Freitag, 4.2.2022
Kein Anspruch eines Bodenschutzvereins auf Anerkennung als Naturschutzvereinigung

Die Anerkennung einer Umweltvereinigung auch als Naturschutzvereinigung setzt voraus, dass nach dem satzungsgemäßen Aufgabenbereich der Vereinigung die Förderung der Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege überwiegt. Nicht anerkannt werden als Naturschutzvereinigung kann deswegen eine Vereinigung, die sich auf den Schutz des Bodens beschränkt. Dies hat das Bundesverwaltungsgericht entschieden.

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2Gplus-Regelung für Sonnenstudios in Nordrhein-Westfalen vorläufig außer Vollzug

Das Oberverwaltungsgericht Münster hat auf die Eilanträge zweier Sonnenstudiobetreiber die in Nordrhein-Westfalen geltende 2Gplus-Regelung für Sonnenstudios vorläufig außer Vollzug gesetzt. Denn anders als bei den anderen von der Regelung erfassten Einrichtungen (unter anderem Hallenbäder) komme es bei der Nutzung einer Sonnenbank zu keinem erhöhten Aerosolausstoß, mit dem der Verordnungsgeber die Regelung gerechtfertigt habe.

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Menschenrechtsinstitut: AfD-Engagement sollte für Beamte Folgen haben

Wer als Beamter für die AfD eintritt, sollte dafür nach Auffassung des Deutschen Instituts für Menschenrechte (DIMR) berufliche Konsequenzen spüren, bis hin zur Entlassung. "Erfahren Dienstvorgesetzte, dass Beamte Mitglied der AfD sind oder sich für diese einsetzen, auch ohne Mitglied zu sein, ist es geboten, dass die Dienstvorgesetzten disziplinarrechtlich tätig werden", stellte das Institut in einer am Donnerstag vorgestellten neuen Studie fest. Die AfD widersprach den Erkenntnissen deutlich.

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Donnerstag, 3.2.2022
Bank muss Kunden Hackerschaden nicht voll ersetzen

Die Volksbank Raiffeisenbank Dachau muss eine Familie, die auf Hacker hereingefallen ist und einen Schaden von über 20.000 Euro davontrug, nicht voll entschädigen. Dies zeigt ein Verfahren vor dem Landgericht München II, dass sich am Donnerstag für eine Zahlung von 6.500 Euro aussprach, insbesondere für den besonders geschädigten Sohn. Die Bank will aber nur 2.000 Euro zahlen. Sie wirft ihren Kunden grobe Fahrlässigkeit vor.

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Polens Präsident will umstrittene Disziplinarkammer auflösen

Der polnische Präsident Andrzej Duda hat die Auflösung einer von der EU-Kommission kritisierten Einrichtung zur Disziplinierung von Richtern vorgeschlagen. Einen entsprechenden Gesetzentwurf zur Abschaffung der Disziplinarkammer werde er demnächst dem Parlamentspräsidium vorlegen, sagte das Staatsoberhaupt am Donnerstag in einer öffentlichen Erklärung, die von mehreren TV-Sendern aufgezeichnet wurde.

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Verpasster Flug: Entschädigung wegen überlanger Wartezeit vor Sicherheitskontrolle

Verpasst ein Fluggast infolge überlanger Wartezeit an der Sicherheitskontrolle des Flughafens seinen Flug, kann er eine Entschädigung für Ersatzflugkosten verlangen, wenn er sich gemäß den Empfehlungen des Flughafens rechtzeitig beim Check-In eingefunden und von dort ohne erhebliche Verzögerungen die Sicherheitskontrolle aufgesucht hat. Dies hat das Oberlandesgericht Frankfurt am Main entschieden.

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Punktesystem in Vorauswahlliste der Insolvenzverwalter rechtswidrig

Es ist nicht einfach, eine Vorauswahlliste der Personen zu erstellen, die einem Richter die schnelle Auswahl des passenden Insolvenzverwalters ermöglicht. Das musste das Amtsgericht Charlottenburg erfahren, nachdem der Bundesgerichtshof nun entschieden hat, dass ein Ranking in Form eines Punktesystems rechtswidrig ist, wenn die Bemessungsgrundlage nicht auf vergleichbaren Sachverhalten beruht.

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Steuerfreie Lohnzuschläge im Profisport

Fahren Profisportler im Mannschaftsbus zu Auswärtsspielen, dann sind die hierfür vom Arbeitgeber geleisteten Zuschläge für Sonntags-, Feiertags- oder Nachtarbeit steuerfrei. Dies hat der Bundesfinanzhof entschieden. Das Gesetz schreibe für die Steuerfreiheit nicht vor, dass die nachts, sonn- oder feiertags geleistete Tätigkeit besonders belastend sein müsse.

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BVerfG entscheidet nicht über bayerisches Mietenstopp-Volksbegehren

Im Streit um das bayerische Volksbegehren für einen sechsjährigen Mietenstopp hat das Bundesverfassungsgericht eine Verfassungsbeschwerde der Beauftragten des Volksbegehrens nicht zur Entscheidung angenommen. Diese könnten sich nicht auf materielle Grundrechte berufen. Ferner sei seit der Entscheidung des BVerfG zum Berliner Mietendeckel klar, dass die erstrebte Regelung mit den Kompetenznormen des Grundgesetzes unvereinbar ist.

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Urlaubsabgeltung als Masseverbindlichkeit bei vorläufiger Insolvenzverwaltung

Nimmt ein vorläufiger Insolvenzverwalter die Arbeitsleistung eines Arbeitnehmers zum Zeitpunkt des Endes des Arbeitsverhältnisses noch in Anspruch, wird der Anspruch auf Urlaubsabgeltung in voller Höhe als Masseverbindlichkeit eingestuft. Laut Bundesarbeitsgericht sind davon auch Ansprüche umfasst, denen keine Wertschöpfung für die Masse gegenübersteht. Die Insolvenzordnung sehe insoweit keine Einschränkung der Arbeitgeberpflichten vor.

