Die Entkleidung einer in Gewahrsam genommenen Person kann allenfalls dann gerechtfertigt sein, wenn sie zu ihrem oder dem Schutz der Beamten vor Gefahren für Leib und Leben im Einzelfall geboten ist. Das Bayerische Oberste Landesgericht verurteilte eine zwangsweise Entkleidung einer Frau, die sogar in Anwesenheit männlicher Polizeibeamter durchgeführt wurde, aufs Schärfste. Die Münchener Richter ließen das Argument, die Frau habe wahrscheinlich einen BH mit einem gefährlichen Metallbügel getragen, nicht gelten. Man könne sie abtasten, um das festzustellen. Auch müsse man ihr dafür nicht die Hose ausziehen.
Mehr lesenEine 24 Jahre alte diverse Person ist wegen einer Gleisblockade am Braunkohle-Kraftwerk Neurath zu neun Monaten Haft verurteilt worden. Die Person habe sich bei der Aktion von Klimaaktivisten im November 2021 an die Schienen gekettet, aber bei der Räumung durch die Polizei keinen Widerstand geleistet, betonte die Richterin am Amtsgericht Grevenbroich am Montag. Sie verhängte dennoch keine Bewährungsstrafe. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Das Bundeskabinett hat am Mittwoch eine Pflegereform auf den Weg gebracht. Die Gesetzespläne von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zielen auf Entlastungen für Pflegebedürftige von immer höheren Zuzahlungen und auf eine finanzielle Absicherung der Pflegeversicherung. Dafür soll der allgemeine Pflegebeitrag zum 01.07.2023 um 0,35 Punkte angehoben werden. Jetzt liegt er bei 3,05% und für Menschen ohne Kinder bei 3,4%.
Mehr lesenApple hat fast acht Jahre nach dem Start seines Musikstreaming-Dienstes einen Rückschlag beim Streit um den dazugehörigen Markennamen in den USA erlitten. Ein Berufungsgericht in Washington stellte sich gestern auf die Seite eines Musikers, der gegen die Anmeldung des Namens Apple Music vorgeht. Der Trompeter Charles Bertini macht geltend, dass er seit 1985 die Marke Apple Jazz unter anderem für Live-Auftritte verwende und eine Verwechslungsgefahr sehe.
Mehr lesenAuf diese Reise nach New York hätte Trump wohl lieber verzichtet. Der Ex-Präsident muss dort vor Gericht erscheinen – als erster Ex-Präsident der USA. Und das ganze Land schaut zu. Es geht um Schweigegeldzahlungen an einen Pornostar und die Präsidentschaftswahl 2016. Die Staatsanwaltschaft in New York wirft dem Republikaner Fälschung von Geschäftsunterlagen in 34 Fällen vor. Als er noch im Weißen Haus saß, waren die Amerikaner den täglichen Irrsinn um ihn gewohnt. Nun gibt es ein Déjà-vu.
Mehr lesenEine Frau muss hinnehmen, dass ein von der sorbischen Künstlerin Hanka Krawcec (1901-1990) von ihr 1960 angefertigtes Jugendporträt auf T-Shirts gedruckt zum Verkauf angeboten wird. Dies hat das Oberlandesgericht Dresden unter anderem mit Blick darauf entschieden, dass die Klägerin aufgrund des Linolschnitts heute zumindest nicht mehr damit rechnen müsse, in ihrem weiteren Umfeld erkannt zu werden. Das OLG änderte damit eine einstweilige Verfügung der Vorinstanz ab.
Mehr lesenDas Bundesamt für Justiz hat gegen Twitter ein Bußgeldverfahren nach dem Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) eingeleitet. Es lägen hinreichende Anhaltspunkte für einen unzureichenden Umgang mit Nutzerbeschwerden von Twitter in Deutschland vor, der als systemisches Versagen des Beschwerdemanagements die Verhängung eines Bußgeldes rechtfertigen könnte.
Mehr lesenSoll ein Wiedereinsetzungsantrag auf einen vorübergehenden Defekt eines Rechners gestützt werden, so müssen die Art des Fehlers und seine Behebung näher erläutert werden. Der Bundesgerichtshof hat betont, dass es zulasten des Anwalts geht, wenn zumindest offenbleibt, ob er den Ausfall selbst verschuldet hat.
Mehr lesenDie Deutsche Umwelthilfe (DUH) will erstmals juristisch gegen Pestizid-Produkte vorgehen - unter anderem eines mit dem umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat. Sie habe formale Widersprüche beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit gegen die Zulassungen mehrerer Pestizid-Produkte eingereicht, teilte die DUH heute bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Verbraucherorganisation Foodwatch mit.
