Freitag, 14.10.2022
Ros­neft ver­klagt Bund wegen Treu­hand­ver­wal­tung

Der rus­si­sche Öl­kon­zern Ros­neft ver­klagt den Bund wegen der Treu­hand­ver­wal­tung sei­ner deut­schen Töch­ter. Ros­neft habe ges­tern Klage beim Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt ein­ge­reicht, teil­te die Ber­li­ner Kanz­lei Mal­men­dier auf dem Kar­rie­renetz Lin­kedin mit. Die Vor­aus­set­zun­gen für eine Zwangs­ver­wal­tung lägen nicht vor. "Bis zum heu­ti­gen Tage kommt Ros­neft sei­nen Roh­öl­lie­fer­ver­pflich­tun­gen in vol­lem Um­fang nach, es gibt keine Lie­fer­un­ter­bre­chun­gen und keine Leis­tungs­stö­run­gen", ar­gu­men­tier­ten die Ju­ris­ten.

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Bin­dungs­wir­kung eines Vor­be­halts­ur­teils

Ein Vor­be­halts­ur­teil ent­fal­tet nur eine Bin­dungs­wir­kung, so­weit es über den Kla­ge­grund ent­schie­den hat. Er­wei­tert die Klä­ge­rin im Nach­ver­fah­ren ihre Klage, sind dem Bun­des­ge­richts­hof zu­fol­ge die neu ein­ge­führ­ten An­sprü­che ge­son­dert zu prü­fen: Das Vor­be­halts­ur­teil bin­det den er­ken­nen­den Rich­ter dabei nicht.

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Streit um Ge­heim­do­ku­men­te: Su­pre­me Court weist Trumps An­trag ab

Der ehe­ma­li­ge US-Prä­si­dent Do­nald Trump hat im Streit über die Aus­wer­tung bei ihm be­schlag­nahm­ter Ge­heim­un­ter­la­gen den nächs­ten Rück­schlag er­lit­ten. Das Obers­te Ge­richt wies am Don­ners­tag einen Eil­an­trag des Ex-Prä­si­den­ten ab, rund 100 ge­hei­me Do­ku­men­te erst von einem Son­der­prü­fer un­ter­su­chen zu las­sen, bevor sie von Er­mitt­lern ver­wen­det wer­den kön­nen. An­fang Au­gust hatte die Bun­des­po­li­zei FBI Trumps Villa im US-Bun­des­staat Flo­ri­da durch­sucht.

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"Des­in­for­ma­ti­ons­ge­setz" schürt Angst vor Zen­sur in der Tür­kei

Nach­dem das tür­ki­sche Par­la­ment das viel kri­ti­sier­te Ge­setz zur "Be­kämp­fung von Des­in­for­ma­ti­on" ver­ab­schie­det hat, wächst die Sorge vor Zen­sur im Netz. In nächs­ter Zeit werde man viele will­kür­li­che Er­mitt­lun­gen und Ge­richts­ver­fah­ren sehen, sagte Yamam Ak­de­niz, Mit­glied der Free­dom of Ex­pres­si­on As­so­cia­ti­on (iFÖD), der Deut­schen Pres­se-Agen­tur. In Sa­chen Mei­nungs- und Pres­se­frei­heit werde die Tür­kei nun ein "dunk­les Ka­pi­tel" er­le­ben.

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Frau wegen fe­mi­nis­ti­scher Demo in Kir­che ver­ur­teilt: Frank­reich muss Geld­stra­fe zah­len
Der Eu­ro­päi­sche Ge­richts­hof für Men­schen­rech­te hat Frank­reich im Zu­sam­men­hang mit einem fe­mi­nis­ti­schen Pro­test in einer Kir­che zu einer Geld­stra­fe ver­ur­teilt. Das Recht der De­mons­tran­tin auf Mei­nungs­frei­heit sei nicht aus­rei­chend be­rück­sich­tigt wor­den, ur­teil­ten die Rich­ter am Don­ners­tag in Straßburg. Mehr lesen
Bun­des­wehr-Kom­man­deu­rin kämpft in Karls­ru­he für se­xu­el­le Selbst­be­stim­mung

