Montag, 21.8.2023
Privatgutachten belegt Blitzer-Messfehler: Kosten nach Freispruch zu erstatten

Wenn das AG schon in der Ladung mitteilt, keine Anhaltspunkte für Messfehler zu sehen, kann es ein Privatgutachten brauchen, um diesen Glauben des Bußgeldrichters zu erschüttern. Dann muss der Staat nach dem Freispruch das Gutachten auch bezahlen, urteilte das LG Dessau-Roßlau.

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Verbrauchervertrag: Geschäftsmodell "Handwerker-Widerruf" gescheitert?

Wer sich von einem Handwerker ein Angebot machen lässt, dieses am nächsten Tag telefonisch annimmt, und nach Ausführen der Arbeiten den Vertrag widerruft, bekommt sein Geld nicht zurück. Sobald Angebot und Annahme zeitlich und räumlich auseinanderfallen, besteht laut BGH kein Widerrufsrecht.

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Behörde muss Rechtsanwaltskosten innerhalb von vier Wochen begleichen

Ein Rechtsanwalt darf gegenüber einer Behörde die Zwangsvollstreckung einleiten, wenn diese nach vier Wochen einen Kostenfestsetzungsbeschluss nicht bezahlt hat. Mit seiner Entscheidung stellt das VG Kassel für Behörden klare Regeln auf, ab wann sie mit einer Vollstreckung rechnen müssen.

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Iran: Kommission billigt umstrittenes Kopftuchgesetz
Im Iran hat eine Kommission des Parlaments eine seit Monaten umstrittene Strafreform zur Kopftuchpflicht einen entscheidenden Schritt weitergebracht. Die Reform sieht nun drakonische Strafen bei Missachtung der islamischen Kleidungsregeln vor. Mehr lesen
LG Mainz weist Klage wegen möglichen Corona-Impfschadens ab
Nach einer Impfung gegen das Coronavirus hatte eine Zahnärztin einen starken Hörschaden erlitten. Sie führt das auf den Covid-19-Wirkstoff von AstraZeneca zurück und fordert Schadensersatz. Das LG Mainz hat die Klage jetzt abgewiesen. Mehr lesen
Russland löst Sacharow-Menschenrechtszentrum auf
Im Zuge zunehmender Repressionen gegen Regierungskritiker haben russische Behörden das renommierte Sacharow-Menschenrechtszentrum in Moskau aufgelöst. Ein Gericht in Moskau setzte damit am Freitag eine entsprechende Forderung des russischen Justizministeriums um, wie die Agentur Interfax meldete. Mehr lesen
Reform des Unterhaltsrechts: Buschmanns Vorstoß stößt auf Bedenken

Justizminister Marco Buschmann (FDP) will mit einer Reform des Unterhaltsrechts mitbetreuende Elternteile entlasten. Eckpunkte will er in den nächsten Tagen vorlegen, ein Gesetzentwurf soll "nach Möglichkeit zügig folgen". Schon jetzt aber gibt es Vorbehalte.

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Schweden lässt Rechtsvorschriften nach Koranverbrennungen prüfen
Nach den Koranverbrennungen der jüngsten Zeit lässt die schwedische Regierung prüfen, inwieweit die Vorschriften für öffentliche Versammlungen geändert werden können, und welchen Spielraum das schwedische Grundgesetz bietet, um die Sicherheit des Landes bei der Prüfung von Versammlungen zu berücksichtigen.  Mehr lesen
Provokation im Supermarkt: Kein Freispruch für Maskenverweigerin
Der Fall sorgte bundesweit für Schlagzeilen: Eine Frau aus Nordrhein-Westfalen und zwei Männer weigerten sich 2020, im Supermarkt eine Maske zu tragen. Anschließend kam es zu einer Prügelei mit der Polizei. Das LG Bonn hat die 33-Jährige jetzt zu einer Bewährungsstrafe von sechs Monaten verurteilt. Mehr lesen
Freitag, 18.8.2023
AfD-Politiker Jäger wegen Volksverhetzung verurteilt
Der AfD-Politiker Florian Jäger ist auch in zweiter Instanz wegen Volksverhetzung verurteilt worden. Das LG München II bestätigte das Urteil des AG Fürstenfeldbruck über eine Geldstrafe von 90 Tagessätzen, das über einen Vergleich der Novemberpogrome von 1938 mit der Corona-Impfkampagne urteilte.  Mehr lesen
Von Lügen und Erpressung – 20 Jahre Schill-Abgang in Hamburg
Zuletzt war "Richter Gnadenlos" Ronald Schill im "Kampf der Realitystars" zu sehen. Einer RTLzwei-Show, in der er etwa dadurch auffiel, dass er in einem Pool die Zehen einer Kontrahentin in den Mund nahm. Und auch das, was Schill vor 20 Jahren in Hamburg aufführte, hatte alles, was ein Trash-TV-Format braucht, nur dass sich damals alles im Rathaus zutrug. Mehr lesen
Der Kanzleisitz des AfD-Europaabgeordneten Maximilian Krah

