Mittwoch, 15.2.2023
Werbung für "Aktionstage" muss Aktionszeitraum eindeutig erkennen lassen

Weist ein Unternehmen auf "Aktionstage" hin, müssen aus den Werbeaussagen die Rabatte und der Zeitraum der Aktion eindeutig hervorgehen. Dies stellte das Landgericht München I jetzt im Streit um die Werbung eines Möbelhauses für sogenannte Küchentage klar. Gerade "Blickfang-Anzeigen" müssten leicht verständlich sein, heißt es in der vom Rechtsportal "anwaltauskunft.de" des Deutschen Anwaltvereins (DAV) am Mittwoch mitgeteilten Entscheidung.

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Ex-Landtagsabgeordneter muss erschlichene Fördermittel zurückzahlen

Ein ehemaliger Landtagsabgeordneter muss Fördermittel, die ihm die Investitionsbank Sachsen-Anhalt (IB) zur Beseitigung von Hochwasserschäden gewährt hat, zurückzahlen. Denn er habe die Mittel in Höhe von rund 300.000 Euro aufgrund unrichtiger Angaben erhalten, so die Begründung des Oberverwaltungsgerichts Sachsen-Anhalt in Magdeburg.

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Geldstrafe für AfD-Politiker nach rassistischer Beleidigung

Das Amtsgericht Tiergarten hat gestern den 56-jährigen Kai Borrmann (AfD), der Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung Berlin-Mitte ist, wegen rassistischer Beleidigung und Körperverletzung zu einer Geldstrafe von insgesamt 10.800 Euro verurteilt. Laut Urteil, das noch nicht rechtskräftig ist, hatte der Kommunalpolitiker im August 2021 die in der Deutschrap-Szene bekannten Moderatorin Steph Karl attackiert und ihr gegenüber das "N-Wort" benutzt.

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Sorgfaltspflichten beim Umgang mit dem beA

Mit zwei aktuellen Beschlüssen hat der IV. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs Rechtsanwälte an ihre Sorgfaltspflichten im Umgang mit dem besonderen elektronischen Anwaltspostfach (beA) erinnert. Dabei hat er entschieden, dass eine Erkrankung des Anwalts keine technische Störung des beA ist und die Eingangsbestätigung des Gerichts überprüft werden muss.

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Luxemburg muss Whistleblower für Verurteilung entschädigen

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat einem Whistleblower im Zusammenhang mit den "Luxemburg Leaks" über Steuerspar-Modelle in Luxemburg Recht gegeben. Er sei durch die Verurteilung in seiner Meinungsfreiheit verletzt worden, teilten die Richter am Dienstag in Straßburg mit. Luxemburg muss dem Mann nun 55.000 Euro Schadenersatz und Gerichtskosten zahlen.

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Wechsel zu d`Hondtscher Sitzverteilung in kommunalen Ausschüssen rechtens

Die Änderung des Verfahrens zur Sitzverteilung in niedersächsischen kommunalen Ausschüssen von Hare/Niemeyer in d´Hondt ist rechtmäßig. Das hat das Oberverwaltungsgericht Lüneburg auf die Berufung der FDP-Fraktion der Gemeinde Wallenhorst hin entschieden. Die Fraktion hatte geltend gemacht, dass sie nach dem Verfahren Hare/Niemeyer jeweils einen Sitz in Verwaltungsausschuss und Aufsichtsrat erhalten hätte, bei Anwendung des Verfahrens nach d´Hondt dagegen leer ausgegangen sei.

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Dienstag, 14.2.2023
Test- und Maskenpflicht entfallen Anfang März

Aufgrund der stabilen Infektionslage laufen zum 01.03.2023 fast alle Test- und Maskenpflichten aus. Darauf haben sich die Gesundheitsministerinnen und -minister von Bund und Länder verständigt. Lediglich für Arzt-, Krankenhaus- und Pflegeheimbesucher/innen soll weiterhin Maskenpflicht gelten. Bundesgesundheitsminister Lauterbach (SPD) sieht die Entwicklung als Bestätigung für eine konsequente und wirkungsvolle Corona-Politik.

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EU-Parlament beschließt Aus für neue Verbrenner ab 2035

Das Europäische Parlament gab grünes Licht für die neuen CO2-Reduktionsziele für neue Pkw und leichte Nutzfahrzeuge im Rahmen des Pakets “Fit for 55“. Mit 340 zu 279 Stimmen bei 21 Enthaltungen billigten die Abgeordneten die mit dem Rat erzielte Einigung auf überarbeitete CO2-Emissionsnormen. Demnach sollen neue Pkw und leichte Nutzfahrzeuge bis 2035 emissionsfrei werden.

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Kein Schmerzensgeld wegen behaupteten Corona-Impfschadens

Eine frühere Pflegeheim-Auszubildende ist mit ihrer Entschädigungsklage wegen behaupteten Impfschadens nach zwei Covid-19-Impfungen gescheitert. Das entschied heute das Landgericht Heilbronn, nachdem es eine ordnungsgemäße Aufklärung über die Impfrisiken bejaht hatte.

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Klimaklage gegen VW gescheitert

Das Landgericht Braunschweig hat eine von Greenpeace unterstützte Klimaklage gegen Volkswagen abgewiesen. VW verhalte sich gesetzeskonform, die Pflichten des Unternehmens gingen nicht weiter als die dem Staat aus den Grundrechten unmittelbar erwachsenen Schutzpflichten. Laut Bundesverfassungsgericht habe der Gesetzgeber aber mit dem Bundesklimaschutzgesetz seinen Schutzpflichten genügt.