Ge­mein­sam mit der Bun­des­wehr­of­fi­zie­rin Anasta­sia Biefang wol­len die Ver­ei­ne Ge­sell­schaft für Frei­heits­rech­te (GFF) und QueerBw in Karls­ru­he eine Stär­kung des Rechts auf se­xu­el­le Selbst­be­stim­mung er­rei­chen. Sie haben Ver­fas­sungs­be­schwer­de gegen ein Ur­teil ein­ge­legt, mit dem das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt be­stä­tigt hatte, dass Sol­da­ten in be­son­ders re­prä­sen­ta­ti­ven Funk­tio­nen auch bei pri­va­ten In­ter­net­auf­trit­ten Zu­rück­hal­tung üben müs­sen. Dabei ging es um eine An­non­ce, die Biefang auf einem Da­ting-Por­tal ge­schal­tet hatte.

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Högel-Vor­ge­setz­te man­gels Vor­sat­zes frei­ge­spro­chen

Im Pro­zess gegen sie­ben frü­he­re Vor­ge­setz­te des Pa­ti­en­ten­mör­ders Niels Högel hat das Land­ge­richt Ol­den­burg alle An­ge­klag­ten frei­ge­spro­chen. "Es ist kein vor­sätz­li­ches Fehl­ver­hal­ten er­sicht­lich", sagte der Vor­sit­zen­de Rich­ter Se­bas­ti­an Bühr­mann bei der Ur­teils­ver­kün­dung am Don­ners­tag. Vor­satz wäre je­doch Vor­aus­set­zung für eine Ver­ur­tei­lung ge­we­sen. In Be­tracht kom­men­de mög­li­che Vor­wür­fe der Fahr­läs­sig­keit waren ver­jährt.

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Zu­sätz­li­cher Be­treu­er nur bei Ver­bes­se­rung der Lage

Eine Be­stel­lung meh­re­rer Be­treu­er kommt auch auf Wunsch des Be­trof­fe­nen nur dann in Be­tracht, wenn die An­ge­le­gen­hei­ten des Be­treu­ten da­durch bes­ser be­sorgt wer­den kön­nen. Sind Span­nun­gen und Dif­fe­ren­zen unter die­sen zu er­war­ten, ist dem Bun­des­ge­richts­hof zu­fol­ge von einer Mehr­fach­be­treu­ung zum Wohle des Be­treu­ten ab­zu­se­hen.

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Tria­ge-Ge­setz: Zwei­fel an aus­rei­chen­dem Schutz be­hin­der­ter Men­schen

Die von der Bun­des­re­gie­rung ge­plan­te Tria­ge-Re­ge­lung, die eine Be­nach­tei­li­gung be­hin­der­ter und alter Men­schen bei knap­pen Kli­nik­ka­pa­zi­tä­ten ver­hin­dern soll, stößt im Bun­des­tag auf Be­den­ken. Wäh­rend die AfD den Ge­setz­ent­wurf bei der ers­ten Le­sung als zu weit­ge­hend kri­ti­sier­te, zwei­fel­ten CDU/CSU und die Linke, ob der vor­ge­se­he­ne Schutz der Be­trof­fe­nen aus­reicht. 

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Kein An­spruch auf waf­fen­recht­li­che Er­laub­nis für Pfeil­ab­schuss­ge­rät
Das Ver­wal­tungs­ge­richt Trier hat eine auf Er­tei­lung einer waf­fen­recht­li­chen Er­laub­nis für ein Pfeil­ab­schuss­ge­rät ge­rich­te­te Klage ab­ge­wie­sen. Ein wirt­schaft­li­ches In­ter­es­se am Be­sitz könne das er­for­der­li­che Be­dürf­nis nicht be­grün­den. Die Ei­gen­tums­ga­ran­tie sei durch die Ver­sa­gung der Er­laub­nis nicht tan­giert. Durch das Drit­te Waf­fen­rechts­än­de­rungs­ge­setz vom 17.02.2020 wur­den be­stimm­te Pfeil­ab­schuss­ge­rä­te ab dem 01.09.2020 den Schuss­waf­fen gleich­ge­stellt. Mehr lesen
So­zi­al­wah­len in land­wirt­schaft­li­cher So­zi­al­ver­si­che­rung gül­tig
Die So­zi­al­wah­len zur Ver­tre­ter­ver­samm­lung in der land­wirt­schaft­li­chen So­zi­al­ver­si­che­rung im Jahr 2017 sind feh­ler­frei aus­schlie­ß­lich in der land­wirt­schaft­li­chen Un­fall­ver­si­che­rung durch­ge­führt wor­den. Sie seien des­halb gül­tig und nicht zu wie­der­ho­len, hat das Bun­des­so­zi­al­ge­richt ges­tern ent­schie­den. Mehr lesen
Ab­ga­be­frist zur Grund­steu­er-Er­klä­rung wird ver­län­gert