Mehr lesenBei der Entscheidung des Jobcenters über die Höhe der zu gewährenden Unterkunftskosten ist grundsätzlich nicht der Mietspiegel maßgeblich, sondern ein Vergleich mit den Mieten für Sozialwohnungen vorzunehmen. Für die Bestimmung einer Obergrenze müsste aber auch tatsächlich ausreichender Wohnraum für Leistungsberechtigte zur Verfügung stehen, betonte das Landessozialgericht Berlin-Brandenburg.
Mehr lesenEin Rechtsanwalt darf sich bezüglich des Zeitpunkts der Zustellung eines Widerspruchsbescheids nicht auf die Angaben seines Klienten verlassen, sondern muss deren Richtigkeit eigenverantwortlich überprüfen. Der Umstand, dass von der Zustellung kein Umschlag mehr vorliegt, schließt laut Bundesverwaltungsgericht ein Verschulden nicht aus. Angesichts der vielen Zustellungsarten hätte dies den Juristen gerade veranlassen müssen, sich Gewissheit zu verschaffen.
Mehr lesenIm Dieselbetrugsprozess gegen den früheren Audi-Chef Rupert Stadler hat das Landgericht München II das Verfahren gegen einen der drei Mitangeklagten heute vorläufig eingestellt. Der ehemalige Motorentwickler Henning L., der ein umfangreiches Geständnis abgelegt hatte und als Kronzeuge im Prozess aufgetreten war, muss lediglich noch 25.000 Euro als Geldauflage an Umwelt- und Naturschutzvereine zahlen.
Mehr lesenBayer hat in einem Rechtsstreit mit der US-amerikanischen Merck & Co um Haftungsrisiken im Zusammenhang mit asbestbelastetem Talkum-Puder einen Erfolg erzielt. Die Leverkusener hatten 2014 das Konsumgütergeschäft der US-Amerikaner übernommen, die die entsprechenden Risiken nach Ablauf einer Frist im Jahr 2021 an Bayer weiterreichen wollten - auch für die Zeit vor der Übernahme.
Mehr lesenDer Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung greift nicht, wenn eine Arbeitnehmerin bei einem sogenannten Firmenlauf stürzt und sich dabei verletzt. Denn der Unfall habe sich nicht bei einer Aktivität ereignet, die mit der Beschäftigung in einem engen rechtlichen Zusammenhang stehe, entschied kürzlich der Dritte Senat des Landessozialgerichts Berlin-Brandenburg zugunsten der Unfallkasse.
Mehr lesenVor mehr als 21 Jahren, nach dem 11. September 2001 und der darauf folgenden Invasion der USA in Afghanistan, errichtete der republikanische Präsident George W. Bush auf Cubas US-Marinestützpunkt das berüchtigte US-Gefangenenlager Guantánamo. Noch immer sitzen hier 31 Gefangene ein. Nun entlässt Präsident Biden mehrere Insassen. Kann er sein Versprechen halten, das Lager endgültig zu schließen?
Mehr lesenDie Heranziehung von Ärzten im Rahmen einer Beratungshotline kann auch dann im Rahmen abhängiger Beschäftigungsverhältnisse erfolgen kann, wenn die Ärzte die jeweils übernommenen Bereitschaftsdienste in ihrem häuslichen Umfeld verrichten. Dies hat das Landessozialgericht Niedersachsen-Bremen entschieden. Die Arbeitserbringung aus dem Homeoffice stelle kein taugliches Abgrenzungskriterium mehr dar.
Mehr lesenDie Abschlussprüferaufsicht Apas hat die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY) und einzelne Wirtschaftsprüfer im Zusammenhang mit dem Wirecard-Skandal sanktioniert. Bei der Prüfung der Abschlüsse des ehemaligen Zahlungsdienstleisters in den Jahren 2016 bis 2018 sehe sie Berufspflichtverletzungen als erwiesen an, teilte die Apas am Montag mit.
Mehr lesenDie erste Hürde für die Abschaffung der obligatorisch vorgeschriebenen Todesstrafe in Malaysia ist genommen: Die Abgeordnetenkammer (Dewan Rakyat) stimmte am Montag dafür, dass Richter in Zukunft die Freiheit haben sollen, alternative Strafen zu verhängen, wie die Zeitung "Malay Mail" berichtete.
Mehr lesenDas Finanzgericht Münster hat in zwei Verfahren entschieden, dass der Zinssatz von 0,5% pro Monat bei Aussetzungszinsen anders als bei Nachzahlungszinsen keinen verfassungsrechtlichen Bedenken begegnet. Die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zu Nachzahlungszinsen sei nicht auf Aussetzungszinsen übertragbar. In einem der Verfahren ist beim Bundesfinanzhof die Revision anhängig.
Mehr lesenWer für die Berufungsbegründung länger braucht, dem kann das Gericht die Frist zur Einreichung der Schrift bis zu einem Monat ohne Einwilligung des Gegners bewilligen. Dabei hält es der Bundesgerichtshof für unwichtig, ob die Partei die Monatsfrist mit einem Mal oder in mehreren Anträgen hintereinander ausschöpft.
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