Mittwoch, 16.3.2022
Bun­des­re­gie­rung will Sank­tio­nen für Hartz-IV-Emp­fän­ger aus­set­zen

Die Bun­des­re­gie­rung will die Sank­tio­nen wegen Pflicht­ver­let­zun­gen in der Grund­si­che­rung für Ar­beit­su­chen­de bis Ende De­zem­ber aus­set­zen. Das Bun­des­ka­bi­nett hat dazu heute einen Ent­wurf für das so­ge­nann­te "Sank­ti­ons­mo­ra­to­ri­um" be­schlos­sen. Wer ohne wich­ti­gen Grund nicht zu ver­ein­bar­ten Ter­mi­nen im Job­cen­ter er­scheint, muss al­ler­dings wei­ter­hin mit leis­tungs­recht­li­chen Kon­se­quen­zen rech­nen.

Mehr lesen
Ka­bi­nett be­schlie­ßt Steu­er­ent­las­tungs­ge­setz 2022

Die Bun­des­re­gie­rung will die an­stei­gen­den En­er­gie­prei­se mit steu­er­li­chen Ent­las­tun­gen ab­fe­dern. Dafür hat sie heute das Steu­er­ent­las­tungs­ge­setz 2022 auf den Weg ge­bracht, wie sie mit­teilt. Da­nach sol­len rück­wir­kend zum Jah­res­be­ginn die Ent­fer­nungs­pau­scha­le, der Grund­frei­be­trag und der Ar­beit­neh­mer­pausch­be­trag an­ge­ho­ben wer­den.

Mehr lesen
Ver­stoß gegen pro­zes­sua­le Waf­fen­gleich­heit durch einst­wei­li­ge An­ord­nung ohne An­hö­rung

Einst­wei­li­ge Ver­fü­gun­gen (hier in einer Pres­se­sa­che) dür­fen grund­sätz­lich nicht ohne An­hö­rung der Ge­gen­sei­te er­las­sen wer­den. Dies hat das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt er­neut un­ter­stri­chen und einer Ver­fas­sungs­be­schwer­de wegen Ver­let­zung des Rechts auf pro­zes­sua­le Waf­fen­gleich­heit statt­ge­ge­ben. Das BVerfG rügt, dass die Fach­ge­rich­te wie­der­holt gegen die pro­zes­sua­le Waf­fen­gleich­heit ver­stie­ßen, in die­sem Fall das Land­ge­richt Ber­lin.

Mehr lesen
Keine Wie­der­ein­set­zung bei An­schluss­be­ru­fung

Wird die Frist zur Ein­le­gung der An­schluss­be­ru­fung ver­säumt, gibt es keine Wie­der­ein­set­zung. Der Bun­des­ge­richts­hof hat erst­mals ent­schie­den, dass auch keine ana­lo­ge An­wen­dung der Re­geln über die Wie­der­ein­set­zung in Be­tracht kommt. Die in § 233 ZPO auf­ge­zähl­ten Fris­ten seien ab­schlie­ßend.

Mehr lesen
Be­triebs­rats­schu­lung mit Bei­ga­be eines so­ge­nann­ten Star­ter­kits

Ein Ar­beit­ge­ber muss die Erst­schu­lung eines Be­triebs­rats­mit­glieds auch dann be­zah­len, wenn der Ver­an­stal­ter sei­nen Teil­neh­mern für die Aus­übung ihrer Auf­ga­ben Ar­beits­ge­set­ze, einen Kom­men­tar zum Be­triebs­ver­fas­sungs­recht, ein Ta­blet und Ähn­li­ches mit­gibt. So­lan­ge der Se­mi­nar­preis pau­schal ver­langt werde, so das Bun­des­ar­beits­ge­richt, und es keine An­halts­punk­te dafür gebe, dass der Preis der Schu­lung durch die Bei­ga­ben un­an­ge­mes­sen hoch be­mes­sen wird, sei der Ar­beit­ge­ber zur Frei­stel­lung sei­nes Be­triebs­rats von den Kos­ten ver­pflich­tet.

