Montag, 16.1.2023
Hersteller sollen sich an Plastikmüll-Entsorgung beteiligen

Hersteller von Produkten aus Einwegplastik sollen sich künftig an den Kosten der Müllbeseitigung in Parks und Straßen beteiligen. Das sieht der Entwurf der Bundesregierung für ein Einwegkunststoff-Fondsgesetz vor, den sie in den Bundestag eingebracht hat. Danach müssen die Hersteller ab 2025 eine jährliche Abgabe an einen Einwegkunststoff-Fonds zahlen, Kommunen erhalten ab 2025 aus dem Fonds Kostenerstattungen.

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Pflegegeld ist beim Pflegenden unpfändbar

Das Pflegegeld ist bei der Pflegeperson nicht pfändbar. Der Bundesgerichtshof führt dafür vor allem den Sinn der Leistung ins Feld, wonach der Bedürftige seine Pflegerin dafür belohnen will, dass sie ihm ein selbstbestimmtes Leben zu Hause ermöglicht und dafür Opfer bringt. Die Geldleistung würde diesen Sinn verlieren, wenn sie wie Arbeitseinkommen pfändbar wäre.

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Heil: Beschäftigte sollen in Bildungszeit gehen können

Beschäftigte in Deutschland sollen nach dem Willen von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) künftig während ihrer Berufslaufbahn in bezahlte Bildungszeit gehen können. "Wir werden nach österreichischem Vorbild eine Bildungszeit in Deutschland ermöglichen", sagte Heil der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

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Baerbock: Putin tritt Grundsätze internationalen Rechts mit Füßen

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat Russlands Präsident Wladimir Putin wegen des Angriffs auf die Ukraine einen Krieg gegen das Völkerrecht vorgeworfen. "Putin tritt die elementarsten Grundsätze des internationalen Rechts, die alle Völker verbinden, mit Füßen", kritisierte die Grünen-Politikerin am Montag vor ihrem Flug zu Gesprächen mit Vertretern des Internationalen Strafgerichtshofes im niederländischen Den Haag. 

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Krankfeiern auf Party rechtfertigt fristlose Kündigung

Meldet sich eine Arbeitnehmerin bei ihrem Arbeitgeber für zwei Tage krank und ist durch Fotos belegt, dass sie an diesen Tagen an einer öffentlichen Party teilgenommen hat, so kann dies ihre fristlose Kündigung rechtfertigen. Dies zeigt ein vom Arbeitsgericht Siegburg entschiedener Fall.

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Hund darf nach Beißvorfall mit anderem Hund als gefährlich eingestuft werden
Wenn ein Hund einen anderen Hund durch einen Biss tödlich oder lebensbedrohlich verletzt, so kann der infolgedessen erfolgten Einstufung des bissigen Hundes als gefährlich nicht mit Erfolg entgegengehalten werden, der Biss sei infolge einer Provokation des anderen Hundes als artgerechtes Verteidigungsverhalten gerechtfertigt. Dies zeigt ein vom Verwaltungsgericht Trier entschiedener Fall. Mehr lesen
Großdemo in Lützerath durfte weitgehend wie geplant stattfinden
Die Großdemo unter dem Motto "Lützerath bleibt" konnte weitgehend so stattfinden, wie von der Veranstalterin zuletzt geplant. Dies hatte das Verwaltungsgericht Aachen am Freitag bestätigt. Der von der Versammlungsleiterin eingereichte Eilantrag hatte hinsichtlich des Veranstaltungsorts der Demo Erfolg. Das VG lehnte den Antrag dagegen ab, soweit mit ihm der Einsatz von zehn Traktoren durchgesetzt werden sollte. Mehr lesen
Streuobstfläche darf für Gewerbegebiet gerodet werden

Die Gemeinde Großbettlingen im Landkreis Esslingen darf für ein neues Gewerbegebiet drei Streuobstflächen roden. Das Verwaltungsgericht Stuttgart hat den dagegen gerichteten Antrag des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) abgelehnt. Das Interesse der Gemeinde am Sofortvollzug der streitigen naturschutzrechtlichen Umwandlungsgenehmigung überwiege.

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Buschmann für Aufhebung aller Corona-Schutzmaßnahmen

Das vorgezogene Ende der Maskenpflicht im Fernverkehr ist bei Bundesjustizminister Marco Buschmann auf große Zustimmung gestoßen. Der FDP-Politiker sprach sich zudem am Freitag für eine rasche Aufhebung aller weiteren Corona-Schutzmaßnahmen aus. "Die Pandemie mit ihren Einschränkungen ist die Ausnahme, Freiheit ist die Regel", sagte er.

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Offenlegung von Beweismitteln im Wettbewerbsrecht
Ein nationales Gericht kann laut Europäischem Gerichtshof die Offenlegung von Beweismitteln für die Zwecke eines Schadensersatzverfahrens im Zusammenhang mit einer mutmaßlichen Zuwiderhandlung gegen das Wettbewerbsrecht anordnen. Das gelte auch, wenn das Verfahren ausgesetzt wurde, weil die Kommission eine eigene Untersuchung in der Sache eingeleitet hat. Mehr lesen
Gericht darf durch Entscheidung keine staatliche Beihilfe einführen

Eine staatliche Beihilfe kann nicht durch eine gerichtliche Entscheidung eingeführt werden. Dies hat der Europäische Gerichtshof im Streit um von der lettischen Regulierungsbehörde eingefrorene Stromtarife mit einem am Donnerstag ergangenen Urteil klargestellt. Die Einführung einer staatlichen Beihilfe unterliege Zweckmäßigkeitserwägungen, die dem Richteramt fremd seien, heißt es in der Begründung des EuGH.

