Dienstag, 5.2.2019
USA: Gericht lässt Sammelklage von Autobesitzern gegen Daimler und Bosch zu

Daimler und Bosch müssen sich einem US-Rechtsstreit wegen angeblicher Manipulation von Abgaswerten bei Dieselautos stellen. Das zuständige Gericht in Newark (Bundesstaat New Jersey) ließ eine Sammelklage von Autobesitzern, die zuvor bereits abgewiesen worden war, nun doch zumindest in Teilen zu. Klägeranwalt Steve Berman feierte dies am 04.02.2019 als großen Erfolg.

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AG Ansbach: Rückstufungsschaden bei vorschneller Inanspruchnahme der Vollkasko selbst zu tragen

Eine Verkehrsunfallgeschädigte, die vorschnell über die eigene Vollkaskoversicherung abrechnet, ohne die Regulierungsbereitschaft der gegnerischen Versicherung abzuwarten, hat keinen Anspruch auf Ersatz ihres Rückstufungsschadens. In einem solchen Fall liegt ein Verstoß gegen die Pflicht zur Geringhaltung des Schadens vor. Dies hat das Amtsgericht Ansbach nach Bestätigung durch das LG mit inzwischen rechtskräftigem Urteil vom 24.11.2017 entschieden (Az.: 4 C 987/17).

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OVG Berlin-Brandenburg: Tätowierungen grundsätzlich kein Hinderungsgrund für den Polizeidienst

Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hat einem Bewerber um Einstellung in den mittleren Polizeidienst Recht gegeben, den die Berliner Polizei allein wegen seiner Tätowierungen abgelehnt hatte. Der Antragsteller ist vorläufig weiter zum Auswahlverfahren zuzulassen. Die Polizei hatte die großflächigen, beim Tragen von Sommeruniform sichtbaren Tätowierungen mit Frauenschädeln (das mexikanische Motiv "La Catrina“) beanstandet (Beschluss vom 01.02.2019, Az.: OVG 4 S 52.18).

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Montag, 4.2.2019
BGH bestätigt lebenslange Freiheitsstrafe nach Mord an Berliner Kunsthistorikerin

Für den Mord an einer Berliner Kunsthistorikerin muss ein zur Tatzeit mutmaßlich etwas über 18 Jahre alter Tschetschene lebenslang ins Gefängnis. Der Bundesgerichtshof hat das entsprechende Urteil des Landgerichts Berlin mit Beschluss vom 24.01.2019 bestätigt (Az.: 5 StR 663/18).

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VG Wiesbaden: Nach Missbrauch des Dienstausweises darf Polizeikommissar-Anwärter Dienstgeschäfte nicht führen

Das Verwaltungsgericht Wiesbaden hat im Eilverfahren ein gegenüber einem Polizeikommissar-Anwärter ausgesprochenes Verbot der Führung der Dienstgeschäfte mit Beschluss vom 01.02.2019 bestätigt. Dem Anwärter wird vorgeworfen, privat seinen Dienstausweis missbraucht zu haben, um unter anderem seine Freundin aus einem Polizeikessel zu führen (Az.: 3 L 1141/18.WI).

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Kommunen verlangen zügigen Abschluss der Grundsteuer-Reform

Nach der Einigung auf Grundzüge eines neuen Grundsteuermodells verlangen die Kommunen eine rasche Reform ihrer wichtigen Einnahmequelle. Jetzt müsse schnell – bis spätestens Ostern – ein Gesetzentwurf vorgelegt werden, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy der Deutschen Presse-Agentur. "Das ist nötig, damit die Grundsteuer, wie vom Bundesverfassungsgericht verlangt, bis Ende dieses Jahres neu geregelt wird." Sonst würde sie ab 2020 wegfallen. Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder machte aber noch Verhandlungsbedarf deutlich. Die Immobilienwirtschaft warnte vor Bürokratie und Mietsteigerungen.

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Großbritannien: Gericht fällt erstmals Urteil wegen Genitalverstümmelung

Ein britisches Gericht hat eine 37-jährige Frau aus Uganda am 01.02.2019 für schuldig befunden, ihre zum Tatzeitpunkt drei Jahre alte Tochter an ihren Geschlechtsorganen verstümmelt zu haben. Es handelt sich um die erste Verurteilung wegen weiblicher Genitalverstümmelung in Großbritannien, die dort bereits seit 1985 unter Strafe steht. Die Frau erwartet der BBC zufolge nun eine Haftstrafe von bis zu 14 Jahren.

