Montag, 11.11.2019
ArbG Bonn: Keine Entschädigung wegen Altersdiskriminierung bei rechtsmissbräuchlicher Bewerbung

Ein älterer Stellenbewerber, der sich bei einem Arbeitgeber nur bewirbt, um nach "heraufbeschworener" Absage eine Entschädigung wegen Altersdiskriminierung zu erhalten, verhält sich rechtsmissbräuchlich und kann keine Ansprüche nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) geltend machen. Dies hat das Arbeitsgericht Bonn mit noch nicht rechtskräftigem Urteil vom 23.10.2019 entschieden (Az.: 5 Ca 1201/19).

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ArbG Siegburg: Postzusteller muss wegen bergab rollenden Transporters Schadensersatz zahlen

Sichert ein Postzusteller seinen Transporter auf einer abschüssigen Straße nicht zweifach durch Handbremse und Gangeinlegen, haftet er dem Arbeitgeber wegen grober Fahrlässigkeit für den entstandenen Schaden, wenn das Fahrzeug dadurch wegrollt. Dies hat das Arbeitsgericht Siegburg mit inzwischen rechtskräftigem Urteil vom 11.04.2019 entschieden, wie es am 08.11.2019 mitteilte (Az.: 1 Ca 1225/18).

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LG Dortmund: Internet-Auftritt der Stadt Dortmund darf kein presseähnliches Informationsangebot enthalten

Der Internet-Auftritt der Stadt Dortmund ist mit Blick auf das Vorhalten eines presseähnlichen Informationsangebots wettbewerbswidrig. Die Stadt müsse sich stärker auf rein kommunale Informationen beschränken, entschied das Landgericht Dortmund mit nicht rechtskräftigem Urteil vom 08.11.2019 (Az.: 3 O 262/17).

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Drohungen gegen Justiz in Freiburger Prozess um Gruppenvergewaltigung

Im Prozess um die Gruppenvergewaltigung einer 18-Jährigen vor einer Disco in Freiburg sind die Beteiligten der Justiz eigenen Angaben zufolge Anfeindungen und Drohungen ausgesetzt. Der Strafprozess vor dem Landgericht Freiburg spiegele damit einen allgemeinen Trend wider, sagte Staatsanwalt Thorsten Krapp am 11.11.2019 gegenüber der Presse. Justizvertreter würden häufig beleidigt und bedroht - teilweise sogar mit dem Tod. Die Staatsanwaltschaft ermittle und versuche, die Verfasser von Droh- und Hassbotschaften zu finden.

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Bundesrat gibt grünes Licht für Reform der Psychotherapeutenausbildung

Der Bundesrat hat am 08.11.2019 der Reform der Psychotherapeutenausbildung zugestimmt. Damit können Universitäten und gleichgestellte Hochschulen ab dem Wintersemester 2020 einen eigenen Studiengang Psychotherapie anbieten. Die neuen Ausbildungsvorschriften sollen am 01.09.2020 in Kraft treten.

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OLG Frankfurt am Main: Keine Anerkennung ausländischer Adoptionsentscheidung ohne umfassende Elterneignungsprüfung

Eine ausländische Adoptionsentscheidung ohne umfassende Überprüfung der Elterneignung verstößt gegen den ordre public und ist daher nicht in Deutschland anzuerkennen. Dies hat das Oberlandgericht Frankfurt am Main mit Beschluss vom 24.09.2019 entschieden. Das Anerkennungsverfahren könne diese Verfahrensmängel auch nicht heilen. Das OLG hat die Rechtsbeschwerde zugelassen (Az.: 1 UF 93/18).

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Bundesrat fordert Verbot von Einweg-Plastiktüten

Der Bundesrat setzt sich für ein bundesweites Verbot von Plastiktüten und die Reduzierung von Einwegverpackungen ein. Am 08.11.2019 leitete er der Bundesregierung eine entsprechende Entschließung zu. Darin fordert er die Bundesregierung auf, die europäische Einweg-Plastik-Richtlinie schnellstmöglich umzusetzen, ein Verbot für das Inverkehrbringen von Einwegtragetaschen aus Kunststoff vorzusehen und zudem die Ausweitung auf weitere Einwegerzeugnisse zu prüfen.

