Montag, 20.6.2022
Kein au­to­ma­ti­sches Er­lö­schen der Be­triebs­er­laub­nis bei "Show­be­leuch­tung" eines Sat­tel­zugs

Das An­brin­gen von 110 zu­sätz­li­chen LED-Leuch­ten mit ge­son­der­tem Strom­kreis an einem Last­kraft­wa­gen führt nicht zwin­gend dazu, dass die Be­triebs­er­laub­nis gemäß § 19 Abs. 2 Nr. 2 StVZO er­lischt. Dies hat das Ober­lan­des­ge­richt Zwei­brü­cken in einem Bu­ß­geld­ver­fah­ren ent­schie­den. Viel­mehr müsse fest­ge­stellt wer­den, dass die Be­leuch­tung eine Ge­fähr­dung an­de­rer Ver­kehrs­teil­neh­mer er­war­ten lässt.

Mehr lesen
Län­der­mi­nis­ter for­dern Ver­bot von Junk­food-Wer­bung bei Kin­dern

Die Ver­brau­cher­schutz­mi­nis­ter der Län­der haben ein um­fas­sen­des Ver­bot von Wer­bung für un­ge­sun­de Le­bens­mit­tel ge­for­dert, die an Kin­der und Ju­gend­li­che ge­rich­tet ist. Der Bund sei ge­for­dert, dies zügig um­zu­set­zen, sagte der Res­sort­chef von Schles­wig-Hol­stein, Claus Chris­ti­an Clau­s­sen, am Frei­tag nach der zwei­tä­gi­gen Mi­nis­ter­kon­fe­renz in Wei­mar. Wei­te­re For­de­run­gen: Mehr Schutz für Ver­brau­cher vor stei­gen­den En­er­gie- und Le­bens­mit­tel­prei­sen sowie vor Fake-Be­wer­tun­gen im In­ter­net.

Mehr lesen
In­fek­ti­ons­schutz: Rich­ter­bund will Hem­mung der Un­ter­bre­chungs­fris­ten ver­län­gern

Die Re­ge­lung in § 10 EGSt­PO, wo­nach der Lauf der in § 229 Ab­satz 1 und 2 StPO ge­nann­ten Un­ter­bre­chungs­fris­ten un­ab­hän­gig von der Dauer der Haupt­ver­hand­lung ge­hemmt ist, so­lan­ge die Haupt­ver­hand­lung auf­grund von Schutz­maß­nah­men zur Ver­hin­de­rung der Ver­brei­tung von Co­ro­na-In­fek­tio­nen nicht durch­ge­führt wer­den kann, soll­te nach An­sicht des Deut­schen Rich­ter­bun­des (DRB) ver­län­gert wer­den. In der Pra­xis der Straf­ge­rich­te habe sich diese Hem­mungs­re­ge­lung be­währt.

Mehr lesen
Bri­ti­sche In­nen­mi­nis­te­rin: Ru­an­da-Be­schluss des EGMR war po­li­tisch mo­ti­viert

Die bri­ti­sche In­nen­mi­nis­te­rin Priti Patel hat dem Eu­ro­päi­schen Ge­richts­hof für Men­schen­rech­te vor­ge­wor­fen, den ers­ten bri­ti­schen Flug nach Ru­an­da im Rah­men der neuen Asyl­po­li­tik aus po­li­ti­schen Mo­ti­ven ver­hin­dert zu haben. "Wie sind sie zu die­ser Ent­schei­dung ge­kom­men? War sie po­li­tisch? Ich bin der An­sicht, dass es so ist, ab­so­lut", sagte die kon­ser­va­ti­ve Po­li­ti­ke­rin der Zei­tung "The Daily Te­le­graph" am Sams­tag.

Mehr lesen
Ko­ali­ti­on strei­tet über zu­sätz­li­che Ent­las­tun­gen für Bür­ger

Die Ampel-Ko­ali­ti­on strei­tet über zu­sätz­li­che Ent­las­tun­gen für Bür­ger an­ge­sichts der stark ge­stie­ge­nen En­er­gie- und Le­bens­mit­tel­prei­se. Vi­ze­kanz­ler Ro­bert Ha­beck (Grüne) kün­dig­te "dem­nächst Ant­wor­ten" der Bun­des­re­gie­rung an. "Die hohe In­fla­ti­on, ge­trie­ben durch die fos­si­len En­er­gi­en, drückt das Land schwer", sagte der Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­ter am Sonn­tag in Flens­burg. "Wir haben ver­schie­de­ne Mög­lich­kei­ten, diese Prei­se ab­zu­fe­dern."

