23 Jahre nach Giftgasanschlag auf Tokios U-Bahn: Prozesse gegen Sekte beendet

Rund 23 Jahre nach einem tödlichen Giftgasanschlag auf Tokios U-Bahn ist das letzte Gerichtsverfahren gegen Mitglieder der japanischen Endzeitsekte Aum Shinrikyo abgeschlossen worden. Der Oberste Gerichtshof wies am 19.01.2018 eine Klage des früheren Sektenmitglieds Katsuya Takahashi gegen seine von einem Gericht verhängte lebenslange Strafe für seine Beteiligung an dem Terroranschlag zurück.

13 Tote, über 6.000 Verletzte

Am 20.03.1995 hatten Mitglieder der Sekte unter dem Regierungsviertel der japanischen Hauptstadt in mehreren Zügen Plastiktüten voll mit Sarin verteilt und aufgestochen und so das Nervengas freigesetzt. 13 Menschen starben, mehr als 6.000 wurden verletzt.

Verhängte Todesurteile noch nicht vollstreckt

Der Drahtzieher und Gründer der Sekte, Shoko Asahara sowie neun seiner Jünger wurden zum Tode verurteilt. Vollstreckt sind diese
Urteile noch nicht. Vier weitere erhielten lebenslange Haftstrafen. Takahashi hatte sich 17 Jahre lang einer Festnahme entziehen können. Auch wenn sich die in Aleph umbenannte Sekte von der Gewalt losgesagt hat, stehen ihre Anhänger weiter unter staatlicher Überwachung.

Redaktion beck-aktuell, 22. Januar 2018 (dpa).