Im Streit um die Zulässigkeit des Rechtsdokumentegenerators "Smartlaw" hat der Bundesgerichtshof jetzt die Gründe veröffentlicht. Dabei betonen die Richter, dass keine Tätigkeit in einer "konkreten" fremden Angelegenheit erfolgt. Der Verbraucher erwarte keine Beratung im Einzelfall - eine Rechtsdienstleistung liege also nicht vor.
Mehr lesenDer Eigentümer eines ehemals herrenlosen Weges darf die Nutzung seines Weges durch die anliegenden Grundstückseigentümer nicht behindern, wenn deren Grundstücke im Übrigen keine direkte Anbindung an einen öffentlichen Weg haben. Dies hat das Oberlandesgericht Schleswig entschieden. Dass letztere sich das Wegegrundstück nicht selbst angeeignet haben, hindere sie nicht, sich auf die Notlage zu berufen.
Mehr lesenRatsmitglieder dürfen derzeit nur mit Nachweis einer Immunisierung oder Testung an Rats- und Ausschusssitzungen ihrer Gemeinde teilnehmen. Dies hat das Oberverwaltungsgericht Münster am Donnerstag entschieden. Ein Ratsmitglied aus Salzkotten, der mit seinem gegen den Bürgermeister gerichteten Eilantrag den freien Zugang zu allen Rats- und Ausschusssitzungen ohne einen Nachweis erreichen wollte, blieb damit auch in zweiter Instanz erfolglos.
Mehr lesenIst eine Fluggesellschaft verpflichtet, einen Fluggast wegen einer Flugverspätung zu entschädigen, muss sie bei Verletzung der Informationspflichten zusätzlich die Kosten eines Rechtsanwalts im vorgerichtlichen Verfahren tragen. Der Bundesgerichtshof betonte, dass eine Anrechnung der Anwaltskosten auf die Entschädigung nicht erfolgt, weil das einem Freifahrtschein für die Luftverkehrsunternehmen gleichkäme, ihren Pflichten nicht ordentlich nachzukommen.
Mehr lesenDas vom FIFA-Kongress beschlossene neue Fußballgericht hat mit Wirkung vom 01.10.2021 seinen Betrieb aufgenommen. Es vereint die bestehenden FIFA-Entscheidinstanzen unter einem Dach und soll die Beilegung von Streitigkeiten sowie Entscheide über reglementarische Anträge vereinfachen, wie der Weltverband am Freitag mitteilte. Zudem straffe es bestehende Prozesse, konsolidiere und regele alle Leitungsaspekte und garantiere ein effizienteres Entscheidungssystem.
Mehr lesenScheitern mehrere Übermittlungsversuche eines fristgebundenen Schriftsatzes, darf ein Rechtsanwalt seine Zustellversuche nicht vorschnell am frühen Nachmittag aufgeben, nur weil er die Störung dem Gerichtsfax zuschreibt. Ansonsten versäumt er Fristen schuldhaft, so der Bundesgerichtshof. Der Jurist hätte es zu einem späteren Zeitpunkt erneut probieren müssen.
Mehr lesenDie Verurteilung eines 31-jährigen Angeklagten durch das Landgericht Essen unter anderem wegen Mordes an einem Polizeibeamten zu lebenslanger Freiheitsstrafe hat Bestand. Der Mann, der mit Betäubungsmitteln handelte und diese bei sich zu Hause lagerte, hatte den Polizisten während einer Wohnungsdurchsuchung erschossen. Die gegen das landgerichtliche Urteil gerichteten Revisionen der Staatsanwaltschaft und des Angeklagten hat der Bundesgerichtshof gestern verworfen.
Mehr lesenDas Verfassungsgericht in Polen hat eine Entscheidung zu der Frage, ob das polnische Grundgesetz über EU-Recht steht, erneut vertagt. Die am 22.09.2021 begonnene Sitzung wurde zunächst auf den 30.09.2021 vertagt und gestern entsprechend fortgesetzt. Viel passierte allerdings nicht und nun soll die Sitzung am 07.10.2021 fortgeführt werden, wie die Gerichtspräsidentin Julia Przylebska in Warschau sagte.
