Donnerstag, 31.1.2019
Goog­le macht Rück­zie­her in Rechts­streit um E-Mail-Adres­se im Im­pres­sum

An­bie­ter von In­ter­net­diens­ten müs­sen im Im­pres­sum eine E-Mail-Adres­se an­ge­ben, unter der Nut­zer auch tat­säch­lich Kon­takt auf­neh­men kön­nen. Der US-In­ter­ne­trie­se Goog­le zog am 31.01.2019 nach An­ga­ben des Bun­des­ge­richts­hofs die Re­vi­si­on (Az.: I ZR 79/18) gegen ein ent­spre­chen­des Ur­teil des Kam­mer­ge­richts (MMR 2018, 531) zu­rück.

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Thü­rin­gen macht Ein­fluss von Lob­by­grup­pen auf Ge­set­ze öf­fent­lich

Thü­rin­gen macht den Ein­fluss von In­ter­es­sen­ver­bän­den auf die Ent­ste­hung von Ge­set­zen öf­fent­lich. Der Land­tag be­schloss am 30.01.2019 mit den Stim­men der rot-rot-grü­nen Ko­ali­ti­on ein Ge­setz, das die Do­ku­men­ta­ti­on der an der Ent­ste­hung von Ge­set­zen be­tei­lig­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen und Per­so­nen ver­bind­lich fest­schreibt. Die Op­po­si­ti­ons­frak­tio­nen CDU und AfD lehn­ten das Ge­setz ab.

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OVG Schles­wig for­dert neue Be­mes­sungs­maß­stä­be für Er­he­bung von Zweit­woh­nungs­steu­ern in Schles­wig-Hol­stein

Das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt Schles­wig-Hol­stein in Schles­wig hat am 30.01.2019 Kla­gen gegen die Er­he­bung von Zweit­woh­nungs­steu­ern in zwei schles­wig-hol­stei­ni­schen Ge­mein­den statt­ge­ge­ben. Die an­ge­foch­te­nen Steu­er­be­schei­de seien rechts­wid­rig, weil der von den Ge­mein­den zur An­wen­dung ge­brach­te Steu­er­maß­stab gegen den Gleich­be­hand­lungs­grund­satz des Art. 3 Abs. 1 GG ver­sto­ße (Az.: 2 LB 90/18 und 2 LB 92/18, nicht rechts­kräf­tig). Die Ge­mein­den sol­len ihre Sat­zun­gen über die Er­he­bung von Zweit­woh­nungs­steu­ern nun rück­wir­kend än­dern.

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Bun­des­re­gie­rung: Das än­dert sich zum Fe­bru­ar 2019

Arz­nei­mit­tel wer­den fäl­schungs­si­che­rer: Sie müs­sen nun eine in­di­vi­du­el­le Num­mer und ein Sie­gel tra­gen. Für die nächs­te Pe­ri­ode des Emis­si­ons­han­dels gibt es Neu­ig­kei­ten. Und für Staub­sauger gibt es kein En­er­gie­la­bel mehr. Diese Re­ge­lun­gen tre­ten laut Bun­des­re­gie­rung nun in Kraft.

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An­hö­rung: Ex­per­ten loben Or­gan­spen­den­re­form

Ge­sund­heits­ex­per­ten be­grü­ßen die von der Bun­des­re­gie­rung ge­plan­te Re­form der Or­gan­spen­den­pra­xis in Kran­ken­häu­sern. Der Ge­setz­ent­wurf zur Ver­bes­se­rung der Zu­sam­men­ar­beit und der Struk­tu­ren bei der Or­gan­spen­de (BT-Drs. 19/6915) be­inhal­te ge­eig­ne­te Re­ge­lun­gen, um die Zahl der Spen­den zu er­hö­hen, er­klär­ten Ex­per­ten bei einer An­hö­rung am 30.01.2019 im Ge­sund­heits­aus­schuss des Bun­des­ta­ges. Kri­ti­siert wur­den ei­ni­ge De­tail­re­ge­lun­gen.

