Montag, 3.7.2023
Bitter für Biden: Supreme Court kippt Teilerlass von Studienkrediten

Schwere Schlappe für US-Präsident Joe Biden: Das Oberste Gericht der USA hat seinen geplanten Teilerlass von Studentenkrediten für nicht rechtens erklärt. Die US-Regierung habe hiermit ihre Kompetenzen überschritten, urteilte das Gericht mit seiner rechten Mehrheit am Freitag. Dafür benötige sie die Zustimmung des US-Kongresses. Damit hat der Supreme Court ein zentrales Versprechen des Demokraten einkassiert.

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Nicht über undichtes Rohr informiert: Immobilienverkäufer schadenersatzpflichtig
Weiß der Verkäufer eines Hauses von einem Riss im Kanalrohr und damit verbundenen höheren (Ab-)Wasserkosten, muss er dies dem Käufer zwingend mitteilen. Sonst mache er sich schadenersatzpflichtig, so das Landgericht Köln. Über den Fall berichtet der Infodienst Recht und Steuern der Landesbausparkassen (LBS). Mehr lesen
Erfolglose Nachbarklage gegen Sportplatznutzung

Mehrere Grundstückseigentümer sind mit ihrer Klage gegen die Nutzung eines benachbarten Sportplatzes im Landkreis Ahrweiler gescheitert. Das Verwaltungsgericht Koblenz verwies unter anderem auf ein Schallschutzgutachten, nach dem vom genehmigten Vorhaben keine unzumutbaren Geräuschimmissionen ausgehen. Einzelne Richtwertüberschreitungen seien den Nachbarn aufgrund der für Altanlagen vorhandenen Sonderregelungen zumutbar. Der Sportplatz wird bereits seit 1950 betrieben.

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Freitag, 30.6.2023
BGH zu Immobilien – Höhere Aufklärungspflicht für Verkäufer möglich
Auf Immobilienverkäufer könnten strengere Pflichten zur Aufklärung etwa über Sanierungskosten zukommen. Der Bundesgerichtshof hinterfragte bei einer Verhandlung am Freitag ein Urteil des Oberlandesgerichts Celle, das die Verantwortung vor allem bei der Käuferin gesehen hatte. Zwar sei grundsätzlich jeder selbst verantwortlich, sich nötige Informationen zu beschaffen, sagte die Vorsitzende Richterin am BGH, Bettina Brückner. Details seien aber zu prüfen. Mehr lesen
DAZN darf mehrere AGB-Klauseln nicht mehr verwenden

Das Landgericht München I hat dem Streaminganbieter DAZN Limited die Verwendung von neun AGB-Klauseln untersagt. Dies teilte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) mit. Das LG habe die Klauseln, darunter eine Preisanpassungsklausel, für intransparent und unwirksam erachtet. Preisänderungsklauseln müssten außerdem auch die Pflicht des Verwenders zur Preissenkung bei Kostenreduzierung vorsehen.

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Kind darf Montessori-Schule außerhalb des Schulbezirks besuchen
Der Wunsch nach dem Besuch einer Montessori-Grundschule kann einen Anspruch auf Zuweisung an eine Schule außerhalb des festgelegten Schulbezirks begründen. Dies hat das Oberverwaltungsgericht Koblenz in einem Eilverfahren entschieden und vorbehaltlich des Einverständnisses des Schulleiters die vorläufige Zuweisung an die "Wunschschule" angeordnet. Die Eltern hätten in dem Fall einen wichtigen Grund glaubhaft gemacht, teilte das OVG am Freitag mit. Mehr lesen
DAV lehnt virtuelle WEG-Versammlungen und Balkonkraftwerke ab

Der Deutsche Anwaltverein (DAV) lehnt die geplante Einführung einer rein virtuellen Wohnungseigentümerversammlung sowie die geplante Ermöglichung von Balkonkraftwerken für Mieter und Wohnungseigentümer ab. In seiner Stellungnahme zu dem entsprechenden Referentenentwurf des Bundesjustizministeriums macht er Bedenken im Hinblick auf Eigentümerrechte geltend.