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BGH prüft: Wann muss die Schufa die alten Schulden löschen?

Wie lange dürfen die Schufa und andere Auskunfteien speichern, dass jemand eine Privatinsolvenz hinter sich hat? Das prüft der Bundesgerichtshof seit Dienstag. Geklagt hat ein Betroffener, der erreichen will, dass die Schufa solche Einträge früher löschen muss. Er könne deshalb keinen Kredit aufnehmen, keine Wohnung neu mieten und nicht einmal ein Bankkonto eröffnen. Auskunfteien befürchten negative Auswirkungen für die Bonitätsprüfung.

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Schriftsatz unter Briefkopf eines Kollegen

Schreibt ein Anwalt unter dem Briefkopf eines Kollegen einen Schriftsatz, ist dem Bundesgerichtshof zufolge zu vermuten, dass er als Vertreter des Briefkopfinhabers handelt. Wenn sich deutlich aus den Umständen ergebe, dass der Unterzeichner einer Berufungsbegründung als Vertreter des Prozessbevollmächtigten handelt, sei der Schriftsatz diesem mandatierten Rechtsanwalt zuzurechnen. Anderes gelte nur dann, wenn diese Vermutung erschüttert werde.

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Spanien: Gewaltloser Separatismus nicht mehr strafbar

In Spanien bleiben künftig Abspaltungsversuche - wie im Herbst 2017 in der Region Katalonien - künftig straffrei, wenn sie nicht von Gewalt begleitet werden. Diese Rechtsänderung hat das Oberste Gericht in Madrid nunmehr bestätigt, zugleich aber in ungewöhnlich harschem Ton davor gewarnt, dass die von der Linksregierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez durchgesetzte Reform ein "regulatorisches Vakuum" hinterlasse.

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Keine Aufhebung von innerbetrieblicher Versetzung nach Ausgliederung

Wird ein Arbeitnehmer ohne vorherige Zustimmung des Betriebsrats in eine andere Abteilung versetzt, die daraufhin im Rahmen einer Umwandlung in eine andere Firma ausgegliedert wird, kann die personelle Maßnahme durch die Arbeitnehmervertreter nicht mehr angegriffen werden. Laut Bundesarbeitsgericht besteht ein möglicherweise dadurch verursachter betriebsverfassungswidriger Zustand seitdem nicht mehr fort.

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Rechtsreferendar wegen Ermittlungsverfahren entlassen

Teilt ein juristischer Referendar nicht mit, dass gegen ihn ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren läuft, kann die Aufnahme in den Vorbereitungsdienst rückwirkend wegen arglistiger Täuschung zurückgenommen werden. Das hat das Verwaltungsgericht Berlin in einem Eilverfahren entschieden. Im konkreten Fall war gegen den Antragsteller wegen des Verdachtes der Vergewaltigung ermittelt worden.

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FG Düsseldorf entscheidet zum Schachtelprivileg

Bei Eintritt in die Rechtsstellung einer übertragenden Gesellschaft ist nach den Vorschriften des Umwandlungssteuergesetzes wegen Zurechnung der Vorbesitzzeiten eine Gewinnkürzung gemäß § 9 Nr. 2a GewStG (sogenanntes Schachtelprivileg) auch dann vorzunehmen, wenn die Beteiligung bei der übernehmenden Gesellschaft nicht "zu Beginn des Erhebungszeitraumes" bestand. Das entschied kürzlich das Finanzgericht Düsseldorf. 

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Italien: Deutsche Seenotretter durch Urteil bestärkt

Nach einem kürzlich ergangenes Urteil eines Gerichts in Catania, das einen Erlass der italienischen Behörden aus dem vergangenen Jahr für rechtswidrig erklärte, sehen sich Deutsche Seenotretter in ihrer Arbeit und ihrem Kampf gegen die Maßnahmen der Regierung in Rom bestärkt. Der Erlass habe gegen "internationale Verpflichtungen der Seenotrettung" verstoßen.

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Montag, 13.2.2023
Informationsanspruch zu Fluglärm nicht erfüllt: Land zu Zwangsgeld verurteilt

Das Land Nordrhein-Westfalen muss ein Zwangsgeld zahlen, weil es im Rechtsstreit mit Fluglärmgegnern um Informationen zum Betrieb des Flughafens Düsseldorf seiner Verpflichtung zum Erlass eines neuen Bescheides nicht nachgekommen ist. Das hat das Verwaltungsgericht Düsseldorf entschieden und gegen das Land ein Zwangsgeld in Höhe von 10.000 Euro festgesetzt. 

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Focus-Ärzte-Siegel sind irreführend

Der "Focus" muss die Verleihung und Publizierung von "Ärzte-Siegeln" ("Top Mediziner" und "Focus Empfehlung") unterlassen. Dies hat das Landgericht München I entschieden. Die Siegel in der Aufmachung eines Prüfzeichens seien irreführend. Mit ihnen werde der fälschliche Eindruck erweckt, damit versehene Ärzte seien aufgrund einer neutralen und sachgerechten Prüfung ausgezeichnet worden.

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Brustkrebspatientin hat Anspruch auf "Lipofilling"

Das Sozialgericht Speyer hat einer Brustkrebspatientin einen Anspruch auf die neue Operationsmethode des sogenannten Lipofilling zugestanden. Bei diesem Verfahren wird die Brust nicht mit einem Silikonimplantat wiederaufgebaut, sondern mit Eigenfett aus anderen Körperregionen.

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