Donnerstag, 19.10.2017
LSG Mün­chen: Job­cen­ter muss Namen und Mail­adres­sen von Ur­laubs­ver­tre­tun­gen nicht nen­nen

Ein Job­cen­ter ist nicht ver­pflich­tet, einem An­trag­stel­ler den han­deln­den Mit­ar­bei­ter stets na­ment­lich und mit des­sen per­sön­li­cher be­hör­den­in­ter­ner E-Mail-Adres­se zu be­nen­nen. Das hat das Lan­des­so­zi­al­ge­richt Mün­chen ent­schie­den und den An­trag eines Man­nes ab­ge­lehnt, der zwar Namen und E-Mail-Adres­se sei­ner Sach­be­ar­bei­te­rin kann­te, nicht aber die Daten der Ur­laubs­ver­tre­tung. Hier hatte man ihn für wei­te­re Un­ter­la­gen an eine Sam­mel­adres­se ver­wie­sen (Be­schluss vom 11.09.2017, Az.: L7 AS 531/17 B ER, rechts­kräf­tig, BeckRS 2017, 127694).

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OLG Düs­sel­dorf: Rechts­schutz­de­ckung für «Die­sel­ga­te»-Klage

VVG § 128; ARB 2000 § 18 II 1

Auf­grund des Um­stands, dass meh­re­re Land­ge­rich­te erst­in­stanz­lich Scha­dens­er­satz­an­sprü­che gegen die Volks­wa­gen AG wegen des In­ver­kehr­brin­gens von Die­sel­fahr­zeu­gen mit ma­ni­pu­lier­ter Ab­gas­soft­ware be­jaht haben und eine ober­ge­richt­li­che oder höchst­rich­ter­li­che Klä­rung aus­steht, be­stehen nach einem Be­schluss des Ober­lan­des­ge­richts Düs­sel­dorf im Hin­blick auf die Ver­pflich­tung von Rechts­schutz­ver­si­che­rern zur Ge­wäh­rung von Rechts­schutz­de­ckung für be­ab­sich­tig­te der­ar­ti­ge Kla­gen hin­rei­chen­de Er­folgs­aus­sich­ten.

OLG Düs­sel­dorf, Be­schluss vom 21.09.2017 - 4 U 87/17 (LG Düs­sel­dorf), BeckRS 2017, 125981

