Dienstag, 15.12.2020
Ok­to­ber­fest-Aus­fall: Wiesn-Wirte ver­kla­gen Ver­si­che­rung auf Mil­lio­nen­sum­me

Sie­ben Wiesn-Wirte ver­kla­gen ihre Ver­si­che­rung auf Zah­lung ihrer Kos­ten für das wegen der Co­ro­na-Pan­de­mie ab­ge­sag­te Ok­to­ber­fest. Die ers­ten Kla­gen seien un­ter­wegs zum Land­ge­richt Mün­chen I, teil­ten die Wirte am 15.12.2020 mit. Ins­ge­samt geht es um einen Mil­lio­nen­be­trag. "Die Kla­ge­sum­me liegt pro Zelt im Schnitt im mitt­le­ren sechs­stel­li­gen Be­reich", sagte Se­bas­ti­an Kuff­ler vom Wein­zelt.

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Recht auf Zu­gang zu nicht in Bu­ß­geld­ak­ten ent­hal­te­nen Roh­mess­da­ten

Die re­du­zier­ten Fest­stel­lungs- und Dar­le­gungs­pflich­ten bei stan­dar­di­sier­ten Mess­ver­fah­ren sind nicht zu be­an­stan­den, hat das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt ent­schie­den. Be­trof­fe­ne in einem Bu­ß­geld­ver­fah­ren wegen Ge­schwin­dig­keits­über­schrei­tung hät­ten aber grund­sätz­lich An­spruch auf Zu­gang auch zu In­for­ma­tio­nen (hier: Roh­mess­da­ten), die sich nicht in der Bu­ß­geld­ak­te be­fin­den, um den Vor­wurf zu prü­fen. Dies folge aus dem Recht auf ein fai­res Ver­fah­ren.

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Kein Ruhen der Ap­pro­ba­ti­on bis zur Rechts­kraft des Straf­ur­teils

Ein vor­läu­fi­ges fak­ti­sches Be­rufs­ver­bot für einen Arzt darf nur ver­hängt wer­den, wenn es er­for­der­lich ist, um eine kon­kre­te Ge­fahr für ein wich­ti­ges Rechts­gut ab­zu­weh­ren. Eine noch nicht rechts­kräf­ti­ge Ver­ur­tei­lung wegen lang­jäh­ri­gen Ab­rech­nungs­be­trugs ge­fähr­det laut Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt das Ver­trau­en der Be­völ­ke­rung in die Ärz­te­schaft nicht. Weder be­rüh­re dies das Arzt-Pa­ti­en­ten-Ver­hält­nis noch werde die me­di­zi­ni­sche Kom­pe­tenz des Me­di­zi­ners in Frage ge­stellt.

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An­walts-Be­su­che im Lock­down

Der “Lock­down light“ wird zum "Lock­down". Die Co­ro­na-Schutz-Maß­nah­men wer­den ver­schärft, in ei­ni­gen Re­gio­nen dür­fen die Men­schen ihre Woh­nun­gen nur in drin­gen­den Fäl­len ver­las­sen. Ein Ter­min mit der Rechts­an­wäl­tin oder dem Rechts­an­walt muss immer ein drin­gen­der Fall blei­ben, mahnt der Deut­sche An­walt­ver­ein (DAV). Wer auf dem Weg dort­hin kon­trol­liert werde, müsse nicht sagen, warum er eine Kanz­lei auf­sucht.

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Kein Er­satz für Was­ser­scha­den man­gels Rück­stau­si­che­rung

Ein durch Ver­en­gung eines Ab­was­ser­ka­nals ent­stan­de­ner Was­ser­scha­den in einem Kel­ler geht zu Las­ten des Ei­gen­tü­mers. Dies gilt je­den­falls dann, wenn die­ser den Ein­bau einer – durch Ge­mein­de­sat­zung vor­ge­schrie­be­nen – Rück­stau­si­che­rung un­ter­las­sen hat. In­so­weit kann er sich laut Bun­des­ge­richts­hof nicht auf et­wai­ge Feh­ler bei der Pla­nung des Ka­nals oder wäh­rend der Bau­ar­bei­ten be­ru­fen.

