Digitalpaktes entstand, grundlegend überarbeiten zu lassen. Vorangegangen war eine umfangreiche Debatte.

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BVerwG: Funktionszulage nach § 46 BBesG a.F. nur bei Beförderungsreife

Beamte können die Funktionszulage für Vakanzvertretungen höherwertiger Ämter nur erhalten, wenn sie die laufbahnrechtlichen Voraussetzungen für die Wahrnehmung dieser Ämter erfüllen. Dies gilt nach einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 13.12.2018 auch dann, wenn ein Dienstherr in großem Umfang Beamte ohne eine solche Beförderungsreife mit Vakanzvertretungen beauftragt (Az.: 2 C 50.17 bis 2 C 57.17 und 2 C 23.18).

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BVerfG: Niedersächsische Besoldung begrenzt dienstfähiger Beamter verfassungswidrig

Die Besoldung begrenzt dienstfähiger Beamter darf sich nicht lediglich an der freiwilligen Teilzeitbeschäftigung orientieren, sondern muss an der Vollzeitbesoldung ausgerichtet werden. Dies hat das Bundesverfassungsgericht mit Beschluss vom 28.11.2018 entschieden und niedersächsische Besoldungsregelungen für verfassungswidrig erklärt. Der Landesgesetzgeber muss nun mit Wirkung spätestens zum 01.01.2020 eine verfassungskonforme Neuregelung schaffen (Az.: 2 BvL 3/15).

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SG Aurich: Physiotherapeutin kann auch ohne eigene Praxis selbstständig tätig sein

Auch wenn eine Physiotherapeutin in der Praxis einer anderen Therapeutin ihre Tätigkeit ausübt und diese Räume nur kurzzeitig anmietet, kann eine selbstständige Tätigkeit vorliegen. Es sind immer die Umstände des Einzelfalls zu beachten. Dies hat das Sozialgericht Aurich am 13.12.2018 entschieden.

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Pensionsalter für Berufssoldaten wird nicht angehoben

Die Bundesregierung will die Pensionsgrenzen für Berufssoldaten nicht rückwirkend anheben. "Wir ändern das Gesetz nicht", versicherte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) am 13.12.2018 im Bundestag. Die Betroffenen könnten sich auf den Vertrauensschutz verlassen.

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OLG Düsseldorf: Ohne weitere Tätigkeit keine Vergütung nach dem RVG des als Verfahrenspfleger bestellten Rechtsanwalts

FamFG § 277; BGB §§ 1836 I, III; 1835 I, II

Ein im Nachlassverfahren vom Gericht als Verfahrenspfleger bestellter Rechtsanwalt kann eine Vergütung nach dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz nicht mit Blick auf Auslegungsfragen des Testaments beanspruchen, sofern er diese im Rahmen seiner Bestellung weder zu beantworten hatte, noch tatsächlich beantwortet oder auch nur eine förmliche Entscheidung hierüber angestoßen hat. (Leitsatz des Gerichts)

OLG Düsseldorf, Beschluss vom 24.10.2018 - I-3 Wx 52/17, BeckRS 2018, 30023

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Grünes Licht im Bundestag für dritte Geschlechtsoption "divers"

Der Bundestag hat die Einführung einer dritten Geschlechtsoption beschlossen. Neben "männlich" und "weiblich" ist im Geburtenregister künftig auch die Option "divers" für intersexuelle Menschen möglich. Mit dem Beschluss vom 13.12.2018 setzt das Parlament eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 2017 um. Die bisherige Pflicht, einen Menschen zwingend dem männlichen oder weiblichen Geschlecht zuzuordnen, wurde darin als Verstoß gegen das Persönlichkeitsrecht und das Diskriminierungsverbot gewertet.

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BVerwG weist Klage gegen Verbot des Vereins "Hells Angels Motorradclub Bonn" ab

Das Verbot des "Hells Angels Motorradclub Bonn" ist rechtens. Das Bundesverwaltungsgericht hat mit Urteil vom 13.12.2018 eine dagegen gerichtete Klage abgewiesen. Kern des Rechtsstreits war die Frage, ob zum Zeitpunkt des Ergehens der Verfügung noch ein Verein bestand. Dies bejahten die Richter (Az.: 1 A 14.16).

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BGH bringt Gesetz zur Bekämpfung von Kinderehen vor BVerfG

Das Bundesverfassungsgericht muss sich mit der Wirksamkeit des Gesetzes zur Bekämpfung von Kinderehen beschäftigen. Der für das Familienrecht zuständige XII. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat ein Verfahren ausgesetzt und dem BVerfG zur Entscheidung vorgelegt, weil er an der Verfassungsmäßigkeit der gesetzlichen Regelungen zweifelt. Der Senat moniert unter anderem, dass eine unter Beteiligung eines nach ausländischem Recht ehemündigen Minderjährigen geschlossene Ehe nach deutschem Recht ohne einzelfallbezogene Prüfung als Nichtehe qualifiziert wird, wenn der Minderjährige im Zeitpunkt der Eheschließung das 16. Lebensjahr nicht vollendet hatte (Beschluss vom 14.11.2018, Az.: XII ZB 292/16).

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EuG setzt Geldbuße gegen Slovak Telekom und Deutsche Telekom herab

Ein Beschluss der Kommission zu wettbewerbswidrigen Verhaltensweisen auf dem slowakischen Telekommunikationsmarkt ist teilweise nichtig. Dies hat das Gericht der Europäischen Union mit zwei Urteilen vom 13.12.2018 entschieden. Eine gesamtschuldnerisch gegen die Slovak Telekom a.s. und die Deutsche Telekom AG verhängte Geldbuße sowie eine allein gegen die Deutsche Telekom AG verhängte Geldbuße wurden zwar im Grundsatz bestätigt, aber herabgesetzt (Az.: T-827/14 und T-851/14).