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BGH be­stä­tigt Schutz­fä­hig­keit der "Rit­ter-Sport"-Ver­pa­ckungs­mar­ken
Der Scho­ko­la­den­her­stel­ler Rit­ter Sport hat im Streit um seine drei­di­men­sio­na­le qua­dra­ti­sche Ver­pa­ckungs­mar­ke einen Er­folg er­zielt. Der Bun­des­ge­richts­hof hat mit Be­schlüs­sen vom 18.10.2017 zwei Ent­schei­dun­gen des Bun­des­pa­tent­ge­richts auf­ge­ho­ben, mit denen die Lö­schung der Mar­ken an­ge­ord­net wor­den war. In sei­ner Be­grün­dung ver­wies das Ge­richt dar­auf, dass die qua­dra­ti­sche Form der Ta­fel­scho­ko­la­de keine we­sent­li­che Ge­brauchs­ei­gen­schaft von Scho­ko­la­de sei (Az.: I ZB 105/16 und I ZB 106/16). Mehr lesen
Mittwoch, 18.10.2017
BGH be­jaht Schutz­fä­hig­keit drei­di­men­sio­na­ler Form­mar­ken für Trau­ben­zu­cker
Die Trau­ben­zu­cker­tä­fel­chen des Un­ter­neh­mens Dex­tro En­er­gy sind auch wei­ter­hin als drei­di­men­sio­na­le Form­mar­ken für Trau­ben­zu­cker schutz­fä­hig. Am 18.10.2017 hat der Bun­des­ge­richts­hof zwei Ent­schei­dun­gen des Bun­des­pa­tent­ge­richts auf­ge­ho­ben, mit denen die Lö­schung der Mar­ken an­ge­ord­net wor­den war. Der An­trag­stel­ler hatte beim Deut­schen Pa­tent- und Mar­ken­amt die Lö­schung der Mar­ken mit der Be­grün­dung be­an­tragt, ihre Form sei nach § 3 Abs. 2 Nr. 2 Mar­kenG zur Er­rei­chung einer tech­ni­schen Wir­kung er­for­der­lich. Diese Auf­fas­sung teil­te der BGH in den bei­den jetzt er­gan­ge­nen Be­schlüs­sen nicht (Az.: I ZB 3/17 und I ZB 4/17). Mehr lesen
LAG Düs­sel­dorf will nach Kün­di­gung eines Kir­chen­mu­si­kers Bi­schofs­kon­fe­renz an­hö­ren
Kün­di­gung wegen Tren­nung und neuer Part­ner­schaft: Im Pro­zess um die Ent­las­sung eines Kir­chen­mu­si­kers will das Düs­sel­dor­fer Lan­des­ar­beits­ge­richt die Deut­sche Bi­schofs­kon­fe­renz an­hö­ren. Man wolle das Kom­mis­sa­ri­at der deut­schen Bi­schö­fe um eine Stel­lung­nah­me bit­ten, in­wie­weit der Grund für die Ent­las­sung nach dem Kir­chen­recht zu­läs­sig sei, sagte ein Ge­richts­spre­cher auf An­fra­ge der Deut­schen Pres­se-Agen­tur am 18.10.2017. Mehr lesen
BAG: Be­trieb­li­ches Ein­glie­de­rungs­ma­nage­ment keine Vor­aus­set­zung für Ver­set­zung von Nacht- in Wech­sel­schicht nach Krank­heit
Die Durch­füh­rung eines be­trieb­li­chen Ein­glie­de­rungs­ma­nage­ments im Sinne von § 84 Abs. 2 SGB IX ist keine for­mel­le Vor­aus­set­zung für die Wirk­sam­keit einer Ver­set­zung. Nach einem Ur­teil des Bun­des­ar­beits­ge­richts vom 18.10.2017 gilt dies auch in den Fäl­len, in denen die An­ord­nung des Ar­beit­ge­bers (auch) auf Grün­de ge­stützt wird, die im Zu­sam­men­hang mit dem Ge­sund­heits­zu­stand des Ar­beit­neh­mers ste­hen. Im zu­grun­de­lie­gen­den Fall ging es um die Ver­set­zung eines Ar­beit­neh­mers von der Nacht­schicht in die Wech­sel­schicht (Az.: 10 AZR 47/17). Mehr lesen
BGH: Ab­wei­chen teu­ren Dres­sur­pfer­des von phy­sio­lo­gi­scher Ide­al­norm kein Sach­man­gel
Auch bei einem hoch­prei­si­gen Dres­sur­pferd be­grün­den Ab­wei­chun­gen von der phy­sio­lo­gi­schen (Ideal-)Norm ohne nach­weis­ba­re kli­ni­sche Aus­wir­kun­gen grund­sätz­lich kei­nen Sach­man­gel (§ 434 Abs. 1 BGB), so­lan­ge die Ver­trags­par­tei­en keine an­ders­lau­ten­de Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung ge­trof­fen haben. Dies geht aus einem Ur­teil des Bun­des­ge­richts­hofs vom 18.10.2017 her­vor, mit dem der VIII. Zi­vil­se­nat seine bis­he­ri­ge Recht­spre­chung fort­ent­wi­ckelt hat. Das Ge­richt hat dar­über hin­aus ent­schie­den, dass ein Reit­leh­rer und Pfer­de­trai­ner, der ein zuvor aus­schlie­ß­lich für pri­va­te Zwe­cke er­wor­be­nes und aus­ge­bil­de­tes Dres­sur­pferd ver­kauft, ohne Hin­zu­tre­ten be­son­de­rer Um­stän­de nicht als Un­ter­neh­mer an­zu­se­hen ist, so­dass der Käu­fer sich ihm ge­gen­über des­halb nicht auf die Be­weis­last­um­kehr des § 476 BGB be­ru­fen kann (Az.: VIII ZR 32/16). Mehr lesen
LG Ber­lin: Ger­ma­nia-Air­line im Eil­ver­fah­ren wegen Air-Ber­lin-Hilfe ge­schei­tert

Die Flug­ge­sell­schaft Ger­ma­nia hat im Eil­ver­fah­ren gegen die Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land wegen des Staats­kre­dits für Air Ber­lin eine Nie­der­la­ge er­lit­ten. Das Land­ge­richt Ber­lin wies den auf Er­le­di­gung um­ge­stell­ten An­trag mit Ur­teil vom 17.10.2017 zu­rück, da keine Ge­fahr be­stan­den habe, dass der Kre­dit ohne die Ge­neh­mi­gung der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on er­fol­gen würde (Az.: 16 O 323/17).