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EU-Kommission will entwaldungsfreie Lieferketten

Unternehmen müssen künftig darauf achten, dass bestimmte Waren, die in der EU in Verkehr gebracht werden, nicht zur Entwaldung in der EU und anderswo beitragen. Wie die EU-Kommission am Donnerstag mitteilte, ist eine entsprechende Verordnung nach Zustimmung des Europäischen Parlaments und der EU-Staaten in Kraft getreten. Seit gestern haben Unternehmen danach 18 Monate Zeit, sich auf die neuen Regeln zu entwaldungsfreien Lieferketten einzustellen.

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Whistleblower-Gesetz kommt – Was sich für die Arbeitswelt ändert

Spätestens seit den Enthüllungen von Julian Assange, Edward Snowden und Chelsea Manning dürfte fast jeder den Begriff Whistleblower kennen. Um Menschen, die Missstände in Unternehmen und Behörden aufdecken, besser zu schützen, tritt am Sonntag das Hinweisgeberschutzgesetz in Kraft. Es ist längst überfällig. Im Februar verklagte die EU-Kommission Deutschland deshalb vor dem Europäischen Gerichtshof.

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Richterschelte: OLG Celle sieht Ansehen der Justiz in Gefahr

Das OLG Celle hat in einem Erbscheinsverfahren die zuvor damit befassten Proberichter scharf kritisiert: Die getroffenen Entscheidungen seien aufgrund fehlender Kenntnisse im Erb- und Verfahrensrecht grob fehlerhaft und geeignet gewesen, "das Ansehen der Justiz in der Bevölkerung zu beschädigen". Die Justizpraxis in Niedersachsen begünstige die Übertragung schwieriger Erbfälle auf unerfahrene Richter.

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Erneuerte Rauchmelder rechtfertigen keine Mieterhöhung

Die Erneuerung von Rauchwarnmeldern stellt grundsätzlich keine mieterhöhende Modernisierung dar, wenn mit ihr keine technische Verbesserung oder sonstige Aufwertung verbunden ist. Der Vermieter darf aufgrund einer solchen Maßnahme deshalb laut Bundesgerichtshof auch nicht die Miete erhöhen, wenn der erstmalige Einbau zu einem früheren Zeitpunkt weder zu höheren Betriebskosten noch zu einer Mieterhöhung geführt hat.

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US-Unis dürfen bei Zulassung Hautfarbe nicht mehr berücksichtigen

Der Supreme Court hat die Berücksichtigung der Hautfarbe oder Abstammung von Bewerbern bei der Zulassung an Universitäten für verfassungswidrig erklärt. Viele Unis hätten viel zu lange die Hautfarbe als "Prüfstein" angesehen - und nicht die Herausforderungen und Fähigkeiten, die ein Bewerber gemeistert oder erlangt habe, so die Begründung. Auch wenn die Zulassungsverfahren mit guter Absicht eingeführt worden seien, verstießen sie gegen die Verfassung.

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Arzneimittelsicherheit hat auch bei tödlich verlaufenden Erkrankungen Vorrang

Gesetzlich Krankenversicherte haben keinen Anspruch auf Arzneimittel, die auf Grundlage einer negativen Bewertung keine Zulassung erhalten haben. Dies gilt laut Bundessozialgericht auch für den Einsatz bei regelmäßig tödlich verlaufenden Krankheiten. Unerheblich sei, ob die negative Bewertung auf einer aussagekräftigen Studienlage beruht, oder der medizinische Nutzen mit den vom Hersteller vorgelegten Daten nicht bestätigt werden konnte.