Mehr lesen
US-Um­welt­be­hör­de muss Gly­pho­sat er­neut über­prü­fen

Die US-Um­welt­be­hör­de EPA ist von einem Be­ru­fungs­ge­richt an­ge­wie­sen wor­den, die Ge­sund­heits­ri­si­ken von Gly­pho­sat er­neut zu über­prü­fen. Das Ge­richt stuf­te die Be­wer­tung der EPA, wo­nach der Wirk­stoff von Bay­ers um­strit­te­nem Un­kraut­ver­nich­ter Roun­dup keine be­son­de­re Ge­fahr für Men­schen dar­stel­le, am Frei­tag (Orts­zeit) in San Fran­cis­co als zwei­fel­haft ein. Am Frei­tag gab es für das Dax-Un­ter­neh­men aber auch gute Nach­rich­ten.

Mehr lesen
"HUQQA" ist kein Mar­ken­na­me

Namen, die le­dig­lich einen Ge­gen­stand be­zeich­nen, kön­nen wegen feh­len­der Un­ter­schei­dungs­kraft nicht als Mar­ken ein­ge­tra­gen wer­den. Der Be­griff "Huqqa" ist auch aus Sicht des Bun­des­ge­richts­hofs in Deutsch­land als Be­zeich­nung für Was­ser­pfei­fen ge­läu­fig. Be­reits seit 1996 finde er sich in leich­ter Ab­wand­lung im Duden.

Mehr lesen
Rus­si­sches Ge­richt ver­ur­teilt US-Bür­ger zu 14 Jah­ren Straf­la­ger

Ein rus­si­sches Ge­richt hat einen US-Ame­ri­ka­ner zu 14 Jah­ren Straf­la­ger wegen an­geb­li­chen Dro­gen­schmug­gels ver­ur­teilt. Der frü­he­re Di­plo­mat der US-Bot­schaft und Leh­rer einer eng­li­schen Schu­le habe ge­stan­den, mit Rausch­gift ge­han­delt zu haben, teil­te das Stadt­ge­richt Chim­ki im Mos­kau­er Ge­biet mit. Dem­nach wurde der Mann am Don­ners­tag zu Straf­la­ger unter ver­schärf­ten Haft­be­din­gun­gen ver­ur­teilt.

Mehr lesen
Freitag, 17.6.2022
Ge­richt ruft Russ­land zum Schutz von ver­ur­teil­tem Ma­rok­ka­ner auf

Der Eu­ro­päi­sche Ge­richts­hof für Men­schen­rech­te hat Russ­land dazu auf­ge­for­dert, einen von Se­pa­ra­tis­ten in der Ukrai­ne als aus­län­di­scher Kämp­fer ver­ur­teil­ten Ma­rok­ka­ner vor dem Tod zu be­wah­ren. Das Ge­richt for­der­te die rus­si­schen Be­hör­den in einer so­ge­nann­ten einst­wei­li­gen Maß­nah­me auf, si­cher­zu­stel­len, dass die vom Ge­richt der se­pa­ra­tis­ti­schen Do­nez­ker Volks­re­pu­blik (DVR) ver­häng­te To­des­stra­fe nicht voll­zo­gen wird.

Mehr lesen
Ab­fall­ge­büh­ren­sät­ze in Han­no­ver un­wirk­sam

Die 2. Än­de­rungs­sat­zung zur Ab­fall­ge­büh­ren­sat­zung des Zweck­ver­ban­des Ab­fall­wirt­schaft Re­gi­on Han­no­ver ist un­wirk­sam. Dies hat das Nie­der­säch­si­sche Ober­ver­wal­tungs­ge­richt in Lü­ne­burg am Don­ners­tag in einem Nor­men­kon­troll­ver­fah­ren klar­ge­stellt. Nach An­sicht des OVG ist die Ge­büh­ren­kal­ku­la­ti­on rechts­wid­rig. Es seien Über- be­zie­hungs­wei­se Un­ter­de­ckun­gen aus den ver­gan­ge­nen Kal­ku­la­ti­ons­pe­ri­oden falsch be­rück­sich­tigt wor­den.

