Freitag, 29.10.2021
Keine Erleichterungen für Volksbegehren wegen Corona-Pandemie

Unterschriftensammlungen für Volksbegehren müssen während der Corona-Pandemie nicht vereinfacht werden. Mit einem am Freitag bekannt gewordenen Beschluss hat das brandenburgische Verfassungsgericht einen entsprechenden Eilantrag abgelehnt. Im konkreten Fall ging es um das Volksbegehren zur Abschaffung der Erschließungsbeiträge für "Sandpisten", für das die Unterschriftensammlung am 12.10.2021 begonnen hat.

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Richter haben keinen Anspruch auf Lebensarbeitszeitkonto

Die hessischen Richterinnen und Richter haben keinen Anspruch auf Einrichtung eines Lebensarbeitszeitkontos, bei dem wöchentlich eine Stunde gutgeschrieben wird. Denn für Richterinnen und Richter sei in Hessen keine Arbeitszeit vorgesehen, so der Verwaltungsgerichtshof Kassel am Donnerstag. Die an die Arbeitszeit anknüpfende Regelung der Beamtinnen und Beamten zum Lebensarbeitszeitkonto sei daher nicht anwendbar. Die Revision wurde wegen grundsätzlicher Bedeutung zugelassen.

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Lufthansa-Tochter muss Ausbildung von Flugschülern fortsetzen

Im Streit mit einigen hundert Flugschülern hat die Lufthansa eine erste Niederlage erlitten. Das Arbeitsgericht Frankfurt am Main bestätigte eine einstweilige Verfügung, wonach die Ausbildungstochter Lufthansa Aviation Training (LAT) die Pilotenausbildung von zehn Klägern fortsetzen muss. Das bestätigte eine Justizsprecherin heute. Zuvor hatte das "Westfalen-Blatt" berichtet.

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Verurteilungen im Dresdener "Infinus-Verfahren" weitgehend bestätigt

Die Verurteilungen im Dresdener "Infinus-Verfahren" sind weitgehend rechtskräftig. Mit einem am Freitag ergangenen Urteil hat der Bundesgerichtshof die Revisionen der ehemaligen Verantwortlichen der Unternehmensgruppe überwiegend verworfen. Die Angeklagten waren für den Betrieb eines "Schneeballsystems" unter anderem wegen banden- und gewerbsmäßigen Betrugs in Tateinheit mit Kapitalanlagebetrug zu teils mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden.

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NSU 2.0: Vorerst keine Akteneinsicht für Verletzte

Eine von Rechtsextremisten bedrohte Geschädigte erhält vorläufig keine Einsicht in die Ermittlungsakte im Verfahren über die Abfrage personenbezogener Daten der Frau auf einem Frankfurter Polizeirevier. Das Bundesverfassungsgericht hält die Folgen der Verletzung der informationellen Selbstbestimmung der Polizistin, unter deren Kennung die Informationen abgefragt worden waren, für schwerwiegender als die vorläufige Verweigerung der Akteneinsicht für die Bedrohte.

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EuGH-Vorlage: Diskriminierung von Teilzeitbeschäftigten bei Überstundenzuschlägen?

Der Europäische Gerichtshof soll über die Frage entscheiden, ob Teilzeitbeschäftigte durch tarifvertragliche Regelungen diskriminiert werden, die Überstundenzuschläge bei ihnen nur für die Arbeitsstunden vorsehen, die die regelmäßige Arbeitszeit eines Vollzeitbeschäftigten überschreiten. Das Bundesarbeitsgericht hat den EuGH dazu im Vorabentscheidungsverfahren angerufen.

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Wettbewerbsregister erreicht nächste Stufe

Die Einführung des bundesweiten Wettbewerbsregisters geht voran: Die Voraussetzungen für die elektronische Datenübermittlung liegen mittlerweile vor. Dies hat das Bundeswirtschaftsministerium am Freitag im Bundesanzeiger bekannt gegeben. Diese Bekanntmachung sei Voraussetzung dafür, dass die Mitteilungs- und Abfragepflichten in Bezug auf das Wettbewerbsregister anwendbar werden, so das Bundeskartellamt. Die formalen Kriterien für Eintragungen und Abfragen seien erfüllt. Ab Dezember gelte die Pflicht zur Mitteilung relevanter Rechtsverstöße durch die zuständigen Behörden.

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Unzulässige Zeitgutschriften für Personalratstätigkeit

Werden vollständig freigestellte Personalratsmitglieder außerhalb ihrer persönlichen Arbeitszeit tätig, führen sie ein unentgeltliches Ehrenamt aus. Laut Bundesarbeitsgericht darf für damit einhergehende Mehrarbeit nicht pauschal Arbeitszeit gutgeschrieben werden. Andernfalls werde gegen das Verbot der Begünstigung von Personalratsmitgliedern verstoßen.

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Verurteilte NSU-Terroristin Zschäpe reicht Verfassungsbeschwerde ein

Die rechtskräftig zu lebenslanger Haft verurteilte NSU-Terroristin Beate Zschäpe hat Verfassungsbeschwerde eingereicht. Die Beschwerde sei schon am 20.09.2021 eingegangen, sagte ein Sprecher des Bundesverfassungsgerichts am Freitag. Der "Spiegel" hatte bereits am Donnerstag berichtet, Zschäpes Anwälte wollten erreichen, dass der Bundesgerichtshof noch einmal über die Revision der 46-Jährigen entscheiden und diesmal vorher mündlich verhandeln müsse.