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Netanjahu verwirft Teil der ursprünglichen Justizreform-Pläne

Israels Regierung will nach Angaben von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu einen umstrittenen Teil der ursprünglich geplanten Justizreform nicht weiter vorantreiben. "Die Idee einer Aufhebungsklausel, nach der das Parlament, die Knesset, die Entscheidungen des Obersten Gerichtshofs mit einer einfachen Mehrheit aufheben kann, habe ich verworfen", sagte Netanjahu in einem Interview des "Wall Street Journal".

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Nach Millionencoup: Haspa muss Schließfachinhaber besser entschädigen

Der spektakuläre Aufbruch von mehr als 600 Bankschließfächern in Norderstedt könnte die Hamburger Sparkasse (Haspa) teuer zu stehen kommen. Das Landgericht Hamburg gab den Klagen von drei geschädigten Kunden statt. Der Schadensersatz sei in der Höhe nicht auf den in den Geschäftsbedingungen des Geldinstituts als Maximal-Entschädigung pro Schließfach festgelegten Betrag von 40.000 Euro beschränkt.

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Künstliche Intelligenz im Praxistest der bayerischen Justiz

Am Landgericht Ingolstadt wird seit dem 29.06.2023 eine neue Software für Künstliche Intelligenz (KI) getestet. "Der Großteil der Gerichtspost kommt in unseren Zivilgerichten längst elektronisch an", so Bayerns Justizminister Georg Eisenreich (CSU). Allerdings müssten die Serviceeinheiten wichtige Verfahrensdaten per Hand übertragen. Mit der neuen KI-Software sollen die Gerichte in Zeiten von Massenverfahren entlastet und unnötige Mehrarbeit verhindert werden.

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Luxemburgs neue Verfassung tritt in Kraft

Eine neue Verfassung tritt im Großherzogtum Luxemburg am 01.07.2023 offiziell in Kraft. Damit endet eine jahrelange Diskussion um die Modernisierung der seit 1868 geltenden, immer wieder geänderten Verfassung. Das neue Werk beginnt nun nicht mehr mit der Rolle des Großherzogs, sondern mit dem Staat und den Rechten und Freiheiten der Bürger. Außerdem wurde ein Passus gestrichen, wonach der Großherzog Gesetze billigen muss.

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Donnerstag, 29.6.2023
Studie zu NS-Vergangenheit von Palandt und Schönfelder vorgelegt

Das Institut für Zeitgeschichte hat eine Studie über die NS-Juristen Otto Palandt und Heinrich Schönfelder vorgelegt, die Jahrzehnte Namensgeber zweier bekannter juristischer Standardwerke waren. Die vom bayerischen Justizminister Georg Eisenreich (CSU) in Auftrag gegebene Studie belege das Ausmaß ihrer Verstrickung in NS-Unrecht, teilte sein Ministerium mit. Für beide Juristen lasse sich eine substanzielle Identifikation mit der nationalsozialistischen Ideologie klar belegen.

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Flaschenpfand kann separat ausgewiesen werden

Das Flaschenpfand ist kein Bestandteil des Verkaufspreises und muss daher nicht im ausgewiesenen Preis eingerechnet sein, entschied der Europäische Gerichtshof auf eine Vorlage des Bundesgerichtshofs. Andernfalls könnten die Käufer die Preise nicht anständig vergleichen, da zum einen nicht für alle Getränke Pfand erhoben werde und zum anderen je nach Behälter unterschiedliche Pfandbeträge gelten. Ein Durchschnittsverbraucher könne den Produktpreis und den Pfandbetrag zusammenzählen.

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Tuifly muss millionenschwere Beihilfe an Österreich zurückzahlen

Die Fluglinie Tuifly hat im Rechtsstreit um Beihilfen für den österreichischen Flughafen Klagenfurt eine weitere Niederlage kassiert. Der Europäische Gerichtshof wies am 29.06.2023 die Rechtsmittel der Airline gegen eine Entscheidung der EU-Kommission zurück. Damit bestätigte das Gericht, dass Tuifly eine millionenschwere Beihilfe an Österreich zurückzahlen muss. Dem Urteil war ein jahrelanger Streit vorausgegangen.

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