Die Deutsche Bahn wirbt damit, dass Kinder unter 15 Jahren kostenfrei mitfahren können, wenn das sogenannte Länderticket genutzt wird. Tatsächlich dürfen Kinder nur unter sehr engen Voraussetzungen unentgeltlich mitfahren. Die Verbraucherzentrale Bayern hält die pauschale Werbeaussage deshalb für irreführend und hat die DB Vertrieb GmbH jetzt erfolgreich abgemahnt, wie sie mitteilt.
Mehr lesenImmobilienunternehmen können wohl nicht davon abgehalten werden, aus öffentlichen Mitteln geförderte Sozialwohnungen früher oder später auf dem freien Markt anzubieten. Zulässig sei nur eine zeitlich befristete Sozialbindung, beispielsweise auf 20 oder 30 Jahre. Diese Ansicht äußerten die Richter des Bundesgerichtshofs in einer Verhandlung am 11.01.2019. Das Urteil soll am 08.02.2019 verkündet werden (Az.: V ZR 176/17).
Mehr lesenEin ehrenamtlicher Baumwart eines Ortsverschönerungsvereins genießt bei der Ausübung seiner Tätigkeit Unfallversicherungsschutz nur dann, wenn für ihn eine freiwillige Unfallversicherung besteht. Dies hat das Landessozialgericht Bayern mit jetzt mitgeteiltem Urteil vom 18.10.2018 entschieden. Mangels einer solchen freiwilligen Versicherung ging ein Baumwart, der beim Schneiden eines Obstbaums im Auftrag des Vereins abgestürzt war, leer aus. Das LSG hat allerdings die Revision zugelassen (Az.: L 7 U 36/14, BeckRS 2018, 31410).
Mehr lesenDie Politik muss die Berechnungsmethode für die Grundsteuer überarbeiten. Doch die Regierungsparteien geraten aneinander. Kurz vor einem Bund-Länder-Spitzentreffen zur Reform der Grundsteuer gibt es Streit zwischen den Regierungsparteien. Der Vizevorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Andreas Jung, sagte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung": "Die CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag lehnt das von Bundesfinanzminister Scholz vorgeschlagene wertabhängige Modell für eine Grundsteuerreform ab." SPD-Minister Olaf Scholz reagierte prompt: Er sagte der "Süddeutschen Zeitung" (11.01.2019), er habe "bei aller Kritik, die ich höre, weiterhin den Eindruck, dass das wertabhängige Modell überzeugt: Es ist verfassungsfest, sozial gerecht und fair".
Mehr lesenBereits bestimmte Vorbereitungshandlungen wie eine telefonische Anforderung eines Passworts für staatsanwaltschaftliche Ermittlungsunterlagen, die einer Partei nicht zur Verfügung stehen würden, können im Einzelfall den Eindruck der Voreingenommenheit eines Richters für einen Prozessbeteiligten entstehen lassen, auch wenn noch kein endgültiger Verfahrensfehler vorliegt. Dies hat das Bundesverfassungsgericht mit Beschluss vom 21.11.2018 entschieden und einer Verfassungsbeschwerde wegen Verstoßes gegen das Recht auf den gesetzlichen Richter gemäß Art. 101 Abs. 1 Satz 2 GG stattgegeben (Az.: 1 BvR 436/17).
Mehr lesenDie Berufung eines früheren Beschäftigten der Zentralen Ausländerbehörde (ZAB) im Bürgeramt der Stadt Bielefeld im Verfahren um seine Kündigung kurz vor dem Ende einer sechsmonatigen Probezeit bleibt erfolglos. Dies geht aus einem Urteil des Landesarbeitsgerichts Hamm vom 10.01.2019 hervor. Der im westafrikanischen Nigeria geborene Beschäftigte fühlte sich durch die Kündigung aus Gründen seiner ethnischen Herkunft, insbesondere wegen seiner schwarzen Hautfarbe diskriminiert. Das LAG sah hierfür keine ausreichenden Anhaltspunkte (Az.: 11 Sa 505/18).
