Dienstag, 6.6.2017
Koalition legt Gesetzentwurf zur Sicherung der Sozialkassenverfahren vor

Die Fraktionen von CDU/CSU und SPD haben einen Gesetzentwurf zur Sicherung der tariflichen Sozialkassenverfahren und zur Änderung des Arbeitsgerichtsgesetzes vorgelegt (BT-Drs.:18/12510). Das Gesetz soll eine eigenständige Rechtsgrundlage für den Beitragseinzug und die Leistungsgewährung schaffen beziehungsweise den effektiven Rechtsschutz verbessern.

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VGH Mannheim: Aufenthalts- und Betretungsverbote für Freiburger Ultra-Fußballfans rechtmäßig

Der Verwaltungsgerichtshof Mannheim hat in drei Berufungsverfahren Aufenthalts- und Betretungsverbote, die gegen Ultra-Fußballfans des SC Freiburg verhängt worden waren, für rechtmäßig erachtet. Die einem der Kläger zusätzlich erteilten Meldeauflagen seien hingegen unverhältnismäßig gewesen, so der VGH (Urteile vom 18.05.2017, Az.: 1 S 1193/16, 1 S 1194/16 und 1 S 160/17).

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Kritik an Maas: Tempo bei aktuellen Gesetzesvorhaben stößt zunehmend auf Widerstand

Zunächst die gute Nachricht: In der bald zu Ende gehenden Legislaturperiode war Heiko Maas offenbar der fleißigste Minister der schwarz-roten Bundesregierung - wenn man nach der Zahl seiner Gesetzentwürfe geht. Mit 95 Vorlagen für das Kabinett ist das Justizministerium Spitzenreiter vor dem Finanzministerium von Wolfgang Schäuble (92), heißt es laut Redaktionsnetzwerk Deutschland in einer Regierungsstatistik. Kritiker warnen jedoch schon länger: Bei Maas ist Masse nicht automatisch Klasse.

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Asylbewerber gestehen angebliche Straftaten aus Angst vor Abschiebung

Aus Angst vor einer Abschiebung gestehen immer wieder Flüchtlinge, in ihrem Heimatland schwere Straftaten begangen zu haben - häufig sind die Geschichten aber nur ausgedacht. Das Phänomen ist in mehreren Bundesländern bekannt. In nahezu allen Staatsanwaltschaften Nordrhein-Westfalens habe es schon Ermittlungen nach derartigen Behauptungen gegeben, erklärte etwa ein Sprecher des dortigen Justizministeriums. Hintergrund: Wenn im Heimatland die Todesstrafe droht, gilt dies in Deutschland als Abschiebehindernis.

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Zahl bezahlter Anerkennungen von Scheinvaterschaften für Bleiberecht steigt

Männer sollen in zahlreichen Fällen zum Schein Vaterschaften anerkannt und dafür von Asylbewerberinnen Geld bekommen haben. Die schwangeren Frauen oder Mütter erhalten auf diesem Weg ein Bleiberecht in Deutschland. Die Justiz hat seit längerem einen entsprechenden Verdacht. Es gehe um eine “Vielzahl von Fällen, die wir monatlich feststellen“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, dem Sender RBB. “Wir haben teilweise Personen, die über zehn Vaterschaften anerkannt haben.“

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LG Erfurt: Betriebswegeunfall auf auch für Dritte zugänglichem Parkplatz des Arbeitgebers

SGB VII §§ 8 I, II, 105 I 1; ZPO §§ 91 I, 709 Satz 1

Sucht ein Arbeitnehmer nach Ende seiner Schicht den vor den Werkstoren befindlichen Parkplatz auf, der für Betriebsangehörige und Kunden des Barverkaufs bestimmt ist und wird dort auf dem Weg zu seinem Auto von einem anderen Arbeitnehmer angefahren, handelt es sich um einen Betriebswegeunfall, so dass eine Haftung des Schädigers ausgeschlossen ist. Dem steht nicht entgegen, dass dieser Parkplatz nicht vollständig umzäunt und somit auch von unberechtigten Dritten benutzt werden kann.