Das dürf­te für viele Ei­gen­tü­mer eine gute Nach­richt sein: Sie be­kom­men mehr Zeit, die Er­klä­rung zur Grund­steu­er ab­zu­ge­ben. Die Ab­ga­be­frist für die Grund­steu­er­erklä­rung soll bun­des­weit ein­ma­lig von Ende Ok­to­ber bis Ende Ja­nu­ar 2023 ver­län­gert wer­den. Das haben die Fi­nanz­mi­nis­ter der Län­der ent­schie­den. Bay­erns Fi­nanz­mi­nis­ter Al­bert Für­a­cker (CSU) er­klär­te, mit der Ver­län­ge­rung wür­den die Bür­ger, die Wirt­schaft sowie die Steu­er­be­ra­ter deut­lich ent­las­tet.

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Donnerstag, 13.10.2022
"beA"-Über­mitt­lung muss voll­stän­dig sein

Ein Rechts­an­walt muss beim Ver­sand sei­ner Schrift­sät­ze über das "Be­son­de­re elek­tro­ni­sche An­walts­post­fach" (beA) nicht nur prü­fen, ob die Über­mitt­lungs­mel­dung "er­folg­reich" lau­tet. Son­dern auch, ob sich diese Mel­dung auf die ge­sam­te Datei – somit auf jede ein­zel­ne An­la­ge – be­zieht. Tut er das nicht, gilt die Frist­ver­säum­nis als selbst­ver­schul­det.

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Pau­sen­zeit kann Ar­beits­zeit sein

Ein Be­am­ter kann einen Frei­zeit­aus­gleich ver­lan­gen, wenn die ihm ge­währ­ten Pau­sen­zei­ten in „Be­reit­hal­tung“ als Ar­beits­zeit ein­zu­stu­fen sind. Das hat das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt heute im Fall eines Bun­des­po­li­zis­ten ent­schie­den, der sich zu­sätz­li­che 1.020 Mi­nu­ten an­rech­nen las­sen woll­te. Das Ge­richt hielt ihm zu­gu­te, dass er über die re­gel­mä­ßi­ge wö­chent­li­che Ar­beits­zeit hin­aus dienst­lich in An­spruch ge­nom­men wor­den sei.

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Vol­ler Wer­bungs­kos­ten­ab­zug für Ar­beits­zim­mer in ge­mein­sa­mer Miet­woh­nung

Für das aus­schlie­ß­lich von einem Part­ner einer nicht­ehe­li­chen Le­bens­ge­mein­schaft ge­nutz­te Ar­beits­zim­mer in einer ge­mein­sam an­ge­mie­te­ten Woh­nung sind die dar­auf ent­fal­len­den Auf­wen­dun­gen in vol­ler Höhe als Wer­bungs­kos­ten ab­zugs­fä­hig, so­fern der Nut­zen­de Auf­wen­dun­gen in min­des­tens die­ser Höhe ge­tra­gen hat. Dies hat das Fi­nanz­ge­richt Düs­sel­dorf ent­schie­den, aber die Re­vi­si­on zum Bun­des­fi­nanz­hof zu­ge­las­sen.