Mehr lesen
Am­bu­lan­ter Be­treu­ungs­dienst be­kommt keine För­der­mit­tel

Die Kla­gen von zwei am­bu­lan­ten Be­treu­ungs­diens­ten aus dem Kreis Coes­feld blei­ben vor dem Ver­wal­tungs­ge­richt Müns­ter er­folg­los, so­weit diese für das Jahr 2021 För­der­mit­tel zur Fi­nan­zie­rung ihrer be­triebs­not­wen­di­gen Auf­wen­dun­gen (In­ves­ti­ti­ons­kos­ten­pau­scha­le) nach dem Alten- und Pfle­ge­ge­setz Nord­rhein-West­fa­len in Höhe von etwa 7.000 Euro be­zie­hungs­wei­se etwa 115.000 Euro er­strebt hat­ten. Wie das Ge­richt am Frei­tag mit­teil­te, wurde wegen der grund­sätz­li­chen Be­deu­tung die Be­ru­fung zu­ge­las­sen.

Mehr lesen
Un­zu­läs­si­ge Ver­fas­sungs­be­schwer­den gegen baden-würt­tem­ber­gi­sches Hoch­schul­ge­setz

Der baden-würt­tem­ber­gi­sche Ver­fas­sungs­ge­richts­hof hat zwei Ver­fas­sungs­be­schwer­den von Hoch­schul­leh­rern gegen die Be­stim­mun­gen des Lan­des­hoch­schul­ge­set­zes über die Wahl ihrer Ver­tre­ter im Hoch­schul­se­nat sowie über die Wahl und Ab­wahl der Rek­to­rats­mit­glie­der als un­zu­läs­sig zu­rück­ge­wie­sen. Die Be­schwer­de­füh­rer hät­ten mög­li­che Grund­rechts­ver­let­zun­gen nicht hin­rei­chend dar­ge­tan.

Mehr lesen
Großbri­tan­ni­en ge­neh­migt Assan­ge-Aus­lie­fe­rung an die USA

Großbri­tan­ni­en hat die Aus­lie­fe­rung des Wi­ki­leaks-Grün­ders Ju­li­an Assan­ge an die USA ge­neh­migt. Eine ent­spre­chen­de An­wei­sung sei von In­nen­mi­nis­te­rin Priti Patel un­ter­zeich­net wor­den, teil­te ihr Mi­nis­te­ri­um am Frei­tag in Lon­don mit. Der High Court in Lon­don hatte Ende ver­gan­ge­nen Jah­res ein zuvor wegen Sui­zid­ge­fahr er­las­se­nes Aus­lie­fe­rungs­ver­bot für Assan­ge auf­ge­ho­ben. Der Su­pre­me Court hatte eine Be­ru­fung da­ge­gen zu­letzt ab­ge­lehnt.

Mehr lesen
Kein Tempo im "Die­sel­ga­te"-Pro­zess - Ver­tei­di­ger at­ta­ckie­ren An­klä­ger

Aus­ge­fal­le­ne Ter­mi­ne, un­zäh­li­ge An­trä­ge und stän­di­ge Un­ter­bre­chun­gen: Im Be­trugs­pro­zess zur Die­sel­af­fä­re bei Volks­wa­gen sind die Pläne des Braun­schwei­ger Land­ge­richts zur Ver­fah­rens­be­schleu­ni­gung am Don­ners­tag durch­kreuzt wor­den. Mit meh­re­ren An­trä­gen wehr­ten sich Ver­tei­di­ger unter an­de­rem gegen die ge­plan­te Ver­neh­mung von Staats­an­wäl­ten als Zeu­gen. Eine An­wäl­tin warf den Straf­ver­fol­gern zudem vor, dass Zeu­gen unter Druck ge­setzt wor­den seien.

Mehr lesen
Ent­ge­gen­nah­me ge­le­ak­ter Daten durch Jour­na­lis­ten keine Da­ten­heh­le­rei

Das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt hat nach Mit­tei­lung der Ge­sell­schaft für Frei­heits­rech­te (GFF) klar­ge­stellt, dass sich Jour­na­lis­tin­nen und Jour­na­lis­ten nicht straf­bar ma­chen, wenn sie "ge­le­ak­te" Daten ent­ge­gen­neh­men. Das BVerfG habe zwar eine Ver­fas­sungs­be­schwer­de gegen den Straf­tat­be­stand der Da­ten­heh­le­rei (§ 202d StGB) nicht zur Ent­schei­dung an­ge­nom­men. In der Be­grün­dung lege es die Aus­nah­me von der Straf­bar­keit aber weit aus und stär­ke damit die Pres­se­frei­heit.

