SGB XI § 33
Für Familienversicherte wird die für die Gewährung von Pflegeleistungen erforderliche Vorversicherungszeit durch die vorgehende Mitgliedschaft in einer privaten Pflegeversicherung nicht erfüllt. § 33 Abs. 3 SGB XI schützt nur denjenigen, der nach Übertritt aus der privaten Pflegeversicherung in die (beitragspflichtige) Versicherungspflicht zur sozialen Pflegeversicherung wechselt, nicht aber Familienversichert. (Leitsatz des Verfassers)
LSG Baden-Württemberg, Urteil vom 11.11.2016 - L 4 P 949/16, BeckRS 2016, 110107
Mehr lesenDie niederländischen Justizbehörden können künftig einem mutmaßlichen Terroristen die niederländische Staatsangehörigkeit entziehen. Die Erste Kammer des niederländischen Parlaments stimmte dem umstrittenen Anti-Terror-Gesetz am 07.02.2017 in Den Haag mit knapper Mehrheit zu. Zuvor hatte es bereits die Zweite Kammer des Parlaments verabschiedet.
Mehr lesenDie in Bergisch-Gladbach populäre Karnevalsparty "Nacht der Nächte" genießt nicht mehr das für die Brauchtumspflege geltende Steuerprivileg. Anstelle von 7% Umsatzsteuer ist für die alljährliche Kostümparty der Regelsatz von 19% fällig, weil diese nicht traditionell genug ist. Dies hat der Bundesfinanzhof mit am 07.02.2017 veröffentlichtem Urteil entschieden (Az.: V R 53/15).
Mehr lesenZu Krisenfirmen ist der Fiskus bislang gnädig - doch der Gnade fehlt die gesetzliche Grundlage. Der Bundesfinanzhof in München hat mit Beschluss vom 28.11.2016 den seit 2003 geltenden “Sanierungserlass“ des Bundesfinanzministeriums gekippt. Nach dem Erlass konnten Sanierungsgewinne von der Ertragsteuer befreit werden. Mit dieser am 09.02.2017 veröffentlichten Grundsatzentscheidung des obersten Finanzgerichts wird die Sanierung pleitebedrohter Firmen schwieriger (Az.: GrS 1/15).
Mehr lesenDas Verwaltungsgericht Wiesbaden hat die Wahl des Ersten Beigeordneten des Marktfleckens Villmar für ungültig erklärt. Denn bei der Wahl sei der Vorsitzende der CDU-Fraktion nicht berechtigt gewesen, den Verzicht auf das bei Stimmengleichheit durchzuführende Losverfahren zu erklären (Urteil 12.01.2017, Az.: 7 K 996/16.WI).
Mehr lesenDer Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg hat Russland am 07.02.2017 erneut wegen mehrfacher Verletzung der Versammlungsfreiheit verurteilt (Az.:57818/09). Dabei ging es um Mahnwachen und Märsche zwischen 2009 und 2012, die von den Veranstaltern entweder aufgrund strenger Auflagen abgesagt wurden oder aber Festnahmen und Strafverfahren zur Folge hatten, wenn sie wie ursprünglich geplant durchgeführt wurden.
Mehr lesenGVG § 72 II 1; WEG § 43 Nr. 1; ZPO §§ 139 I 2, 281 I
Wird ein Wohnungseigentümer von einem anderen Wohnungseigentümer auf Unterlassung bzw. auf Widerruf von Äußerungen in Anspruch genommen, die er in der Wohnungseigentümerversammlung getätigt hat, liegt eine Streitigkeit iSv § 43 Nr. 1 WEG vor, es sei denn, ein Zusammenhang mit dem Gemeinschaftsverhältnis der Wohnungseigentümer ist offensichtlich nicht gegeben. (Leitsatz des Gerichts)
BGH, Beschluss vom 17.11.2016 - V ZB 73/16, BeckRS 2016, 21468
Mehr lesenEU-Staaten müssen Drittstaatsangehörigen ein humanitäres Visum erteilen, um ihnen die Stellung eines Antrags auf internationalen Schutz zu ermöglichen, wenn eine ernsthafte und begründete Gefahr besteht, dass sie anderenfalls Folter oder einer anderen unmenschlichen oder erniedrigenden Behandlung ausgesetzt werden. Diese Auffassung vertritt der Generalanwalt des Europäischen Gerichtshofs Paolo Mengozzi in seinen Schlussanträgen vom 07.02.2017. Er ist daher der Ansicht, dass im Ausgangsfall Belgien einer syrischen Familie, die nach Belgien ausreisen und dort Asyl beantragen wollte, zu Unrecht die begehrten Visa verweigert hat (Az.: C-638/16 PPU).
Mehr lesenDas Land Nordrhein-Westfalen muss vorläufig eine Bewerberin für den gehobenen Polizeivollzugsdienst zum weiteren Auswahlverfahren zulassen, obwohl diese nicht die in einem Erlass des Innenministeriums vorgesehene Mindestkörpergröße für Frauen von 163 cm aufweist. Dies hat das Verwaltungsgericht Aachen mit einem Eilbeschluss vom 31.01.2017 entschieden (Az.: 1 L 6/17).
Mehr lesenIm dem vor dem Würzburger Landgericht geführten Prozess des syrischen Flüchtlings Anas M. gegen Facebook wegen verleumderischer Fotomontagen, die ein Selfie des Betroffenen neben Terroristen zeigen, prüfen die Facebook-Anwälte auf Vorschlag des Gerichts, ob die beanstandeten Bilder europaweit gelöscht werden. Die Verhandlung ist insoweit vertagt worden. Sollte es zu keiner Einigung kommen, will das Gericht im März eine Entscheidung verkünden. “Wir erlassen einstweilige Verfügungen nur dann, wenn uns alles hundertprozentig plausibel erscheint“, sagte der Vorsitzende Richter am 07.02.2017.
Mehr lesenSyriens Regierung hat nach Erkenntnissen der Menschenrechtsorganisation Amnesty International rund 13.000 Gefangene bei Massenhinrichtungen töten lassen. Die Menschen wurden von 2011 bis 2015 in dem berüchtigten Militärgefängnis Saidnaja nahe Damaskus ohne ein rechtsstaatliches Verfahren gehängt, heißt es in einem am 07.07.2017 veröffentlichten Amnesty-Bericht. Bei den meisten Hingerichteten habe es sich um Zivilisten gehandelt.
Mehr lesenIsraels Parlament hat am 06.02.2017 ein umstrittenes Gesetz gebilligt, mit dem Tausende von Siedlerwohnungen auf palästinensischem Privatland legalisiert werden. 60 der 120 Abgeordneten stimmten in dritter und letzter Lesung für das Gesetz; 52 votierten dagegen. Die übrigen Abgeordneten waren abwesend, darunter auch der konservative Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.
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