Mehr lesen
Ver­fas­sungs­be­schwer­de von Ho­tel­grup­pe gegen Co­ro­na-Be­schrän­kun­gen un­zu­läs­sig

Das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt hat die Ver­fas­sungs­be­schwer­de einer Hotel-Un­ter­neh­mens­grup­pe gegen Ein­schrän­kun­gen in der Co­ro­na-Pan­de­mie nicht zur Ent­schei­dung an­ge­nom­men. Diese sei un­zu­läs­sig, da eine Grund­rechts­ver­let­zung durch die Vor­schrif­ten des In­fek­ti­ons­schutz­ge­set­zes nicht schlüs­sig dar­ge­legt wor­den sei. Zudem ge­nü­ge die Be­schwer­de nicht dem Sub­si­dia­ri­tätsgrundsatz.

 

Mehr lesen
Er­lass von Pflicht­teils­an­sprü­chen durch be­hin­der­ten So­zi­al­hil­fe­emp­fän­ger wirk­sam

Ein Ver­trag, mit dem ein be­hin­der­ter So­zi­al­leis­tungs­be­zie­her nach dem Tod des Va­ters ge­gen­über sei­ner Mut­ter auf Pflicht­teils­an­sprü­che ver­zich­tet, ist nicht sit­ten­wid­rig. Dies hat das Ober­lan­des­ge­richt Hamm ent­schie­den, wor­auf der Deut­sche An­walt­ver­ein (DAV) hin­ge­wie­sen hat. Die Grund­sät­ze des Bun­des­ge­richts­hofs zur Wirk­sam­keit eines zuvor er­klär­ten Pflicht­teils­ver­zichts seien über­trag­bar. 

Mehr lesen
Kos­ten für FFP2-Mas­ken kein SGB II-Mehr­be­darf

Be­zie­her von Grund­si­che­rungs­leis­tun­gen kön­nen in der Regel kei­nen Mehr­be­darf für die Kos­ten von FFP2-Mas­ken gel­tend ma­chen. Dies hat das Lan­des­so­zi­al­ge­richt Nord­rhein-West­fa­len ent­schie­den und die be­reits zuvor in zahl­rei­chen Eil­ver­fah­ren ein­ge­nom­me­ne Rechts­auf­fas­sung be­stä­tigt. Es fehle re­gel­mä­ßig an einem im Ein­zel­fall un­ab­weis­ba­ren Be­darf.

Mehr lesen
Fi­nanz­äm­ter irren sich häu­fig - Viele Nie­der­la­gen am höchs­ten Ge­richt

In strit­ti­gen Steu­er­ver­fah­ren un­ter­lau­fen den deut­schen Fi­nanz­äm­tern viele Feh­ler: Im ver­gan­ge­nen Jahr haben kla­gen­de Bür­ger und Un­ter­neh­men fast die Hälf­te der Re­vi­si­ons­ver­fah­ren vor dem Bun­des­fi­nanz­hof (BFH) in Mün­chen ge­won­nen. Die Klä­ger waren in 49 Pro­zent der Fälle er­folg­reich. Das be­rich­te­te ges­tern der Prä­si­dent des höchs­ten deut­schen Steu­er­ge­richts, Hans-Josef Thes­ling.

Mehr lesen
Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­um durf­te Ber­lin Auf­nah­me zu­sätz­li­cher Moria-Flücht­lin­ge ver­sa­gen

2020 woll­te Ber­lin 300 be­son­ders schutz­be­dürf­ti­gen Per­so­nen Flücht­lin­ge aus dem Flücht­lings­la­ger Moria auf der grie­chi­schen Insel Les­bos auf­neh­men - bis der Bund den Plan stopp­te. Das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt hat nun ent­schie­den, dass das Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­um das nach § 23 Abs. 1 Satz 3 Auf­en­thG zur Wah­rung der Bun­des­ein­heit­lich­keit er­for­der­li­che Ein­ver­neh­men zu der hu­ma­ni­tä­ren Auf­nah­me­an­ord­nung recht­mä­ßig ver­sagt hat. 

Mehr lesen
An­walt muss An­trag auf Aus­set­zung der Voll­zie­hung elek­tro­nisch über­mit­teln

Ein von einem Rechts­an­walt le­dig­lich per Te­le­fax ein­ge­reich­ter An­trag auf Aus­set­zung der Voll­zie­hung ist un­zu­läs­sig. Das hat das Fi­nanz­ge­richt Müns­ter ent­schie­den und einen sol­chen An­trag ab­ge­lehnt. Denn ein An­trag per Te­le­fax ge­nü­ge nicht der elek­tro­ni­schen Form, die seit dem 01.01.2022 § 52d Satz 1 FGO vor­schrei­be.

