Im Streit um das digitale Erbe eines Mädchens hat dessen Familie nach Angaben ihres Anwalts Christian Pfaff einen Zwangsgeldbeschluss gegen Facebook erwirkt. Die Eltern der 15-Jährigen aus Berlin hatten den Zugriff auf die Facebook-Kontoinformationen ihrer Tochter, die 2012 in einem U-Bahnhof ums Leben kam, vor dem Bundesgerichtshof erstritten (WM 2018, 1606). Aus dem nun ergangenen Beschluss des Berliner Landgerichts, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, geht hervor, dass Facebook das digitale Erbe des Mädchens nicht in ausreichender Form freigegeben hat.
Mehr lesenDer Präsident des Deutschen Anwaltvereins (DAV) Ulrich Schellenberg hat am 25.02.2019 mitgeteilt, sein Amt mit Wirkung zum 01.03.2019 niederzulegen. Anlass für den Rücktritt seien unterschiedliche Auffassungen über Führungsfragen und den Ablauf von Entscheidungsprozessen innerhalb des DAV, so der Anwaltverein. Schellenberg ist seit vier Jahren im Amt.
Mehr lesenDie Linke will es europaweit ermöglichen, dass öffentliche Träger leerstehende Wohnungen beschlagnahmen und private Immobilienspekulanten enteignen. Einen entsprechenden Passus fügten sie am 23.02.2019 in Bonn per Parteitagsabstimmung noch in das Programm für die Europawahl am 26.05.2019 ein. "Mehr Wohnungen in öffentlicher Hand bedeuten mehr Möglichkeiten, die Mieten niedrig zu halten", begründen sie diese Forderung. Überall in Europa stünden Wohnungen leer, weil die Eigentümer mit Spekulationen mehr Profit machen könnten als mit dem Vermieten. Solche Wohnungen sollten konsequent beschlagnahmt und wieder vermietet werden.
Mehr lesenDie Stadt Mönchengladbach ist nicht verpflichtet, dem Deutschen Hilfsdienst Kreisverband Mönchengladbach-Viersen, über dessen Vermögen das Insolvenzverfahren eröffnet worden ist, vorläufig eine Genehmigung zur Durchführung von Krankentransporten in Mönchengladbach zu erteilen. Dies hat das Verwaltungsgericht Düsseldorf mit Eilbeschluss vom 22.02.2019 entschieden (Az.: 29 L 334/19).
Mehr lesenZPO §§ 85 II, 233; FamFG § 114 I
Ein Antrag auf Fristverlängerung unterliegt dem Anwaltszwang. (Leitsatz des Gerichts)
BGH, Beschluss vom 19.12.2018 - XII ZB 53/18, BeckRS 2018, 36982
Mehr lesenDas Landessozialgericht Nordrhein-Westfalen hat am 14.02.2019 beschlossen, ein Verfahren, in dem es um SGB-II-Leistungen für Unionsbürger geht, dem EuGH vorzulegen. Konkret geht es um den in § 7 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 c) SGB II enthaltenen Leistungsausschluss für EU-Bürger, die sich in Deutschland aufhalten und allein über ein abgeleitetes Aufenthaltsrecht verfügen. Das LSG selbst hält den Leistungsausschluss für europarechtswidrig (Az.: L 19 AS 1104/18).
Mehr lesenIm Streit um Uploadfilter für Internet-Plattformen hat Bundesjustizministerin Katarina Barley ihre Zustimmung zur Reform des EU-Urheberrechts verteidigt. "Die Reform des europäischen Urheberrechts ist überfällig und geht über die geführte Diskussion um Artikel 13 hinaus", sagte die SPD-Politikerin am 22.02.2019 der Deutschen Presse-Agentur. Es gehe um bessere Vertragsbedingungen für Künstler und Kreative, um grenzüberschreitende Bildungsangebote oder rechtliche Grundlagen für die Entwicklung künstlicher Intelligenz.
Mehr lesenIm Prozess um den aufsehenerregenden Diebstahl jahrhundertealter Kronjuwelen in Schweden ist ein 22-Jähriger zu vier Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt worden. Das teilte das Bezirksgericht von Eskilstuna am 22.02.2019 mit.
Mehr lesenNach einer tödlichen Kuh-Attacke auf eine deutsche Urlauberin in Österreich muss der beklagte Landwirt den Hinterbliebenen Schadenersatz zahlen. Das Landgericht Innsbruck sprach dem Ehemann und dem Sohn des Opfers insgesamt rund 180.000 Euro zu. Zusätzlich müsse der Bauer dem Mann eine monatliche Rente von 1.200 Euro und dem Sohn von 350 Euro zahlen, teilte das Gericht am 22.02.2019 mit.
Mehr lesenNach vorläufiger Einschätzung des Bundesgerichtshofs sind vom Abgasskandal betroffene Fahrzeuge, die mit einer unzulässigen Abschalteinrichtung ausgerüstet sind, mit einem Sachmangel behaftet. Darauf wies er am 08.01.2019 in einem Hinweisbeschluss hin. Zudem führte er aus, dass Käufer eines solchen Fahrzeugs trotz eines Modellwechsels einen Ersatzlieferungsanspruch haben könnten (Az.: VIII ZR 225/17). Da sich die Parteien nach dem Hinweisbeschluss verglichen haben und der Kläger die Revision deshalb zurücknahm, wird es in der Sache aber kein Urteil mehr geben.
