Freitag, 8.12.2017
LG Tübingen hält Negativzinsen für Kleinsparer bei Neuverträgen für zulässig
Bei neu angelegten Konten hält das Landgericht Tübingen Negativzinsen für die Guthaben von Kleinsparern für zulässig. Problematischer sei dies bei alten Kontoverträgen, argumentierten die Richter am 08.12.2017 im Rahmen der Hauptverhandlung. In dem Verfahren, das die Verbraucherzentrale angestrengt hat, soll das Urteil im Januar 2018 fallen. Mehr lesen
LAG Berlin-Brandenburg weist Antrag auf vorläufige Untersagung der Betriebsstilllegung gegen Air Berlin ab
Das Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg hat den Antrag der Personalvertretung Kabine der Air Berlin PLC & Co. Luftverkehrs KG auf Erlass einer einstweiligen Verfügung zurückgewiesen. Die Personalvertretung hatte geltend gemacht, sie sei über eine beabsichtigte Betriebsstilllegung nicht ausreichend unterrichtet worden und könne daher nicht sachgerecht über einen Interessenausgleich verhandeln. Die Betriebsstilllegung müsse daher vorläufig untersagt werden (Entscheidung vom 08.12.2017, Az.: 6 TaBVGa 1484/17). Mehr lesen
USA: 20 Jahre Haft für Ex-Polizisten nach Todesschüssen auf Afroamerikaner
Ein weißer Ex-Polizist ist im US-Bundesstaat South Carolina wegen tödlicher Schüsse auf einen unbewaffneten Afroamerikaner zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Das zuständige Gericht in der Stadt Charleston sprach den angeklagten Michael Slager am 07.12.2017 des Mordes schuldig. Mehr lesen
OVG Schleswig zieht Schlussstrich unter Familienfehde bei Aldi-Nord
Der Machtkampf um den Einfluss beim Discounter-Riesen Aldi Nord ist vorerst entschieden: Das schleswig-holsteinische Oberverwaltungsgericht hat am 07.12.2017 nach rund achtstündiger Verhandlung das Urteil der Vorinstanz aufgehoben. Damit kann der Einfluss von Familienerben auf den Betreiber zahlreicher Discounter beschränkt werden. Dagegen hatten die Frau und die fünf Kinder des 2012 verstorbenen Firmenerben Berthold Albrecht geklagt. Nach dem OVG-Urteil ist eine entsprechende Satzungsänderung bei einer Familienstiftung, die rund ein Fünftel der Anteile an dem Discounter hält, rechtens (Az.: 3 LB 2/17; 3 LB 3/17). Mehr lesen
SG Heilbronn: Über 500 Stunden Verwandtenhilfe beim Hausbau können Gefälligkeit sein

Helfen Verwandte beim Hausbau in Eigenleistung durch Ausführung verschiedener Bauarbeiten in einem Umfang von mehr als 500 Stunden, kann dies als Gefälligkeitsleistung einzustufen sein mit der Folge, dass keine Beitragspflicht der privaten Bauherren in der gesetzlichen Unfallversicherung besteht. Dies hat das Sozialgericht Heilbronn mit Urteil vom 15.11.2017 entschieden. Es gebe keine starre Stundengrenze, ab wann eine Gefälligkeitsleistung ausgeschlossen sei (Az.: S 6 U 138/17).

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EU-Kommission sieht ersten Durchbruch bei Brexit-Verhandlungen

Die Europäische Kommission hat bei den Brexit-Verhandlungen einen ersten Durchbruch konstatiert und empfohlen, in die zweite Verhandlungsphase einzutreten. Dies teilte die EU-Behörde am 08.12.2017 mit. Bei den drei prioritären Themen der ersten Phase – Rechte der EU-Bürger im Vereinigten Königreich, Grenze zwischen Irland und Nordirland, Finanzverpflichtungen gegenüber der EU, seien ausreichende Fortschritte erzielt worden.

