Nordrhein-Westfalen: Justiz bekommt zusätzliches Personal für Loveparade-Prozess

Das Justizministerium in Nordrhein-Westfalen stellt zusätzliches Personal für den Prozess zur Loveparade-Katastrophe im Sommer 2010 in Duisburg ein. Insgesamt werden 42 Planstellen geschaffen, wie Justizminister Peter Biesenbach (CDU) der "Bild"-Zeitung (08.09.2017) sagte. Darunter seien zwei Stellen für Staatsanwälte. Die weiteren Stellen sind unter anderem für Mitarbeiter der Geschäftsstellen und Justizwachtmeister vorgesehen.

Jährliche Zusatzkosten von 1,7 Millionen Euro

Die Kosten für die zusätzlichen Stellen belaufen sich laut Biesenbach auf 1,7 Millionen Euro im Jahr. Die neuen Mitarbeiter sollen nach Ende des Verfahrens auf andere freie Stellen in der NRW-Justiz wechseln, sagte ein Sprecher des Justizministeriums.

Zeitdruck wegen Verjährung am 27.07.2020

Der Prozess beginnt am 08.12.2017. Wegen der vielen Verfahrensbeteiligten weicht das Duisburger Landgericht dafür ins Congress Center Düsseldorf aus. Die Strafkammer hat bereits 111 Verhandlungstage bis Ende 2018 angesetzt. Das Gericht steht unter Zeitdruck: Liegt bis zum 27.07.2020 kein erstinstanzliches Urteil vor, verjähren die vorgeworfenen Taten.

Anklagen wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung

Bei dem Technofestival waren am 24.07.2010 durch eine Massenpanik an einer Engstelle 21 Menschen ums Leben gekommen, mindestens 652 wurden verletzt. Angeklagt sind sechs Mitarbeiter der Stadt Duisburg und vier des Veranstalters. Sie müssen sich unter anderem wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung verantworten.

Redaktion beck-aktuell, 8. September 2017 (dpa).

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