Montag, 31.1.2022
Vergütung eines Insolvenzverwalters bei Prozessfinanzierung

Hat sich ein Insolvenzverwalter verpflichtet, einem Prozessfinanzierer einen Teil des Erlöses auszuzahlen, ist der an diesen abgeführte Betrag von der Berechnungsgrundlage der Vergütung abzusetzen. Ausschlaggebend ist laut Bundesgerichtshof die tatsächliche Höhe der am Ende des Insolvenzverfahrens vorhandenen Masse. Die Berechnungsgrundlage erhöhe sich nur um den dem Unternehmen verbleibenden Erlös.

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Neues Gesetz soll britische "Brexit-Freiheiten" fördern

Mit einem neuen "Brexit-Freiheiten-Gesetz" will der britische Premierminister Boris Johnson die Veränderung übernommener EU-Regeln erleichtern. Damit würden die bürokratischen Kosten für britische Unternehmen um eine Milliarde Pfund (1,2 Milliarde Euro) sinken, kündigte die Regierung in London am Montag zum zweiten Jahrestag des EU-Austritts an.

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Göttinger "Transplantationsskandal": Leistungen müssen vergütet werden

Medizinisch notwendige Leistungen müssen auch dann vergütet werden, wenn falsche Daten an die Vergabestelle für Organtransplantationen (Eurotransplant) übermittelt wurden. Dies hat das Landessozialgericht Niedersachsen-Bremen im Zusammenhang mit dem Göttinger "Transplantationsskandal" entschieden. Ein Arzt hatte in zwei Fällen eine höhere Dringlichkeit suggeriert und damit für ein Vorrücken der Patienten auf der Warteliste gesorgt. 

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Volkswagen beruft Ex-Richter Philip Haarmann zum Chefjustiziar
Bei Volkswagen übernimmt Philip Haarmann Anfang Februar den Posten des Chefjuristen. Die Nachbesetzung wird nötig, weil sein Vorgänger Manfred Döss nun als Rechtsvorstand in die Konzernspitze aufrückt. Haarmann arbeitet seit rund zehn Jahren für VW. Zuletzt war er Abteilungsleiter, vor seiner Zeit bei Europas größtem Autohersteller unter anderem Richter am Braunschweiger Oberlandesgericht, wie es am Freitag aus dem Unternehmen hieß. Mehr lesen
Freitag, 28.1.2022
AfD-Eilantrag gegen 2G-Optionsmodell bleibt erfolglos

Der Staatsgerichtshof des Landes Hessen hat einen gegen das 2G-Optionsmodell gerichteten Eilantrag von 16 Mitgliedern der AfD-Fraktion des Landtags als unzulässig zurückgewiesen. Die von den Antragsstellern monierte Regelung in der Coronavirus-Schutzverordnung des Landes Hessen sei außer Kraft getreten und stelle damit keinen tauglichen Antragsgegenstand mehr dar, betonten die Richter in ihrem am Freitag bekanntgegebenen Beschluss.

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Ehefrau des Bundespräsidenten kehrt in Richterberuf zurück

Elke Büdenbender, die Ehefrau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, will künftig wieder als Richterin arbeiten. Als Steinmeier 2017 zum Bundespräsidenten gewählt wurde, hatte sich Büdenbender nach mehr als 20 Jahren vom Verwaltungsgericht Berlin beurlauben lassen. Nun soll sie zu 50% auf diese Stelle zurückkehren.

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Eilantrag gegen Verbot von Humanhomöopathika in Tierheilpraxis gescheitert

Mehrere Tierheilpraktikerinnen sind mit einem Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung gegen § 50 Abs. 2 des heute in Kraft getretenen Tierarzneimittelgesetzes (TAMG) gescheitert, der die Anwendung von Humanhomöopathika in der Tierheilpraxis jetzt verbietet. Die Verfassungsbeschwerden seien zwar nicht offensichtlich unbegründet, die Beschwerdeführerinnen hätten aber keine besonders schweren Nachteile dargelegt, so das BVerfG.