Mehr lesen
Keine Rich­ter: Nie­der­län­di­sche An­klä­ger stel­len 1.500 Ver­fah­ren ein

Per­so­nal­man­gel zwingt die Staats­an­walt­schaft der Pro­vinz Gel­der­land zu einer dras­ti­schen Maß­nah­me: Rund 1.500 Ver­fah­ren wer­den ein­ge­stellt, wie die An­kla­ge­be­hör­de im Osten der Nie­der­lan­de am Don­ners­tag in Arn­heim mit­teil­te. Es gehe um Straf­ver­fah­ren mit Höchst­stra­fen von einem Jahr Haft – wie etwa Dieb­stahl, Ver­kehrs­ver­stö­ße oder Be­sitz von Ha­schisch. Alle Fälle war­ten den An­ga­ben zu­fol­ge be­reits seit ein­ein­halb Jah­ren auf einen Pro­zess­ter­min.

Mehr lesen
EuGH: Ös­ter­reich muss dis­kri­mi­nie­ren­de Kin­der­geld­re­geln än­dern

Die Kin­der­geld­re­geln in Ös­ter­reich, nach denen Aus­län­der teils we­ni­ger Geld be­kom­men als Ös­ter­rei­cher, ver­sto­ßen laut Eu­ro­päi­schem Ge­richts­hof gegen EU-Recht. Ös­ter­reich kop­pelt die Zah­lun­gen an Ar­beit­neh­mer, deren Kin­der sich per­ma­nent in einem an­de­ren Mit­glied­staat auf­hal­ten, seit ei­ni­ger Zeit an die dor­ti­gen Le­bens­hal­tungs­kos­ten. Die­ser Me­cha­nis­mus stel­le eine un­ge­recht­fer­tig­te Dis­kri­mi­nie­rung dar. Das Ur­teil dürf­te auch Dis­kus­sio­nen in Deutsch­land be­ein­flus­sen.

Mehr lesen
Neue For­mu­la­re für die Zwangs­voll­stre­ckung

Das Bun­des­jus­tiz­mi­nis­te­ri­um plant eine um­fas­sen­de Über­ar­bei­tung der For­mu­la­re für das Zwangs­voll­stre­ckungs­ver­fah­ren. Die be­stehen­den For­mu­la­re sol­len in­halt­lich an­ge­passt und nut­zer­freund­li­cher wer­den. Zudem sol­len die Mög­lich­kei­ten der Di­gi­ta­li­sie­rung bes­ser aus­ge­schöpft wer­den. Ge­plant sind auch eine ver­ein­fach­te An­trag­stel­lung für Be­ra­tungs­per­so­nen sowie eine An­pas­sung der For­mu­la­re in Ver­brau­cher­insol­venz- und Rest­schuld­be­frei­ungs­ver­fah­ren.

Mehr lesen
Por­sche schlie­ßt Ver­gleich mit US-Klä­gern wegen Ver­brauchs­wert­an­ga­ben

Por­sche hat im Rechts­streit um an­geb­lich ir­re­füh­ren­de An­ga­ben zum Kraft­stoff­ver­brauch Hun­dert­tau­sen­der Autos in den USA einen Ver­gleich ge­schlos­sen. Bei den Vor­wür­fen der Sam­mel­klä­ger geht es um po­ten­zi­el­le Kraft­stoff­ver­brauchs- und Emis­si­ons­ab­wei­chun­gen. Laut Ge­richts­ak­ten wird Por­sche Au­to­be­sit­zern in den USA im Rah­men des Ver­gleichs min­des­tens 80 Mil­lio­nen Dol­lar (76 Mil­lio­nen Euro) zah­len.

Mehr lesen
Keine Aus­fall­ge­bühr in me­di­zi­ni­scher Pra­xis bei Co­ro­na-Ver­dacht
Wenn El­tern für ihr min­der­jäh­ri­ges Kind einen Ter­min in einer me­di­zi­ni­schen Pra­xis aus­ma­chen, kommt der Ver­trag zwi­schen ihnen und dem The­ra­peu­ten als Ver­trag zu­guns­ten des Kin­des zu­stan­de. Wie der Bun­des­ge­richts­hof ent­schied, gilt das – je­den­falls bei klei­nen Kin­dern – auch, wenn diese in der ge­setz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­rung mit­ver­si­chert sind. Trotz­dem muss­te im kon­kre­ten Fall eine Mut­ter keine Aus­fall­pau­scha­len zah­len, da sie ihre Kin­der wegen Co­ro­na-Sym­pto­men nicht zur Be­hand­lung ge­bracht hatte. Mehr lesen