Donnerstag, 10.10.2024
Hat Deutschland zu viele Richter?

Das Institut der deutschen Wirtschaft meint, ein Personalmangel sei das letzte der Probleme im deutschen Justizsystem. Mit mehr Digitalisierung und Spezialisierung in der Ausbildung könne die Justiz sogar mit weniger Richterinnen und Richtern auskommen. Das stößt auf Widerspruch.

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Steuerermäßigungen für neue Heizung: Erst die Rechnung begleichen

Wer von Steuerermäßigungen für energetische Maßnahmen Gebrauch machen will, muss zuerst die Installation bezahlen – und zwar vollständig. Bei einer Ratenzahlung kommt die Ermäßigung erst nach der letzten Rate in Betracht, hat der BFH entschieden.

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RAF-Kollegen dürfen Klette nicht in Haft besuchen

Medienberichten zufolge hat es der BGH zwei ehemaligen RAF-Mitgliedern verboten, die Terroristin Daniela Klette im Gefängnis zu besuchen. Es bestünde die Gefahr, dass Klette mit ihrer Hilfe ihre Flucht plane. Klettes Anwalt kritisiert die Beschlüsse.

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NRW führt integrierten Jura-Bachelor per Gesetz ein

Der Landtag in Nordrhein-Westfalen hat am Mittwoch ein Gesetz zur Einführung des integrierten Bachelors beschlossen. Damit kann bald jeder Studierende, der die Voraussetzungen erfüllt, bei seiner Uni den Bachelorgrad beantragen – die Regelung gilt auch rückwirkend.

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Mittwoch, 9.10.2024
US-Regierung könnte Zerschlagung von Google fordern

Google hat ein Monopol bei der Internet-Suche, urteilte ein US-Richter im August. Jetzt geht es in dem Verfahren um mögliche Konsequenzen. Die US-Regierung könnte einen radikalen Vorschlag machen.

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Bündelung von Werbe- und Medienrechten bei Ski-Weltverband unzulässig

Die Bündelung der internationalen Werbe- und Medienrechte an FIS-World-Cup-Veranstaltungen ist kartellrechtswidrig. Das hat das LG München I entschieden und einem Eilantrag des Deutschen Skiverbands gegen die Zentralvermarktung der Veranstaltungen durch den Ski-Weltverband entsprochen.

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BVerwG rüffelt Anwältin: Was man unterschreibt, sollte man vorher gelesen haben

Überliest eine Rechtsanwältin, dass in ihrer Berufungsbegründung noch versehentlich Textbausteine des vorangegangenen Zulassungsantrags stehen, kann sie sich nicht mit Hinweis auf die stets sorgfältig arbeitende Angestellte retten. Das BVerwG verweigerte mit deutlichen Worten die Wiedereinsetzung. 

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Kein Adoptionsverfahren am leiblichen Vater vorbei

Auch ein privater Samenspender muss bei der Adoption beteiligt werden. Damit folgt der BGH seiner bisherigen Rechtsprechung, wonach der Spender nur bei eindeutigem Desinteresse außen vor gelassen werden darf. Bloße Textnachrichten unbekannter Herkunft, er wolle nicht beteiligt werden, reichten nicht. 

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Schiedsverfahren hindert staatlichen Eilrechtsschutz nicht

Ein Antrag auf Eilrechtsschutz vor staatlichen Gerichten trotz eines laufenden Schiedsverfahrens? Das ist laut OLG Zweibrücken – dank konkurrierender Zuständigkeit – zulässig und kann im Einzelfall sogar sinnvoll sein.

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Millionenbußgeld bezahlt: Sperre von X in Brasilien aufgehoben

Die Online-Plattform X darf ihre Dienste in Brasilien wieder anbieten. Das dortige Oberste Gericht hat ihre Sperre in dem südamerikanischen Land aufgehoben. Zuvor hatte das Unternehmen des Tech-Milliardärs Elon Musk ein fälliges Bußgeld in Millionenhöhe gezahlt.

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AfD-Verbotsverfahren: Zu groß, um sie zu verbieten?