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LG Köln verbietet Verdachtsberichterstattung über Fußballer Christoph Metzelder

Dem Axel-Springer-Verlag ist die identifizierende Berichterstattung über den Fußballer Christoph Metzelder im Zusammenhang mit einem gegen ihn gerichteten Ermittlungsverfahren einstweilig verboten worden. Gerügt wurden Berichte wie in der BILD Zeitung vom 04. und 05.09.2019 sowie auf bild.de am 03. und 05.09.2019. Dies gelte auch für konkrete Äußerungen, die im Rahmen einer Berichterstattung des NDR am 11.09.2019 getätigt wurden. Dies hat das Landgericht Köln in einem Eilbeschluss vom 18.09.2019 entschied  (Az.: 28 O 344/19, BeckRS 2019, 23529).

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Justizminister der Länder diskutieren über Krisenfestigkeit des Grundgesetzes

70 Jahre nach Inkrafttreten des Grundgesetzes diskutierten die Justizminister der Länder über die Frage, ob die Verfassung krisenfest ist. Hamburgs Justizsenator Till Steffen (Grüne) warf bei einem Treffen mit seinen Amtskollegen am 07.11.2019 in Berlin die Frage auf, ob es angesichts teilweiser Einbußen von Rechtsstaatlichkeit in manch anderen europäischen Ländern nicht zusätzlicher Sicherungen bedürfe, um etwa das Bundesverfassungsgericht vor Angriffen durch neue politische Mehrheiten zu schützen. Unionsgeführte Länder verneinten das.

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Bundesrat bringt Gesetzentwurf zur Strafbarkeit von “Upskirting“ auf den Weg

Der Bundesrat möchte das so genannte Upskirting unter Strafe stellen lassen: dabei fotografieren oder filmen Menschen mit unauffälligen Smartphonekameras heimlich unter den Rock oder das Kleid ihrer Opfer - zum Beispiel auf Rolltreppen, Gehwegen oder Treppenhäusern. Die Fotos vom Intimbereich werden dann häufig in den sozialen Medien verbreitet. Auf Initiative von sechs Ländern beschloss der Bundesrat am 08.11.2019, einen Gesetzentwurf zur Strafbarkeit dieses Verhaltens in den Deutschen Bundestag einzubringen.

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Bundesrat beschließt Gesetz zum Schutz von Paketboten

Der Bundesrat hat am 08.11.2019 den Weg für das Paketboten-Schutz-Gesetz freigemacht. Mit dem Gesetz wird insbesondere eine Nachunternehmerhaftung eingeführt. Die Neuregelungen können wie geplant noch vor dem Weihnachtsgeschäft in Kraft treten.

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Bundesrat billigt Wohngeldreform

Die vom Bundestag beschlossene Wohngeldreform kommt. Der Bundesrat hat ihr am 08.11.2019 zugestimmt. Damit steigen die staatlichen Zuschüsse für Geringverdiener ab 01.01.2020. Die erhöhten Beträge orientieren sich an der allgemeinen Entwicklung der Mieten und der Einkommen.

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Bundesrat stimmt Gesetz zum Bürokratieabbau zu

Zwei Wochen nach dem Bundestag stimmte am 08.11.2019 auch der Bundesrat dem dritten Bürokratieentlastungsgesetz zu. Die darin enthaltenen Maßnahmen sollen Wirtschaft, Bürgerinnen und Bürgern sowie der Verwaltung zu Gute kommen. Sie beinhalten insbesondere Erleichterungen durch Umstellung auf elektronische Prozesse bei der Datenerfassung. Mit einer begleitenden Entschließung mahnt die Länderkammer aber an, weitere Bemühungen zum Bürokratieabbau vorzunehmen. Das Gesetz soll zum 01.01.2020 in Kraft treten.

