EuGH: Etappensieg für katalanischen Politiker Puigdemont

Der katalanische Separatistenführer Carles Puigdemont bekommt eine neue Chance im Rechtsstreit um sein Mandat im Europaparlament. Der Europäische Gerichtshof verwies den Fall am 20.12.2019 in einem Eilverfahren zur neuerlichen Entscheidung zurück an das Gericht der Europäischen Union. Es geht darum, ob Puigdemont und sein Parteifreund Antoni Comin ihre im Mai 2019 errungenen Sitze im EU-Parlament antreten können.

Politiker leben im Exil

Die beiden katalanischen Politiker leben in Belgien im Exil. Weil sie in Spanien wegen der katalanischen Unabhängigkeitsbestrebungen mit Haftbefehl gesucht werden, ließen sie sich nicht in Madrid vereidigen und wurden deshalb nicht auf die Liste der spanischen Europaabgeordneten gesetzt. Das EU-Parlament ließ sie deshalb ihre Mandate nicht antreten und die beiden verklagten daraufhin das Parlament.

EuG muss erneut entscheiden

Das EuG hatte ihre Eilanträge im Juli 2019 abgewiesen. Das Argument damals: Wenn die Abgeordneten nicht auf der nationalen Liste auftauchten, könne das Europaparlament nicht nachprüfen, ob sie einen legitimen Anspruch auf das Mandat hätten. Diese Entscheidung hob der EuGH nun auf und verwies den Fall zurück. Das EuG muss nun erneut prüfen und entscheiden.

EuGH, Entscheidung vom 20.12.2019 - C-646/19

Redaktion beck-aktuell, 23. Dezember 2019 (dpa).

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