Mittwoch, 2.2.2022
Neues Lobbyregister des Bundestags füllt sich allmählich

Das am Jahresanfang an den Start gegangene Lobbyregister des Bundestags füllt sich langsam. Nach einem Monat haben sich in dem öffentlich einsehbaren Verzeichnis 233 Unternehmen, Verbände, Vereinigungen, Organisationen, Netzwerke und Einzelpersonen eingetragen. Sie gaben insgesamt 913 Personen an, die mit Interessenvertretung beschäftigt sind.

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Grundsicherung umfasst keinen Anspruch auf Toilettengeld

Weder der Mangel an öffentlichen Toiletten noch ein selbstbestimmter, täglich längerer Aufenthalt außerhalb der eigenen Wohnung begründen einen zusätzlichen Grundsicherungsanspruch. Dies stellt das Landessozialgericht Nordrhein-Westfalen klar. Ein Rentner, der Grundsicherung bezieht, hatte argumentiert, dass kostenlose öffentliche Toiletten in Essen abgeschafft worden seien und jeder Toilettenbesuch rund zwei Euro koste. Auf 30 Tage gerechnet ergebe dies einen zusätzlichen Bedarf von 180 Euro pro Monat. Das LSG sah hierfür keine Rechtsgrundlage.

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Kein Arbeitslosengeld bei Pflege der Mutter

Pflegetätigkeiten im Sinne des § 26 Abs. 2b Satz 1 SGB III ab 2017 sind nur solche, die unmittelbar an eine Versicherungspflicht in der Arbeitslosenversicherung beziehungsweise an einen Bezug von SGB-III-Leistungen anschließen. Dies hat das Landessozialgericht Nordrhein-Westfalen entschieden und den Anspruch eines Mannes auf Arbeitslosengeld während der Pflege seiner Mutter verneint.

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Dienstag, 1.2.2022
Unterhaltsberechnung bei Immobilienbesitz

Der Bundesgerichtshof widmet sich in diesem Beschluss ausführlich der Unterhaltsberechnung – insbesondere den Tücken bei der Einkommensermittlung des Unterhaltsverpflichteten, der während der Ehe kreditfinanzierte Immobilien erworben hat. Dabei spielen die steuerliche Abschreibung, die Altersvorsorgequote und die Berücksichtigung der Schuldzinsen und Tilgungsleistungen für die Gebäude eine tragende Rolle.

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Arbeitsgericht bestätigt Kündigung einer Pflegekraft nach Wohnheimmorden

Das Potsdamer Arbeitsgericht hat die Kündigung einer ehemaligen Pflegekraft bestätigt, die wegen Mordes an vier Bewohnern eines Heims für schwer behinderte Menschen verurteilt worden ist. Die Tatsache, dass die Frau vier Schutzbefohlene getötet und eine weitere schwer verletzt habe, sei ein hinreichender Grund für die Kündigung durch die diakonische Einrichtung Oberlinhaus, sagte die Vorsitzende Richterin Birgit Fohrmann am 01.02.2022 zur Begründung des Urteils.

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Volker Messing wird Strafrichter am BGH

Der Bundespräsident hat den Richter am Oberlandesgericht Volker Messing zum Richter am Bundesgerichtshof ernannt. Der 46-jährige ist dem 4. Strafsenat zugewiesen, der vornehmlich für die Revisionen in Strafsachen aus den Bezirken der Oberlandesgerichte Hamm und Zweibrücken sowie für die Revisionen in Verkehrsstrafsachen zuständig ist.

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Keine Verwechslungsgefahr zwischen identischen Titeln von Fernsehbeitrag und Buch

Zwischen dem Werktitel "Nie wieder keine Ahnung!" für eine Fernsehbeitragsreihe und dem gleichlautenden Titel für ein Sachbuch besteht keine Verwechslungsgefahr. Dies hat das Oberlandesgericht Frankfurt am Main entschieden und eine Beschwerde einer TV-Produzentin zurückgewiesen. Es fehle an einer hinreichenden Ähnlichkeit der Werke.