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LG Osnabrück: Ehemalige Lehrerin muss wegen Erschleichens von Beihilfeleistungen ins Gefängnis

Eine ehemalige Realschullehrerin, die sich durch die Fälschung von Rezepten Beihilfeleistungen verschafft hat, muss für zwei Jahre und zehn Monate ins Gefängnis. Daneben hat das Landgericht Osnabrück die Einziehung des erlangten Geldes in Höhe von 903.558,30 Euro angeordnet. Das Urteil vom 13.12.2018 lautet auf Betrug in 112 Fällen in Tateinheit mit Urkundenfälschung (Az.: 18 KLs 1/18, nicht rechtskräftig).

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OLG Hamm zu Schiffsfondsbeteiligung: Vergleichssumme unterliegt nicht der Kapitalertragsteuer

Ein Kreditinstitut darf von einer Vergleichszahlung wegen angeblich fehlerhafter Anlageberatung bei der Zeichnung eines Schiffsfonds keine Kapitalertragsteuer abziehen. Dies hat das Oberlandesgericht Hamm in einem Fall entschieden, in dem die steuerliche Konzeption des Schiffsfonds darauf abzielte, dass der Anleger als Mitunternehmer einzustufen ist und gewerbliche Einkünfte erzielt. Hier erhalte der Anleger gerade keine kapitalertragsteuerpflichtigen Einkünfte aus Kapitalvermögen, so das Urteil vom 23.10.2018 (Az.: 34 U 10/18, BeckRS 2018, 29977).


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Bundestag beschließt "Gute-Kita-Gesetz"

Der Bundestag hat am 14.12.2018 das sogenannte Gute-Kita-Gesetz verabschiedet. Für den Gesetzentwurf von Familienministerin Franziska Giffey (SPD) stimmten die Koalitionsfraktionen. Grüne und Linke hatten einen Änderungsantrag eingebracht, der aber keine Mehrheit fand.

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OLG Frankfurt am Main: Ausländische Airline muss nach Flug-Stornierung schon gezahlte Steuern und Gebühren nicht rückerstatten

Eine ausländische Fluggesellschaft kann in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen festlegen, dass auf in Deutschland geschlossene Beförderungsverträge englisches Recht anwendbar ist, wonach es zulässig ist, Steuern und Gebühren nicht zurückzuerstatten, wenn der Fluggast den Flug storniert hat und die Aufwendungen der Fluggesellschaft tatsächlich nicht entstanden sind. Dies hat das Oberlandesgericht Frankfurt am Main mit Urteil vom 13.12.2018 (Az.: 16 U 15/18, nicht rechtskräftig) entschieden.

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LG München I verbietet Vodafone Kabel Deutschland Auftragsbestätigungen ohne Bestellung

Das Landgericht München I hat der Vodafone Kabel Deutschland GmbH untersagt, Verbrauchern den Abschluss eines Vertrages über die Produkte Kabel Digital oder Video Select zu bestätigen und Entgelte für die Angebote in Rechnung zu stellen, wenn keine entsprechende Bestellung des Verbrauchers vorliegt. Über das Urteil vom 09.08.2018 (Az.: 17 HK O 301/18) berichtet die Verbraucherzentrale Hamburg, die die Vodafone Kabel Deutschland GmbH verklagt hatte.

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LG Augsburg: Verantwortliche von Embryonenspende-Netzwerk erneut freigesprochen

Das Landgericht Augsburg hat in zweiter Instanz drei Verantwortliche eines Embryonenspende-Netzwerks freigesprochen. Die Strafkammer entschied am 13.12.2018, dass die Vermittlung nach einer Kinderwunsch-Behandlung übrig gebliebener Eizellen durch die Angeklagten nicht strafbar sei und bestätigte damit einen Freispruch des Amtsgerichts im schwäbischen Dillingen.

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BAG: Schwerbehindertenvertretung muss bei Kündigung nicht unverzüglich gehört werden

Eine Kündigung ist nicht allein deshalb unwirksam, weil der Arbeitgeber die Schwerbehindertenvertretung entgegen § 95 Abs. 2 Satz 1 SGB IX a.F. (seit dem 01.01.2018: § 178 Abs. 2 Satz 1 SGB IX) nicht unverzüglich über seine Kündigungsabsicht unterrichtet oder ihr das Festhalten an seinem Kündigungsentschluss nicht unverzüglich mitteilt. Dies geht aus einem Urteil des Bundesarbeitsgerichts vom 13.12.2018 hervor. Die Auffassung der Vorinstanz, wonach die Anhörung der Schwerbehindertenvertretung nicht erst nach Abschluss eines Verfahrens beim Integrationsamt und der Anhörung des Betriebsrats erfolgen dürfe, bestätigte das BAG nicht (Az.: 2 AZR 378/18).

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Donnerstag, 13.12.2018
BGH zwingt BNetzA zu weniger Transparenz bei Netzentgelten

Laut Mitteilung der Bundesnetzagentur (BNetzA) vom 12.12.2018 zwingt eine Entscheidung des Bundesgerichtshofs vom 10.12.2018 sie dazu, weniger Daten aus der Netzentgelt- und Netzkostenprüfung zu veröffentlichen. Dies sei ein Rückschlag für die Bemühungen um Transparenz der Netzentgelte.

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