Mehr lesen
Dienstag, 15.3.2022
Ge­samt­an­ge­mes­sen­heits­gren­ze für Un­ter­kunfts- und Heiz­kos­ten gilt im So­zi­al­hil­fe­recht ana­log

Die im Recht der Grund­si­che­rung für Ar­beit­su­chen­de gel­ten­de Ge­samt­an­ge­mes­sen­heits­gren­ze zur Be­rech­nung der Un­ter­kunfts- und Heiz­kos­ten gilt auch im Be­reich des So­zi­al­hil­fe­rechts. Die Ar­beits­lo­sen­geld-II-Regel sei ana­log an­zu­wen­den, ent­schied das hes­si­sche Lan­des­so­zi­al­ge­richt in Darm­stadt mit Ur­teil vom 19.01.2022 unter Zu­las­sung der Re­vi­si­on.

Mehr lesen
BMI stellt Ak­ti­ons­plan gegen Rechts­ex­tre­mis­mus vor

Mit einem Ak­ti­ons­plan will die Bun­des­re­gie­rung erste wich­ti­ge Schwer­punk­te im Kampf gegen Rechts­ex­tre­mis­mus in der neuen Le­gis­la­tur­pe­ri­ode set­zen. Bun­des­in­nen­mi­nis­te­rin Nancy Fae­ser (SPD) stell­te die ge­plan­ten Maß­nah­men heute ge­mein­sam mit den Prä­si­den­ten des Bun­des­amts für Ver­fas­sungs­schutz, Tho­mas Hal­den­wang, des Bun­des­kri­mi­nal­amts, Hol­ger Münch, und der Bun­des­zen­tra­le für po­li­ti­sche Bil­dung, Tho­mas Krü­ger, vor. 

Mehr lesen
Hes­sen führt Elek­tro­ni­sches Bür­ger- und Or­ga­ni­sa­tio­nen­post­fach ein

Die hes­si­sche Jus­tiz er­wei­tert die Mög­lich­kei­ten der di­gi­ta­len Bür­ger­kom­mu­ni­ka­ti­on. Mit der be­vor­ste­hen­den Ein­füh­rung des Elek­tro­ni­schen Bür­ger- und Or­ga­ni­sa­tio­nen­post­fach (eBO) könn­ten Bür­ge­rin­nen und Bür­ger und pri­va­te Or­ga­ni­sa­tio­nen, wie Ver­ei­ne und Un­ter­neh­men, zu­künf­tig voll­stän­dig elek­tro­nisch mit der Jus­tiz kom­mu­ni­zie­ren, teilt das Jus­tiz­mi­nis­te­ri­um Hes­sen mit. Den Start­schuss für die di­gi­ta­le Kom­mu­ni­ka­ti­on bilde die Be­stim­mung der IT-Stel­le der hes­si­schen Jus­tiz als öf­fent­lich-recht­li­che Stel­le für die Frei­schal­tung der eBO-Post­fä­cher.

Mehr lesen
13 Jahre Haft für Kreml­geg­ner Na­walny be­an­tragt

In einem neuen Pro­zess gegen den in­haf­tier­ten Kreml­geg­ner Ale­xej Na­walny hat die Staats­an­walt­schaft 13 Jahre Ge­fäng­nis be­an­tragt. Vor­ge­wor­fen wird ihm die Ver­un­treu­ung von Gel­dern für seine in­zwi­schen ver­bo­te­ne Anti-Kor­rup­ti­ons­stif­tung und Be­lei­di­gung einer Rich­te­rin. Na­wal­nys Team sprach von einem neuen Be­weis für die Jus­tizwill­kür in Russ­land. Seine Spre­che­rin, Kira Jar­mys­ch, sagte, "Wir haben ge­sagt, dass Putin Na­walny für immer im Ge­fäng­nis hal­ten will".