Mehr lesenDie SPD-Pläne für eine Kindergrundsicherung stoßen beim Koalitionspartner CSU auf Widerstand. Die Vorschläge seien kein schlüssiges Konzept, um Kinderarmut wirksam zu bekämpfen, sagte der familienpolitische Sprecher der CSU im Bundestag, Stephan Stracke, der "Augsburger Allgemeinen" (Ausgabe vom 11.01.2019).
Mehr lesenEin Apotheker hat vor dem Verwaltungsgericht Aachen erfolgreich gegen den Widerruf seiner Approbation wegen Steuerhinterziehung geklagt. Der Mann hatte in der Zeit von 2009 bis 2012 im Abrechnungssystem seiner Apotheke in Düren eine Manipulationssoftware verwendet. Er habe sich damit keines Verhaltens schuldig gemacht, aus dem sich seine Unwürdigkeit oder Unzuverlässigkeit zur Ausübung des Apothekerberufs ergebe, heißt es in der Begründung des Gerichts (Urteil vom 10.01.2019, Az.: 5 K 4827/17).
Mehr lesenMehrere mutmaßliche Mitglieder der verbotenen rechtsextremen Gruppierung "Autonome Nationalisten Göppingen" (ANG) kommen ohne Strafe davon. Das Landgericht Stuttgart, die Staatsanwaltschaft und zwei Angeklagte einigten sich kurz nach dem Auftakt eines neuen Prozesses am 10.01.2018 auf die Einstellung des Verfahrens (Az.: 8 KLs 3 Js 93519/13). Der Prozess hatte neu aufgerollt werden müssen, weil der Bundesgerichtshof (StV 2018, 95) ein erstes Urteil gegen die Männer aufgehoben hatte. In dem ersten Prozess waren insgesamt vier Männer zu teils mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden.
Mehr lesenSechs Jahre nach dem verheerenden Brand in einer Textilfabrik in Pakistan mit 258 Toten hat das Dortmunder Landgericht die Schmerzensgeldklage von vier Pakistanern gegen den Textildiscounter Kik abgewiesen. Etwaige Ansprüche seien verjährt, entschieden die Richter am 10.01.2019. Nach dem für diesen Fall maßgeblichen pakistanischen Recht hätten die Forderungen spätestens zwei Jahre nach dem Feuer angemeldet werden müssen. Ein freiwilliger Verjährungsverzicht, wie Kik ihn während der außergerichtlichen Verhandlungen unterzeichnet hatte, sei "grundsätzlich unzulässig", so die Richterin in ihrer Entscheidung (Az.: 7 O 95/15).
Mehr lesenVerlangt die klagende Partei, dass die beklagte Partei es unterlässt, im geschäftlichen Verkehr eine Bezeichnung einzusetzen, insbesondere wie auf einem näher in Bezug genommenen Produktbild, liegen hierin zwei Anträge: Ein Hauptantrag auf Unterlassung. Und ein unechter Hilfsantrag, über den nur zu entscheiden ist, wenn feststeht, dass die Klage mit dem Hauptantrag keinen Erfolg hat. (Leitsatz des Verfassers)
BGH, Urteil vom 19.07.2018 - I ZR 268/14, BeckRS 2018, 31389
Mehr lesenEinen kleinen WLAN-Knopf an die Waschmaschine kleben und Waschmittel fortan einfach per Knopfdruck einkaufen - solche "Dash-Buttons" genannten Bestellknöpfe bietet der Online-Händler Amazon Kunden seit 2016 an, auch für Katzenfutter, Kaffee und andere Produkte des täglichen Bedarfs. Aber damit soll jetzt Schluss sein: Das Oberlandesgericht München verurteilte Amazon am 10.01.2019 zur Unterlassung (Az.: 29 U 1091/18).
Mehr lesenSind Suchmaschinenbetreiber verpflichtet, Links zu löschen, müssen sie dies grundsätzlich nur begrenzt auf das EU-Gebiet, nicht aber weltweit tun. Diese Auffassung vertritt Maciej Szpunar, Generalanwalt beim Europäischen Gerichtshof, in seinen Schlussanträgen vom 10.01.2019. Dabei sei allerdings für eine wirksame und vollständige Löschung der Links sorgen, auch unter Einsatz der Technik des "Geoblocking" (Az.: C-507/17).