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Fehmarnbeltquerung darf weitergebaut werden
Der Eilantrag einer Umweltvereinigung gegen den Weiterbau der Festen Fehmarnbeltquerung (FFBQ) bleibt erfolglos. Dies hat das Bundesverwaltungsgericht am Donnerstag entschieden. Aufgrund der Eilbedürftigkeit des Verfahrens um den zwischen Deutschland und Dänemark geplanten Tunnel hat das Gericht den Beteiligten zunächst nur den Tenor der Entscheidung zugestellt. Die Gründe würden zeitnah folgen, heißt es in der Mitteilung des BVerwG. Mehr lesen
Bau-Staatssekretärin sagt zügige Lösung für Vorkaufsrecht zu

Das Bauministerium will zügig eine Lösung finden, um Kommunen zum Schutz von Mietern wieder ein Vorkaufsrecht zu gewähren. "Im Kampf gegen Verdrängung brauchen Kommunen funktionierende Instrumente", sagte Staatssekretärin Cansel Kiziltepe der Deutschen Presse-Agentur. Bauministerin Klara Geywitz (SPD) habe bereits entschieden, das Thema von einer komplizierteren Novelle des Baugesetzbuches loszulösen, um es zügig zu klären.

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Bundestag beschließt Milliarden-Umschichtung - Union will klagen

Die Bundesregierung bekommt Milliarden-Spielraum für Investitionen in den Klimaschutz. Der Bundestag beschloss am Donnerstag den umstrittenen, von Finanzminister Christian Lindner (FDP) vorlegten Nachtragshaushalt für 2021. Damit werden 60 Milliarden Euro umgeschichtet, die als Kredite bereits genehmigt waren, 2021 aber nicht mehr gebraucht wurden. Die Union hält dies für verfassungswidrig und unternahm erste Schritte für eine Klage.

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Verweis auf Kopien von Belegen oder Scans nur im Ausnahmefall

Ein Mieter kann vom Vermieter grundsätzlich Einsicht in die Originale der für eine Betriebskostenabrechnung notwendigen Belege verlangen, ohne ein besonderes Interesse darlegen zu müssen. Ausnahmsweise schuldet der Vermieter laut Bundesgerichtshof nach den Grundsätzen von Treu und Glauben lediglich Kopien oder Scanprodukte der Unterlagen. Ob ein solcher Ausnahmefall vorliege, sei im Einzelfall zu entscheiden.

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Verwaltungsgerichte in Beden-Württemberg beurteilen "Corona-Spaziergänge" unterschiedlich
Zwei Verwaltungsgerichte in Baden-Württemberg haben im einstweiligen Rechtsschutz zu sogenannten "Corona-Spaziergängen" entschieden. Während ein Eilantrag vor dem VG Karlsruhe gegen die Untersagung von "Corona-Spaziergängen" erfolgreich war, da der Stadt nach Ansicht des Gerichts mildere Mittel gegenüber dem präventiven Verbot unangemeldeter Versammlungen zur Verfügung stünden, scheiterte ein Eilantrag vor dem VG Freiburg, welches das Verbot für voraussichtlich angemessen hielt. Mehr lesen
Keine Steuer auf Abfindung bei Scheidung
Vereinbaren Eheleute vor ihrer Eheschließung für den Fall einer Scheidung eine Abfindung, müssen sie auf die entsprechende Zahlung keine Schenkungsteuer entrichten. Das hat der Bundesfinanzhof entschieden. Die beiden hatten einen notariell beurkundeten Ehevertrag geschlossen, in dem unter anderem ein indexierter Zahlungsanspruch bei einer Trennung vorgesehen war. Mehr lesen
Geldstrafe für unerlaubtes Filmen einer polizeilichen Maskenpflicht-Kontrolle

Wegen der Veröffentlichung von Videoaufnahmen einer Polizeikontrolle während des Corona-Lockdowns hat das Amtsgericht Hamburg einen 30-jährigen Angeklagten unter Einbeziehung eines anderen Urteils zu einer Geldstrafe von insgesamt 6.400 Euro verurteilt. Die Richterin sprach den unter dem Namen "Freddy Independant" in sozialen Medien bekannten Mann am Donnerstag wegen Verletzung des Kunsturhebergesetzes und Beleidigung schuldig.