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BVerwG: Bremer Museumsbahnstrecke darf zur Stadtbahn-Linie ausgebaut werden

Der Planfeststellungsbeschluss der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr zum Ausbau der Bremen-Thedinghauser-Eisenbahn für Nahverkehrszwecke ist im Wesentlichen nicht zu beanstanden. Die Ergänzung der bislang als Museumsbahn- und Güterstrecke genutzten Eisenbahnverbindung um technische Anlagen sei von den Zielen des Allgemeinen Eisenbahngesetzes (AEEG) gedeckt, entschied das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig mit Urteil vom 07.11.2019 (Az.: BVerwG 3 C 12.18).

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Kann "Containern Diebstahl sein? - Studentinnen ziehen vor das BVerfG

Zwei Studentinnen "containern" in einer Juni-Nacht 2018. Das bedeutet, sie fischen im Müll nach aussortierten Lebensmitteln, die man noch essen kann. Dafür werden sie wegen eines besonders schweren Falls des Diebstahls angeklagt und verurteilt. Am 08.11.2019 haben Caro (28) und Franzi (26), die ihren Fall inzwischen publik machten, Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eingereicht.

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Bundesrat stimmt Reform der Hebammenausbildung zu

Wer Hebamme oder Entbindungshelfer werden möchte, absolviert künftig ein duales Studium. Der Bundesrat hat am 08.11.2019 der vom Bundestag beschlossenen Reform der Hebammenausbildung zugestimmt. Der Bundesrat bat aber zugleich um Nachbesserungen, weil durch die derzeitige Fassung ein Großteil der bereits bestehenden Studienangebote gefährdet sei.

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Bundesrat bestätigt bessere Bezahlung in der Pflege
Die Bezahlung in der Pflegebranche soll gerechter werden: Der Bundesrat hat am 08.11.2019 das Pflegelöhneverbesserungsgesetz gebilligt. Es setzt Ergebnisse der Konzertierten Aktion Pflege um. Damit sich die Entlohnung der Pflegekräfte verbessert, ermöglicht das Gesetz dem Bundesarbeitsministerium, Tarifvereinbarungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern in der Pflegebranche für allgemeinverbindlich zu erklären.

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Freitag, 8.11.2019
Regelstudienzeit für Jura steigt auf 10 Semester

Die Regelstudienzeit für Rechtswissenschaften wird auf fünf Jahre erhöht. Am 08.11.2019 stimmte der Bundesrat nach abschließend einem Gesetz zu, das der Bundestag drei Wochen zuvor verabschiedet hatte. Das Gesetz hat auch Auswirkungen auf den BAföG-Bezug: Jurastudentinnen und -studenten haben künftig länger Anspruch auf finanzielle Unterstützung. Der Studienerfolg solle nicht von der finanziellen Situation und sozialen Herkunft der Betroffenen abhängen, hatte der Bundesrat in seinem Entwurf argumentiert.

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Bundesrat billigt Implantateregister

Die Sicherheit und Qualität von Implantaten soll sich verbessern: Der Bundesrat hat zur Unterstützung dieses Ziels am 08.11.2019 den Aufbau eines bundesweiten Implantateregisters gebilligt. Es soll Langzeitbeobachtungen von Implantaten sowie Aussagen zu Haltbarkeit und Qualität von Medizinprodukten ermöglichen.

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BGH: Verurteilung von zwei Fotografen im "Fall Grönemeyer" rechtskräftig

Das Landgericht Köln hatte die Angeklagten I. und K. wegen falscher Verdächtigung (§ 164 StGB) jeweils zu einem Jahr Freiheitsstrafe, deren Vollstreckung zur Bewährung ausgesetzt wurde, sowie wegen uneidlicher Falschaussage (§ 153 StGB) jeweils zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen verurteilt. Diese Verurteilungen sind nun rechtskräftig, entschied der Bundesgerichtshof (Beschluss vom 22.10.2019, Az.: 2 StR 292/19).

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