Der Vorstoß aus der Mitte des Deutschen Bundestags für einen AfD-Verbotsantrag ist rechtlich voraussetzungsvoll und politisch umstritten. Doch wenn es nicht funktioniert, die Partei inhaltlich "zu stellen", verdient die Initiative eine ernsthafte Debatte, meint Klaus Ferdinand Gärditz.

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Dienstag, 8.10.2024
Beantragen die Bundestagsfraktionen ein AfD-Verbot?

Der Verfassungsschutz hat die AfD als rechtsextremistischen Verdachtsfall eingestuft. Die Frage um ein Verbotsverfahren vor dem BVerfG wird derzeit heiß innerhalb der Bundestagsfraktionen diskutiert. Die AfD selbst befürchtet kein Verbot der eigenen Partei.

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Verteidiger von Prinz Reuß schlagen Putin als Zeugen vor

Im Prozess gegen die mutmaßliche "Reichsbürger"-Gruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß werden Dokumente aus dem inneren Kreis verlesen. Unter anderem soll das Deutsche Reich noch fortbestehen und die Hilfe Russlands wird erbeten. Nähere Erkenntnisse erhoffen sich zwei Verteidiger von einem ganz speziellen Zeugen.

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Keine Werbung mit Vorher-Nachher-Bildern für Hyaluron-Behandlungen

Wirbt ein Unternehmen mit Vorher-Nachher-Bildern für kosmetische Eingriffe im Internet, kann dies rechtswidrig sein, wenn sie nicht medizinisch notwendig sind. Es soll kein Anreiz für risikoreiche Eingriffe wie etwa Hyaluron-Behandlungen geschaffen werden, so das OLG Hamm. 

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Wohnungskauf verzögert sich: Mietangebot kann sittenwidrig sein

Kann der Verkäufer einer Eigentumswohnung den Kaufvertrag selbstverursacht nicht erfüllen, kann es sittenwidrig sein, der Gegenseite stattdessen einen Mietvertrag mitsamt Schadensersatzverzicht anzubieten. Zu diesem Ergebnis kam das AG Hanau.

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Anwältin verpasst Termin: Keine Wiedereinsetzung bei falsch geplanter Anfahrt

Eine Anwältin verpasste ihren Termin beim AGH Nordrhein-Westfalen, weil sie die Fahrzeit von ihrer Kanzlei zum Gericht zu knapp kalkulierte, ihren Anwaltsausweis nicht dabei hatte und sich dann auch noch auf dem Weg zum Gerichtssaal verlief. Der AGH monierte ihre völlig unzulängliche Planung und lehnte eine Wiedereinsetzung ab.

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Koen Lenaerts als EuGH-Präsident wiedergewählt
Der 1954 geborene Belgier Koen Lenaerts wurde durch seine Richterkolleginnen und -kollegen erneut zum Präsidenten am höchsten Gericht der EU gewählt. Auch der Posten des Vizepräsidenten und der einiger Richter wurden neu besetzt. Mehr lesen
Aktivismus als Verfassungsinterpretation? Über zivilen Ungehorsam im Dienst des Rechtsstaats

Da sie die Grenze zur Illegalität überschreiten, sind Protestaktionen etwa von "Klimaklebern" hoch umstritten. Die Rechtswissenschaftlerin Dr. Samira Akbarian hat ein Buch über Bedeutung und Potenzial zivilen Ungehorsams geschrieben. Manuel Leidinger hat mit ihr über ihre Arbeit gesprochen.

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Keine Machtkritik: Polizisten als "Affenbande" beleidigt

Erst betrunken einen Alleinunfall gebaut und dann Polizisten beleidigt. Die Verurteilung schmeckte dem Radfahrer überhaupt nicht, aber auch seine Revision vor dem BayObLG blieb erfolglos. Das Gericht erklärte ihm, dass die Bezeichnung der Beamten als "Affenbande" keine Machtkritik war.

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Heirat in der Videokonferenz: In Deutschland unwirksam

Kann ein Deutscher seiner afghanischen Verlobten per Videotelefonie von Deutschland aus das Jawort geben? Für das OVG Berlin-Brandenburg erfüllt das nicht die für Inlandsehen maßgebliche Form ("persönlich und bei gleichzeitiger Anwesenheit" beider). Das Visum für einen Familiennachzug war damit futsch.

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