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LSG Niedersachsen-Bremen: Jobcenter muss keine homöopathischen Präparate bezahlen

Das Jobcenter muss grundsätzlich nicht mehr Medikamente bezahlen als die Krankenkasse, also zum Beispiel nicht die Kosten für homöopathische Präparate übernehmen. Für Ausnahmen gelten enge Voraussetzungen. Dies hat nun das Landessozialgericht Niedersachsen-Bremen mit Urteil vom 10.01.2019 entschieden (Az.: L 15 AS 262/16).

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Früher schuldenfrei – EU will Dauer von Privatinsolvenzen verkürzen

Verbraucher in der Schuldenfalle können hoffen: Sie sollen nach einer Pleite künftig schneller die Chance auf einen schuldenfreien Neuanfang bekommen. Die EU will die Laufzeit von Privatinsolvenzen auf drei Jahre verkürzen. Dies ist in bestimmten Fällen in Deutschland zwar schon jetzt möglich. Allerdings schaffen dies bislang nur die wenigsten Betroffenen. Zuletzt waren es nach Daten der Wirtschaftsberatung Crif Bürgel 5,8%. Aus Sicht von Insolvenzrechtsexperten sind die Hürden für die meisten zu hoch.

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LSG Baden-Württemberg: Arbeitsunfall durch Organisationspflichtverletzung

SGB VII §§ 2, 7, 8

Eine Organisationspflichtverletzung des Arbeitgebers, wegen der eine Nothilfemaßnahme für eine berufsunabhängige Gesundheitsstörung unterbleibt, erfüllt insoweit nicht die Voraussetzungen eines Arbeitsunfalls. (Leitsatz des Verfassers)

LSG Baden-Württemberg, Urteil vom 14.12.2018 - L 8 U 4654/17, BeckRS 2018, 33754

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Neue EU-Regeln für mehr Effizienz und Langlebigkeit von Haushaltsgeräten beschlossen

Die EU-Staaten und die EU-Kommission haben sich auf Neuregelungen in der Ökodesign-Richtlinie geeinigt. Zehn Haushaltsgeräteklassen müssten nun strengere Anforderungen an die Langlebigkeit erfüllen, teilt das Bundesumweltministerium mit. So würden unter anderem bei Geschirrspülern, Waschmaschinen, Kühlschränken und Halogenlampen in Zukunft strengere Anforderungen an ihre Energieeffizienz gestellt. Außerdem würden erstmals Anforderungen in Bezug auf Reparierbarkeit und Ersatzteile festgelegt. Dafür habe sich das Bundesumweltministerium besonders eingesetzt.

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AG München: Eigenbedarfkündigung auch gegenüber sozial schlecht gestellter Mieterin

Ein geltend gemachter, auf nachvollziehbaren Gründen beruhender Eigenbedarf kann die Kündigung eines Mietverhältnisses auch dann rechtfertigen, wenn die Mieterin sozial schlecht gestellt ist. Dies zeigt ein Urteil des Amtsgerichts München, wonach eine 78-jährige gehbehinderte Frau die von ihr gemietete Zwei-Zimmer-Wohnung in München an den auf Eigenbedarf klagenden Vermieter herauszugeben hat. Allerdings gewährte das Gericht ihr eine Räumungsfrist von sechs Monaten (Urteil vom 26.07.2018, Az.: 433 C 19586/17, rechtskräftig).

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Gutachten: Niederlande nicht haftbar für Massenmord in Srebrenica

Die Niederlande sind nach einem Rechtsgutachten nicht für den Tod von rund 350 Männern in Srebrenica während des Jugoslawienkrieges 1995 verantwortlich. Der Schuldspruch einer früheren Instanz müsse daher aufgehoben werden, heißt es in einem Gutachten des Generalanwaltes an den Hohen Rat der Niederlande am 01.02.2019 in Den Haag.