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Berliner Amokfahrer kommt in die Psychiatrie

Das Landgericht Berlin hat am 31.01.2022 im Prozess um die Amokfahrt auf der Berliner Stadtautobahn im Sommer 2020 die Unterbringung des 31-jährigen Beschuldigten Sarmad A. in einem psychiatrischen Krankenhaus angeordnet und ihm die Fahrerlaubnis entzogen. Obwohl der Angeklagte in Tötungsabsicht unter “Allahu akbar“ auf mehrere Motorräder aufgefahren sei, handele es sich bei den Mordversuchen nicht um einen islamistischen Anschlag, betonte die Kammer.

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Studie: Wenige Firmen nutzen bislang neues Sanierungsverfahren

Nur wenige angeschlagene Unternehmen machen einer Auswertung zufolge bislang von der neuen Möglichkeit zur Sanierung außerhalb eines Insolvenzverfahrens Gebrauch. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 22 Anträge für das außergerichtliche Verfahren nach dem Stabilisierungs- und Restrukturierungsgesetz (StaRUG) registriert, das auch Krisenunternehmen in der Pandemie helfen soll. Dies geht aus einer Auswertung des Fachmagazins "INDat Report" hervor.

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11 Klima-Verfassungsbeschwerden gegen Länder gescheitert

11 Verfassungsbeschwerden junger Menschen für mehr Klimaschutz durch die Länder sind vor dem Bundesverfassungsgericht gescheitert. Die Grundrechte schützten zwar vor unverhältnismäßigen Belastungen in der Zukunft durch Verschiebung der Last zur Reduktion der CO2-Emissionen, so das BVerfG. Konkret fehle es jedoch bereits an Reduktionsmaßgaben für die Landesgesetzgeber, denen sich wenigstens grob landesspezifische CO2-Restbudgets entnehmen ließen.

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Mehrmaliges betriebliches Eingliederungsmanagement bei wiederholter Arbeitsunfähigkeit

Ein Arbeitgeber muss grundsätzlich erneut ein betriebliches Eingliederungsmanagement durchführen, wenn der Arbeitnehmer innerhalb eines Jahres nach dessen Abschluss abermals länger als sechs Wochen durchgängig oder wiederholt arbeitsunfähig erkrankt war. Anderenfalls spricht es laut Bundesarbeitsgericht dafür, dass mildere Mittel zur Vermeidung einer Kündigung hätten vorliegen können. Die Darlegungs- und Beweislast treffe den Arbeitgeber.

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Hessische Gewerbetreibende erfolgreich gegen 2G-Regel im Einzelhandel

Das Verwaltungsgericht Frankfurt am Main hat gestern dem Eilantrag einer Gewerbetreibenden stattgegeben und entschieden, dass sie ihre Modehäuser ohne Anwendung der sogenannten 2G-Regelung, wie sie mit der der Coronavirus-Schutzverordnung vom 24.11.2021 eingeführt wurde, betreiben darf. Die Antragstellerin sei in ihrem Grundrecht auf Gleichbehandlung verletzt. Das VG weist darauf hin, dass das Entfallen des Negativnachweises nur im Verhältnis zu den Ladengeschäften der Antragstellerin gilt.

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Aufschub für Facebook und Google bei Nutzerdatenmeldung nach NetzDG

Eine wichtige Bestimmung des neuen Netzwerkdurchsetzungsgesetzes (NetzDG) zur Bekämpfung von Straftaten und Hassrede im Internet wird zum Start an diesem Dienstag teilweise nicht angewendet werden können. Das geht aus einer Erklärung eines Sprechers des Bundesjustizministeriums hervor. Dabei geht es um die Frage, ob die Unternehmen Meta und Google künftig im großen Stil Nutzerdaten von mutmaßlichen Straftätern an das Bundeskriminalamt (BKA) liefern müssen.