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EuGH-Generalanwalt: Polen verstößt mit Braunkohleabbau gegen EU-Recht

Polen verstößt durch den anhaltenden Abbau am Braunkohletagebau Turow gegen EU-Recht. Dies meint der Generalanwalt beim Europäischen Gerichtshof Priit Pikamäe. Er gibt damit dem Nachbarland Tschechien Recht. Dieses hatte gegen eine Verlängerung des Kohleabbaus in Turow geklagt, da keine vorherige Umweltprüfung stattfand und erhebliche Umweltschäden befürchtet werden. Am gleichen Tag einigten sich die Länder auf einen gemeinsamen Weg.

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Kritik an Corona-Maßnahmen kostet Polizeiärztin Job

Einer beim Land Baden-Württemberg tätigen Polizeiärztin durfte gekündigt werden, nachdem sie in einer Zeitungsanzeige die Änderung des Infektionsschutzgesetzes vom 18.11.2020 mit dem "Ermächtigungsgesetz" vom 23.03.1933 gleichgesetzt hat. Hierdurch habe sie gegen ihre Pflicht zur Rücksichtnahme auf die Interessen des Landes verstoßen, so das Landesarbeitsgericht Baden-Württemberg. Insbesondere gehe es um die Pflicht, sich zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung zu bekennen.

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EU-Kommission stuft Atomkraft und Gas als klimafreundlich ein

Investitionen in neue Gas- und Atomkraftwerke sollen in der Europäischen Union künftig unter bestimmten Auflagen als klimafreundlich gelten. Trotz massiver Kritik insbesondere von Umweltschützern nahm die Europäische Kommission am 02.02.2022 einen entsprechenden Rechtsakt an. Im Vergleich zu einem ursprünglichen Entwurf wurden die Auflagen für Gaskraftwerke nochmals gelockert. Besonders Deutschland hatte darauf gepocht, die Kriterien für Gas flexibler zu gestalten.

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Verordnung mit Beschränkungen für Düngemitteleinsatz bestätigt

Landwirte müssen Beschränkungen aus der Verordnung über besondere Anforderungen an die Düngung und Erleichterungen bei der Düngung (AVDüV) hinnehmen. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof in München hat die Verordnung mit Beschluss vom 31.01.2022 vorläufig als rechtmäßig bestätigt.

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Kein Zugang zu Natrium-Pentobarbital zum Zweck der Selbsttötung

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ist nicht verpflichtet, schwerkranken Menschen, die den Entschluss zum Suizid gefasst haben, hierfür den Erwerb des Betäubungsmittels Natrium-Pentobarbital zu erlauben. Das hat das nordrhein-westfälische Oberverwaltungsgericht in Münster gestern in drei Verfahren unter Zulassung der Revision entschieden.

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Vergabe von Schulbegleitung gestoppt

Die Ausschreibung von Schulbegleitung als Teilhabeleistung für behinderte Kinder ist sozialrechtlich nicht zulässig. Jeder Anbieter von Schulbegleitungen müsse die gleiche Chance auf Berücksichtigung haben, entschied das Landessozialgericht Nordrhein-Westfalen in Essen mit rechtskräftigem Eilbeschluss vom 26.01.2022. Das Gebot der Trägervielfalt sei ein maßgeblicher Grundsatz des Rechts der Eingliederungshilfe.

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Gescheitertes Eilverfahren: Globalwafers kann Siltronic nicht übernehmen

Die Übernahme des Münchner Elektronikunternehmens Siltronic durch den taiwanischen Chip-Zulieferer Globalwafers ist geplatzt. Die börsenrechtliche Frist dafür endete in der Nacht zum Dienstag um Mitternacht, ohne dass das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die notwendige Genehmigung erteilt hätte. Ein Eilantrag vor Gericht scheiterte auch in der Beschwerdeinstanz.

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Schwerer Ausstieg aus Sozialversicherung für Geschäftsführer
Geschäftsführer möchten gerne Beiträge zur Kranken- und Pflege- sowie zur Renten- und Arbeitslosenversicherung vermeiden. Doch das Bundessozialgericht hat über drei Klagen hierzu verhandelt und in allen Fällen entschieden, dass die Betreffenden nicht wie von ihnen geltend gemacht selbstständig tätig, sondern abhängig beschäftigt sind. Sie müssen also in die Kassen der gesetzlichen Sozialversicherungsträger einzahlen.
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Mittwoch, 2.2.2022
Eilentscheidung zur Zuschauerbegrenzung bei Großveranstaltungen in NRW noch diese Woche

Das Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen in Münster wird noch in dieser Woche über die coronabedingte Zuschauerbegrenzung bei Großveranstaltungen in Nordrhein-Westfalen entscheiden. Dies bestätigte das Gericht heute der Deutschen Presse-Agentur. Die drei Bundesligisten Borussia Dortmund, 1. FC Köln und Arminia Bielefeld wollen im Eilverfahren erreichen, dass bei ihren Heimspielen am Wochenende mehr Zuschauer ins Stadion dürfen.

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Lkw-Kartell: EuG bestätigt Millionen-Kartellbuße gegen Scania

Das Gericht der Europäischen Union hat eine gegen die schwedische VW-Tochter Scania wegen Beteiligung am Lkw-Kartell verhängte Kartellbuße von 880 Millionen Euro bestätigt und die Klage des Fahrzeugbauers abgewiesen. Die Europäische Kommission habe weder die Unschuldsvermutung verletzt noch andere von Scania bemängelte Fehler begangen.

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