Mehr lesenIn der Affäre um Wahlkampfspenden aus der Schweiz hat die AfD dem Bundestag möglicherweise eine in Teilen unrichtige Spenderliste übermittelt. Einem entsprechenden Verdacht geht die zuständige Staatsanwaltschaft Konstanz nach. Bisherige Vernehmungen hätten "Zweifel bestätigt, dass es sich bei den Personen tatsächlich um die angeblichen Spender handelt", sagte Staatsanwalt Andreas Mathy am 21.02.2019.
Mehr lesenDie Wahl für einen Sitz im US-Repräsentantenhaus aus dem Bundesstaat North Carolina muss wiederholt werden. Ein Mitarbeiter des bei der Parlamentswahl im November 2018 äußerst knapp siegreichen Kandidaten der Republikaner, Mark Harris, soll unredliche Methoden angewandt haben. Harris selbst sagte bei einer Anhörung am 21.02.2019, er glaube, dass die Voraussetzungen für eine Wiederholung gegeben seien.
Mehr lesenDer Bürgermeister der Stadt Ratingen ist mit seinem Vorgehen gegen einen satirischen Videoclip, den der Personalrat während einer Personalversammlung gezeigt hatte, gescheitert. Das Verwaltungsgericht Düsseldorf lehnte seinen Antrag auf Feststellung eines Verstoßes gegen das personalvertretungsrechtliche Gebot zur vertrauensvollen Zusammenarbeit als unzulässig ab (Beschluss vom 18.02.2019, Az.: 40 K 1965/18.PVL).
Mehr lesenDas Jobcenter muss monatliche Schülerbeförderungskosten nicht erstatten, wenn diese grundsätzlich von einem anderen Träger übernommen würden. Dies hat das Landessozialgericht Nordrhein-Westfalen mit jetzt veröffentlichtem Urteil vom 10.01.2019 (Az.: L 7 AS 783/15) klargestellt. Das Jobcenter könne nicht in Reserve in Anspruch genommen werden, wenn Zahlungen eines anderen Trägers etwa wegen Fristversäumnisses ausgeblieben seien.
Mehr lesenDie Obergerichtspräsidenten und die Generalstaatsanwälte der Länder Berlin und Brandenburg befürchten, dass die beabsichtigten Änderungen des Richtergesetzes des Landes Brandenburg (Landtagsdrucksache 6/10010) mit Geist und Wortlaut des Staatsvertrages über die Errichtung gemeinsamer Fachobergerichte der Länder Berlin und Brandenburg aus dem Jahr 2004 in Konflikt geraten. Dies geht aus einer jetzt veröffentlichten gemeinsamen Erklärung vom 14.02.2019 hervor.
Mehr lesenDie von Apple im Jahr 2011 verwendete "Datenschutzrichtlinie" ist nach einem Urteil des Kammergerichts Berlin vom 27.12.2018 teilweise rechtswidrig. Geklagt hatte im zugrundeliegenden Verfahren der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) gegen die Apple Sales International, die in Deutschland den Apple Store bis 2012 im Internet betrieb. Das KG habe klargestellt, dass auch ältere Klauseln zur Nutzung personenbezogener Daten die Anforderungen der seit Mai 2018 geltenden Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) erfüllen müssen, betonte Heiko Dünkel, Rechtsreferent beim vzbv in einer Mitteilung vom 22.02.2019 (Az.: 23 U 196/13).
Mehr lesenDie "Strategie der Bundesregierung zur Künstlichen Intelligenz (KI)" (BT-Drs. 19/5880) ist nach Auffassung der Vertreter von SPD, FDP, Linken und Grünen zu wenig an Europa orientiert. Dies ist das Ergebnis einer Aussprache vor dem Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung. Mit dem Bundeshaushalt 2019 will der Bund insgesamt 500 Millionen Euro zur Verfügung stellen, bis 2025 sind drei Milliarden Euro geplant.
Mehr lesen1. Ein Verstoß gegen die Wartepflicht an einem Bahnübergang bei gelben oder roten Lichtzeichen liegt nur vor, wenn der Fahrer bei mittelstarker Bremsung (Bremsverzögerung 4 m/s²) noch vor dem Andreaskreuz gefahrlos anhalten kann.
2. Dazu sind in der Regel Feststellungen zur Entfernung des Fahrzeugs vom Andreaskreuz zu Beginn der Gelbphase, zur Dauer der Geldphase und zu der vom Betroffenen gefahrenen Geschwindigkeit erforderlich. (Leitsätze des Gerichts)
OLG Celle, Beschluss vom 31.01.2019 - 3 Ss (Owi)14/19, BeckRS 2019, 827
Mehr lesenSchwangere können künftig einfacher als bisher Ärzte für eine Abtreibung finden. Der Bundestag hat am 21.02.2019 dazu die umstrittene Reform von § 219a StGB beschlossen. Demnach dürfen Ärzte künftig – etwa im Internet – angeben, dass sie Schwangerschaftsabbrüche vornehmen. Für weitere Informationen müssen sie allerdings auch in Zukunft auf offizielle Stellen verweisen. Sie dürfen auch nicht selbst veröffentlichen, mit welcher Methode sie abtreiben. Letzteres kritisieren Ärzte, Betroffene und Teile der Opposition scharf.
Mehr lesenWegen der jüngsten Einschränkungen der Befugnisse des Generalanwalts hat die Regierung Rumäniens heftigen Gegenwind aus Brüssel. "Die EU-Kommission verfolgt die neuesten Entwicklungen im Bereich der Rechtsstaatlichkeit in Rumänien mit großer Sorge", sagte ein Sprecher der Behörde am 20.02.2019. Das Land müsse seine Reformen dringend wieder auf den richtigen Weg bringen. Dies bedeute, die Fortschritte der vergangenen Jahre nicht zu zerstören.
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