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Auto-"Verpfändung" nach "Cash & Drive"-Modell unwirksam

Das sogenannte "Cash & Drive"-Modell, nach dem Kunden ihr Auto an ein Pfandleihhaus verkaufen und anschließend von diesem mieten, um es weiterhin nutzen zu können, ist unwirksam. Das Landgericht München I hat der Klage eines Kraftfahrzeughalters gegen ein Pfandleihaus stattgegeben. Die von den Parteien geschlossenen Verträge über Kauf und Rückkauf des Fahrzeugs verstießen als "verschleiertes Pfandleihgeschäft" gegen die Pfandleihverordnung, so das Gericht.

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Hygienevorschriften gelten auch für Umverteilung ausrangierter Lebensmittel

Wer auf allgemein zugänglichen Warentischen kostenlose Nahrungsmittel anbietet, die ansonsten verfallen würden, muss sich an die strengen europarechtlichen Hygienevorgaben halten. Das hat das Verwaltungsgericht Berlin entschieden. Ein Bürger hatte Tische bereitgestellt, auf denen insbesondere ausrangierte Lebensmittel eines Biomarkts zur Mitnahme deponiert wurden. Diese Praxis der Lebensmittelumverteilung hatte das Berliner Bezirksamt beanstandet – zu Recht, wie das VG entschied. Es lehnte einen gegen die Beanstandung gerichteten Eilantrag ab.

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EU-Kommission: Neue Grenzwerte für schädliche Chemikalien in Abfall

Die Europäische Kommission hat am Donnerstag einen Vorschlag angenommen, der die Grenzwerte für einige der schädlichsten Chemikalien im Abfall weiter senkt. Das soll im Interesse von Umwelt- und Gesundheitsschutz verhindern, dass sogenannte persistente organische Schadstoffe – giftige Chemikalien, die für lange Zeit in der Umwelt verbleiben – wieder in den Wirtschaftskreislauf gelangen. 

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Großbritannien: Lebenslange Haft für Mord an zwei Schwestern

Wegen des aufsehenerregenden Doppelmords an zwei Schwestern in einem Londoner Park ist ein 19-Jähriger zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der junge Mann könne frühestens nach 35 Jahren aus dem Gefängnis entlassen werden, entschied das Londoner Strafgericht Old Bailey am Donnerstag. Der Täter wollte laut Gericht einen "Pakt mit dem Teufel" erfüllen. Demnach suchte er die Frauen wahllos aus und wollte sie "Satan" als Opfer darbringen.

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Ausnahmegenehmigung zum Parken für öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt

Einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt darf nicht allein deswegen eine Ausnahmegenehmigung zum Parken für Übertragungswagen versagt werden, weil dieser nicht mit fest installierter, sondern mit mobiler Übertragungstechnik ausgestattet ist. Wegen eines entsprechenden Ermessensfehlgebrauchs hat das Verwaltungsgericht Berlin das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg von Berlin zur Neubescheidung der klagenden Rundfunkanstalt verurteilt.

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Offener Brief: Ampelkoalition soll Vorratsdatenspeicherung abschaffen

SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen sollen in den Ampel-Koalitionsverhandlungen ein Ende des Gesetzes zur verdachtslosen Vorratsspeicherung von Verbindungs-, Standort- und Internetdaten durchsetzen. Das fordern elf Bürgerrechts- und Berufsverbände in einem Offenen Brief an die Verhandler zum Thema Justiz und Inneres – darunter der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung, die Deutsche Aidshilfe und der Deutsche Journalisten-Verband.

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Ex-Sportreporter Manni Breuckmann gewinnt Facebook-Namensstreit

Der ehemalige Sportreporter Manni Breuckmann hat vor Gericht erreicht, dass sein Name im Internet nicht mehr missbräuchlich benutzt werden darf. Ein Mann aus Oer-Erkenschwick im Kreis Recklinghausen hat sich am Donnerstag am Landgericht Bochum über seinen Anwalt per Vergleich verpflichtet, im Internet nicht mehr als "Manni Breuckmann" aufzutreten und seine entsprechenden Accounts bei Facebook und Instagram bis Mitte November zu löschen.

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Donnerstag, 28.10.2021
Keine Einsicht in Twitter-Direktnachrichten des Bundesinnenministeriums
Das Informationsfreiheitsgesetz verschafft Bürgern keinen Anspruch auf Einsicht in Twitter-Direktnachrichten, die das Bundesinnenministerium erhalten und versandt hat. Das hat das Bundesverwaltungsgericht heute auf eine Klage des Betreibers der Internetseite "FragDenStaat" entschieden. Mehr lesen
Keine gesteigerte Unterhaltspflicht der Eltern für ihre Kinder bei finanziell leistungsfähigen Großeltern

Eltern haben keine sogenannte gesteigerte Unterhaltspflicht gegenüber ihren minderjährigen Kindern, wenn finanziell leistungsfähige Großeltern vorhanden sind. Dies hat der Bundesgerichtshof entschieden. In einem solchen Fall müsse ein erwerbstätiger Elternteil für den Kindesunterhalt also lediglich das Einkommen oberhalb seines sogenannten angemessenen Selbstbehalts einsetzen.

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Bewährungsstrafe wegen Weitergabe von Daten zu Bundestagsgebäuden an Russland

Das Kammergericht hat heute einen 56-Jährigen wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit für den russischen Militärgeheimdienst GRU zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Der Mann habe 2017 eine CD-ROM mit 385 Grundrissdateien der vom Deutschen Bundestag in der Hauptstadt genutzten Liegenschaften erstellt und weitergegeben, so das Gericht.

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EuGH stärkt Schutz von Feldhamstern

Der Europäische Gerichtshof hat den Schutz des Lebensraums der vom Aussterben bedrohten Feldhamster weiter gestärkt. Nach einem Urteil von heute umfasst der Begriff "Fortpflanzungsstätte" alle Gebiete, die für die erfolgreiche Vermehrung einer Tierart erforderlich sind – einschließlich des Umfelds der Fortpflanzungsstätte.

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