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Totfang-Tierfallen unterliegen Anforderungen des Produktsicherheitsgesetzes

Totfang-Tierfallen wohnt sowohl eine erhebliche Verletzungsgefahr bei ihrer Aufstellung, etwa durch eine falsche Handhabung, aber auch durch die ungewollte Verletzung Dritter inne. Wer solche Fallen bereitstellt, habe daher unter anderem eine Risikobeurteilung sowie eine Bedienungsanleitung in deutscher Sprache beizufügen, so das Verwaltungsgericht Freiburg. Es gölten die Anforderungen des Produktsicherheitsgesetzes.

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Caterer muss nach coronabedingt geplatzter Hochzeitsfeier Anzahlung zurückzahlen

Kann eine Hochzeitsfeier wegen der Corona-Pandemie nicht wie geplant stattfinden, darf das Brautpaar von dem vor Ausbruch der Pandemie geschlossenen Catering-Vertrag zurücktreten. Dies hat das Landgericht Frankenthal entschieden und den Caterer dazu verurteilt, die vom Brautpaar überwiesene Anzahlung in voller Höhe zurückzuzahlen.

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EuGH zu Natura 2000-Ausgleichszahlungen

Der Europäische Gerichtshof hat die Unionsrechtsbestimmungen für im Rahmen von Natura 2000 gewährte Ausgleichszahlungen ausgelegt. Danach könne der Schutz der Umwelt eine Beschränkung der Ausübung des Eigentumsrechts rechtfertigen, die nicht zwangsläufig einen Entschädigungsanspruch entstehen lasse. In einem der beiden Fälle aus Lettland ging es um Ausgleichszahlungen für Torfgebiete in einem Natura-2000-Gebiet, die nach lettischem Recht ausgeschlossen sind.

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BAG legt Frage zur Übermittlungspflicht bei Massenentlassungen dem EuGH vor

Das Bundesarbeitsgericht hat dem Gerichtshof der Europäischen Union im Rahmen eines Vorabentscheidungsersuchens die Frage vorgelegt, welche Sanktion ein Verstoß gegen die Informationspflicht des Arbeitsgebers gegenüber der Agentur für Arbeit im Rahmen von anzeigepflichtigen Massenentlassungen nach sich zieht. Der klagende Mitarbeiter hatte sich gegenüber dem Insolvenzverwalter wegen der unterbliebenen Mitteilung auf die Unwirksamkeit seiner Kündigung  berufen.

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Donnerstag, 27.1.2022
Nach Corona-Quarantäne bei Tönnies muss Land Entschädigung zahlen

Nach der coronabedingten Betriebsstilllegung und Quarantäne für zahlreiche Mitarbeiter beim Fleischverarbeiter Tönnies im Frühjahr 2020 muss das Land Nordrhein-Westfalen in zwei Fällen Entschädigung zahlen. Das hat das Verwaltungsgericht Minden entschieden. Es waren die ersten Fälle dieser Art, die vor Gericht entschieden wurden. Mehr als 4.500 juristisch ähnliche Fälle lägen noch beim VG Minden, sagte eine Gerichtssprecherin. Mehr als 3.000 sind es nach Auskunft eines Sprechers etwa beim VG Münster.

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Abgeordnetengruppe schlägt Neuregelung zur Sterbehilfe vor

Eine weitere fraktionsübergreifende Abgeordnetengruppe im Bundestag hat eine Initiative für Neuregelungen zur Sterbehilfe gestartet. "Wir wollen den assistierten Suizid ermöglichen, aber wir wollen ihn nicht fördern", sagte der SPD-Politiker Lars Castellucci am Donnerstag bei der Vorstellung eines Gesetzentwurfs in Berlin. Wenn der Zugang dazu leichter wäre als zu palliativer Versorgung, fürsorgender Pflege oder Psychotherapie entstünde eine gefährliche Schieflage.

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