Mittwoch, 19.4.2023
Änderung ausführenden Luftfahrtunternehmens kein erheblicher Reisemangel

Lässt der Veranstalter einer Pauschalreise den Flug kurzfristig nach dem Check-In durch ein anderes Luftfahrtunternehmen durchführen, so stellt dies keinen erheblichen Mangel der Reise dar, der den Reisenden zu einer Kündigung berechtigen könnte. Dies hat das Amtsgericht Hannover klargestellt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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Elektronische Zeiterfassung für Beschäftigte in Planung

Eine Rückkehr zur Stechuhr soll es nicht geben – aber die tägliche Arbeitszeit von Beschäftigten in Deutschland soll künftig elektronisch aufgezeichnet werden. Dabei soll es Ausnahmen geben. Das sind Kernpunkte eines Gesetzentwurfs für eine Reform des Arbeitszeitgesetzes. Mit den Gesetzesplänen reagiert das Bundesarbeitsministerium auf Urteile des Europäischen Gerichtshofs und des Bundesarbeitsgerichts, die eine Erfassung der Arbeitszeiten verlangt hatten, wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet.

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Karlsruhe vor Urteil: Wie kompliziert darf das Wahlrecht sein?

Das Bundesverfassungsgericht steht vor einem Urteil zu der Frage, ob das Bundestagswahlrecht für die Bürger zu kompliziert geworden ist. Es nahm am Dienstag die Vorschriften unter die Lupe, nach denen 2021 der aktuelle Bundestag zustande kam. Kein Jahr zuvor hatte die damalige schwarz-rote Koalition das Verfahren der Sitzzuteilung im Alleingang reformiert. 216 Abgeordnete von FDP, Grünen und Linken, die damals in der Opposition waren, hatten dagegen gemeinsam geklagt.

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Dienstag, 18.4.2023
EU-Parlament beschließt Gesetze zur Erreichung der Klimaziele

Das EU-Parlament hat heute grünes Licht für die Reform des Emissionshandelssystems, das CO2-Grenzausgleichssystem und den neuen Klima-Sozialfonds gegeben und den Einigungen zugestimmt, die man Ende 2022 mit den Mitgliedstaaten zu mehreren Vorschriften des Klimaschutzpakets "Fit für 55" erzielt hatte. Die EU will damit die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55% gegenüber dem Stand von 1990 senken.

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Buschmann plant Modernisierung des deutschen Schiedsverfahrensrechts

Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) hat heute ein Eckpunktepapier zur Modernisierung des deutschen Schiedsverfahrensrechts vorgelegt. Die Vorschläge zielen darauf, die Attraktivität Deutschlands als Schiedsstandort im internationalen Wettbewerb weiter zu stärken und das Schiedsverfahrensrecht an die Bedürfnisse der heutigen Zeit anzupassen.

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Fall Jayland Walker: Jury lehnt Anklage gegen US-Polizisten ab

Obwohl der Tod des Schwarzen Jayland Walker im Kugelhagel der US-Polizei für Entsetzen sorgte, müssen sich die direkt an dem Einsatz beteiligten US-Polizisten vorerst nicht vor Gericht verantworten. Eine Jury aus Geschworenen lehnte am Montag eine Anklage der acht Polizisten ab, die den 25-Jährigen im vergangenen Sommer im Bundesstaat Ohio mit Dutzenden Schüssen getötet hatten.

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Eilantrag ausländischer Airline gegen Betriebsratswahl am BER erfolglos

Das Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg hat in einem Eilverfahren den Antrag einer Fluggesellschaft auf vorläufige Untersagung wahlvorbereitender Maßnahmen für eine geplante Betriebsratswahl am BER zurückgewiesen. Eine mögliche Anfechtbarkeit der beabsichtigten Wahl genüge für deren Untersagung nicht, betonte das Gericht.

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Irrtum bei lenkender Erbausschlagung

Schlägt jemand eine Erbschaft aus, weil er denkt, dass dadurch seine Mutter zur Alleinerbin wird, kann er diese Erklärung nicht anfechten, wenn er erfährt, dass eine andere Person in die Erbfolge eintritt. Der Bundesgerichtshof betrachtet dies als einen unbeachtlichen Motivirrtum, der nicht zur Anfechtung berechtigt. Ein Erbe sollte sich vor der Ausschlagung über alle tatsächlichen und rechtlichen Umstände des Erbfalls informieren.

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Aussetzung der Vollstreckung eines EU-Haftbefehls bei offensichtlicher Gesundheitsgefährdung

Die Vollstreckung eines EU-Haftbefehls kann ausgesetzt werden, wenn offensichtlich die Gefahr einer Schädigung der Gesundheit der betroffenen Person besteht. Dies hat der Europäische Gerichtshof entschieden. Die Vollstreckungsbehörde müsse dann bei der Ausstellerbehörde umfassende Informationen zu den Bedingungen der Strafverfolgung oder Inhaftierung einholen. Von der erteilten Auskunft hänge das weitere Prozedere ab.

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Nach Spionage-Vorwurf in Russland: US-Journalist scheitert mit Haftbeschwerde

Der wegen angeblicher Spionage in Russland festgenommene US-Journalist Evan Gershkovich ist mit einer Beschwerde gegen seine Inhaftierung vor Gericht gescheitert. Der Antrag der Verteidigung, den Korrespondenten der renommierten US-Zeitung “Wall Street Journal“ auf freien Fuß zu setzen, wurde heute abgelehnt. Das Gericht bestätigte damit die zunächst bis zum 29.05.2023 angesetzte Untersuchungshaft.