Mehr lesenHartes Urteil in einem außergewöhnlichen Fall: Wegen des Mordes an der Londonerin Sarah Everard muss ein Polizist für den Rest seines Lebens hinter Gitter. Richter Adrian Fulford verurteilte den 48-Jährigen am Donnerstag zur Höchststrafe - lebenslange Haft ohne Aussicht auf vorzeitige Entlassung. Der Fall hat Großbritannien emotional aufgewühlt und tiefe Spuren hinterlassen. Das liegt auch an den erschreckenden Umständen der Tat.
Mehr lesenEntscheidungen von Gerichten dürfen von Behörden nicht an andere Behörden weitergeleitet werden, wenn die Personen, um die es geht, namentlich genannt werden. Dies hat das Landgericht Köln unter Bezugnahme auf die DS-GVO entschieden, im zugrunde liegenden Fall aber dennoch einen Schmerzensgeldanspruch des Betroffenen abgelehnt, weil die Kausalität der Weiterleitung für erlittene Nachteile nicht erwiesen sei.
Mehr lesenDie Soldatenversorgung kann auch Geburtsschäden des Kindes einer Soldatin umfassen, die auf Behandlungsfehler ziviler Ärzte zurückzuführen sind. Laut Bundessozialgericht kommt dies unter anderem dann in Betracht, wenn der die Soldatin betreuende Truppenarzt vorsorglich aufgrund vorzeitiger Wehentätigkeit Überweisungen ausgestellt hat, aufgrund derer sie in ein ziviles Krankenhaus verlegt wurde.
Mehr lesenMit Karin Milger und Peter Meier-Beck treten mit Ablauf des heutigen Tages zwei Vorsitzende Richter am Bundesgerichtshof in den Ruhestand. Milger war seit 2006 Richterin am BGH. Sie gehörte seither dem VIII. Zivilsenat an, der insbesondere für das Kauf- und Wohnraummietrecht zuständig ist und dessen Rechtsprechung sie während ihrer über 15-jährigen Zugehörigkeit maßgeblich geprägt hat. Meier-Beck hat in seiner über 21-jährigen Gerichtszugehörigkeit die Rechtsprechung des X. und des XIII. Zivilsenats sowie des Kartellsenats maßgeblich geprägt.
Mehr lesenDas Landessozialgericht Berlin-Brandenburg hat eine Beanstandungsverfügung aufgehoben, die das Bundesgesundheitsministerium im Wege der Rechtsaufsicht gegen den Bewertungsausschuss für die vertragsärztliche Versorgung erlassen hatte. Das Ministerium habe die Grenzen der zulässigen Rechtaufsicht überschritten. Das LSG hat die Revision zugelassen.
Mehr lesenDas Landessozialgericht Berlin-Brandenburg hat die Klage eines pharmazeutischen Unternehmens gegen den Spruch der AMNOG-Schiedsstelle zum Erstattungsbetrag für das Arzneimittel Regadenoson abgewiesen. Der Schiedsspruch sei rechtmäßig. Das Unternehmen könne sich auch nicht in Bezug auf die Nutzenbewertung, auf der der Spruch beruhe, auf seine Stellung als zulassungsrechtliche Solistin berufen. Das LSG hat die Revision zugelassen.
Mehr lesenFührt der starke vorläufige Insolvenzverwalter einen Vertrag fort, wonach der Partner einen Teil seiner Leistungen an den Schuldner gegenüber einem Dritten erbringen soll, so haben diese Zahlungen Erfüllungswirkung. Die zugrunde liegende Verfügungsbefugnis des Verwalters endet automatisch mit dem Eröffnungsbeschluss. Der Bundesgerichtshof gesteht danach den Zahlungen an den Dritten nur dann die Erfüllungswirkung zu, soweit der Vertragspartner noch keine Kenntnis von der Eröffnung hatte.
Mehr lesenDie Stadt Düsseldorf darf die im Düsseldorfer Hafengebiet geplante "Protected Bike Lane", einen gesicherten Radfahrstreifen, vorläufig nicht weiter einrichten. Die teilweise bereits aufgebrachten Radwegmarkierungen muss sie vorerst entfernen beziehungsweise unwirksam machen. Das hat das Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen in Münster entschieden. Damit setzte sich ein im Hafengebiet ansässiges Industrieunternehmen durch.
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