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DAV be­ant­wor­tet Fra­gen­ka­ta­log zu Über­prü­fung der Kfz-Haft­pflicht­ver­si­che­rungs­richt­li­nie
Der Deut­sche An­walt­ver­ein (DAV) hat im Rah­men eines Fra­gen­ka­ta­logs zur REFIT-Über­prü­fung der RL 2009/103/EG über die Kraft­fahr­zeug-Haft­pflicht­ver­si­che­rung und die Kon­trol­le der ent­spre­chen­den Ver­si­che­rungs­pflicht Stel­lung ge­nom­men. Unter an­de­rem hält er es zur Ver­bes­se­rung des Op­fer­schut­zes für sinn­voll, die Re­gis­trie­rung eines Fahr­zeu­ges durch die Zu­las­sungs­be­hör­de von der Vor­la­ge einer Ver­si­che­rungs­de­ckung ab­hän­gig zu ma­chen. REFIT ist das Pro­gramm der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on zur Ge­währ­leis­tung der Ef­fi­zi­enz und Leis­tungs­fä­hig­keit der Recht­set­zung. Mehr lesen
Me­di­en: Deut­scher im Aus­land auf An­trag der Tür­kei fest­ge­nom­men
Auf Be­trei­ben der Tür­kei ist nach Me­di­en-In­for­ma­tio­nen ein wei­te­rer Deut­scher fest­ge­nom­men wor­den. Kemal K., der die deut­sche und tür­ki­sche Staats­an­ge­hö­rig­keit habe, sei be­reits im Juli 2017 in der Ukrai­ne kurz­fris­tig fest­ge­nom­men wor­den und sitze seit­dem dort fest, be­rich­te­ten die "Süd­deut­sche Zei­tung", der WDR und der NDR am 17.10.2017 unter Be­ru­fung auf den deut­schen An­walt des Man­nes. Er dürfe das Land nicht ver­las­sen, bis über eine Aus­lie­fe­rung in die Tür­kei ent­schie­den sei. Die tür­ki­sche Jus­tiz werfe ihm eine Ver­stri­ckung in zwei Morde in der Tür­kei vor und habe über In­ter­pol nach ihm fahn­den las­sen. Das Aus­wär­ti­ge Amt in Ber­lin war zu­nächst nicht für eine Stel­lung­nah­me zu er­rei­chen. Mehr lesen
Ka­ta­la­ni­sches Ge­setz zu Ab­spal­tungs-Re­fe­ren­dum end­gül­tig ge­kippt
Das spa­ni­sche Ver­fas­sungs­ge­richt hat das Ge­setz zum Un­ab­hän­gig­keits­re­fe­ren­dum der Re­gi­on Ka­ta­lo­ni­en end­gül­tig außer Kraft ge­setzt. Bei der Ver­ab­schie­dung des Ge­set­zes habe sich das Re­gio­nal­par­la­ment in Bar­ce­lo­na in il­le­ga­ler Form Kom­pe­ten­zen und Zu­stän­dig­kei­ten des spa­ni­schen Staa­tes an­ge­eig­net, heißt es in dem am 17.10.2017 ver­öf­fent­lich­ten Ur­teil. Zudem ver­let­ze das Ge­setz Ver­fas­sungs­prin­zi­pi­en, die na­tio­na­le Sou­ve­rä­ni­tät und die "un­auf­lös­li­che Ein­heit des spa­ni­schen Na­ti­on". Be­reits An­fang Sep­tem­ber 2017 war das Ge­setz vom Ge­richt vor­läu­fig auf­ge­ho­ben wor­den. Mehr lesen
OLG Hamm: Erbein­set­zung in ge­mein­schaft­li­chem Ehe­gat­ten­tes­ta­ment kann leb­zei­ti­ge Schen­kun­gen ein­schrän­ken
Be­ein­träch­tigt der über­le­ben­de Ehe­gat­te die Er­b­er­war­tung eines in einem ge­mein­schaft­li­chen Ehe­gat­ten­tes­ta­ment ver­bind­lich ein­ge­setz­ten Schlus­serben durch Schen­kun­gen an einen Drit­ten, kann der Drit­te nach dem Tod des zu­letzt ver­stor­be­nen Ehe­gat­ten zur Her­aus­ga­be der Zu­wen­dung an den Schlus­serben ver­pflich­tet sein, wenn der Erb­las­ser kein an­er­ken­nens­wer­tes leb­zei­ti­ges Ei­gen­in­ter­es­se an der Zu­wen­dung hatte. Dies hat das Ober­lan­des­ge­richt Hamm mit Ur­teil vom 12.09.2017 unter Ab­än­de­rung des erst­in­stanz­li­chen Ur­teils des Land­ge­richts Hagen ent­schie­den (Az.: 10 U 75/16). Mehr lesen
BVerfG ver­wirft Eil­an­trä­ge gegen EZB-An­lei­hen­kauf­pro­gramm