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Weg zur Entkriminalisierung des Containerns umstritten

Der Rechtsausschuss hat sich am 17.04.2023 erneut mit der Entkriminalisierung des sogenannten Containerns von Lebensmitteln befasst. Anlass ist ein Gesetzentwurfes der Linken. Die Sachverständigen waren sich einig, dass Lebensmittel nicht einfach entsorgt werden sollten. Das Ziel des Entwurfs wurde zwar allgemein begrüßt, die Rechtsexperten bewerteten die Umsetzungsfähigkeit allerdings unterschiedlich.

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Expertenkritik an Regierungsentwurf zu Ersatzfreiheitsstrafen

Die Pläne der Bundesregierung für eine Halbierung der Ersatzfreiheitsstrafen stoßen bei Experten auf ein geteiltes Echo. In einer Anhörung im Rechtsausschuss am 17.04.2023 forderte der Deutsche Anwaltverein eine weitreichendere Reform. Justizminister Buschmann (FDP) schlägt bereits Nachbesserungen im Sanktionenrecht vor. Derweil spricht eine BGH-Richterin von “symbolhafter Identitätspolitik“.

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Koalition will gegen Fachkräftemangel im Transportgewerbe vorgehen

Die Koalition will dem Fachkräftemangel bei Lkw-Fahrern entgegenwirken und zugleich Dumpingpreise im Transportgewerbe bekämpfen. Das geht Medienberichten zufolge aus einem Antragsentwurf aus dem Verkehrsausschuss hervor, in dem auf katastrophale Bedingungen in Teilen des Transportgewerbes hingewiesen wird und insbesondere mehr Kontrollen des Mindestlohngesetzes gefordert werden.

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Kein Widerruf des Bezugsrechts durch Kündigung der Lebensversicherung

Die Frage, ob die Kündigung eines Lebensversicherungsvertrages durch den Versicherungsnehmer stets zugleich den Widerruf des Bezugsrechts auf den Todesfall enthält, ist durch Auslegung der Erklärung im Einzelfall zu beantworten. Dafür gibt es laut Bundesgerichtshof allerdings keinen allgemeinen Erfahrungssatz. Entscheidend ist der Wille des Versicherungsnehmers.

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Mehrere Monate Haft für Klimaaktivisten

Weil sie nur ein paar Stunden nach einer Verurteilung direkt wieder eine Straße blockierten, müssen drei Aktivisten der Letzten Generation nun für mehrere Monate ins Gefängnis. Das Amtsgericht Heilbronn verurteilte zwei Männer und eine Frau wegen Nötigung zu Freiheitsstrafen von fünf, vier und drei Monaten ohne Bewährung. Ein weiterer Angeklagter wurde zu drei Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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Verbände wollen gegen Grundsteuer-Modell klagen

Dem Fiskus droht in vielen Bundesländern eine Klagewelle wegen der neuen Berechnung der Grundsteuer. Der Verfassungsrechtler Gregor Kirchhoff hält das in elf Ländern angewandte Gesetz des Bundes für verfassungswidrig. Zu diesem Schluss kommt der Jurist in einer Studie im Auftrag des Steuerzahlerbunds und des Eigentümerverbands Haus und Grund, die am Montag in Berlin vorgestellt wurde.

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Haftstrafen für Tod von Kindern nach illegalem Autorennen

Nach dem Unfalltod von zwei kleinen Kindern infolge eines illegalen Autorennens ist die Hauptangeklagte vom Landgericht Hannover wegen eines unerlaubten Kraftfahrzeugrennens mit Todesfolge zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden. Ihr Kontrahent bei dem verbotenen Rennen im Februar 2022 erhielt eine vierjährige Freiheitsstrafe. Ursprünglich waren beide wegen Mordes beziehungsweise Beihilfe zum Mord angeklagt gewesen.

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TikTok-Account mit Polizeibezug eines Polizisten bleibt untersagt

Die Polizei Berlin durfte einem Beamten das Betreiben eines Internetauftritts unter dem Namen "Officer" unter anderem auf der Plattform TikTok wegen Beeinträchtigung dienstlicher Interessen untersagen. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hat im Beschwerdeverfahren, das vom Polizisten betrieben wurde,  die untersagende Eilentscheidung der Vorinstanz bestätigt.

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Bosnien und Herzegowina: Proteste gegen Hohen Repräsentanten
In Sarajevo haben Tausende Demonstrierende die Ablösung des Hohen Repräsentanten der internationalen Gemeinschaft für Bosnien und Herzegowina gefordert. Diesen Posten hat seit 2021 der deutsche CSU-Politiker Christian Schmidt inne. In letzter Zeit hat sich sowohl Kritik an Schmidts konkreter Amtsführung als auch an den grundsätzlichen Befugnissen des Amtes gemehrt. Mehr lesen
Montag, 17.4.2023
Präventives Klebeverbot für Klimaschützer muss hinreichend bestimmt sein

Eine Klima-Aktivistin ist erfolgreich gegen ein präventives Klebeverbot, das die Berliner Polizei gegen sie verhängt hatte, vorgegangen. Das Verwaltungsgericht Berlin rügte das Verbot als zu unbestimmt, da sich aus dem Bescheid nicht ergebe, für welchen Bereich die Untersagung gelten solle. Zur Rechtmäßigkeit des Bescheides im Übrigen machte es in dem Eilverfahren keine Ausführungen.

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