Bei der Umfrage der privaten Forschungseinrichtung Bitkom Research wurden gut 1.000 Menschen ab 16 Jahren gefragt, ob sie sich vorstellen könnten, bei rechtlichen Problemen Hilfe bei einer KI statt einem Anwalt oder einer Anwältin zu suchen. Wie der Digitalverband Bitkom mitteilt, bejahte das rund ein Viertel (26%) der Befragten. Dabei würden sich 12% auf jeden Fall an die KI wenden und glauben sogar, dass Anwältinnen und Anwälte dank KI weitgehend überflüssig werden. 14% wollen KI dagegen nur bei einfachen Fragestellungen in Betracht ziehen.
Als größten Vorteil einer KI gaben 61% aller Befragten an, dass sie rund um die Uhr verfügbar sei. 21% glauben, dass die KI mehr Fachwissen zu einzelnen Rechtsgebieten hat als ein Mensch. Nur etwa die Hälfte der Befragten gab an, dass ein Anwalt oder eine Anwältin rechtliche Fragen besser erklären könne als eine KI.
Kein Zutrauen in KI bei komplexen Fragen
Dabei zeigen die Umfrageergebnisse leichte Unterschiede zwischen jüngeren und älteren Befragten. Bei den Teilnehmenden ab 65 Jahren gaben 81% an, keine rechtliche Hilfe bei einer KI suchen zu wollen, bei den 50-64-Jährigen lehnten immerhin noch 69% die KI ab. Auch bei den 16- bis 49-Jährigen wollte die Mehrheit beim Anwalt aus Fleisch und Blut bleiben, doch immerhin 36 bis 37% waren dem KI-Rechtsrat zugetan.
Vor allem bei emotionalen oder komplexen rechtlichen Sachverhalten glauben die Befragten laut Bitkom noch an den menschlichen Ratgeber. So gaben 54% an, dass eine KI sich nicht in die Betroffenen hineinversetzen könne und deshalb schlechter berate. 46% gehen zudem davon aus, dass ein Mensch komplexe rechtliche Zusammenhänge besser verstehe als eine KI.