Die Deut­sche Bun­des­bank darf im Rah­men des An­lei­hen­kauf­pro­gramms der Eu­ro­päi­schen Zen­tral­bank vor­läu­fig wei­ter Staats­an­lei­hen an­kau­fen. Dies hat das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt mit Be­schluss vom 10.10.2017 ent­schie­den und meh­re­re Eil­an­trä­ge ver­wor­fen. Denn ein einst­wei­li­ges An­kauf­ver­bot hätte die Haupt­sa­che un­zu­läs­sig vor­weg­ge­nom­men (Az.: 2 BvR 859/15, 2 BvR 980/16, 2 BvR 2006/15 und 2 BvR 1651/15).

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EuGH: Min­dest­grö­ße für Po­li­zis­ten kann Frau­en dis­kri­mi­nie­ren
Eine Re­ge­lung, die als Kri­te­ri­um für die Zu­las­sung zu einer Po­li­zei­schu­le un­ab­hän­gig vom Ge­schlecht eine Min­dest­kör­per­grö­ße vor­sieht, kann eine un­er­laub­te Dis­kri­mi­nie­rung von Frau­en dar­stel­len. Dies hat der Ge­richts­hof der Eu­ro­päi­schen Union mit Ur­teil vom 18.10.2017 ent­schie­den. Nach Auf­fas­sung des Ge­richts­hofs ist eine sol­che Maß­nah­me unter Um­stän­den nicht not­wen­dig, um das ord­nungs­ge­mä­ße Funk­tio­nie­ren der Po­li­zei zu ge­währ­leis­ten (Az.: C-409/16). Mehr lesen
BGH: Kla­ge­er­he­bung durch Zu­stel­lung einer be­glau­big­ten Ab­schrift der Kla­ge­schrift

ZPO §§ 166 I, 189, 253 I

1. Eine zur Hem­mung der Ver­jäh­rung nach § 204 I Nr. 1 BGB füh­ren­de Kla­ge­er­he­bung er­for­dert die Zu­stel­lung einer be­glau­big­ten Ab­schrift der Kla­ge­schrift, denn das Ge­setz geht auch nach der Strei­chung der Re­ge­lung in § 170 I ZPO aF, die aus­drück­lich die Zu­stel­lung durch Über­ga­be einer Aus­fer­ti­gung oder einer be­glau­big­ten Ab­schrift des zu­zu­stel­len­den Schrift­stücks vor­sah, wei­ter­hin davon aus, dass Schrift­stü­cke grund­sätz­lich (nur) in Ur­schrift, Aus­fer­ti­gung oder be­glau­big­ter Ab­schrift zu­ge­stellt wer­den kön­nen, wobei die Zu­stel­lung einer be­glau­big­ten Ab­schrift stets dann aus­rei­chend ist, wenn das Ge­setz keine an­de­re Re­ge­lung ent­hält.

2. Für die Be­glau­bi­gung ist keine be­son­de­re Form vor­ge­schrie­ben. Da die Be­glau­bi­gung eines be­stim­men­den Schrift­sat­zes pri­mär den Zweck hat, dem Geg­ner die Über­zeu­gung von der Über­ein­stim­mung der Ab­schrift mit der Ur­schrift zu ver­schaf­fen, hat der Be­glau­bi­gen­de aber zu er­klä­ren, die zu­zu­stel­len­de Ab­schrift sei von ihm mit der in sei­nem Be­sitz be­find­li­chen Vor­la­ge ver­gli­chen wor­den und stim­me mit die­ser völ­lig über­ein. Er­for­der­lich ist daher, dass sich die Be­glau­bi­gung un­zwei­deu­tig auf das ge­sam­te Schrift­stück er­streckt und mit die­sem zu einer Ein­heit ver­bun­den ist. Diese An­for­de­rung ist er­füllt, wenn ent­we­der der Ver­merk dies aus­drück­lich be­inhal­tet oder er durch seine An­brin­gung auf der letz­ten Seite als ab­schlie­ßen­de Be­stä­ti­gung im Hin­blick auf alle vor­an­ge­hen­den Schrift­stü­cke dient. (Leit­sät­ze des Be­ar­bei­ters)