LG Erfurt, Urteil vom 07.10.2016 - 9 O 1039/11, BeckRS 2016, 117452

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BVerfG: Eilantrag gegen Redeverbote für Versammlung der Partei "Die Rechte" unzulässig

Das Bundesverfassungsgericht hat einen Eilantrag gegen Redeverbote, die als Auflage für eine Versammlung der Partei "Die Rechte" verfügt worden waren, wegen Verstoßes gegen den Subsidiaritätsgrundsatz als unzulässig abgelehnt. Der Antragsteller habe es im fachgerichtlichen Eilrechtsschutzverfahren versäumt, ausreichend zur Möglichkeit einer Verletzung in eigenen Rechten vorzutragen (Beschluss vom 03.06.2017, Az.: 1 BvQ 29/17).

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FG Düsseldorf: Privatschulbesuch wegen ADHS führt nicht zu Abzug der Schulgeldzahlungen als Krankheitskosten

Eltern können Schulgeldzahlungen für den Besuch ihrer an ADHS leidenden Kinder an einer Privatschule nicht steuerlich geltend machen, da die Kosten der allgemeinen Lebensführung zuzurechnen sind. Etwas anderes kommt nur in Betracht, wenn im Rahmen des Schulbesuchs eine Therapie der ADHS-Erkrankung durchgeführt wird. Dies hat das Finanzgericht Düsseldorf mit Urteil vom 14.03.2017 entschieden (Az.: 13 K 4009/15).

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VG Dresden: Nutzung eines ehemaligen Einkaufsladens als Begegnungsstätte nur mit baurechtlicher Genehmigung

Die Nutzung eines ehemaligen Einzelhandelsgeschäfts als Kultur- und Bildungsstätte sowie zum Gebet von Muslimen bedarf einer baurechtlichen Genehmigung. Die Nutzung von Räumlichkeiten als Kulturzentrum und zum Gebet unterliegt anderen gesetzlichen Vorgaben als eine Einkaufsstätte. Dies hat das Verwaltungsgericht Dresden mit zwei Beschlüssen vom 29.05.2017 entschieden (Az.7 L 463/17 und 7 L 464/17).

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VGH Mannheim verneint Anspruch aus IFG auf Übermittlung von Kopien aus Unterlagen des Generalbundesanwalts

Das Informationsfreiheitsgesetz ist nicht einschlägig für einen Anspruch Dritter auf Übermittlung von Kopien aus Unterlagen des Generalbundesanwalts. Das hat der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg in Mannheim im Fall eines eingetragenen Vereins entschieden, der sich der Förderung der Informationsfreiheit verschrieben hat. Der Verein hatte vom Generalbundesanwalt Kopien von Unterlagen verlangt, die im Zusammenhang mit der Einstellung eines Ermittlungsverfahrens gegen Mitarbeiter der "Netzpolitik.org“ standen. Die Revision wurde wegen grundsätzlicher Bedeutung zugelassen (Urteil vom 02.06.2017, Az.: 10 S 1478/16).

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Bundesrat: Grünes Licht für härtere Strafen bei Wohnungseinbrüchen

Der Bundesrat hat keine Einwände gegen die beabsichtigte Strafverschärfung für Wohnungseinbruchdiebstahl, warnte allerdings in der Plenarsitzung am 02.06.2017 davor, dass sich durch den Gesetzentwurf der Bundesregierung die strafrechtliche Ermittlung beim bandenmäßig begangenen Wohnungseinbruchsdiebstahl verschlechtern könnte. Die Länderkammer schlägt deshalb vor, dass die Telekommunikations- und akustische Wohnraumüberwachung weiterhin möglich bleiben sollen.

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Bundesrat fordert mehr Rechte für Transsexuelle

Der Bundesrat setzt sich für die Rechte transsexueller Personen ein. In einer am 02.06.2017 gefassten Entschließung forderte er die Bundesregierung auf, das geltende Transsexuellengesetz aufzuheben und durch ein modernes Gesetz zu ersetzen. Wichtig sei insbesondere, die Selbstbestimmung bei der Geschlechterzuordnung zu stärken.

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Bundesrat billigt Einschränkungen für Pelztierhaltung und Schlachtverbot trächtiger Tiere

Ohne behördliche Erlaubnis ist die Pelztierhaltung in Deutschland künftig verboten. Der Bundesrat billigte am 02.06.2017 einen entsprechenden Gesetzesbeschluss des Deutschen Bundestages. Der Bundesrat hatte in der Vergangenheit allerdings mehrfach ein grundsätzliches Verbot der Pelztierhaltung gefordert. Mit dem jetzt verabschiedeten "Verbot mit Erlaubnisvorbehalt“ bleibe die Pelztierhaltung dagegen auch in Zukunft unter Einschränkungen möglich, rügt die Länderkammer in einer begleitenden Entschließung.