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Freitag, 13.1.2023
Per Telefax übermittelte Klage unzulässig

Eine Klage, die ein Rechtsanwalt per Telefax an das Gericht übermittelt, ist nicht wirksam erhoben. Dies hat das Finanzgericht Düsseldorf klargestellt. Die Einreichung der Klageschrift als elektronisches Dokument sei für Anwälte zwingend (§ 52d FGO). Ferner seien in der Rechtsbehelfsbelehrung Angaben über die Form nicht zwingend notwendig, aber jedenfalls ausreichend, wenn der Gesetzeswortlaut über die Form des Rechtsbehelfs wiedergegeben werde.

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"Narrentreiben im Städtle" in Villingen-Schwenningen kann wie geplant stattfinden

Eine Anwohnerin hatte erreichen wollen, dass das Narrentreiben um 23 Uhr beendet wird. Das Verwaltungsgericht Freiburg hat ihren gegen die Stadt gerichteten Eilantrag aber abgelehnt. Unzumutbare Lärmbelästigungen der mehrere Häuserreihen entfernten Veranstaltung seien nicht zu erwarten, so das VG.

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Justizreform in Polen wird geändert

Polens Parlament hat einem Gesetzentwurf zur Änderung der umstrittenen Justizreformen zugestimmt. Eine Mehrheit der Abgeordneten stimmte am Freitag für den Entwurf der nationalkonservativen Regierungspartei PiS. Der Schritt soll das Land näher an eine Freigabe von milliardenschweren Corona-Finanzhilfen bringen, die die EU-Kommission wegen Verstößen gegen die Rechtsstaatlichkeit eingefroren hat.

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Markus Jäger neuer Vorsitzender Richter am BGH

Markus Jäger ist neuer Vorsitzender Richter am Bundesgerichtshof. Das Präsidium hat Jäger den Vorsitz des 1. Strafsenats und den Vorsitz des Senats für Steuerberater- und Steuerbevollmächtigtensachen sowie des Senats für Wirtschaftsprüfersachen übertragen. Jäger ist seit 2006 Richter am BGH und seit 2020 ordentliches Mitglied beim Verfassungsgerichtshof des Freistaates Sachsen.

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Transparenzgebot bei Zeithonorar-Klausel im Anwaltsvertrag
Eine Zeithonorar-Klausel in einem Vertrag zwischen einem Rechtsanwalt und einem Verbraucher ist nur dann klar und verständlich, wenn der Verbraucher vor Vertragsabschluss so informiert wurde, dass seine Entscheidung mit Bedacht und in voller Kenntnis der wirtschaftlichen Folgen treffen kann. Dies hat der Europäische Gerichtshof entschieden. Bei Missbräuchlichkeit wegen Intransparenz könne das nationale Gericht die Lage wiederherstellen, in der sich der Verbraucher ohne die Klausel befunden hätte, auch wenn der Anwalt dann keine Vergütung erhalte. Mehr lesen
Notarielle Fachprüfung: Keine Auswirkung möglicher Besetzungsfehler des Verwaltungsrats

Eine möglicherweise fehlerhafte Besetzung des Verwaltungsrats oder der Aufgabenkommission haben keine Auswirkungen auf die Rechtmäßigkeit der notariellen Fachprüfung. Der Verwaltungsrat sei ein reines Kontrollorgan und damit nicht unmittelbar am Prüfungsverfahren beteiligt, hat der Bundesgerichtshof betont. Etwaige Ernennungs- und Besetzungsfehler ließen die Wirksamkeit seiner Verwaltungsentscheidungen unberührt.

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"Gesamtstrafenbildung" mit EU-Freiheitsstrafen

Im EU-Ausland ergangene Strafen müssen bei einer fiktiven Gesamtstrafenbildung nicht eins zu eins wie deutsche Strafen behandelt werden. Der Europäische Gerichtshof hat entschieden, dass der Grundsatz der Gleichbehandlung nicht gilt, wenn ein Gericht dadurch gehindert werden würde (hier wegen Über­schrei­tung der Ober­gren­ze bei zei­ti­gen Frei­heits­stra­fen), eine vollstreckbare Strafe zu verhängen. In diesem Fall sei es zulässig, einen nicht genau bezifferten Nachteilsausgleich zu gewähren. 

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Zeitung mit Verfassungsbeschwerde gegen Untersagung einer Meinungsäußerung erfolgreich
Die Herausgeberin einer Tageszeitung war mit ihrer Verfassungsbeschwerde gegen die gerichtliche Untersagung einer Meinungsäußerung erfolgreich. Die Zeitung hatte über den Führer einer aus Sicht ehemaliger Mitglieder sektenähnlichen Gemeinschaft geschrieben, dass dieser den Staat ablehne. Das Bundesverfassungsgericht sah durch die Entscheidung die Meinungs- und Pressefreiheit verletzt. Mehr lesen
Irreführende Werbung eines Möbelhauses für Rabattaktion

Das Landgericht München I hat die Werbeanzeige einer Möbelhändlerin zu sogenannten Küchentagen für irreführend erachtet und einer Unterlassungsklage stattgegeben. Verbraucher würden unter anderem über die Laufzeit der Rabattaktion irregeführt, da sich im Blickfang eine kurze Befristung finde, im Kleingedruckten aber ein späteres Ende der Rabattaktion genannt werde. 

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