BGH, Ur­teil vom 13.09.2017 - IV ZR 26/16, BeckRS 2017, 126316

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USA: Bom­ben­le­ger von New York und New Jer­sey schul­dig ge­spro­chen

Ein gutes Jahr nach den Bom­ben­an­schlä­gen in New York und New Jer­sey mit mehr als 30 Ver­letz­ten ist der At­ten­tä­ter Ahmad Khan Ra­ha­mi schul­dig ge­spro­chen wor­den. Ra­ha­mi habe mit sei­nen Spreng­sät­zen "unser Land und un­se­re Art zu leben" at­ta­ckiert, teil­te Staats­an­walt Joon Kim am 16.10.2017 mit. Er habe sich von den Ter­ror­grup­pen IS und Al-Kaida in­spi­rie­ren las­sen und "ge­hofft, so viele un­schul­di­ge Men­schen wie mög­lich zu töten und zu ver­stüm­meln“.

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Schley­er-Er­mor­dung jährt sich zum 40. Mal – Noch immer un­ge­klär­te Fra­gen

Am 19.10.1977 er­mor­de­te die links­ex­tre­mis­ti­sche Rote Armee Frak­ti­on (RAF) Ar­beit­ge­ber­prä­si­dent Hanns Mar­tin Schley­er. Nie wie­der wur­den Staat und Ge­sell­schaft in der Bun­des­re­pu­blik vom Ter­ror so her­aus­ge­for­dert. Bis heute sind nicht alle Hin­ter­grün­de der Schley­er-Ent­füh­rung auf­ge­klärt. Und bis heute stellt sich die Frage, ob die Ge­schich­te hätte an­ders aus­ge­hen kön­nen.

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Dienstag, 17.10.2017
EGMR: Haft­stra­fen gegen Op­po­si­ti­ons­füh­rer in Russ­land “will­kür­lich“

Der rus­si­sche Op­po­si­ti­ons­füh­rer Ale­xej Na­walny hat er­neut eine Ver­ur­tei­lung Mos­kaus durch den Eu­ro­päi­schen Ge­richts­hof für Men­schen­rech­te er­reicht. Er und sein Bru­der Oleg hat­ten sich in Straßburg gegen Be­stra­fun­gen wegen Be­trugs und Geld­wä­sche zum Nach­teil des fran­zö­si­schen Kos­me­tik­kon­zerns Yves Ro­cher ge­wehrt. Der Eu­ro­päi­sche Ge­richts­hof für Men­schen­rech­te hat mit Ur­teil vom 17.10.2017 ent­schie­den, dass die Ent­schei­dun­gen “will­kür­lich“ er­gan­gen sind. Die Ge­rich­te hät­ten das Straf­recht ex­ten­siv und un­vor­her­seh­bar zu­las­ten der Brü­der aus­ge­legt, so die Straßbur­ger Rich­ter (Az.: 101/15).

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EuGH: On­line-Fir­men müs­sen Scha­den­er­satz im Scha­dens­land ein­kla­gen

On­line-Un­ter­neh­men kön­nen nach einem Ur­teil des Eu­ro­päi­schen Ge­richts­hofs nicht in jedem Fall im Land ihres Fir­men­sit­zes auf Scha­den­er­satz kla­gen. Finde die Haupt­tä­tig­keit des Un­ter­neh­mens in einem an­de­ren EU-Staat statt, müsse dort ge­klagt wer­den. Die Ge­rich­te im Mit­glied­staat der haupt­säch­li­chen Ge­schäfts­tä­tig­keit könn­ten am bes­ten be­ur­tei­len, ob eine Be­ein­träch­ti­gung vor­liegt und wel­chen Um­fang sie hat, stell­te der EuGH mit Ur­teil vom 17.10.2017 fest (Az.: C-194/16).

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Ös­ter­reich: Obers­tes Ge­richt prüft "Ehe für alle"

In Ös­ter­reich prüft das obers­te Ge­richt eine Zu­las­sung der “Ehe für alle“. In der Al­pen­re­pu­blik sind wegen des Wi­der­stands von kon­ser­va­ti­ver ÖVP und rech­ter FPÖ bis­her nur Ehen zwi­schen Mann und Frau er­laubt. Der Ver­fas­sungs­ge­richts­hof äu­ßer­te in sei­ner Mit­tei­lung vom 17.10.2017 Be­den­ken gegen das Ver­bot einer Homo-Ehe. Dies könne eine un­zu­läs­si­ge Dis­kri­mi­nie­rung mit Blick auf die se­xu­el­le Ori­en­tie­rung dar­stel­len.

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