Wegen versuchter Ermordung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan während des Putschversuchs vor mehr als einem Jahr sind 40 Angeklagte zu viermal lebenslanger Haft verurteilt worden. Die meisten von ihnen seien Soldaten, berichtete der Staatssender TRT am 04.10.2017. Das Gericht im westtürkischen Mugla habe zudem Erdogans ehemaligen Adjutanten zu 18 Jahren Haft verurteilt und eine weitere Person freigesprochen, berichtete der Sender NTV.
Mehr lesenDie Vertreter der Regierungen der Mitgliedstaaten haben mit Beschluss vom 06.09.2017 Geert De Baere für eine Amtszeit, die am 31.08.2022 endet, zum Richter am Gericht der Europäischen Union ernannt. Anlässlich der Eidesleistung des neuen Richters fand am 04.10.2017 am Europäischen Gerichtshof eine feierliche Sitzung statt.
Mehr lesenDer Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat Spanien mit Urteil vom 03.10.2017 wegen unzulässiger Kollektivabschiebungen aus der Exklave Melilla nach Marokko gerügt und zwei Migranten aus Mali und der Elfenbeinküste jeweils eine Entschädigung von 5.000 Euro zugesprochen (Az.: 8675/15 und 8697/15).
Mehr lesenDas Finanzgericht Hamburg hat gegen die Besteuerung von Streubesitzdividenden nach § 8b Abs. 4 KStG in der Fassung des EuGH-Umsetzungsgesetzes vom 21.03.2013 zwar Bedenken, hält sie letztlich aber für verfassungskonform. Dies geht aus einem Gerichtsbescheid vom 06.04.2017 hervor (Az.: 1 K 87/15, BeckRS 2017, 116785, nicht rechtskräftig). Gegen die Entscheidung ist beim Bundesfinanzhof unter dem Aktenzeichen I R 29/17 die Revision anhängig.
Mehr lesenDie beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) eingerichtete Cannabis-Agentur hat den Anbau in Deutschland und die Lieferung von Cannabis zu medizinischen Zwecken im Umfang von rund 6.600 Kilogramm innerhalb von vier Jahren ausgeschrieben. Es seien insgesamt zehn Lose zu je 200 Kilogramm mit unterschiedlichen Laufzeiten ausgeschrieben worden, heißt es in der Antwort (BT-Drs. 18/13634) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (BT-Drs. 18/13525) der Fraktion "Die Linke".
Mehr lesenStVO §§ 41 I, 49 III Nr. 4; StVG § 25; OWiG §§ 71, 79 III 1 und VI; StPO §§ 261, 267 I 3, 353 I und II; BKatV § 3 IVa
Ein sehr unscharfes, kontrastarmes und grob gekörntes Messfoto, das die – zudem teilweise verdeckten – Gesichtskonturen des Fahrers kaum erkennen lässt, ist in der Regel nicht als Grundlage geeignet, den Betroffenen zu identifizieren. (Leitsatz des Gerichts)
KG, Beschluss vom 01.08.2017 - 3 Ws (B) 158/17- 162 Ss 88/17, BeckRS 2017, 124868
Mehr lesenMinisterpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und sein Stellvertreter Innenminister Thomas Strobl (CDU) haben am 02.10.2017 das Vorgehen zum Fahrverbotsurteil des Verwaltungsgerichts Stuttgart abgesprochen: Danach wird sich das Land gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Stuttgart wehren und Sprungrevision zum Bundesverwaltungsgericht einlegen.
Mehr lesenFür eine Klage wegen unwahrer und ehrverletzender Tatsachenbehauptungen besteht in der Regel kein Rechtsschutzbedürfnis mehr, wenn sie erst mehr als ein Jahr (hier: vier Jahre) nach dem Vorfall eingereicht wird. Dies geht aus einem rechtskräftigen Urteil des Amtsgerichts München vom 20.10.2016 (Az.: 213 C 10547/16 (2)) hervor, wie das Gericht jetzt mitteilte.
Mehr lesenWEG §§ 21 IV, 27 II Nr. 4, III 1 Nr. 6
1. Ein in unzulässiger Weise auf den Teil eines Beschlusses beschränkter Anfechtungsantrag ist im Zweifel als Anfechtung des ganzen Beschlusses auszulegen. Dabei hindert der Ablauf der Frist aus § 46 Abs. 1 S. 2 WEG den Kläger nicht daran, nach gerichtlichem Hinweis auf die Unzulässigkeit einer Teilanfechtung klarzustellen, den gesamten Beschluss anfechten zu wollen.
2. Soweit ein Beschluss zu Vergütungsvereinbarungen ermächtigt, die über § 27 Abs. 3 Nr. 6 WEG i.V.m. § 27 Abs. 2 Nr. 4 WEG hinausgehen, entspricht er nur bei Vorliegen besonderer Gründe ordnungsgemäßer Verwaltung. Diese können sich aus der besonderen fachlichen Qualifikation eines Rechtsanwaltes, des besonderen Vertrauensverhältnisses der Eigentümer zu ihm, vor allem aufgrund zuvor erfolgter Beauftragungen und auch aus einer bereits erfolgten Beauftragung in selbiger Sache ergeben.
3. Wird die Auswahl des zu beauftragenden Rechtsanwalts dem Verwalter überlassen, spricht dies grundsätzlich gegen die Annahme solcher besonderer Gründe. (Leitsätze der Redaktion)
LG München I, Urteil vom 12.07.2017 - 1 S 15254/16 WEG (AG München), BeckRS 2017, 123565
Mehr lesen