Bayerns Justizminister fordert härtere Strafen bei Menschenhandel

Der Vorsitzende der Justizministerkonferenz und bayrische Justizminister Georg Eisenreich hält eine Verschärfung der Gesetze gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution für notwendig. "Tausende Frauen sind seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine nach Deutschland geflüchtet. Polizei und Hilfsorganisationen weisen seither auf die Gefahren für die Flüchtlinge hin. Frauen und Mädchen könnten in die Fänge von Zuhältern oder Menschenhändlern geraten".

Straffrei bei Anwendung der Loverboy-Methode?

Es könne nicht sein, dass Täter, die nach der sogenannten Loverboy-Methode vorgingen, bislang wegen Zwangsprostitution oft nicht belangt werden könnten, sagte der CSU-Politiker der "Bild"-Zeitung (Freitag). "Die bestehenden Hürden und Schutzlücken müssen wir im Strafgesetzbuch dringend beseitigen." Eisenreich forderte Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) auf, die Gesetze entsprechend zu verschärfen. "Der Bundesjustizminister ist dringend gefordert, eine ganzheitliche Reform zu entwickeln, die den Interessen der Opfer und den Anforderungen der Praxis gerecht wird." Die Frühjahrskonferenz der Justizminister wird am 01. und 02.06.2022 in Hohenschwangau stattfinden. Auch die Bekämpfung von Menschenhandel, Zwangsprostitution und Zwangsarbeit soll bei dem Treffen Thema sein.

Redaktion beck-aktuell, Britta Weichlein, beck-aktuell-Redaktion, 30. Mai 2022 (dpa).