Das Bundeskabinett hat am 11.01.2017 den von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) eingebrachten Gesetzentwurf für mehr Lohngerechtigkeit beschlossen. Dies teilte das Bundesfamilienministerium mit. Das Gesetz soll Gehälter transparenter machen und sieht dazu bei Arbeitgebern mit mehr als 200 Beschäftigten einen individuellen Auskunftsanspruch und für private Arbeitgeber mit mehr als 500 Beschäftigten eine regelmäßige Berichtspflicht vor.
Mehr lesenGrundstückseigentümer müssen nicht nur den eigenen Garten in Ordnung bringen – auch ein Graben zum Nachbargrundstück muss ab und zu gereinigt werden – "schlooten", wie man im Nordwesten sagt. Kommen dabei Bäume der Nachbarn zu Schaden, so haften der Grundstückseigentümer und das mit dem "Schlooten" beauftragte Unternehmen als Gesamtschuldner. Hierauf wies das Oberlandesgericht Oldenburg hin und bestätigte damit ein Urteil des Landgerichts Aurich. Auf den Beschluss vom 03.11.2016 haben die Beklagten sodann ihre Berufung gegen die Entscheidung der Vorinstanz zurückgenommen (Az.: 14 U 96/16).
Mehr lesenDer Polizeipräsident in Berlin muss Zeichnungen, die vermeintlich vom expressionistischen Künstler Otto Mueller angefertigt worden sind, nicht herausgeben. Das Verwaltungsgericht Berlin hat die gegen die Sicherstellung gerichtete Klage abgewiesen. Die polizeiliche Maßnahme sei gerechtfertigt gewesen, um die Gefahr abzuwenden, dass die Zeichnungen in betrügerischer Absicht weiterverkauft würden, so die Begründung (Urteil vom 01.12.2016, Az.: VG 1 K 236.13).
Mehr lesenDer Erste Strafsenat des Oberlandesgerichts Oldenburg hat die Inhaftierung eines Albaners zum Zweck der Auslieferung in sein Heimatland angeordnet. Der Senat begründet diesen Schritt in seinem Beschluss vom 23.12.2016 mit Fluchtgefahr (Az.: 1 Ausl 52/16). Der Betroffene war zuvor von einem albanischen Gericht in Abwesenheit zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren verurteilt worden.
Mehr lesenEiner Kundin, die bereits vor der Ladenöffnungszeit in einer Bäckerei einkauft und dabei über eine am Boden liegende Palette stolpert, steht ein Schadenersatzanspruch zu. Das hat das Oberlandesgericht Nürnberg entschieden, gleichzeitig aber auch ein nicht unerhebliches Mitverschulden der Geschädigten angenommen. Die Revision wurde nicht zugelassen (Urteil vom 21.12.2016, Az.: 4 U 1265/16).
Mehr lesenDie SPD will Wohnungskäufer künftig bei teuren Nebenkosten für Notar- und Grundbucheinträge entlasten. So sollen die bislang in Prozentsätzen an der Kaufsumme berechneten Gebühren durch Pauschalen gedeckelt werden. Zudem wollen die Sozialdemokraten Mieter besser vor Eigenbedarfskündigungen schützen, wie die Deutsche Presse-Agentur mit Hinweis auf einen Entwurf für eine überarbeitende Mietpreisbremse berichtet.
Mehr lesenKabarettisten müssen sich für den Inhalt ihrer Beiträge nicht bis in kleinste Detail rechtfertigen: Entscheidend ist der Gesamteindruck, der beim Zuschauer zurückbleibt - das hat der Bundesgerichtshof am 10.01.2017 entschieden. Die Karlsruher Richter hatten es mit einer Ausgabe der ZDF-Satiresendung "Die Anstalt" aus dem April 2014 zu tun. Darin hatten die Moderatoren mehrere Medienleute für deren Verflechtungen mit bestimmten Organisationen im Bereich Sicherheitspolitik kritisiert. Um zu beurteilen, ob eine satirische Äußerung eine unzutreffende Tatsachenbehauptung enthalte, müsse regelmäßig der Gesamtzusammenhang betrachtet werden, in dem sie gefallen ist, so der BGH. In diesem Zusammenhang sei die der Satire wesenseigene Verfremdung zu berücksichtigen (Az.: VI ZR 561/15; VI ZR 562/15).