Mehr lesenDer Hamburger Getränkehersteller Lemonaid darf seine Bio-Zitronen-Limonade trotz ihres niedrigeren Zuckergehalts vorerst weiter als Limonade deklarieren. Die Hamburger Gesundheitsbehörde hat mit dem Bezirksamt Hamburg-Mitte abgesprochen, dass letztere den "zu niedrigen Zuckergehalt" im Produkt Lemonaid vorerst nicht beanstandet. Gleichzeitig will sich Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) auf Bundesebene dafür einsetzen, dass die Leitsätze für Lebensmittel hinsichtlich möglicher gesundheitsschädlicher Mindestgehalte überprüft werden.
Mehr lesenIm Zusammenhang mit den "Dieselgate"-Klagen von Anlegern ist VW auch in zweiter Instanz mit einem Befangenheitsantrag gegen den zuständigen Stuttgarter Richter gescheitert. Das Oberlandesgericht Stuttgart wies mehrere Beschwerden des Autoherstellers zurück, wie es am 10.01.2019 mitteilte (Az. 7 W 34/18, 7 W 40/18 bis 7 W 42/18). Volkswagen hält den Richter, der am Landgericht über eine Vielzahl von Schadenersatzklagen gegen VW und die Dachgesellschaft Porsche SE zu entscheiden hat, für nicht neutral und wirft ihm vor, sich profilieren zu wollen.
Mehr lesenSuchmaschinenbetreiber müssen Anträgen auf Löschung von Links zu Internetseiten, die sensible Daten enthalten, systematisch stattgeben. Diese Ansicht vertritt Maciej Szpunar, Generalanwalt beim Europäischen Gerichtshof, in seinen Schlussanträgen vom 10.01.2019. Allerdings müssten sie darauf achten, dass das Recht auf Zugang zu Informationen und das Recht auf Freiheit der Meinungsäußerung gewahrt werden (Az.: C-136/17).
Mehr lesenDer Ausgang des Steuerhinterziehungsverfahrens gegen Werner Mauss ist wieder offen. Das Landgericht Bochum hatte den Ex-Agenten wegen Steuerhinterziehung in zehn Fällen zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt. Dieses Urteil hat der Bundesgerichtshof am 10.01.2019 auf die Revision des Angeklagten insgesamt und auf die Revision der Staatsanwaltschaft im Strafausspruch mit den zugehörigen Feststellungen aufgehoben und die Sache an eine andere Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts zurückverwiesen (Az.: 1 StR 347/18).
Mehr lesenSeit dem 13.01.2018 dürfen Händler für die gängigsten Zahlungsmöglichkeiten keine zusätzlichen Entgelte mehr vom Verbraucher verlangen. Die Mehrzahl der Unternehmen setze diese neuen Regeln korrekt um, meldet die Wettbewerbszentrale nun ein Jahr später. Sie hatte im Rahmen ihrer Funktion als Selbstkontrollinstitution der Wirtschaft eine Beschwerdestelle eingerichtet, bei der Gewerbetreibende und Verbraucher seit Januar 2018 Fälle mitteilen können, in denen die neuen Regeln nicht umgesetzt wurden.
Mehr lesenIm Rechtsstreit um die Veröffentlichung eines Fotos von Wettermoderator Jörg Kachelmann im Gefängnis ist der Medienkonzerns Axel Springer mit einer Beschwerde vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gescheitert. Die Straßburger Richter wiesen am 10.01.2019 die Beschwerde des Medienunternehmens als unzulässig zurück, das sein Recht auf freie Meinungsäußerung durch die Urteile deutscher Gerichte verletzt gesehen hatte (Az.: 62721/13 und 62741/13).
Mehr lesenMit veränderten Abläufen und Vorschriften will die Bundesregierung die Organspendenpraxis effektiver gestalten. Das zweite Gesetz zur Änderung des Transplantationsgesetzes – Verbesserung der Zusammenarbeit und der Strukturen bei der Organspende (GZSO) (BT-Drs. 19/6915) soll dazu beitragen, potenzielle Organspender besser zu erkennen. Dazu wird vor allem die Rolle des Transplantationsbeauftragten in Krankenhäusern gestärkt.
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