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Ver­bot sicht­ba­ren Tra­gens re­li­giö­ser Zei­chen in Un­ter­neh­men kann recht­mä­ßig sein

Eine Un­ter­neh­mens­re­gel, die das sicht­ba­re Tra­gen re­li­giö­ser, welt­an­schau­li­cher oder spi­ri­tu­el­ler Zei­chen ver­bie­tet, stellt keine un­mit­tel­ba­re Dis­kri­mi­nie­rung dar. Das hat der Eu­ro­päi­sche Ge­richts­hof im Fall einer bel­gi­schen Prak­ti­kums­be­wer­be­rin be­kräf­tigt, die ab­ge­lehnt wurde, weil sie sich wei­ger­te, ihr is­la­mi­sches Kopf­tuch ab­zu­neh­men. Die Neu­tra­li­täts­po­li­tik eines Un­ter­neh­mens könne eine mit­tel­ba­re Be­nach­tei­li­gung unter Um­stän­den recht­fer­ti­gen, so der EuGH.

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Frü­he­re AfD-Ab­ge­ord­ne­te Mal­sack-Win­ke­mann darf Rich­te­rin blei­ben

Die frü­he­re AfD-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Bir­git Mal­sack-Win­ke­mann darf wei­ter­hin als Rich­te­rin in Ber­lin ar­bei­ten. Ber­lins Jus­tiz­se­na­to­rin Lena Kreck (Linke) schei­ter­te mit dem An­trag auf Ver­set­zung Mal­sack-Win­ke­manns in den Ru­he­stand wegen ihrer po­li­ti­schen Reden im Bun­des­tag und wei­te­rer Äu­ße­run­gen. Das Ber­li­ner Dienst­ge­richt für Rich­ter wies den An­trag mit deut­li­chen Wor­ten zu­rück. An­ge­sichts der Sach- und Rechts­la­ge sei die Ent­schei­dung "zwin­gend".

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Ver­fas­sungs­schutz darf Iden­ti­tä­re Be­we­gung Deutsch­land wei­ter be­ob­ach­ten

Das Bun­des­amt für Ver­fas­sungs­schutz (BfV) darf die als Ver­ein ver­fass­te Iden­ti­tä­re Be­we­gung Deutsch­land als so­ge­nann­ten Ver­dachts­fall ein­stu­fen und ge­ge­be­nen­falls auch als ge­si­chert rechts­ex­tre­mis­ti­sche Be­we­gung be­han­deln. Dies hat das Ver­wal­tungs­ge­richt Köln ent­schie­den und damit eine Klage des Ver­eins ab­ge­wie­sen. Es lägen aus­rei­chen­de An­halts­punk­te für ver­fas­sungs­feind­li­che Be­stre­bun­gen des Ver­eins vor, so das Ge­richt.

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Lon­don: Ver­hand­lung zu schot­ti­scher Un­ab­hän­gig­keit be­en­det - Ur­teil spä­ter

Nach zwei Tagen hat der bri­ti­sche Obers­te Ge­richts­hof eine weg­wei­sen­de Ver­hand­lung um ein Un­ab­hän­gig­keits­re­fe­ren­dum in Schott­land be­en­det. Bis zu einem Ur­teil dürf­te es aber noch Mo­na­te dau­ern. Im Kern geht es um die Frage, ob das schot­ti­sche Re­gio­nal­par­la­ment die Be­fug­nis be­sitzt, auch ohne Zu­stim­mung der bri­ti­schen Zen­tral­re­gie­rung eine Volks­be­fra­gung über die Los­lö­sung vom Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reich an­zu­set­zen. Lon­don lehnt dies ab.

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Bon­ner Ab­fall­ent­sor­gungs­un­ter­neh­men "bon­n­oran­ge" durf­te Vor­stän­din ab­be­ru­fen

Das kom­mu­na­le Bon­ner Ab­fall­ent­sor­gungs­un­ter­neh­men bon­n­oran­ge durf­te seine Vor­stän­din Kor­ne­lia Hül­ter im Ok­to­ber 2021 ab­be­ru­fen. Laut Ver­wal­tungs­ge­richt Köln kann ein öf­fent­lich-recht­li­ches Be­stel­lungs­ver­hält­nis be­reits dann be­en­det wer­den, wenn der Ver­wal­tungs­rat dem Vor­stand das Ver­trau­en ent­zie­he. Für ein will­kür­li­ches Vor­ge­hen gebe es vor­lie­gend keine An­halts­punk­te. Da­ge­gen war die eben­falls er­ho­be­ne Kün­di­gungs­schutz­kla­ge der Vor­stän­din er­folg­reich.

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