Der frisch gekürte AfD-Spitzenkandidat für die Europawahl, der dem offiziell aufgelösten Ex-"Flügel" von Björn Höcke zugerechnet wird, ist nach eigenen Angaben Rechtsanwalt. Nachfragen am angegebenen Kanzleisitz von Maximilian Krah führen aber zu erstaunlichen Erkenntnissen.

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E-Scooter-Fahrer darf Führerschein nach Trunkenheitsfahrt ausnahmsweise behalten
Wer betrunken E-Scooter fährt, muss in der Regel mit dem Entzug der Fahrerlaubnis rechnen. Das LG Osnabrück entschied sich am Donnerstag für eine Ausnahme von diesem Grundsatz: Entscheidend für das Gericht war dabei auch, dass der Mann nur eine sehr kurze Strecke fahren wollte. Mehr lesen
Billig-Flug nicht angetreten: Airline muss Gebühren erstatten

Auch Billig-Airlines müssen die Gebühren, Entgelte und Steuern, die nur für tatsächlich mitfliegende Fluggäste anfallen, zurückerstatten, wenn der Flug nicht angetreten wird. Der Bundesgerichtshof hält das Argument, dass die Ticketpreise auch im Hinblick auf lukrative Zusatzgeschäfte kalkuliert wurden, für irrelevant.

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Österreich: Ex-Kanzler Kurz muss wegen Verdachts der Falschaussage vor Gericht
Österreichs Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) ist wegen des Verdachts der Falschaussage angeklagt worden. Der Prozess am Landesgericht in Wien beginnt im Oktober. Es geht um Aussagen des 36-Jährigen im Ibiza-Untersuchungsausschuss des österreichischen Parlaments. Kurz bestreitet die Vorwürfe. Mehr lesen
Lage in Afghanistan: Revision über Tatsachen am BVerwG

Lange war die Reform gefordert worden, seit 1.1.2023 ist sie in Kraft: Das BVerwG darf im Asylrecht und bei Abschiebungen über Tatsachen entscheiden, um konträre Entscheidungen von Oberverwaltungsgerichten auf eine Linie festzuklopfen. Nun ist bei den Richtern in Leipzig ein Fall aus Afghanistan eingegangen.

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Streit ums Sorgerecht: Kind durfte nur kurz in Kinderheim untergebracht werden

Während sich die Eltern einen Sorgerechtsstreit lieferten, wurde ein Sechsjähriger aus Frankfurt am Main in die Obhut eines Kinderheims gegeben, weil die Mutter ihn geschlagen hatte. Das fand das OLG Frankfurt am Main nur für eine kurze Übergangszeit angemessen.

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Keine Ermittlungen nach Geldwäsche-Vorwurf gegen LNG-Manager

Das Ostseebad Binz versucht mit allen juristischen Mitteln, das geplante Flüssigerdgas-Terminal an der Küste Rügens zu verhindern. Die Geldwäsche-Vorwürfe gegen den Geschäftsführer des geplanten Terminals sind nun vom Tisch. Eine Zivilklage gegen Äußerungen des vom Bad beauftragten Anwalts war im Eilverfahren hingegen nur zum Teil erfolgreich.

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Donnerstag, 17.8.2023
Eilantrag acht Monate nicht beschieden: Rüffel aus Karlsruhe für das AG Tiergarten

Für die Entscheidung, ob ein bei einer Durchsuchung in angeblichen Redaktionsräumen gefundener USB-Stick versiegelt wird, darf ein Ermittlungsrichter keine acht Monate brauchen. Das nicht als Eilantrag zu behandeln, verletze das Grundrecht auf effektiven Rechtsschutz, stellte das BVerfG klar.

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Kommende Kontroversen? Wo die Ampel-Regierung noch über Kreuz liegt
Das endlose Hickhack um das Heizungsgesetz sollte sich nicht wiederholen – das war die Hoffnung vieler in der Ampel-Koalition. Doch der Sommerfrieden hat nicht lange gehalten: In der Kabinettssitzung kam es in dieser Woche zum Eklat. Dabei müssen sich die Koalitionäre noch bei einer ganzen Reihe anderer Themen einig werden. Mehr lesen