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BaFin und Bundesbank begrüßen Einigung zum Abschluss des Basel-III-Reformpakets
Die BaFin und die Deutsche Bundesbank begrüßen die Einigung des Leitungsgremiums des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht zum Abschluss des Basel-III-Reformpakets. Dies geht aus einer gemeinsamen Pressemitteilung vom 07.12.2017 hervor. Es handele sich um einen wichtigen Schritt zur Sicherstellung einer harmonisierten globalen Regulierung für den Bankensektor sowie zur Stärkung der Finanzstabilität, betonten beide Institute. Mehr lesen
AG München: Ermittlung des Geschädigten ist Aufgabe der Staatsanwaltschaft

§§ 52, 53, 73, 73a, 73c S. 1, 242 I StGB; §§ 258 I, 267 IV, 271, 421 I, III, 431 I StPO

1. Die Einziehung ist grundsätzlich im Urteil anzuordnen, da ansonsten die Gefahr bestehen könnte, dass dem Geschädigten seine Rechte aus dem Herausgabeverfahren abgeschnitten würden.

2. Die Anordnung der Einziehung im Urteilstenor ist nicht aufgrund des Einverständnisses des Angeklagten in die formlose Einziehung entbehrlich.

3. Eine Einziehung von Wertersatz neben der Einziehung des Tatertrags wegen einer Wertminderung durch eine kurze Anprobe von gestohlenen Kleidungsstücken ist nicht veranlasst.

AG München, Urteil vom 10.10.2017 - 261 Js 160705/17, BeckRS 2017, 132027

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EU-Sicherheitskommissar kündigt Initiative zur Terrorabwehr an
Der britische EU-Sicherheitskommissar Julian King hat eine neue Initiative zur Terrorabwehr angekündigt. Die Datenbanken der Sicherheitsbehörden in der Europäischen Union sollten besser vernetzt werden, sagte King den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Ausgabe vom 07.12.2017). Es müsse sichergestellt sein, dass Grenzschützer, Polizisten und Visa-Beamte der Mitgliedstaaten alle verfügbaren Informationen über möglicherweise gefährliche Personen bekämen. Die Pläne sollen in der kommenden Woche vorgestellt werden. Mehr lesen
VerfGH Thüringen bestätigt Befangenheitsantrag der AfD gegen Verfassungsrichter im Verfahren um Stimmrechtsalter
Der Ablehnungsantrag der Fraktion der AfD gegen Verfassungsrichter Jens Petermann im Verfahren um die Absenkung des kommunalen und regionalen Wahl-, Eintragungs- und Stimmrechtsalters hat Erfolg. Dies geht aus einem Beschluss des Thüringer Verfassungsgerichtshofs vom 06.12.2017 hervor. Das Gericht stützte sich in seiner Begründung unter anderem darauf, dass Petermann eine Facebook-Seite, die sich für das Absenken des Wahlalters auf 16 Jahre stark macht, positiv bewertet hat (Az.: VerfGH 24/17). Mehr lesen
FG Düsseldorf: Zwischengewinne aus Anteilserwerb an luxemburgischem Investmentteilfonds als negative Einnahmen aus Kapitalvermögen
Zwischengewinne in Zusammenhang mit dem Erwerb von Anteilen an einem luxemburgischen Investmentteilfonds stellen negative Einnahmen aus Kapitalvermögen dar. Dies hat das Finanzgericht Düsseldorf mit einem jetzt veröffentlichten Urteil vom 17.08.2017 klargestellt. Die Entscheidung ist allerdings aus verfahrensrechtlichen Gründen noch nicht abschließend, sondern es muss noch über das Vorliegen eines Steuerstundungsmodells entschieden werden. Das FG Düsseldorf hat zudem die Revision zum Bundesfinanzhof zugelassen (Az.: 14 K 3722/13 E, BeckRS 2017, 133110). Mehr lesen
FG Düsseldorf verneint Steuerpflicht von Zahlungen einer luxemburgischen SICAV-Investmentgesellschaft
Die luxemburgische SICAV (société d'investissement à capital variable) entspricht einer Aktiengesellschaft deutschen Rechts und ist als Kapitalgesellschaft im Sinn des Doppelbesteuerungsabkommens (DBA) zwischen der BRD und Luxemburg 1958/1973 anzusehen. Dies geht aus einem Urteil des Finanzgerichts Düsseldorf vom 17.10.2017 hervor. Die Entscheidung ist allerdings noch nicht rechtkräftig. Das Gericht hat die Revision zum Bundesfinanzhof zugelassen (Az.: 6 K 1141/14 K,G,F, BeckRS 2017, 130894). Mehr lesen
Brüssel stellt Verfahren gegen deutsche Glücksspielregelungen ein
Die EU-Kommission hat ihr Prüfverfahren gegen deutsche Regelungen zur Regulierung von Glücksspielen eingestellt. Sie wolle bei der Durchsetzung von EU-Recht in den einzelnen Staaten strategischer vorgehen und öffentliche und private Interessen gegeneinander abwägen, begründete die Brüsseler Behörde am 07.12.2017 den Schritt. Zudem habe der Europäische Gerichtshof wiederholt anerkannt, dass EU-Staaten Glücksspieldienste einschränken dürften, wenn dies im öffentlichen Interesse, etwa zum Schutz von Minderjährigen oder vor Spielsucht liege. Mehr lesen
Donnerstag, 7.12.2017
OLG München: Firmenveranstaltungen dürfen "Bauernhofolympiade" heißen
Eine Eventfirma darf Veranstaltungen für Unternehmen unter dem Titel "Bauernhofolympiade" vermarkten. Das hat das Oberlandesgericht München am 07.12.2017 in einer Berufungsverhandlung entschieden und damit eine Klage des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) abgewiesen (Az.: 29 U 2233/17). Mehr lesen
OLG München verbietet O2 bei Kundenwerbung Falschbehauptungen über die Konkurrenz

