Bedenken von Opposition und Wirtschaftsvertretern
Die Oppositionsfraktionen CDU und AfD, aber auch Wirtschaftsvertreter meldeten Bedenken an, ob sich Thüringen einen weiteren Feiertag wirtschaftlich leisten könne. Die Opposition sieht in dem zusätzlichen Feiertag zudem ein Wahlkampfgeschenk von Rot-Rot-Grün, weil Ende Oktober ein neuer Landtag in Thüringen gewählt wird. Andere Bundesländer haben zwischen 9 und 14 Feiertage, argumentierte die Regierungskoalition. Im Januar 2019 hatte Berlin den Internationalen Frauentag am 08.03.2019 zum gesetzlichen Feiertag erklärt.
Erinnerung an Kinderrechte
"Damit ist ein Feiertag geschaffen, der uns an die Kinderrechte erinnert. Es gibt ein Recht auf eine behütete Kindheit", so der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Dirk Adams. Der Innenpolitiker der Linken, Steffen Dittes, sagte: "Wir können uns diesen Feiertag leisten." Innenminister Georg Maier (SPD) sagte: "Wir sind auch dafür da, den Menschen Gutes zu tun."
Gegner befürchten Mehrarbeit und Mehrbelastung
Die CDU-Abgeordnete Gudrun Holbe befürchtet hingegen, dass Arbeitnehmer den zusätzlichen freien Tag durch Mehrarbeit oder Mehrbelastungen kompensieren müssen. Der parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Fraktion, Stefan Möller, warf Rot-Rot-Grün vor, eine ostdeutsche Tradition zu missachten. Traditionell werde der 1. Juni als Kindertag gefeiert.
Produktionsausfall in Höhe von 70 Millionen Euro befürchtet
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt erklärte, ein elfter Feiertag schade der Wirtschaft dauerhaft und schränke ihre Wettbewerbsfähigkeit ein. Untersuchungen der Bundesbank hätten belegt, dass die Einführung eines zusätzlichen Feiertages zu einem durchschnittlichen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes von 0,12 bis zu 0,25 Prozent pro Jahr führt. In Thüringen würde ein Produktionsausfall von rund 70 Millionen Euro entstehen.