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BVerfG: Kommunales Verbot von Corona-"Spaziergängen" bleibt in Kraft

Das Bundesverfassungsgericht hat es abgelehnt, ein kommunales Verbot unangemeldeter Corona-"Spaziergänge" mit sofortiger Wirkung außer Kraft zu setzen. Es wies gestern den Eilantrag eines Mannes ab, der die Allgemeinverfügung der Stadt Freiburg zu Fall bringen wollte. Sie ließen aber offen, ob ein vorsorgliches Versammlungsverbot mit der Bedeutung und Tragweite der grundgesetzlich geschützten Versammlungsfreiheit vereinbar sein kann.

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Montag, 31.1.2022
Werder Bremen muss keine Provision an Berater zahlen

Werder Bremen muss keine Provision in Höhe von 250.000 Euro an die Berater von Ex-Spieler Davy Klaasen zahlen. In dem ungewöhnlichen Rechtsstreit entschied das Landgericht Bremen zugunsten des Fußball-Zweitligisten. "Die Klage ist abgewiesen worden. Im Prinzip ist die Argumentation von Werder Bremen übernommen worden. Durch die Verschiebung der Transferperiode hat sich auch der Stichtag für die Provision verschoben", sagte ein Gerichtssprecher am Montag.

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50 Jahre Radikalenerlass

Die Gefahr von Links beunruhigte in den siebziger Jahren die damals noch junge Bundesrepublik. Mit dem Radikalenerlass vor 50 Jahren sollte eine Unterwanderung des Staates verhindert werden. Betroffene, insbesondere Lehrer, die in zahlreichen Fällen mit einem faktischen Berufsverbot belegt wurden, leiden noch heute unter den Folgen. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert deren politische und materielle Rehabilitierung.

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Kreditinstute kündigen Kanzleikonten aus Angst vor Geldwäsche
Viele Banken und Sparkassen kündigen neuerdings Rechtsanwälten ihre Sammelanderkonten. Die Begründung: Geldwäsche-Risiken. Bundesrechtsanwaltskammer und Deutscher Anwaltverein zeigen sich empört. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) schreibt den Geldinstituten die Verantwortung zu – und wirft den Anwaltsorganisationen vor, sich bei einer öffentlichen Konsultation im Vorfeld dazu nicht geäußert zu haben. Mehr lesen
Vorsitzende BGH-Richterin Sost-Scheible geht in Ruhestand

Die Vorsitzende Richterin am Bundesgerichtshof Beate Sost-Scheible geht heute in den Ruhestand. Dies teilte das Gericht mit. Sost-Scheible hat 20 Jahre am BGH gewirkt und seit 2013 den Vorsitz des 4. Strafsenats innegehabt, der unter anderem für Verkehrsstrafsachen zuständig ist.

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"Baumbesetzerin" muss für ihre polizeiliche Bergung zahlen

Eine Teilnehmerin an einer Baumbesetzung im Dannenröder Forst muss rund 800 Euro für einen Polizeieinsatz im Rahmen der Räumung und Rodung des Forstes zahlen. Dies hat das Verwaltungsgericht Gießen entschieden. Der Schutz der Versammlungsfreiheit streite nicht zugunsten der Teilnehmerin, da die Versammlung unter anderem unfriedlich gewesen sei. Zudem komme es auf die Rechtmäßigkeit des Platzverweises bei dessen Vollziehung durch die Polizei nicht an.

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Verbotenes Autorennen auch bei Fahrt hintereinander

Ein verbotenes Kfz-Rennen ist auch dann gegeben, wenn die Beteiligten eine Strecke zweimal fahren, wobei jeweils ein anderer führt – um dann die gefahrenen Geschwindigkeiten miteinander zu vergleichen. Der Bundesgerichtshof befand, dass auch in diesem Fall ein Wettbewerb gegeben ist, der die Verkehrssicherheit entscheidend gefährdet. Allerdings führe die Teilnahme an dem Rennen nicht ohne Weiteres zur Zurechnung von Unfallschäden als Erfolgsqualifikation.

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