Influencer-Gesetz: Regierung will klare Regeln für Werbekennzeichnung in sozialen Medien schaffen

Die Bundesregierung will per Gesetz klarer regeln, wann sogenannte Influencer Postings in sozialen Netzwerken als Werbung kennzeichnen müssen. Damit soll für Influencer mehr Rechtssicherheit geschaffen werden.

Rechtssicherheit bei Postings ohne Gegenleistung schaffen

"Dass Beiträge, die bezahlt werden, als Werbung gekennzeichnet werden müssen, ist eine Selbstverständlichkeit und muss auch in Zukunft erfolgen", erläuterte der Staatssekretär im Justizministerium, Gerd Billen, am 11.06.2019 im ZDF. "Aber wenn Dinge gepostet werden, für die es keine Gegenleistung gibt, können wir Rechtssicherheit schaffen, indem nicht alles und jedes schon aus Angst vor einer Abmahnung als Werbung gekennzeichnet wird."

Reaktion auf Hummels-Urteil

Das Justizministerium reagiert damit auf ein Urteil (BeckRS 2019, 7496), das Ende April 2019 Aufsehen erregt hatte: Die Influencerin Cathy Hummels musste sich für einen ihrer Instagram-Beiträge vor Gericht verantworten. Das Landgericht München I wies die Zivilklage eines Berliner Verbands ab. Informierte Internetnutzer wüssten, dass Hummels mit ihrem Instagram-Profil kommerzielle Interessen verfolge. Insofern handele es sich auch nicht um unlautere Werbung. Sogenannte Influencer sind für viele Jugendliche Idole und setzen in den sozialen Medien durch ihre große Reichweite Trends.

Redaktion beck-aktuell, 12. Juni 2019 (dpa).

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