Die Justiz hat dem Telekommunikationsunternehmen O2 im Kampf um neue Kunden Zügel angelegt: Bei Werbeanrufen sind Falschbehauptungen über die Konkurrenz von der Telekom verboten, urteilte das Oberlandesgericht München am 07.12.2017 (Az.: 29 U 208/17).

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SG Dresden zu Hartz IV: Nur erstmaliger Auszug aus Elternhaus muss durch Jobcenter genehmigt werden

Wenn junge Erwachsene einmal von zu Hause ausgezogen sind, ist die Kontrolle des Jobcenters bei weiteren Umzügen beschränkt. Eine erneute Genehmigung für einen Auszug von zu Hause ist dann nicht mehr erforderlich. Dies hat das Sozialgericht Dresden mit Urteil vom 30.11.2017 entschieden. Dies gelte jedenfalls dann, wenn die Rückkehr in das Elternhaus nur unfreiwillig und kurz erfolgt sei (Az.: S 52 AS 4265/17).

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Flüchtlingskrise: EU-Kommission verklagt Tschechien, Ungarn und Polen
Im Streit um die Umverteilung von Flüchtlingen verklagt die Europäische Kommission Tschechien, Ungarn und Polen vor dem Europäischen Gerichtshof. "Ich habe viel versucht, die drei Mitgliedstaaten davon zu überzeugen (...), zumindest ein bisschen Solidarität zu zeigen", sagte der für Migrationsfragen zuständige EU-Kommissar Dimitris Avramopoulos am 07.12.2017 in Brüssel. Leider habe es die bislang aber nicht gegeben. "Zu meinem Bedauern musste ich den nächsten Schritt tun", sagte Avramopoulos. Mehr lesen
SG Aachen: Sturz während betrieblichen Bowling-Turniers kann Arbeitsunfall sein

Der Sturz eines Versicherten während eines betrieblichen Bowling-Turniers, das auf einer Dienstreise durchgeführt wurde, kann einen Arbeitsunfall darstellen. Dies hat das Sozialgericht Aachen mit Urteil vom 06.10.2017 entschieden (Az.: S 6 U 135/16, BeckRS 2017, 133712).

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VG Berlin: Keine Überprüfung der Mietpreisbremse durch Verwaltungsgerichte

Die Rechtmäßigkeit der Mietpreisbegrenzungsverordnung kann nach einem Urteil des Verwaltungsgerichts Berlin vom 23.11.2017 nicht durch die Verwaltungsgerichte überprüft werden (Az.: VG 4 K 103.16).

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USA: Höchststrafe im Abgas-Skandal für VW-Manager
Mit sieben Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 400.000 Dollar (338.000 Euro) muss der frühere VW-Manager Oliver Schmidt in den USA für seine Rolle im Abgas-Skandal büßen. Richter Sean Cox verurteilte ihn am Nachmittag des 06.12.2017 (Ortszeit) in Detroit wegen Verschwörung zum Betrug und Verstoßes gegen Umweltgesetze. Dabei schöpfte das Gericht das volle mögliche Strafmaß aus. Mehr lesen