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Keine Steu­er­ermä­ßi­gung für Geld­spiel­au­to­ma­ten­um­sät­ze

Die Be­steue­rung von Geld­spiel­au­to­ma­ten­um­sät­zen zum Re­gel­steu­er­satz ist nicht zu be­an­stan­den. Der er­mä­ßig­te Um­satz­steu­er­satz für Schau­stel­ler gelte nicht für Um­sät­ze aus dem nor­ma­len Be­trieb von Geld­spiel­au­to­ma­ten, da orts­ge­bun­de­ne und zeit­lich un­be­schränkt tä­ti­ge Un­ter­neh­men nicht als volks­fe­st­ähn­li­che Ver­an­stal­tun­gen an­zu­se­hen seien, ent­schied das Fi­nanz­ge­richt Müns­ter mit Ur­teil vom 24.09.2020.

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Ge­teil­tes Echo auf Re­form von El­tern­geld und El­tern­zeit

Die von der Bun­des­re­gie­rung ge­plan­te Re­form des Bun­des­el­tern­geld- und El­tern­zeit­ge­set­zes ist in einer öf­fent­li­chen An­hö­rung des Fa­mi­li­en­aus­schus­ses am 14.12.2020 auf ein zwei­ge­teil­tes Echo ge­sto­ßen. Ei­ner­seits be­grü­ß­ten die ge­la­de­nen Sach­ver­stän­di­gen mehr­heit­lich die ge­plan­ten Än­de­run­gen, an­der­seits mo­nier­ten sie, dass diese nicht weit genug gin­gen.

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Eu­ro­pa­rat: Deutsch­land soll här­ter gegen Kor­rup­ti­on durch­grei­fen

Um Kor­rup­ti­on in den obers­ten Re­gie­rungs­krei­sen zu be­kämp­fen, hat ein Ex­per­ten­gre­mi­um des Eu­ro­pa­rats deut­lich mehr Ein­satz von Deutsch­land ge­for­dert. Einem am 15.12.2020 ver­öf­fent­lich­ten Be­richt zu­fol­ge man­gelt es unter an­de­rem an Trans­pa­renz dar­über, wie viel Ein­fluss Lob­by­is­ten auf die Agen­da der Bun­des­re­gie­rung haben. Es solle in die­sem Zu­sam­men­hang etwa of­fen­ge­legt wer­den, mit wem Spit­zen­po­li­ti­ker über wel­che The­men ge­spro­chen haben.

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Ne­ben­be­ruf­li­cher Vol­ley­ball­trai­ner un­ter­liegt der Ren­ten­ver­si­che­rungs­pflicht

Das Lan­des­so­zi­al­ge­richt Nord­rhein-West­fah­len hat auf die Be­ru­fung des Ren­ten­ver­si­che­rungs­trä­gers ent­schie­den, dass ein ne­ben­be­ruf­lich tä­ti­ger Vol­ley­ball­trai­ner ren­ten­ver­si­che­rungs­pflich­tig ist. Denn der sach­li­che Schwer­punkt sei­ner Tä­tig­keit für den Sport­ver­ein liege nach den vom Bun­des­so­zi­al­ge­richt ent­wi­ckel­ten Kri­te­ri­en auf der Leh­rer- und nicht der Be­ra­ter­tä­tig­keit.

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Keine Kurz­ar­beit ohne wirk­sa­me Ver­ein­ba­rung

Der Ar­beit­ge­ber darf ein­sei­tig Kurz­ar­beit nur an­ord­nen, wenn dies in­di­vi­du­al­ver­trag­lich, durch Be­triebs­ver­ein­ba­rung oder ta­rif­ver­trag­lich zu­läs­sig ist. Bei einer An­ord­nung ohne recht­li­che Grund­la­ge be­steht kein An­spruch auf Kurz­ar­bei­ter­geld und Ar­beit­neh­mer be­hal­ten ihren vol­len Lohn­an­spruch gegen den Ar­beit­ge­ber, wie das Ar­beits­ge­richt Sieg­burg in einem jetzt ver­öf­fent­lich­ten Fall ent­schied.