Mehr lesen
Pres­se­frei­heit kann Wei­ter­ga­be von In­for­ma­tio­nen schüt­zen

Re­cher­chiert ein Jour­na­list über ein Markt­ge­rücht zu Kauf­an­ge­bo­ten für be­stimm­te Wert­pa­pie­re und gibt dabei ge­gen­über Drit­ten preis, dass er dar­über be­rich­ten wird, kann dies eine ver­bo­te­ne Wei­ter­ga­be von In­si­der­infor­ma­tio­nen dar­stel­len. Der Eu­ro­päi­sche Ge­richts­hof hält die­ses Ver­hal­ten aber unter Um­stän­den für ge­recht­fer­tigt, wenn es für die Aus­übung der jour­na­lis­ti­schen Tä­tig­keit er­for­der­lich ist und die Ver­hält­nis­mä­ßig­keit ge­wahrt wird.

Mehr lesen
Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­te­ri­um wei­ter für all­ge­mei­ne Impf­pflicht

Das Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­te­ri­um (BMG) sieht in der Co­ro­na-Impf­pflicht die ein­zi­ge Mög­lich­keit, "der Dau­er­schlei­fe von ver­schie­de­nen Wel­len und dar­aus re­sul­tie­ren­den Kon­takt­be­schrän­kun­gen und Ein­schrän­kun­gen von Grund­rech­ten zu be­geg­nen". Das mach­te der Par­la­men­ta­ri­sche Staats­se­kre­tär Edgar Fran­ke (SPD) am 14.03.2022 vor dem Pe­ti­ti­ons­aus­schuss deut­lich. Das BMG stehe im par­la­men­ta­ri­schen Ver­fah­ren gleich­wohl neu­tral den zu einer Impf­pflicht vor­ge­leg­ten ge­setz­li­chen In­itia­ti­ven ge­gen­über, sagte Fran­ke. Die recht­li­chen Fra­gen, ob die Maß­nah­me ge­eig­net, er­for­der­lich und an­ge­mes­sen sei, wür­den im Par­la­ment "ohne Frak­ti­ons­zwang" ent­schie­den.

Mehr lesen
Bun­des­in­nen­mi­nis­te­rin durf­te zu "Co­ro­na-Spa­zier­gän­gen" twit­tern

Eine über den Nach­rich­ten­dienst Twit­ter ver­brei­te­te Äu­ße­rung der Bun­des­in­nen­mi­nis­te­rin zum De­mons­tra­ti­ons­recht war recht­lich zu­läs­sig. Die Äu­ße­rung habe keine ge­ne­rel­le Ab­wer­tung von Co­ro­na-Pro­tes­ten zum In­halt ge­habt, so das Ver­wal­tungs­ge­richt Ber­lin in einem Eil­ver­fah­ren mit Be­schluss vom 21.02.2022.

Mehr lesen
BVerfG be­stä­tigt vor­läu­fi­ge An­wen­dung von CETA

Das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt hat zahl­rei­che Ver­fas­sungs­be­schwer­den und eine Or­gan­kla­ge der Bun­des­tags­frak­ti­on Die Linke gegen die vor­läu­fi­ge An­wen­dung des eu­ro­pä­isch-ka­na­di­schen Frei­han­dels­ab­kom­mens CETA zu­rück­ge­wie­sen. Zwar äu­ßert das BVerfG teil­wei­se Zwei­fel an CETA, so hin­sicht­lich der vor­ge­se­he­nen Schieds­ge­rich­te. Al­ler­dings sei die An­wend­bar­keit von CETA wäh­rend der vor­läu­fi­gen An­wen­dung ein­ge­schränkt.

Mehr lesen
Auch BFH hält Cum/Ex-Ge­schäf­te für straf­bar

Die vom Bun­des­ge­richts­hof prin­zi­pi­ell als straf­bar ein­ge­stuf­ten Ak­ti­en­ge­schäf­te rund um den Di­vi­den­den­stich­tag ver­stie­ßen auch gegen das Steu­er­recht. Das hat der Bun­des­fi­nanz­hof am Diens­tag erst­mals klar­ge­stellt. Der Vor­sit­zen­de Rich­ter Peter Bran­dis sagte bei einer Pres­se­kon­fe­renz, das Ur­teil lasse durch­aus Zu­stim­mung sei­nes Se­nats zu der Recht­spre­chung des Bun­des­ge­richts­hofs er­ken­nen. Zudem mach­te er deut­lich, dass die Ent­schei­dung der obers­ten Steu­er­rich­ter trotz der un­ter­schied­li­chen Kon­struk­tio­nen die­ser Fälle auch für zahl­rei­che an­de­re ver­schach­tel­te Kon­stel­la­tio­nen gelte.

Mehr lesen