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Fahr­ver­bots-Aus­nah­men sto­ßen bei Ex­per­ten auf ge­misch­tes Echo

Mit Aus­nah­men für be­stimm­te Die­sel-Fahr­zeu­ge sowie einer Klar­stel­lung zur Ver­hält­nis­mä­ßig­keit so­ge­nann­ter Ver­kehrs­ver­bo­ten im Bun­des-Im­mis­si­ons­schutz­ge­setz will die Bun­des­re­gie­rung Fahr­ver­bo­te auf­grund der Über­schrei­tung des EU-Grenz­wer­tes für Stick­stoff­di­oxid er­schwe­ren. Der ent­spre­chen­de Ge­setz­ent­wurf der Re­gie­rung (BT-Drs. 19/6335) fiel in einer An­hö­rung im Bun­des­tags-Aus­schuss für Um­welt, Na­tur­schutz und nu­klea­re Si­cher­heit am 30.01.2019 auf ein ge­misch­tes Echo bei Ju­ris­ten. Ver­bands­ver­tre­ter be­grü­ß­ten das Vor­ha­ben grund­sätz­lich, for­der­ten aber Nach­bes­se­run­gen ins­be­son­de­re an dem ge­plan­ten Aus­nah­me­ka­ta­log.

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Bun­des­re­gie­rung will Be­hör­den­zu­griff auf Daten des Aus­län­der­zen­tral­re­gis­ters ver­bes­sern

Das Aus­län­der­zen­tral­re­gis­ter soll wei­ter­ent­wi­ckelt wer­den. Die Bun­des­re­gie­rung hat einen ent­spre­chen­den Ge­setz­ent­wurf des Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­ums be­schlos­sen. Mit der Än­de­rung soll die Re­gis­trie­rung von Asyl-und Schutz­su­chen­den sowie der Da­ten­aus­tausch wei­ter ver­bes­sert wer­den. Ziel seien be­last­ba­re­re Aus­künf­te und ein un­kom­pli­zier­ter Zu­griff durch alle re­le­van­ten Be­hör­den, um vor allem Mehr­fach­iden­ti­tä­ten bei Asyl­be­wer­bern zu ver­hin­dern. Dem Vor­schlag muss der Bun­des­tag noch zu­stim­men.

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OVG Ko­blenz: Kla­gen gegen "Hit­ler-Glo­cke" in Herx­heim blei­ben er­folg­los

Der Be­schluss des Ge­mein­de­rats der Ge­mein­de Herx­heim am Berg, die im Kirch­turm der pro­tes­tan­ti­schen Kir­che in Herx­heim seit 1934 hän­gen­de Glo­cke, die mit einem Ha­ken­kreuz und der Auf­schrift "Alles fuer´s Va­ter­land – Adolf Hit­ler" ver­se­hen ist, wei­ter­hin hän­gen zu las­sen, ist recht­lich nicht zu be­an­stan­den. Dies ent­schied das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt Rhein­land-Pfalz in Ko­blenz (Be­schlüs­se vom 25.01.2019, Az.: 10 A 11557/18.​OVG und 10 A 11561/18.​OVG).

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Ka­bi­nett will mehr Si­cher­heit in der Arz­nei­mit­tel­ver­sor­gung

Vor dem Hin­ter­grund ver­schie­de­ner Arz­nei­mit­tel­skan­da­le hat das Bun­des­ka­bi­nett am 30.01.2019 das "Ge­setz für mehr Si­cher­heit in der Arz­nei­mit­tel­ver­sor­gung (GSAV)" be­schlos­sen. Da­nach soll der Bund künf­tig bei Arz­nei­mit­tel­rück­ru­fen und den Kon­trol­len der Her­stel­ler in Dritt­staa­ten mehr Be­fug­nis­se be­kom­men. Auch die Arz­nei­mit­tel­the­ra­pie soll im Sinne der Pa­ti­en­ten­si­cher­heit ver­bes­sert wer­den. Dazu soll unter an­de­rem der Rah­men für die Her­stel­lung und Ab­ga­be von Krebs­arz­nei­mit­teln durch Apo­the­ken deut­lich ver­schärft und die Her­stel­lung von ver­schrei­bungs­pflich­ti­gen Arz­nei­mit­teln durch Heil­prak­ti­ker nur noch in Aus­nah­me­fäl­len er­laubt wer­den.

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BAG: Kein An­spruch auf ge­setz­li­chen Min­dest­lohn bei Be­rufs­ori­en­tie­rungs­prak­ti­kum mit Un­ter­bre­chun­gen

Prak­ti­kan­ten haben kei­nen An­spruch auf den ge­setz­li­chen Min­dest­lohn, wenn sie das Prak­ti­kum zur Ori­en­tie­rung für eine Be­rufs­aus­bil­dung oder für die Auf­nah­me eines Stu­di­ums leis­ten und es eine Dauer von drei Mo­na­ten nicht über­steigt. Das Prak­ti­kum kann dabei aus Grün­den in der Per­son des Prak­ti­kan­ten recht­lich oder tat­säch­lich un­ter­bro­chen und um die Dauer der Un­ter­bre­chungs­zeit ver­län­gert wer­den, wenn zwi­schen den ein­zel­nen Ab­schnit­ten ein sach­li­cher und zeit­li­cher Zu­sam­men­hang be­steht und die Höchst­dau­er von drei Mo­na­ten ins­ge­samt nicht über­schrit­ten wird. Dies hat das Bun­des­ar­beits­ge­richt ent­schie­den (Ur­teil vom 30.01.2019, Az.: 5 AZR 556/17).