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LG Han­no­ver: Lüpertz-Kir­chen­fens­ter darf ein­ge­baut wer­den

Jetzt also doch: Han­no­vers Markt­kir­che darf ein von Mar­kus Lüpertz ent­wor­fe­nes Bunt­glas­fens­ter er­hal­ten - ein Ge­schenk von Alt­kanz­ler Ger­hard Schrö­der. Nach dem Ur­teil des Land­ge­richts Han­no­ver vom 14.12.2020 spricht nichts da­ge­gen, das Werk in das his­to­ri­sche Ge­bäu­de ein­zu­set­zen. Das Werk des Ar­chi­tek­ten Die­ter Oes­ter­len, der für den Wie­der­auf­bau der Kir­che nach dem Zwei­ten Welt­krieg ver­ant­wort­lich war, werde nicht zer­stört, son­dern blei­be weit­ge­hend er­hal­ten.

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Montag, 14.12.2020
Sach­ver­stän­di­gen­gut­ach­ten schlägt Ber­li­ner Miet­spie­gel

Der Ber­li­ner Miet­spie­gel ist eine ge­eig­ne­te Schät­zungs­grund­la­ge, um die orts­üb­li­che Ver­gleichs­mie­te für eine Woh­nung zu er­mit­teln. Bie­tet eine Ver­mie­te­rin aber ein Sach­ver­stän­di­gen­gut­ach­ten für diese Frage an, steht es dem Ge­richt frei, die­ses an­zu­neh­men, so der Bun­des­ge­richts­hof. Das gelte auch für ein Be­ru­fungs­ge­richt, des­sen Vor­in­stanz sein Ur­teil auf den Miet­spie­gel ge­stützt hat.

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Bun­des­jus­tiz­mi­nis­te­ri­um will Hin­weis­ge­ber bes­ser schüt­zen

Das Bun­des­jus­tiz­mi­nis­te­ri­um will Hin­weis­ge­ber bes­ser schüt­zen und hat dazu einen Ge­setz­ent­wurf an die an­de­ren Bun­des­mi­nis­te­ri­en ver­schickt. Hin­weis­ge­ber leis­te­ten einen wich­ti­gen Bei­trag zur Auf­de­ckung und Ahn­dung von Miss­stän­den, heißt es in dem Ent­wurf, der der Deut­schen Pres­se-Agen­tur vor­liegt. Es habe je­doch immer wie­der Fälle ge­ge­ben, in denen Whist­le­blower be­nach­tei­ligt wor­den seien. Dies wolle der Ge­setz­ent­wurf ver­hin­dern und Hin­weis­ge­bern Rechts­si­cher­heit geben.

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Ar­beits­mi­nis­te­ri­um zieht po­si­ti­ves Fazit zu Min­dest­lohn

Das Bun­des­ar­beits­mi­nis­te­ri­um zieht ein po­si­ti­ves Fazit zum Min­dest­lohn. Die Er­geb­nis­se des Eva­lua­ti­ons­be­richts zum Min­dest­lohn­ge­setz, den es am 14.12.2020 ver­öf­fent­licht hat, zeig­ten, dass der Min­dest­lohn wirke und den Ar­beit­neh­mer­schutz spür­bar er­höht habe. Die Stun­den­löh­ne im un­ters­ten Lohn­be­reich seien deut­lich ge­stie­gen, der Nied­rig­lohn­sek­tor leicht zu­rück­ge­gan­gen und die Lohn­ver­tei­lung ge­rech­ter ge­wor­den.

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Die­sel-Kla­gen nach 2018 wahr­schein­lich ver­jährt

Die­sel-Be­sit­zer, denen schon 2015 klar war, dass ihr Auto vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fen ist, konn­ten ab 2019 wohl nicht mehr gegen Volks­wa­gen kla­gen. Der Bun­des­ge­richts­hof geht davon aus, dass in die­sen Fäl­len Ende 2018 Ver­jäh­rung ein­ge­tre­ten ist, wie sich am 14.12.2020 in der Ver­hand­lung eines Mus­ter­falls in Karls­ru­he ab­zeich­ne­te. Das Ur­teil wird am Don­ners­tag, den 17.12.2020 ver­kün­det.