Mehr lesenDie türkische Schriftstellerin Asli Erdogan erhält in Österreich den Bruno-Kreisky-Menschenrechtspreis. Das teilte der Historiker Oliver Rathkolb am 10.01.2017 im Namen der zuständigen Stiftung mit. Die 49-Jährige, die in der Türkei wegen Terrorismusvorwürfen angeklagt ist, habe sich immer “aktiv und vorbehaltlos für die Durchsetzung der Menschenrechte eingesetzt“.
Mehr lesenDie polnische Justiz verweigert einem Mann die Scheidung, schließlich sei er mit seiner Untreue Schuld am Scheitern der Beziehung. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte will daran mit seinem Urteil vom 10.01.2017 nicht rütteln. Jung geheiratet, später neu verliebt? Was soll's - lässt man sich eben scheiden. Was wie eine Selbstverständlichkeit klingt, war es in Deutschland lange nicht und ist es in Polen manchmal bis heute nicht. Entgegen stehen dem nicht allein gesellschaftliche Zwänge, sondern Recht und Gesetz (Az.:1955/10).
Mehr lesenDer Verfassungsgerichtshof für das Land Nordrhein-Westfalen hat mit Urteil vom 10.01.2017 die Verfassungsbeschwerden zahlreicher Städte und Gemeinden gegen das 9. Schulrechtsänderungsgesetz, durch das die inklusive Bildung in allgemeinen Schulen als Regelfall eingeführt wurde, als unzulässig verworfen. Den Beschwerdeführerinnen fehle die Beschwerdebefugnis, da sie nicht die Inklusionsregelungen, sondern den Belastungsausgleich, der im Inklusionsaufwendungsgesetz geregelt sei, als unzureichend gerügt hätten (Az.: VerfGH 8/15).
Mehr lesen“Durch Deutschland muss ein Ruck gehen.“ Wer an den früheren Bundespräsidenten Roman Herzog denkt, erinnert sich vor allem an diese Worte aus seiner “Berliner Rede“ im April 1997. Damals wollte Herzog die Republik aus ihrer Reform-Lethargie wach rütteln. Ob er mit seinem Aufruf etwas änderte, ist umstritten.
Mehr lesenDer türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan ist seinem Ziel der Einführung eines Präsidialsystems einen wichtigen Schritt näher gekommen. Das Parlament in Ankara stimmte in der Nacht zum 10.01.2017 für eine Annahme der Debatte über die dazu notwendige Verfassungsreform, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete. Demnach sprachen sich 338 von anwesenden 480 Abgeordneten dafür aus. Mindestens 330 Ja-Stimmen waren für die Eröffnung der Diskussion nötig.
Mehr lesenVereinbart ein Vater mit seinem gerade 18 Jahre alt gewordenen Sohn einen umfassenden Erbverzicht, bei dem der Sohn allein mit einem Sportwagen Nissan GTR X abgefunden werden soll und das Fahrzeug nur dann erhält, wenn er im Alter von 25 Jahren eine Berufsausbildung erfolgreich absolviert hat, können die Vereinbarungen sittenwidrig und deswegen unwirksam sein. Dies geht aus einem Urteil des Oberlandesgerichts Hamm vom 08.11.2016 hervor. Das OLG bejahte dort die Sittenwidrigkeit wegen eines erheblichen Ungleichgewichts der konkreten Vereinbarungen zu Lasten des Verzichtenden (Az.: 10 U 36/15).
Mehr lesenJustizopfer Harry Wörz und das Land Baden-Württemberg haben sich nach langem Rechtsstreit auf eine Entschädigung von 450.000 Euro geeinigt. Beide Seiten hätten nach einer mündlichen Verhandlung im Juni 2015 außergerichtlich weiter verhandelt und sich geeinigt, teilte das Landgericht Karlsruhe am 10.01.2017 mit.
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