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Asylverfahren: Seehofer will Lügen über Identität bestrafen

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) will Asylbewerber bestrafen, wenn sie falsche Angaben zu ihrer Identität machen. Wie hoch die Strafe ausfallen sollte und ob sich die Koalitionsparteien auf einen entsprechenden Gesetzentwurf einigen werden, ist aber noch offen. Ein Sprecher des Innenministeriums sagte am 01.02.2019 in Berlin, Asylbewerber seien bislang die einzigen Ausländer, die nicht strafrechtlich belangt würden, wenn sie die Behörden über ihre wahre Identität täuschen. Sie könnten dafür aktuell nur über das Verwaltungsrecht sanktioniert werden. Dies sei "ein Zustand, den wir so nicht hinnehmen wollen".

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Nitrat im Grundwasser: EU will Dünge-Regeln weiter verschärfen

Zum Schutz des Grundwassers sollen die erst 2017 geänderten Düngeregeln für die deutschen Bauern auf Druck der EU erneut verschärft werden. Vorgesehen sind bundesweit strengere Vorgaben für belastete Gebiete, die unter anderem Düngeverbote und Regelungen zu Obergrenzen umfassen. Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) sagte: "Wir schlagen damit Maßnahmen vor, mit denen wir unser Grundwasser noch besser schützen." In Kraft treten sollen die neuen Vorgaben 2020, wie es in einer der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Mitteilung an die EU-Kommission heißt. Wasserversorger und Umweltschützer begrüßten die Pläne, vom Bauernverband kam Kritik.

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Freitag, 1.2.2019
LG Osnabrück zur "Abgasaffäre": Keine Ansprüche gegen Kfz-Hersteller bei Ende 2017 nach Software-Update erworbenem Fahrzeug

Das Landgericht Osnabrück hat mit Urteil vom 30.01.2019 entschieden, dass bei einem Ende 2017 erworbenen und ursprünglich von der Abgasaffäre betroffenen Fahrzeug, das zum Zeitpunkt des Kaufs bereits das sogenannte Software-Update erhalten hatte, keine Schadensersatzansprüche gegen den Hersteller bestehen (Az.: 2 O 2190/18). 

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EU-Kommission geht gegen Staatsanleihen-Kartell vor

Die Europäische Kommission geht gegen acht Banken dem Verdacht illegaler Absprachen beim Handel mit europäischen Staatsanleihen nach. Dies hat die Behörde am 01.02.2019 mitgeteilt. Nach ihrer vorläufigen Auffassung haben die Banken gegen das Kartellrecht verstoßen, weil sie zwischen 2007 und 2012 untereinander wirtschaftlich sensible Informationen ausgetauscht und ihre Handelsstrategien abgestimmt hätten.

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Hessen lehnt Aus für Mieter-Umlage bei Grundsteuer ab

In der Debatte um mögliche Mehrbelastungen durch die Grundsteuerreform ist Hessens Finanzminister Thomas Schäfer (CDU) gegen ein Aus für die Umlage von Grundsteuerkosten auf Mieter. "Ich finde das nicht richtig", sagte Schäfer am 01.02.2019 in Berlin vor einem Bund-Länder-Treffen mit Blick auf Forderungen, die Umlage zu streichen.

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OVG Koblenz: Windenergieanlagen im Windpark Pferdsfeld dürfen gebaut werden

Im Windpark Pferdsfeld im Gebiet des Landkreises Bad Kreuznach dürfen sieben geplante Windenergieanlagen errichtet werden. Dies hat das Oberverwaltungsgericht Koblenz mit Beschlüssen vom 14.01.2019 und 28.01.2019 entschieden. Die Genehmigung sei mit dem Artenschutz in Bezug auf den Wespenbussard vereinbar, da es sich um keine windkraftsensible Art handle (Az.: 1 B 11314/19.OVG, 1 B 11215/19.OVG u. a.).

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FG Köln: Keine Steuerpause bei der Erbschaftsteuer wegen verzögerter Reform

Auch die in der Zeit vom 01.07.2016 bis zum 09.11.2016 eingetretenen Erbfälle unterliegen der Erbschaftsteuer. Dies hat das Finanzgericht Köln mit jetzt veröffentlichtem Urteil vom 08.11.2018 entschieden. Die Verzögerungen im Gesetzgebungsverfahren zur Reform der Erbschaftssteuer hätten nicht zu einer Steuerpause geführt (Az.: 7 K 3022/17). Gegen das Urteil ist beim Bundesfinanzhof unter dem Aktenzeichen II R 1/19 die Revision anhängig.

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