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AG Ans­bach: Aus­schluss des Min­de­rungs­rechts bei nicht ge­währ­ter Be­sich­ti­gung

BGB §§ 535 II, 543 II 1 Nr. 3a, 569 III Nr. 1

Ver­hin­dert oder er­schwert der Mie­ter mut­wil­lig die Be­sich­ti­gung des Ver­mie­ters – als Vor­aus­set­zung einer Män­gel­be­sei­ti­gung – wird dem Mie­ter das Min­de­rungs­recht i.S.d. § 536c Abs. 2 BGB ab­zu­spre­chen sein.

AG Ans­bach, Ur­teil vom 20.03.2018 - 3 C 559/17, BeckRS 2018, 29590

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Mittwoch, 30.1.2019
EuGH: Schritt­wei­ses Ver­bot von aro­ma­ti­sier­ten Ta­bak­erzeug­nis­sen gül­tig

Das uni­ons­wei­te schritt­wei­se Ver­bot von Zi­ga­ret­ten und Tabak zum Selbst­dre­hen, die Aro­ma­stof­fe ent­hal­ten, ist gül­tig. Dies hat der Eu­ro­päi­sche Ge­richts­hof mit Ur­teil vom 30.01.2019 be­stä­tigt. Die Re­ge­lung ver­sto­ße weder gegen die Grund­sät­ze der Rechts­si­cher­heit, der Gleich­be­hand­lung und der Ver­hält­nis­mä­ßig­keit noch gegen den Grund­satz des frei­en Wa­ren­ver­kehrs (Az.: C-220/17).

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BAG ruft im Streit um Kopf­tuch­ver­bot in Dro­ge­rie EuGH an

Dür­fen pri­va­te Ar­beit­ge­ber ihren Mit­ar­bei­tern per all­ge­mei­ner An­ord­nung ver­bie­ten, auf­fäl­li­ge groß­flä­chi­ge Zei­chen re­li­giö­ser, po­li­ti­scher und sons­ti­ger welt­an­schau­li­cher Über­zeu­gun­gen am Ar­beits­platz zu tra­gen? Zu die­ser Frage hat das Bun­des­ar­beits­ge­richt mit Be­schluss vom 30.01.2019 den Eu­ro­päi­schen Ge­richts­hof an­ge­ru­fen (Az.: 10 AZR 299/18 (A). Kon­kret geht es um den Fall einer Mus­li­min, die gegen ein Kopf­tuch­ver­bot bei der Dro­ge­rie­markt­ket­te Mül­ler klagt.

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Bun­des­re­gie­rung be­schlie­ßt BAföG-Re­form

Die BAföG-För­der­sät­ze sol­len er­höht, der Kreis der BAföG-Emp­fän­ger ver­grö­ßert wer­den. Dies sieht laut Mit­tei­lung der Bun­des­re­gie­rung ein Ge­setz­ent­wurf zur BAföG-Re­form vor, den das Ka­bi­nett am 30.01.2019 be­schlos­sen hat. Die Zahl der BAföG-Emp­fän­ger sei in den ver­gan­ge­nen Jah­ren ge­sun­ken. Bis 2021 solle nun eine Trend­um­kehr er­reicht wer­den.

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OLG Frank­furt am Main: Äu­ße­run­gen in Whats­App-Nach­rich­ten an engs­te Fa­mi­li­en­mit­glie­der un­ter­fal­len "be­lei­di­gungs­frei­er Sphä­re"

In­ner­halb des engs­ten Fa­mi­li­en­krei­ses be­steht ein ehr­schutz­frei­er Raum, der es er­mög­licht, sich frei aus­zu­spre­chen, ohne ge­richt­li­che Ver­fol­gung be­fürch­ten zu müs­sen ("be­lei­di­gungs­freie Sphä­re"). Dies gelte auch für Äu­ße­run­gen (hier: Miss­hand­lungs­vor­wurf) in Whats­App-Nach­rich­ten, ent­schied das Ober­lan­des­ge­richt Frank­furt am Main mit Ur­teil vom 17.01.2019 (Az.: 16 W 54/18).

