Eigentümer von baumbestandenen Grundstücken haften nur unter besonderen Umständen für Rückstauschäden, die durch Wurzeleinwuchs in Abwasserkanäle entstehen. Für private Grundstückseigentümer bestehe regelmäßig keine Kontrollpflicht bezüglich der nicht zugänglichen Kanalisation, entschied der Bundesgerichtshof mit Urteil vom 24.08.2017. Etwas anderes könne jedoch gelten, wenn es sich bei dem Grundstückseigentümer gleichzeitig um den Betreiber des öffentlichen Abwassersystems handele, der unmittelbaren Zugang zum gesamten Kanalnetz habe und hierfür Verantwortung trage (Az.: III ZR 574/16).
Mehr lesenEine Kindertagesstätte, die nach der Konzeption ihres Trägers räumlich dezentral in Form einer Hauptstelle und einer in einem Nachbarort gelegenen Nebenstelle betrieben werden soll, kann als Einrichtung im Sinne des Kinder- und Jugendhilferechts Gegenstand einer einheitlichen Betriebserlaubnis sein. Das hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig mit Urteil vom 24.08.2017 entschieden (Az.: 5 C 1.16).
Mehr lesenAm 29.08.2017 beginnt der Strafprozess gegen den "Reichsbürger" Wolfgang P., der Mitte Oktober 2016 einen Polizisten erschoss, als ihm seine Waffen abgenommen werden sollten. Die "Reichsbürger"-Bewegung wurde lange nicht ernstgenommen. Der Vorfall hat dann schlagartig dazu geführt, dass die "Reichsbürger" nicht mehr nur als harmlose Spinner abgetan werden.
Mehr lesenDie britische Regierung will beim Thema Datenschutz auch weiterhin eng mit der EU zusammenarbeiten. Das teilte das Brexit-Ministerium am 24.08.2017 in London mit. In einem entsprechenden Positionspapier heißt es, noch im Herbst solle ein Gesetz zum Datenschutz ins Parlament eingebracht werden, das die jüngsten EU-Regeln in nationales Recht überführe.
Mehr lesenIndiens Oberster Gerichtshof hat das Recht auf Privatsphäre zu einem Grundrecht erklärt. Diese einstimmige Entscheidung der neun zuständigen Richter verkündete das Gericht in der Hauptstadt Neu Delhi am 24.08.2017, wie die Klägeranwälte Journalisten erklärten. Ihre Mandanten hatten gegen das vor sieben Jahren eingeführte Identifikationsprogramm “Aadhaar“ geklagt.
Mehr lesenDas Verbot der Übernahme der Tengelmann Gruppe durch Edeka und Netto durch das Bundeskartellamt (BKartA) war rechtmäßig. Dies hat das Oberlandesgericht Düsseldorf mit Beschluss vom 23.08.2017 entschieden und Beschwerden von Edeka, Netto und Tengelmann zurückgewiesen (Az.: VI-Kart 5/16 (V)). Die Beschwerdeführer wollten die Rechtswidrigkeit festgestellt wissen, um nach der inzwischen aufgrund der Erlaubnis von Ex-Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) vollzogenen Fusion Amtshaftungsansprüche geltend zu machen.
Mehr lesenRumänien will den Einfluss des Staatspräsidenten auf die Justiz einschränken. Der Staatschef soll anders als bisher an der Ernennung der leitenden Staatsanwälte nicht mehr beteiligt werden. Die geplante Neuregelung ist Teil einer Justizreform, deren Entwurf Justizminister Tudorel Toader am 23.08.2017 in Bukarest vorstellte. Toader begründete den Vorschlag mit einer Forderung der EU nach Entpolitisierung der rumänischen Justiz. Behalten soll der Staatschef allerdings die Befugnis, den obersten Richter zu ernennen.
Mehr lesenDie Liste der Berufskrankheiten ist am 01.08.2017 um fünf weitere Krankheiten erweitert worden. Damit wird für die Betroffenen der jeweiligen Berufsgruppe der Nachweis, aufgrund der Arbeit erkrankt zu sein, wesentlich einfacher. Dies berichtet die Arbeitsgemeinschaft Medizinrecht des Deutschen Anwaltvereins am 24.08.2017.
Mehr lesenVormundschaftskosten für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sind dem vorläufig handelnden Jugendhilfeträger von dem zuständigen Träger grundsätzlich zu erstatten, wenn sie von einem freien Träger der Jugendhilfe erbracht worden sind. Das hat das Verwaltungsgericht Mainz entschieden (Urteil vom 10.08.2017, Az.: 1 K 1419/16.MZ).
Mehr lesenGroßbritanniens Premierministerin Theresa May will dem Europäischen Gerichtshof nach dem Brexit eigentlich keinen Einfluss mehr in ihrem Land belassen. Das könnte sich in der Praxis aber als schwierig erweisen und die britische Regierung ist jetzt etwas von ihrer harten Haltung zur Rolle des EuGH nach dem EU-Austritt abgerückt, wie sich in einem am 23.08.2017 veröffentlichten Positionspaier zeigt.
Mehr lesenChiles Verfassungsgericht hat für die Legalisierung von Abtreibungen in bestimmten Fällen grünes Licht gegeben. Konservative Oppositionspolitiker hatten die vom Parlament beschlossene Lockerung des Abtreibungsgesetzes vor dem Verfassungsgericht beanstandet. Das jetzt bekannt gewordene Urteil vom 21.07.2017 bestätigt die Entkriminalisierung von Schwangerschaftsunterbrechungen in drei Sonderfällen: bei Lebensgefahr für die Mutter, wenn keine Überlebenschance für das Baby besteht und nach einer Vergewaltigung.
Mehr lesenDer Gegenstandswert für die anwaltlichen Vergütungsansprüche berechnet sich im Falle des Totalschadens aus dem vollen Wiederbeschaffungswert ohne Abzug des Restwerts, wenn der Anwalt auch den Geschädigten über Restwertangebote und Restverwertung informiert und beraten hat. Dies hat das Landgericht Landhut entschieden.
LG Landshut, Urteil vom 18.07.2017 - 12 S 546/17 (AG Erding), BeckRS 2017, 118625
Mehr lesenZulagen für Sonntags-, Feiertags- und Nachtarbeit sind Erschwerniszulagen im Sinn von § 850a Nr. 3 ZPO und damit im Rahmen des Üblichen unpfändbar. Hinsichtlich der Frage, in welchem Umfang und welcher Höhe Zuschläge für Sonntags-, Feiertags- und Nachtarbeit als "üblich“ und damit unpfändbar anzusehen sind, kann an die Regelung in § 3b EStG angeknüpft werden, befand jetzt das Bundesarbeitsgericht. Es stellte in diesem Zusammenhang auch klar, dass Zulagen für Schicht-, Samstags- oder sogenannte Vorfestarbeit dagegen der Pfändung nicht entzogen seien (Urteil vom 23.08.2017, Az.: 10 AZR 859/16).
Mehr lesenFür einen Rechtsstreit um die Zahlung einer Ausbildungskostenumlage im Baugewerbe sind die ordentliche Gerichte und nicht die Arbeitsgerichte zuständig, wenn der beklagte Betrieb keine Arbeitnehmer beschäftigt. Dies hat das Bundesarbeitsgericht mit Beschluss vom 01.08.2017 entschieden (Az.: 9 AZB 45/17).
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