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Bundesrat stimmt für neues Waffenrecht
Die Bundesregierung will die Menge illegaler Waffen und Munition in Deutschland reduzieren. Eine einjährige Strafverzichtsregelung soll zur freiwilligen Abgabe nicht registrierter Waffen führen. Außerdem werden die Anforderungen an die sichere Aufbewahrung von Waffen verschärft und der Vollzug soll verbessert werden. Diesen Regelungen hat am 02.06.2017 der Bundesrat zugestimmt. Mehr lesen
Bundesrat stimmt für Umsetzung der europäischen Geldwäscherichtlinie
Die Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung soll effektiver werden. Der Bundesrat hat am 02.06.2017 der vom Bundestag bereits beschlossenen Umsetzung der europäischen Geldwäscherichtlinie zugestimmt. Diese sieht im Kern die Einrichtung eines elektronischen Transparenzregisters vor, in das Behörden, unter bestimmten Bedingungen auch NGOs und Journalisten Einsicht nehmen können. Mehr lesen
Freitag, 2.6.2017
Bundesrat stimmt Ausbau der Kindertagesbetreuung zu

Der Bundesrat hat am 02.06.2017 dem Gesetz zum Ausbau der Kindertagesbetreuung zugestimmt (BR-Drs. 364/17 (B)). Danach kann der Bund weitere 1,126 Milliarden Euro zur Finanzierung der Kinderbetreuung zur Verfügung stellen. Damit entspricht er einer Vereinbarung mit den Ländern über die Finanzierung von100.000 zusätzlichen Kita-Plätzen.

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Länder stimmen für Förderung des elektronischen Personalausweises
Die Online-Ausweisfunktion des elektronischen Personalausweises wird leichter zu handhaben und attraktiver, so sieht das jedenfalls der Bundesrat. Die Länderkammer hat in der Plenarsitzung vom 02.06.2017 dem Gesetz zur Förderung des elektronischen Personalausweises zugestimmt. Die Onlinefunktion des Ausweises soll helfen Verfahren zu beschleunigen. Mehr lesen
Bundesrat stimmt Maßnahmen gegen Briefkastenfirmen zu
Der Steuerbetrug über Briefkastenfirmen soll künftig gezielter bekämpft werden. Der Bundesrat hat dazu am 02.06.2017 dem Steuerumgehungsbekämpfungsgesetz zugestimmt, das die Konsequenz aus den Ende letzten Jahres bekannt gewordenen Panama Papers ist. Wichtige Punkte in dem Gesetz sind die Aufhebung des steuerlichen Bankgeheimnisses, die Verpflichtung zur Preisgabe geschäftlicher Beziehungen zu Gesellschaften im Nicht-EU-Ausland sowie Änderungen bei der Vergabe von Steuerklassen an Eheleute. Mehr lesen
Bundesrat billigt bessere Durchsetzung der Ausreisepflicht

Das Gesetz zur besseren Durchsetzung der Ausreisepflicht hat am 02.06.2017 den Bundesrat passiert (BR-Drs. 390/17 (B)). Das Gesetz soll die Abschiebung abgelehnter Asylbewerber künftig erleichtern. Es sieht unter anderem vor, dass ausreisepflichtige Gefährder einfacher in Abschiebehaft genommen werden können. Außerdem können sie zum Tragen einer elektronischen Fußfessel verpflichtet werden.

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Bundesrat stimmt Reform der Bund-Länder-Finanzbeziehungen zu

Der Bundesrat hat am 02.06.2017 der Neuordnung der Bund-Länder-Finanzbeziehungen zugestimmt (BR-Drs. 430/17 (B), 431/17 (B)), die der Bundestag am 01.06.2017 verabschiedet hatte. Im Rahmen des neuen Finanzausgleichssystems stellt der Bund den Ländern ab 2020 jährlich 9,7 Milliarden Euro zur Verfügung. Im Gegenzug erhält er mehr Kompetenzen.

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