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OVG Lü­ne­burg: Kein Ab­schie­bungs­schutz für jun­gen Af­gha­nen ohne so­zia­les und fa­mi­liä­res Netz­werk

Einem er­wach­se­nen, al­lein­ste­hen­den, ge­sun­den Af­gha­nen ha­za­ri­scher Volks- und schii­ti­scher Re­li­gi­ons­zu­ge­hö­rig­keit, der Af­gha­ni­stan im Kin­des­al­ter ver­las­sen hat und im Iran auf­ge­wach­sen ist, steht kein Ab­schie­bungs­schutz zu. Dies hat das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt Lü­ne­burg mit Ur­teil vom 29.01.2019 ent­schie­den. Sie könn­ten auch ohne Be­rufs­aus­bil­dung, ohne Ver­mö­gen und ohne fa­mi­liä­res Netz­werk in af­gha­ni­schen Gro­ß­städ­ten ein Exis­tenz­mi­ni­mum er­wirt­schaf­ten (Az.: 9 LB 93/18).

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Pa­ki­stan: Chris­tin Asia Bibi end­gül­tig frei

Die in Pa­ki­stan von Is­la­mis­ten mas­siv an­ge­fein­de­te Chris­tin Asia Bibi kann das Land ver­las­sen. Das Obers­te Ge­richt in Is­la­ma­bad er­klär­te am 29.01.2019 einen Be­ru­fungs­an­trag gegen den Frei­spruch Bibis für un­zu­läs­sig. Es ord­ne­te gleich­zei­tig ihre so­for­ti­ge Frei­las­sung an. Die 51-Jäh­ri­ge kann nun aus­rei­sen, als Auf­nah­me­land war auch Deutsch­land im Ge­spräch. Die Ent­schei­dung er­ging trotz mas­si­ver Dro­hun­gen von Is­la­mis­ten.

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BFH: Er­mä­ßig­ter Um­satz­steu­er­satz für Ein­tritt in Eis­skulp­tu­ren-Aus­stel­lung

Die steu­er­satz­be­güns­tig­te Ein­tritts­be­rech­ti­gung für Mu­se­en gilt auch für Kunst­samm­lun­gen, die ei­gens für die Aus­stel­lung und damit nur vor­über­ge­hend zu­sam­men­ge­stellt wur­den. Dies hat der Bun­des­fi­nanz­hof mit jetzt mit­ge­teil­tem Ur­teil vom 22.11.2018 zu einem so­ge­nann­ten Eis­mu­se­um ent­schie­den (Az.: V R 29/17).

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EGMR: Ita­li­en muss Mi­gran­ten auf Ret­tungs­schiff "Sea-Watch 3" ver­sor­gen

Ita­li­en muss den Mi­gran­ten auf dem blo­ckier­ten Ret­tungs­schiff "Sea-Watch 3" so schnell wie mög­lich me­di­zi­ni­sche Un­ter­stüt­zung, Essen und Ge­trän­ke zu­kom­men las­sen. Dies hat der Eu­ro­päi­sche Ge­richts­hof für Men­schen­rech­te am 29.01.2019 an­ge­ord­net. Wie das Straßbur­ger Ge­richt mit­teil­te, hat­ten unter an­de­rem der Ka­pi­tän und Mi­gran­ten an Bord An­trä­ge auf eine einst­wei­li­ge Maß­nah­me ge­stellt. Ihrer For­de­rung, das Schiff ver­las­sen zu dür­fen, kam das Ge­richt al­ler­dings nicht nach (Az.: 5504/19 und 5604/19).

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LAG Schles­wig-Hol­stein: Keine Ter­mins­ge­bühr für eine au­ßer­ge­richt­li­che Er­le­di­gungs­be­spre­chung durch ein Te­le­fo­nat mit dem Rich­ter

VV Vor­bem. 3 III 3 Nr. 2 RVG

Eine die Ter­mins­ge­bühr aus­lö­sen­de Be­spre­chung im Sinne der Vor­bem. 3 III 3 RVG ver­langt re­gel­mä­ßig, dass beide Par­tei­en sich in­halt­lich auf ein Ge­spräch mit dem Ziel der ein­ver­nehm­li­chen Be­en­di­gung des Ver­fah­rens ein­ge­las­sen haben. Ein rich­ter­li­ches Te­le­fo­nat über eine ein­ver­nehm­li­che Be­en­di­gung nur mit einer Par­tei stellt nicht schon eine Be­spre­chung im Sinne der Vor­bem. 3 III 3 RVG dar und kann für sich al­lei­ne keine fik­ti­ve Ter­mins­ge­bühr aus­lö­sen. (Leit­sät­ze des Ge­richts)

LAG Schles­wig-Hol­stein, Be­schluss vom 09.11.2018 - 5 Ta 113/18, BeckRS 2018, 34386

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