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Keine So­zi­al­hil­fe für Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge von Aus­lands­deut­schen
Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge von Aus­lands­deut­schen, die selbst keine deut­schen Staats­an­ge­hö­ri­gen sind, haben kei­nen An­spruch auf So­zi­al­hil­fe. Dies hat das Lan­des­so­zi­al­ge­richt Nie­der­sach­sen-Bre­men be­reits am 22.10.2020 zu­las­ten der thai­län­di­schen Ehe­frau eines nach Thai­land aus­ge­wan­der­ten Deut­schen ent­schie­den. Mehr lesen
Ös­ter­rei­chi­scher Ver­fas­sungs­ge­richts­hof kippt Ster­be­hil­fe-Ver­bot

Der Ös­ter­rei­chi­sche Ver­fas­sungs­ge­richts­hof hat den Weg für Ster­be­hil­fe frei ge­macht. Am 11.12.2020 er­klär­te er das Ver­bot der Hil­fe­leis­tung zum Sui­zid im ös­ter­rei­chi­schen Straf­ge­setz­buch für ver­fas­sungs­wid­rig. Es ver­sto­ße gegen das Recht auf Selbst­be­stim­mung, das auch das Recht auf ein men­schen­wür­di­ges Ster­ben um­fas­se. Denn es ver­bie­te die Hil­fe­leis­tung zur Selbst­tö­tung ohne jede Aus­nah­me.

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Blo­ßes Ver­ges­sen be­grün­det keine Ent­wid­mung

Ver­schafft sich ein Dieb mit einem bei den Woh­nungs­in­ha­bern in Ver­ges­sen­heit ge­ra­te­nen Schlüs­sel Zu­tritt zu deren Woh­nung, be­geht er kei­nen Ein­bruch durch Ver­wen­dung eines "fal­schen Schlüs­sels“. In die­ser noch nicht ent­schie­de­nen Kon­stel­la­ti­on mit Schul­fall­cha­rak­ter hat der Bun­des­ge­richts­hof fest­ge­stellt, dass der Be­rech­tig­te sich wie­der an den Schlüs­sel hätte er­in­nern und ihn dann be­wusst hätte ent­wid­men müs­sen.

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Pro und Con­tra zur Re­form der ju­ris­ti­schen Aus­bil­dung

Zwei An­trä­ge zur Wei­ter­ent­wick­lung der ju­ris­ti­schen Aus­bil­dung – vor allem im Zu­sam­men­hang mit der fort­schrei­ten­den Di­gi­ta­li­sie­rung - waren Ge­gen­stand einer öf­fent­li­chen An­hö­rung im Aus­schuss für Recht und Ver­brau­cher­schutz am 11.12.2020. Die ge­la­de­nen acht Sach­ver­stän­di­gen be­wer­te­ten die An­trä­ge in ihren schrift­li­chen Stel­lung­nah­men dif­fe­ren­ziert, stan­den einer wei­te­ren Di­gi­ta­li­sie­rung aber grund­sätz­lich po­si­tiv ge­gen­über.

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Die Be­schlüs­se zum har­ten Lock­down

Der harte Lock­down kommt ab dem 16.12.2020. Hier­auf haben sich Bun­des­kanz­le­rin An­ge­la Mer­kel (CDU) und die Re­gie­rungs­chefs der Län­der am 13.12.2020 ver­stän­digt. Wie die Bun­des­re­gie­rung be­tont, blei­ben die seit An­fang De­zem­ber gel­ten­den be­stehen­den Be­schlüs­se wei­ter­hin gül­tig, wer­den aber er­gänzt. Er­neu­te Be­ra­tun­gen sol­len am 05.01.2021 statt­fin­den. Dann soll über die Maß­nah­men ab 11.01.2021 be­ra­ten wer­den.

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